Wenn einer eine Reise tut

Zum zweiten Mal in diesem Jahr waren wir mit unserem Polestar auf Mallorca. Die durchweg positiven Erfahrungen beim ersten Mal hatten uns veranlasst, auch dieses Mal auf einen Flug zu verzichten und stattdessen die Fähre zu nehmen.

Bereits im Mai war die 1.000km lange Reise nach Toulon sehr entspannt. Die Ladepausen waren willkommene Unterbrechungen für Kaffee, Essen, WC, Plaudern, etc. Nach der Ankunft in Toulon rauf auf die Fähre und rein in die Koje. Am nächsten Morgen ausgeschlafen auf der Insel ankommen. Da ist die Anreise irgendwie schon Teil des Urlaubs. Die Rückreise im Juni war tatsächlich ebenso entspannt.

Ende August sind wir dann erneut aufgebrochen. Alles lief wie erwartet. Laden war nie ein Problem und durch die IONITY-Preissenkung bei Plugsurfing auch noch sehr günstig. Auf Mallorca finden sich übrigens in jeder Ortschaft kostenlose Ladesäulen. Aber das ist ein anderes Thema.

Dann kam die Rückreise. ‚Rauf auf die Fähre und rein in die Koje‘ hat ja noch geklappt. Am nächsten Morgen in Toulon weigerte sich der PS2 meinen Schlüssel zu erkennen. Das Auto ging nicht auf. Türgriff berühren oder der Kick unter die Stoßstange funktionierten nicht. Vermutlich die Batterie im Activity Key leer, dachte ich. Also den Reserveschlüssel ausgepackt und der funktionierte. Zumindest konnte ich das Auto mit den Schlüsseltasten öffnen. Ein Starten war aber auch damit leider nicht möglich.

Schlüssel in die Getränkeablage, Reset Infotainment und Telemetrie, usw. alles mehrfach und alles ohne Erfolg. Irgendwann war die Fähre leer und der freundliche Stewart meinte: „Ihr zwei runter von der Fähre. Das Auto bleibt hier. Die Fähre kommt um 21:00 zurück. Bis dahin bitte selbständig einen Abschlepper organisieren und damit pünktlich im Hafen sein.“ Na dann, Koffer raus und zu Fuß runter von der Fähre. Bye, bye Polestar.

Die weiteren Geschehnisse des Tages in Kurzform. Sonst wird das hier ein Roman. Zu erst Fahrkarte gekauft und die Frau rein in den TGV und ab nach Hause. Dann ACE angerufen und einen Abschlepper organisiert. Polestar Support informiert. Dieser hat die Volvo Assistence aktiviert (also den ADAC). Alle drei Fakultäten so koordiniert, dass der ACE die Karre vom Schiff holt und der ADAC den Rücktransport nach Deutschland organisiert.

Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, war der Abschlepper pünktlich und der Polestar danach wieder runter von der Fähre. Übrigens, der Abschleppmodus ließ sich zwar aktivieren, aber die Parkbremse und Getriebe in N ging ohne Schlüssel auch nicht. Sollte aber eigentlich sogar ohne Schlüssel möglich sein. Zum Glück waren die blockierten Räder für die Seilwinde kein Problem.

Jetzt bleibt der gute PS2 für eine Woche an der Côde d’Azur und wird nächste Woche vom ADAC dort abgeholt und zu Geisser nach KA gefahren. Danach gibt es hoffentlich ein Happy End.

Was soll ich sagen. Einen dooferen Zeitpunkt für seinen Defekt hätte sich der gute PS2 kaum aussuchen können. Wobei ein defektes Keyless-Go-System noch nicht mal ein EV Problem ist. Vermutlich ist das Volvo Standard Elektronik. Es sei denn, die berühmte Polestar Software ist dafür verantwortlich. Aber das ist alles Spekulation. Genaueres weiß ich dann Ende nächster Woche.

Zu guter Letzt noch ein Loblied auf alle beteiligten Fakultäten. Vorbildlich. So muss Kundendienst laufen. Das gilt für ACE, ADAC und natürlich für den Polstar Support selbst. Nach meiner Schadensmeldung musste ich kein einziges Mal selbst zum Telefon greifen. Alle beteiligten Personen haben mich in Summe täglich 5 Mal angerufen um mir einen Status zu melden oder zu fragen ob sie noch irgendetwas für mich tun können. Der Mietwagen stand zum vereinbarten Zeitpunkt vor meiner Haustür. Wenn abschließend noch meine Rechnungen für Übernachtung und Zugtickets beglichen sind, dann kann ich nicht meckern.

Frank

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Das Ausfall ist zwar bedauerlich, aber es freut mich zu lesen, dass die Abwicklung in deinem Fall funktioniert hat.

Guter Support, schrottiges Auto :zipper_mouth_face: ich hatte beim letzten OTA was ähnliches. Funkschlüssel ging nicht mehr. Auto lässt sich mit dem mechanischen Schlüssel vom großen Schlüssel öffnen. Dann bin ich damit zum SP gefahren, dort P2127 bekommen aber immer noch kein Funkschlüssel funktioniert. Habe dann den DK eingerichtet (das vorherige OTA wurde mir nicht angeboten). Dann gingen die Funkschlüssel wieder. Nicht daß bei dir der DK verloren ging und das gleiche Problem ausgelöst hat.

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Interessanter Gedanke. Den DK hab ich seit ca. 4 Wochen am Laufen. Bisher allerdings ohne Probleme. Sollte der DK den Mist verursacht haben, dann bin ich nicht amused. Ein Elektronikdefekt kann immer mal passieren. Damit kann ich leben. Aber eine reine Softwaregeschichte wäre sehr ärgerlich.

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Hey, übel!
Aber Du hättest auf dem „Polestar meets ADAC“ Kalender sicher das Deckblatt bekommen. Wer hat schon Polestar-auf-Schlepper-auf-Boot als Foto :woozy_face:

Berichte, wie es ausgegangen ist (edit: also Ursache) !

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Hüerrlich schöner und detaillierter Bericht…

Ich habe auch schon einmal erleben dürfen wie es sich anfühlt, wenn der PS2 die Türen nicht öffnen möchte.
Nach dem Ersten OTA-Update im Februar hat er mich noch einmal in’s Fahrzeuginnere gelassen um nachzusehen ob das Update erfolgreich installiert wurde. Dies wurde durch das grüne Häkchen bestätigt.
Einige Stunden später wollte ich dann nur kurz Brötchen holen - Pech gehabt. Der PS2 wollte mich mit keinem der 3 :key: einsteigen lassen. Der DK war zu der Zeit noch nicht installiert.
Daraufhin hatte ich die blöde Idee mit dem materiellen Schlüssel die Fahrertür zu öffnen - was natürlich die Alarmanlage ausgelöst hat.
Die Schlüssel wurden auch in dem Getränkehalter/RFID-Leser nicht erkannt und die Alarmanlage arbeitete prächtig… :woozy_face::loudspeaker:

Der über Polestar gerufene ADAC Mitarbeiter wußte sich auch nicht anders zu helfen, als die 12V-Batterie für die Bordspannung für etwa 1 Minute abzuklemmen. Danach war die Alarmanlage wieder ruhig und alle 3 Schlüssel wurden sofort erkannt. Er meinte: „Die Software hätte sich wohl aufgehängt“. Dieses Vorgehen ist wohl die einzige Möglichkeit die Software wieder auf die Spur zu bringen damit die Schlüssel wieder erkannt werden.

Seitdem habe ich höchstens Probleme mit dem DK. Mein Polestar war wegen dieser Probleme auch noch nicht in der Werkstatt.

Matthias

Schön zu hören, dass ich nicht der einzige bin mit diesem Problem. Auf die Idee mit Batterie abklemmen bin ich leider erst einen Tag später gekommen. Wobei morgens in der Fähre wäre die Zeit zu knapp gewesen. Abends hatte ich ca. 10 Minuten bevor der Abschleppen an Bord durfte. Die Zeit hätte vielleicht gereicht. Danach hätte ich aber immer noch ein ungutes Gefühl gehabt. Komme ich dann am nächsten morgen wieder aus der Hoteltiefgarage?

Beim Telefonat mit Geisser hat der Servicetechniker auch schon angedeutet, dass das Problem mit einigen Updates behoben sein wird. Ich denke mal, dass er schon ziemlich genau weiß was da los ist. Ich lass mich überraschen.

Kurzes Update

Genau 14 Tage nach dem Ereignis ist mein PS2 heute bei Geissen in KA eingetroffen. Die Selbstheilung ist leider ausgeblieben. Das Problem besteht weiterhin. Selbst der Abschleppmodus kann nur mit Laptop aktiviert werden. Ein Softwareupdate hat daran auch nichts geändert. Im Moment sieht das nach einem Elektronikdefekt aus.

Ich habe den Patienten auch gleich persönlich besucht um meine sieben Sachen aus dem Auto zu holen. Wenn du mit dem Flugzeug verreist, dann packst du anders als mit dem Auto. im Auto hast du einfach viel mehr einzelne Taschen oder Krimskrams der einfach so im Innenraum liegt. Na ja, jetzt ist das ganze Zeug wieder zu Hause und der gute PS2 wird hoffentlich auch wieder irgendwann in der TG stehen.

I keep you updated

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—das darf Meine Frau nicht lesen :cry: - - - dann muß ich allein fahren oder ein anderes Auto kaufen :confused:

Genau so sieht das bei mir im Moment aus :roll_eyes:

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Heute morgen habe ich das gute Stück bei Geisser abgeholt und mich bei der Gelegenheit nach der Ursache erkundigt.

Kurze Vorgeschichte: Im Juni/Juli bemerkte ich Wasser im Fußraum. Ursache war ein nicht (ordentlich) befestigter Schlauch an der Klimaanlage. Dadurch floss das Kondenswasser nicht nach außen sondern eben nach innen. Der Schlauch wurde befestigt und der Teppich getrocknet. Damit war das Problem gelöst.

Leider ist während des Wassereintritts das zentrale Elektronikmodul (CEM) abgesoffen. In den folgenden Wochen sind die Kontakte korrodiert und das CEM ist langsam verstorben. Offensichtlich hat das CEM eine Vorliebe für Seebestattungen. Deshalb hat es mit dem endgültigen Ableben gewartet bis es auf dem Schiff war. Vielleicht war es aber auch nur ein doofer Zufall.

Wie in meinem Eingangspost beschrieben, war der Verursacher tatsächlich ein VOLVO Standard Bauteil. Ein Ersatz wurde beschafft. Es wurde fahrzeugspezifisch programmiert und eingebaut. Et voilà, jetzt läuft er wieder. Und wie er läuft …

An dieser Stelle vielen Dank an Geisser für die Ausdauer bei der Suche, für die gute Arbeit bei der Beseitigung und für die angenehme Kommunikation. Alle Daumen hoch.

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:joy:
und zwanzig Zeichen

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Na, wenigstens ein greifbarer Fehler mit klarer Behebung. Das lässt hoffen, dass sowas nicht nochmal passiert.
Besser wie: „wir wissen auch nicht so genau woran es lag, jetzt ist der Fehler aber weg“.

Ja, entweder Korrosion, oder es haben sich leitfähige Pfade gebildet („Dendriten“). Beides braucht seine Zeit…

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