THG-Quotenzertifikate

Hi Zusammen,

vorhin kam eine Mail von Maingau, dass nun bald für alle Elektroauto Fahrer eine Prämie beantragt werden kann, wenn man seinen Fahrzeugschein registriert und damit quasi THG- Quotenzertifikate vergibt.

Kennt sich damit jemand aus? Gibt es das schon woanders?

Hier ein relevanter Auszug aus der Mail:

Coming soon:

Bei der MAINGAU kommt etwas ins Rollen: Jetzt die THG-Quotenplattform entdecken, so kannst Du bares Geld mit Deinem E-Auto verdienen. Profitiere durch uns von der Treibhausgasminderungsquote – ganz einfach mit nur wenigen Klicks. Bevor der Startschuss fällt, möchten wir Dich heute mit unserem neuen Produkt bekannt machen.

Worum geht es genau? Die Treibhausgasminderungsquote!

Die Treibhausgasminderungsquote oder auch THG-Quote entsteht daraus, dass der Gesetzgeber einen Referenzwert vorschreibt, wieviel Tonnen CO2 ein Mineralölunternehmen emittieren darf. Wird dieser überschritten, muss das Mineralölunternehmen THG-Quotenzertifikate kaufen oder eine Strafzahlung leisten.

Was genau heißt das jetzt?

Mit einem reinen Elektrofahrzeug sparst Du jährlich schon Treibhausgase ein. Diese Einsparung hat nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Gesetzgeber einen Wert, welcher als eine bestimmte Menge an THG-Quotenzertifikaten festgelegt ist.

Und hier kommt die MAINGAU ins Spiel: Wir reichen für Dich Deinen Fahrzeugschein ein und beantragen dafür die THG-Quote beim Umweltbundesamt. Danach werden wir Dir einen festen Betrag auszahlen, wovon nicht nur Dein Geldbeutel, sondern auch die Umwelt profitiert.

Der Vorteil für Dich: Einmal registrieren, anschließend entspannt zurücklehnen und unabhängig von den gehandelten Preisen voraussichtlich 75 Euro erhalten.

Stefan Möller von Nextmove hat das in der letzten NEWS vom Freitag thematisiert:

Mein Tipp: abwarten, denn da kommen nun bestimmt noch bessere Angebote.

EVM zB 150€:

https://www.evm.de/privatkunden/loesungen-fuer-zu-hause/elektromobilitaet/foerderung/foerderantrag-thg-quote/?gclid=Cj0KCQjwkbuKBhDRARIsAALysV6OFfYVrtnKuH0AzO391Ak0Nygqtp_7KAOcrbbUnZbUpZ7cnuGonHQaAlixEALw_wcB

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aha, noch mehr Zertifikate, die gehandelt werden, nun auch unter Einbeziehung Privater. Oh Mann.

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Grundsätzlich finde ich das Marktinstrument gut und befürworte das auch. Man müsste aber mehr oder weniger profitieren, je nachdem wie man lädt. Doch das würde sehr kompliziert und nicht durchführbar werden.

Na dann warten wir mal ab was noch kommt.

Ich habe mich auch mal angemeldet. Durch die Mail von Maingau habe ich zum ersten mal davon gehört.

Grundsätzlich finde ich aber den Zertifikate-Handel von Luftverschmutzung schon fast „sittenwidrig“. Letztlich verkaufen wir unsere saubere Fahrweise dafür, dass andere Konzerne noch höhere Schornsteine und größere Auspuffrohre bauen dürfen. Die Anstrengungen, in eine andere Richtung zu denken werden somit indirekt etwas gebremst.

Aber ich wäre ja blöd, wenn ich das Geld nicht nehmen würde, oder?

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Ja das ist so und ich bin da ganz bei Dir. Aber in Summe ist es ja irgendwo auch der richtige Weg (zumindest vorübergehend). Diejenigen die CO2 ausstoßen bezahlen dafür und werden so zum Umbau / umdenken animiert und auf der anderen Seite profitieren diejenigen davon die CO2 vermeiden.

Und ich finde es auch ok, dass diejenigen profitieren die vorangehen und höhere Kosten, ein höheres Risiko, ggf. eine unbequemere Situation und mehr Unsicherheit dafür in Kauf nehmen.

Das ganze funktioniert aber in Summe natürlich nur, wenn die Zertifikate bzw. Grenzen in Zukunft immer mehr gesenkt werden.

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Andere bieten bis 130€ an… :smirk:

Mal abwarten wie hoch die Gebote noch steigen. :grin: :euro:

Damit die THG-Quote ihren Zweck erfüllt (verminderte CO2-Emission) müssen die Zertifikatserlöse in den Ausbau erneuerbarer Energien oder in andere Treibhausgas reduzierende Projekte fließen.
Nun kann ich meine CO2-Einsparung an eQuota, emobia, geld-fuer-e-auto oder auch Maingau und viele andere für XY€ verkaufen und meinen Erlös selbst in CO2-reduzierende Maßnahmen stecken. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.
Ein Zertifikat für ein E-Auto hat einen Wert von 180-220€; im günstigstem Fall erhalte ich 150€ (die mich weder reicher noch ärmer machen). Es bleibt also für den Zertifikate-Händler ein Rest von 30-70€ die beliebig sinnig oder auch unsinnig verwendet werden können - zumindest mache ich einen (dubiosen?) Händler reicher.
Ehrlich, da habe ich keine Lust zu. E-Auto fahren ist geil, aber zu einem gewissen Teil treibt mich auch mein Umweltgewissen. Ich möchte, das meine Quote mit einem möglichst hohem Anteil in die zukünftige CO2-Verminderung einfließt. Deshalb registriere ich meinen Polestar bei GreenTrax. Es gibt bestimmt auch andere, aber da hatte ich den besten Eindruck das richtige zu tun.

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Das sehe ich völlig anders und zwar auch im Sinne des „Umweltgewissens“. Je teurer die Zertifikate, desto weniger attraktiv ist es sich nicht entsprechend zu verhalten. Das persönliche Ziel im Sinne des Umweltschutzes muss es daher sein, die Zertifikate so teuer wie möglich weiterzugeben. Darum will ich das Angebot nutzen wo am meisten für mich herausspringt.

Und selbstverständlich wird der Erlös umweltgerecht und klimafreundlich eingesetzt. Ich bezahle damit - nicht direkt, aber aus meinem dadurch steigenden Gesamtbudget - meine PV, mein Elektroauto, meine intelligente Wallbox, meine intelligente Verbrauchersteuerung im Haus, …

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Darf man das so rechnen? :thinking:
Ich meine nicht… Das wäre m.E. nur erlaubt, wenn es eine Lenkungswirkung hätte.
Mal ehrlich, man muss kein Großverdiener sein, damit diese einmalige Prämie im Grundrauschen untergeht.
Deswegen finde ich den Ansatz von Uwe richtig, sich den Anbieter der Prämie nicht unbedingt nach dem maximalen Erlös ausrichtet, sondern anhand dessen, was man mit diesem Zertifikat unterstützt.

Korrekt, nur leider hat der Obulus den du vom Zertifikatehändler bekommst keinerlei Einfluß auf den Zertifikats-Börsenpreis. Der Obulus ist so kalkuliert dass selbst der geringste Erlös diesen abdeckt.

Aber ich will niemanden bekehren - ich habe lediglich meine Meinung geschrieben, mag jeder machen wie er will…

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Es gilt immer noch Angebot und Nachfrage. Gerade an der Börse. Wenn weniger günstigen Zertifikate angeboten werden, dann steigt der Preis. Wer meine will muss den Höchstpreis bezahlen. Und natürlich hat das auch eine Lenkungswirkung. Das ist ja Ziel des Ganzen.

Ich kann mich nur wiederholen:

Dein Trugschluss: du verkaufst nicht an der Börse, sondern nur an einen Zwischenhändler, noch nicht mal an einen Makler.
Konkret: du bekommst außerbörslich 150€ vom Händler (den derzeitigen Höchstpreis, aber immer noch deutlich unter Kurswert), der Händler verkauft deinen Anteil an der Börse für 180-220€ (Kurs in der Vergangenheit!) je nach Nachfrage und in Zukunft wahrscheinlich noch steigend. Der Käufer kann für den Kurswert CO2 emittieren. Der Händler erlöst einen Brutto Gewinn von mindestens 30€ und kauft davon, im worst case, Braunkohle-Aktien und wandelt seinen Gewinn auch in CO2.
Also hat dein Willen CO2 zu sparen sich in Wohlgefallen aufgelöst und ins Gegenteil verkehrt.

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Das ist ja doch recht viel Unsinn ,
diese Zertifikate werden ja nur solange gekauft solange es für die Käufer (nicht der Makler) sich rechnet. Also wenn du dazu beiträgst das Sie statt umweltfreundlicher zu agieren lieber dein Zertifikat kaufen trägst du eher dazu bei das sich eben NICHTS an dem Umweltgedanken des Käufers ändert.
Du bist schlicht und ergreifend einfach nur auf das Geld fixiert das du mitnehmen möchtest. Ist ja auch nichts schlimmes aber es dann schönreden zu wollen finde ich dann eher traurig.
Steh doch dazu das du aus Finanzgründen das Eauto gekauft hast und eben auch an diesem Zertifikathandel verdienen willst.

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Ja, ich gebe zu, ich habe für über 50.000,- Euro ein Auto gekauft und rund 15.000,- Euro in PV und Ladeinfrastruktur investiert um mit die Taschen mit 75,- bis 150,- Euro im Jahr voll zu machen.
:joy: :rofl: :sweat_smile:

Wie es auf neudeutsch so schön heißt: Bin dann raus hier.

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Wenn du so argumentierst, was natürlich sehr vorhersehbar war.

Ein Eauto hätte es auch für die hälfte des Preises gegeben, auch der Verbrauch wäre bei anderen weniger gewesen.

Ein Verbrenner mit den gleichen Daten hätte mehr gekostet
PV Anlage ist zum Laden des KFZ und Geldsparen da.

Wie ich ja schon schrieb ist nicht schlimmes daran , nur es dann als Umweltgedanken zu verkaufen ist eben falsch.

Ich stehe dazu das ich mir das Auto geholt habe weil vergleichbare Leistung und spaß deutlich teurer geworden wäre.
Ich vielleicht dann unterm Strich auch was weniger für Strom als für Benzin bezahle dafür aber auch an Bequemlichkeit verloren habe.
Ich versuche aber auch nicht das unter dem Deckmantel des Umweltgedankens zu verkaufen…
Auch werde ich mir aber reiflich überlegen ob ich diesen Zertifikatesch*** mitmache.
Denn das ist wie ich auch schon schrieb eher ein Hindernis das die Luftverpester endlich mal was machen… Weil umbau auf Umweltverträglicher ist teuer, Zertifikate einkaufen billig und bequem nur eben für die Umwelt nix.

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Habt ihr schon Erfahrungen mit einem der Anbieter sammeln können? Ich habe mich bei https://smartificate.de registriert, aber da alle Unternehmen ja noch sehr jung sind, frage ich mich, ob es da relevante Unterschiede gibt?

Eine kurzer Artikel im Handelsblatt, demnach lohnt es sich u.U. abzuwarten, da die Verkaufspreise tendenziell steigen dürften.

Inwieweit man selbst Teil des „Green Washing“ sein möchte, muss jeder selbst entscheiden.

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