Ich finde es geht nicht unbedingt um Gewohnheit. Ich habe den Eindruck, dass ich mit einer Zeigerdarstellung aus dem Blickwinkel heraus besser die eigene Geschwindigkeit abschätzen kann. Bei Zahlendarstellungen der Geschwindigkeit merke ich wie ich deutlich fokussierter meinen Blick auf die Anzeige richten muss und dadurch etwas Aufmerksamkeit auf die Straße verliere. Und speziell beim E-Auto empfinde ich die Einschätzung der Geschwindigkeit nach Gefühl auch deutlich schwieriger.
Zahlendarstellung ist aber deutlich schicker und passender beim PS2.
Die Diskussion gab es vor einiger Zeit auch im Hinblick auf Höhenmesser bei Fallschirmspringern. Es stellte sich heraus, dass die Älteren, die mit analogen Uhren groß geworden sind, analoge Höhenmesser schneller wahrnehmen; jüngere (Schüler), die mit Digitaluhren groß geworden sind, hingegen digitale.
Im Endeffekt also tatsächlich eine Frage, wie Dein Gehirn (bzw. der visuelle Cortex) konditioniert wurde.
Yeah, ich bin noch jung
Verdammt, bin ich echt schon so alt
Dann zähl ich wohl noch zu den Jungen.
Die Einschätzung des Tempos geht auf einer skalierten Anzeige besser. Die Zahlendarstellung ist genau aber man hat eben kein Gefühl dafür sondern immer einen Lese- und Denkvorgang. Faktisch nehmen wir alle auch nur die erste Ziffer wahr wenn wir das nicht bewusst anschauen. Und damit interpretieren wir im Gehirn eine Form (die Zahl) in ein Gefühl für Geschwindigkeit und unser Verhalten. Das ist auch bei den Verkehrsschildern so - es gibt nicht jede Geschwindigkeit - weil wir es gar nicht lesen sondern unsere Erwartung mit dem Bild abgleichen, dann sehen wir eben ein Symbol für 50 oder 30 in Städten oder 70 auf Landstraßen. Sehr bewusst gibt es kein Temposchild mit 95 oder 53, das würde uns überfordern.
Eine „analoge“ Einstellung ist gar nicht das Problem, es ist eine Diskussion über eine Skala und eine relative Position drauf. Jeder, der mal mal Zahlen präsentieren musste weiß, dass es einfacher zu verarbeiten ist, wenn man das grafisch darstellt als bloße Zahlen zu lesen. Es gibt auch keine Anzeigen im Auto die in Zahlen das Tempo, die Temperatur, die Drehzahl und die Uhrzeit gleichgroß darstellen würden, das würde verwirren.
S.o.: Die Diskussion wurde bereits vor Jahren ausgiebig geführt, bis der amerikanische Fallschirmverband mal eine detaillierte Untersuchung gemacht hat, die zu einem anderen Ergebnis kommt.
Im Grunde ist es auch eigentlich egal was jetzt in Wirklichkeit besser zu lesen ist. Ich finde es einfach nur sehr schade, dass die Möglichkeiten da sind dies problemlos zu implementieren, aber Polestar einem nicht die Möglichkeit gibt zu wählen, so wie das andere Herstellung tun.
Ich aber auch , aber mein Gehirn will sich noch neu konditionieren
Das wir noch keinen Entwurf von Polestar gesehen haben würde ich nicht automatisch sagen es sei per se deutlich schicker. Es gibt auch sehr klare und schöne Uhren mit reduziertem Design die sich in die Anmutung des Polestar gut einbinden ließen.
Finde allerdings auch oft die Darstellung eines Rundinstruments auf einem Display nicht gelungen.
rein praktisch ist es für Menschen mit Altersweitsicht (und erster Leserbrille) so oder so nicht ideal dass es ein Display gibt - Echte Analoginstrumente lassen sich deutlich besser ablesen, ich denke es könnte daran liegen das die nicht aktiv leuchten.
Das scheint ja eine sehr bewusste Designentscheidung zu sein. Passt zum Konzept des Fahrzeugs.