Bidirektionales Laden Polestar 2 - gelöst

Blöde Zwischenfrage (weil ich mich neulich auch damit beschäftigen musste). Sind AGM Batterien nicht eher für langsames Laden und entladen prädestiniert und das Speichern über einen längeren Zeitraum? Und dass das Ladegerät dafür ausgelegt sein muss weil die Dinger ne ganz andere Ladecharakteristik haben? :thinking:

Darüber kann ich nur lachen. Es wird mit viel Aufwand an einer Problemstellung gearbeitet und hier geteilt…
Ich denke damit wird die Mobilitätswende mehr vorangetrieben, als sich über „geklauten“ Gratis-Strom aufzuregen.

Die Frage ist doch warum gibt es noch keine Lösung?
z.B.: Warum ist das bidirektionale Laden nach wie vor immer noch so ein Problem? Warum muss man sich zusätzlich eine Batterie in den Keller stellen, wenn in der Garage schon eine ist? Warum ist das so schwer?
Das würde ja bedeuten, dass sich Industrie, Politik und Energieversorger mal an einen Tisch setzen und Lösungen erarbeiten. Aber das ist natürlich nach wie vor schwer.
Und so bleibt halt alles beim alten und die tausende geförderte :de: installierte kW PV-Leistung und tausende geförderte :de: kWh Batterien und tausende geförderte :de: Wallboxen kommunizieren nicht miteinander und die Energie verpufft.

Zurück zum Thema:

Das könnte man ja mit einer „intelligenten“ Wallbox lösen?
Eleganter wäre natürlich, wenn Polestar die API zugänglich macht und man so auch den SOC abfragen könnte.

Ich persönlich wäre beim dauerhaften Beziehen von 600 W DC bei 12 V auch eher vorsichtig.
Im Handbuch steht, dass man über die Steckdosen nicht mehr als 120 W beziehen sollte. Ich denke das wird auch so abgesichert sein. D.h. für mich stellt sich die Frage wo die 12 V abegeriffen werden?
https://www.polestar.com/de/manual/polestar-2/2021/article/Steckdosen-verwenden/

in Wohnmobilen werden AGMs auch ständig entweder mit 30A Lagegerät schnell, oder per Solar langsam , oder gar mit Ladebooster noch schneller geladen, kenne mich da mit AGM nicht so aus, meine LiPo im Womo lädt mit 45A aus der Lima über Ladebooster - immer ohne Probleme

Und einen 12V Wechselrichter am Polestar da dran, hab ich natürlich auch schon gemacht - war aber nicht meine Idee so eine Insellösung - bis 600W Wechselrichter sollte also m.E kein Problem sein - reicht dann im Blackout für Fernsehen und Radio ???
Dafür benutzte ich aber eine 24V Staplerbatterie im Anhänger - mit Solar und 1500W Wechselrichter - echter Sinus - dann kann ich im Blackout auch den Kaffeevollautomaten genießen…

ich greife die 12V direkt bei der Batterie an einer 120A Sicherung ab, sichere dann selbst noch mit 60A ab. kein Problem bis hier hin. Darf nur leider noch keine Bilder posten - oder wiekann ich die hier einbetten ???

Prinzipiell eine gute Idee, an der bereits auch Volvo arbeitet. Von der selbst gebastelten Lösung würde ich aber auch eher aus einigen bereits erwähnten Gründen Abstand nehmen. Du bastelst an einem Auto, das dich viel Geld gekostet hat oder vielleicht noch kostet. Dass Polestar dir schriftlich gibt, dass die Garantie erhalten bleibt, kann ich mir nicht vorstellen.
Nun zum Fachlichen: Ein LiPo-Akku hat ganz andere Eigenschaften und Ladecharakteristika als eine AGM. Was aber gehen würde, wäre eine LiPo Batterie, die als Austauschbatterie für den KFZ-Bereich konstruiert wurde. Hier ist dann ein entsprechendes Batteriemanagementsystem (BMS) zwischengeschaltet. Ich fürchte aber ebenfalls, dass das Ladegerät für derartige Szenarien nicht ausgelegt ist und frühzeitig kaputt gehen wird. Dann sieht die Wirtschaftlichkeit des ganzen Projektes auch wieder schlechter aus. Hinzu kommt, dass E-Autos, wie fast alle heutigen Geräte, ein komplexes BMS integriert haben. Zum einen natürlich für die Hochvoltbatterie, zum anderen aber auch für die 12V Batterie. Und diese zwei BMS kommunizieren wahrscheinlich auch noch fleißig miteinander. Hängst du nun parallel einen so großen Verbraucher dran, welcher im BMS nicht berücksichtigt ist, könntest du alles massiv durcheinander bringen. Damit riskierst du Softwareprobleme, Tiefentladungen und Defekte an der Hardware. Tut mir Leid, wenn ich dich entmutigen sollte, aber ich wäre da sehr vorsichtig. Ich persönlich würde das nicht machen. Da zahle ich lieber ein paar Tausend Euro in Batterien für die PV-Anlage, statt an meinem Auto rumzubasteln, dass wesentlich teurer war.

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@mschulte
Hallo Michael, zunächst Mal herzlich willkommen! Lass dich bitte von den kritischen Beiträgen nicht beirren. Musste ich auch schon Mal aushalten :wink: Aber es ist hier wirklich ein tolles Forum mit sehr netten Menschen.
Jetzt zu deinem Beitrag: Ich suche auch bereits nach einer Lösung, um aus meiner PV-Anlage mehr Effizienz herauszuholen. Bisher habe ich eine Low-Cost-Lösung für das PV-Überschussladen realisiert: Um den Überschuss zu ermitteln verwende ich an meinem Stromzähler powerfox, ein Gerät welches über die vorhandene optische Schnittstelle den aktuellen Verbrauch bzw. Überschuss ermittelt und ins Netz stellt. Die Website clever-PV regelt dann automatisch meine go-e Wallbox, indem es den Ladestrom an den Überschuss anpasst. Funktioniert prima und der Service ist momentan noch kostenlos. Natürlich würde ich gerne auch den im PS2 gespeicherten Strom in der Nacht nutzen wollen. Deine Lösung die 12V-Batterie anzuzapfen erscheint mir als Notstromlösung sinnvoll, aber für einen dauerhaften Einsatz eher ungeeignet (hierzu gab es ja schon genug Kommentare). Ich würde auch lieber eine direkte Anbindung an den 400V-Akku bevorzugen. Zum einen ließe sich ja die Spannung direkt an den Wechselrichter anschließen und zum Anderen würde ja die PV-Anlage den Akku direkt mit Gleichstrom versorgen. Bisher fand ich aber keine entsprechende Lösung im Web. Vielleicht mache ich hier auch einen gedanklichen Fehler, weil das technisch so nicht umsetzbar ist. Was meint das Forum dazu?

Ich persönlich würde es ja gar nicht machen, aber davon mal abgesehen…
Wenn ihr direkt an die HV-Batterie dran geht, werdet ihr wahrscheinlich das BMS ziemlich durcheinander bringen. Das könnte zu falschen Berechnungen der Reichweite und im schlimmsten Fall natürlich auch zur Beschädigung der Batterie führen.
Ich kann eure Motivation ja nachvollziehen, denn die Idee, diese riesen Batterie als Puffer zu nutzen, ist ja super. Daher arbeitet Volvo ja auch daran. Und prinzipiell habt ihr zu Hause PV-Anlagen mit Wechselrichtern und eine fette Batterie in der Garage. Da könnte man meinen, dass man alles hat, was man braucht. Euch fehlt allerdings jede Menge an Informationen, die euch Polestar nicht geben wird. So wird es sehr schwer sein, eine geeignete Stelle im System zu finden, an der ihr euch am besten anklemmt. Und damit alles sauber läuft, wären wahrscheinlich auch Anpassungen an der Software erforderlich. Das Auto ist leider nicht dafür gemacht :pensive:.

Wenn ihr es trotzdem versuchen möchtet, dann viel Erfolg und vor allem, passt auf euch auf. Wenn ihr an der falschen Stelle ins System eingreift, schützen euch keine Sicherungen vor einem Schlag! Und wenn ihr euch da einen Schlag holt, sieht es übel aus!

Da gebe ich dir 100% Recht. Ich habe auch nicht vor irgendeine Bastellösung zu realisieren, um dann auch noch die Garantie zu verlieren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es irgendwann Mal pfiffige Lösungen auf dem Markt geben wird, die sich genau dieser Thematik annehmen. Ähnlich, wie der nachträgliche Einbau einer LPG-Anlage bei Benzinern.

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Ich bin etwas entsetzt darüber dass der DC-DC-Wandler im PS2 (offensichtlich bestätigt vom Support) nur 50A haben soll. - Das wäre ja ein (schl)echter Treppenwitz.
In meinem alten Ioniq haben sie ja schon einen mit 1200W (100A) verbaut und der gilt schon nicht gerade als Kraftprotz.

Ich finde diese Idee hier nicht schlecht, hätte aber bei den 12V-Erfahrungen die wir hier in der Anfangszeit mit dem PS2 gemacht haben echt Bammel.

Ich hänge deshalb ja heute noch bei längerer Standzeit meine 12V (komfortabel über ne eingebaute ctek-Buchse) an den ctek-Lader dran und habe seither keine Probleme mehr mit dubiosen Fehlfunktionen. Aber wer weiß, vielleicht könnte ich mir das inzwischen nach den Updates auch sparen. - Ich habe es mir halt inzwischen so angewöhnt und bin gut damit gefahren.

Bleibt aber mein Entsetzen über den 600W Wandler. Wenn da alle 12V-Verbraucher (Sitze, Heckscheibe, Lenkrad, Gebläse…) an sind zieht können die ja gar nicht alleine aus dem Wandler versorgt werden. D.h. es gibt tatsächlich Betriebszustände bei denen das Auto läuft und die 12V-Batterie trotzdem entleert wird. - Aus meiner Sicht ist so eine Auslegung sehr bedenklich.

(So rechnet man in etwa bei den 12V Verbrauchern:
Lenkrad: 30-40W
Sitz: 70-100W pro Sitz
Heckscheibe: 200-400W
Gebläse: 50 bis 200W je nach Auto
Beleuchtung: bekannt)

Die offene Frage ist doch:
Hat der GESAMTE DCDC nur 600W/50A oder lediglich der Versorgungsteil für die AGM?

Wenn ich mir da so den Schaltplan. anschaue tendiere ich zum 2ten.

Ok, das könnte dann wieder entspannt sein wenn die 50A ausschließlich für den Bleiklotz vorbehalten sind. - In den Schaltplan habe ich noch nicht reingesehen.

Weiß da schon jemand was gesichert?

Habe das jetzt drei Tage weiter getestet, es scheint so als wären 600 Watt Leistungsentnahme zu viel, und es scheint so als würde es die Laderegelung nicht schaffen die Batterie bei Laune zu halten. Hatte jetzt 2 mal morgens eine leere Batterie - obwohl ich zwischendurch kurz sehen konnte dass nachgeladen wird (14.3V)was ja weiter kein Problem ist - lade dann auch mit CTEK wieder auf.

Scheinbar ist es auch ein Unterscheid ob das Auto abgeschlossen ist, ausgeschaltet ist oder eben alles nicht. In einem amerik. Forum habe ich da auch gelesen - aber nichts genaues weiß man. Jedenfalls liegen im Fahrmodus immer 14.3V an, sodass dann wohl immer geladen wird.

Werde da jetzt mal ganz genau mit einem Shunt loggen was da bei welchem Zustand passiert.
@ Jürgen, kannste den Schaltplan mal zur Verfügung stellen ?

Ja, wenn man direkt an die 400V geht wäre das mit jedem kleinen 1000W Wechselrichter (oder auch größer) möglich - z.b. von Solis, habe die hier rumliegen, aber ohne Experten Polestar Wissen und nicht mal Schaltplan selbst mir ein bissle zu gefährlich. - - aber eben nicht Mikrowechselrichter - die erwarten meisten irgendwas zwischen 22V und 60V.

Zum BMS: kann mir nicht vorstellen, dass das BMS auch die 12V Batterie überwacht - habe da schon viele Basteleien mit LIPOS in der Solartechnik und auch im WOMO gemacht. Ein BMS macht dabei dass kleineste Problem, wenn man denn Leistung hinter dem BMS entnimmt.

Das Thema bidirektionales Laden ist aus meiner Sicht hoch relevant. Letztlich sind es Leute wie Michael, die solche Fragen mit Lösungen voranbringen.

Ich hatte schon vor drei Jahren im Rahmen meiner Kaufentscheidung für den P2 bei Polestar für das Thema geworben. Für den P2 hat es nicht mehr gereicht, im P3 ist es verbaut. Super wäre natürlich, wenn es für den P2 eine Nachrüst-Lösung gäbe.

genauso sehe ich das auch.
Wo ein Wille ist gibt es auch einen Weg.

Aber scheinbar ist von der Seite Polestar dieser Wille noch vorhanden , gar nicht gewollt.
Man will ja den Polestar 3 verkaufen .

Sollten einfach mal von anderen Herstellern abkupfern, das Fahrrad muss nicht neu erfunden werden.

korrigiere , der Wille ist nicht vorhanden

Wenn Polestar den Weg der Nachrüstung gehen würde:

  • bei Bestandsfahrzeugen würde das Gejammer über die Kosten losgehen
  • bei einer Option im Rahmen eines neuen MY als Option sicher machbar, Aufpreispflichtig logischerweise

Und im Endeffekt Entscheidung von Polestar, ob das überhaupt angeboten werden soll

Ich habe diesen interessanten Faden gefunden und gelesen und nun interessiert mich, ob das Thema bidirektionales Laden mit dem PS2 weiter verfolgt wird?
Beste Grüße, Peter