Reichweitenberechnung auf Standard oder Aktuell? (ab P2.9)

Ich habe bei meinem jetzigen BEV eine aktuelle Reichweitenberechnung. In der Zwischenzeit schaue ich aber nur noch auf die % und schätze dann selbst ab wie weit das reicht. So bin ich viel genauer.

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Google Maps zeigt schon sehr genau beim Start die verbleibenden Prozente bei der Ankunft an.

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Kann ich nicht bestätigen. Auf 300 km hat sich google um 15 % (zu viel) verschätzt vor der Abfahrt. Auf meiner 33-km-Pendelstrecke sind es regelmäßig 3-4 % zu viel, die vorher prognostiziert werden.

Dann hast Du zu viel Stau oder fährst zu langsam :joy:

Wenn ich freie Bahn habe kommt das sehr gut hin, sogar in Österreich mit Tempolimit unter 120.
Je mehr Stau oder Baustellen ich hab desto mehr bleibt über :grin:

Ich fahre immer so schnell wie erlaubt, auf der AB max. 130. Von daher sollte die Schätzung eigentlich nie deutlich zu hoch sein. Stau war bei diesen Fahrten auch nicht. :man_shrugging:

Dieser Wert von 1018km ist verdächtig, denn den habe ich hier vor einigen Tagen auch schon gepostet. Ich bin zu dem Zeitpunkt nur zwei mal um den Block getuckert. Und bekanntlich gibt es bei uns gar keine Berge, also bergab ging da nichts. Ich weiß also nicht ob das tatsächlich auf den Algorithmus schließen lässt oder ob das einfach eine Art „NaN“ ist…

Ich hatte kurz aktuell getestet, das ist aber meistens noch weiter von der Realität entfernt als Standard.
Hatte da beim schleichen durch die Stadt bei 2x% weit über 100km Reichweite und auf der Autobahn mit etwas bergauf beim knapp 120 km/h und 61% genau 100 km.
Beides für mich völliger Blödsinn und zu nichts zu gebrauchen und macht die Beifahrer nervös :joy:
Also zurück zu Standard

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Fährt man auf der Autobahn durch die Mittelgebirge bergauf und bergab, dann pendelt die Reichweitenanzeige wie ein Jojo hin und her. Reagiert viel zu empfindlich auf nur kurz andauernde Änderungen des Verbrauches.
So etwas ist doch keine Raketenwissenschaft. Meine Frau fährt einen e-Golf. Da passt die Reichweitenanzeige. Im Winter, im Sommer, in der Stadt, auf der Landstraße/ Autobahn. Polestar, bitte nachmachen!

Das ist allerdings genau, was ich unter ‚aktuell‘ verstehe. Nur erschliesst sich mir auch nicht, wem das etwas bringen soll.
Ich hab eine solche Anzeige in meinem Fiat und schaue, weil diese km-Anzeige völlig nutzlos ist, nur noch auf die %.

Wie kann das im e-Golf funktionieren? Wenn ich 300km Kurzstrecke fahre, zB 10x30km oder ich fahre 200km vollgas auf der Autobahn oder 100km Landstraße… da liegen doch Welten dazwischen. Wie kann da eine Reichweitenanzeige ‚immer‘ stimmen?

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Es könnte theoretisch so ähnlich wie bei Google funktionieren, das die Topographie mitberücksichtigt. Dazu muss dann Google allerdings auch die Strecke kennen, d.h. ein Zielpunkt muss eingegeben worden sein.
Ich kenn den e-Golf zwar nicht, bezweifle aber ebenfalls, dass er sowas kann.

So funktioniert das natürlich nicht.
Was ich meinte: Die Anzeige im e-Golf ist deutlich träger, zeigt aber signifikante Änderungen des Verbrauches dennoch ausreichend schnell an.
Beispiele:
Eine Bergauf/Bergab-Fahrt in meinem Wohnort mit 50 m Höhenunterschied nach knapp 1 km Strecke quittiert der Polestar bereits mit einem deutlichen Sprung bei der Reichweite - je nach Fahrtrichtung nach oben bzw. unten. Den e-Golf juckt das (zu Recht) nicht.
Auf der 13 km Strecke in die Stadt hingegen korrigiert der e-Golf die Reichweitenangabe erkennbar je nach Fahrstil/Geschwindigkeit und Witterung - natürlich erst im Verlauf der Fahrt und nicht direkt zu Beginn, wobei er geänderte Außentemperaturen allerdings (auch zu Recht) direkt berücksichtigt.
Hellsehen kann auch der e-Golf nicht - zumal wir den in der Regel ohne das Bordnavi fahren. Aber bei der Anzeige im e-Golf habe ich immer das Gefühl „Das passt“ - im Polestar stellt sich dieses Gefühl weder bei der einen noch bei der anderen Anzeige ein.

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Irgendwo stand mal, daß die Reichweitenanzeige „normal“ mit dem Durchschnittsverbrauch der letzten 200 (?) km rechnet.
Ich hatte am Wochenende den Effekt, daß ich 30-40 km gefahren bin und danach 10km mehr Reichweite da standen.
Allerdings bin ich direkt davor ca. 250 km Autobahn gefahren und dann am Wochenende nur Stadtverkehr.

Nachdem ich nun gestern die P2.9 installiert habe, hatte ich auch gleich auf die dynamische Reichweite umgestellt.
Bin damit heute ca. 50km-Strecke gefahren und kann die Berichte hier nicht nachvollziehen. Bei mir macht das Ding was ich erwarte. Im Detail:

  • beim Losfahren habe ich nicht auf die Anzeige geachtet, ich hatte schlicht die gestrige Umstellung vergessen.
  • nach 7 oder 8 Kilometer habe ich das erste Mal darauf geschaut. Der TA und auch der RA zeigten 22,3 kWh/100km, die Reichweitenanzeige plausible 150km bei eine SoC von 43%
  • ein paar Kilometer weiter war der Verbrauch bei 18,8 bzw. 19,2 und der SoC auf 41%, die Reichweite wurde mit 160km anggb.
  • zum Ende der Fahrt war der Verbrauch auf 17,8 bzw. 18,1 und der SoC auf 34% gesunken, die Reichweite bei 140km.
  • einmal musste ich auf der Bundesstraße eine LKW-Kolonne etwas zügiger überholen, dabei ist dei Reichweitenangabe von 160km auf 150km ohne das der Verbrauchswert sich wirklich änderte (irgendwas um 0,1 kWh/100km). Vielleicht wurde hier das momentane Ereignis zu stark bewertet, vielleicht hing die Rechnung aber auch gerade am Digit der 10km-Auflösung.

Fazit meines kurzen Tests:
Die dynamische Reichweite wird im wesentlichen aus Verbrauch des RA, dem SoC und der Annahme einer Nettokapazität von 75kWh@100%SoC berechnet.
Kurzfristige, momentane Extremverbräuche werden vielleicht berücksichtigt, mitteln sich aber auch sehr schnell wieder heraus - muss ich aber noch detaillierter beobachten, auf der Fahrt hat jedenfalls nix „gezappelt“.
Die dynamische Reichweite macht genau das (Wie weit komme ich wenn ich so weiter fahre wie bisher?) was ich bisher im Kopf und/oder mit Hilfe von Google berechnet habe und erspart mir zukünftig diese Gehirnakrobatik.
Mir gefällt es :grin:

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Aber besonders hügelig scheints bei Dir nicht zu sein. :wink:
Ich fahre zu Hause los, fahre 3.5 km eben (ergibt kalt rund -10km), 1.5 km ziemlich steil bergauf (-25 bis -30km) und dann 20km ziemlich gerade aus (-18km). Auf 25km also ein angezeigter Verbrauch von 50-60km. Nach Hause hab ich dann auf der gleichen Strecke keinen Verbrauch. :grinning_face_with_smiling_eyes:
Ich denke, die Topographie spielt eine enorme Rolle, was ja aus physikalischen Gründen auch völlig Sinn macht. Nur sind die Werte dann als Vorhersage unbrauchbar. Fahre ich nämlich die 1.5km den Berg hoch, macht das System eine Vorhersage, als ginge es ewig weiter hoch. Dass es 10m weiter wieder runter geht und ich fast nichts mehr brauche, weiss das Auto halt nicht.

Bei dieser Fahrt war es ziemlich flach - Oberrheingraben.

Wenn du auf kurzen Distanzen einen extremen Verbrauch hast, egal ob bergauf oder -ab, ändert das natürlich auch extrem die Reichweitenvorhersage. Wie du selbst sagst, das Auto weiß natürlich nicht wann der Berg zu Ende ist.
Mich interessiert aber auch keine Reichweite für die nächsten 20km, ich will eher wissen ob ich die nächsten 200km schaffe. Die Phasen bergauf und -ab sollten sich über die Distanz rausmitteln. Ich schau’s mir am WE auf einer Schwarzwaldtour an. Wenn auf die größere Strecke die Extrema immer (noch) durchschlagen, dann hat Polestar Mist codiert .

Finde ich trotz allem nicht. Es sind halt grundverschiedene Systeme. Wirklich gut kann eine Vorhersage nur sein wenn sie die Topographie mitberücksichtigt. Und das können im P2 nur Google wenn man es mit einem Ziel füttert oder der Fahrer selbst mit seiner Erfahrung.

…und ABRP…(2020202020)

Echt? Danke für den Tipp!

In hügeligem Gelände geht der Dreisatz nicht mehr ganz so gut wie oben beschrieben.
Losgefahren bin ich mit 80% und optimistischen 340km.
Nach ein paar Höhenmeter und entsprechenden Verbrauch ~35kWh/100km ist die Reichweite schnell auf 220km gefallen obwohl der SoC mit 73% noch relativ hoch war.
Mit wärmerem Akku ist der Verbrauch dann gefallen und die Reichweite trotz abnehmenden SoC wieder gestiegen.
Mit einfachem Dreisatz war die Reichweite nie mehr zu bestimmen. Bei zunehmender Strecke hat sich der Verbrauch aber „eingeschwungen“ und Schwankungen der Reichweite blieben aus.
Mein Eindruck: die letzten 20km gehen relativ stark in die Berechnung ein. Extrema, wie eine lange Bergabfahrt (da hatte ich 5,4 kWh/100km bei 20km Strecke) werden geringer gewichtet. Überhaupt wird wohl die Historie der letzten 100km mit abnehmender Sichtung in der Rechnung berücksichtigt.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit der Reichweitenangabe, getreu dem Motto „ist die Fahrt ähnlich wie die letzten 100km kommt man so weit wie angezeigt“ .