Sodele…
Unser Batteriewächter ist nun seit 11 Tagen im Einsatz und hat fleissig Daten für uns gesammelt.
Das ist natürlich noch keine riesige Datenmenge, aber was wir bis jetzt zu sehen bekommen haben stimmt positiv und lässt nicht auf ein Problem mit dem Lademanagement des Polestar2 schliessen.
Das ist gut und da wir bereits an anderer Stelle von den bisherigen Ergebnissen berichtet haben, wollen wir das nun auch hier tun und auch die zugehörigen Screenshots vom BatterieMonitor2 veröffentlichen.
Diese Messungen führen wir nun seit dem Einbau des Batteriewächters vor 11 Tage durch, darunter waren auch durchgehende 6 Tage ohne Nutzung, während derer der PS2 bekanntermaßen nach 72 Stunden (3 Tagen) bereits in den Tiefschlaf geht.
Die Batterie war beim Anschluß des Batteriewächters und zu Beginn der Messungen voll (100%) geladen.
Generell lädt der Polestar2 die 12V Batterie wenn er
- geöffnet ist und/oder eine Person sich auf dem Fahrersitz befindet
- via AC oder DC geladen wird
- aktiv gefahren wird
Im Falle von 1) und 2) liegt nur eine Erhaltungsladungsspannung von ca. 13,5V an und nur im aktiven Fahrbetrieb 3) wird die AGM Batterie wirklich geladen - dann liegen i.d.R. 14,7V an.
In wie weit der Polestar2 die 12V Batterie zusätzlich nachlädt wenn er nicht aktiv ist und die Spannung unter die Grenzspannung fällt können wir (noch) nicht beurteilen, da wir dieses Entladestadium bisher nie erreicht haben. Dafür funktioniert das Lademanagement bis jetzt einfach zu gut wie es scheint und die Spannung fällt im Tiefschlaf nicht wirklich merklich ab.
Sollten wir hier in der Zukunft neue Erkenntnisse erlangen, so melden wir uns selbstverständlich wieder hier.
Jetzt aber zu den ermittelten Messdaten - gemessen haben wir während der 11 Tage folgendes:
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Spannungsverlust in den ersten 2,5 Tagen mit Betrieb = 0,0V
(Fahrzeug lädt bedarfsgerecht während der Fahrt - in unserem Fall aber an den ersten Tagen nur mit 13,5V Erhaltungsladung anstatt mit 14,7V, da unser 12V Akku bereits randvoll geladen war und das BMS das entsprechend erkannt hat)
Hier ein screenshot von Tag 2 mit Betrieb:
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Spannungsverlust während der 72 Stunden Nicht-Benutzung und bis zum Tiefschlaf = 0,19V
Tag0:
Tag1:
Tag2:
Tag3:
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Spannungsverlust in den 68 Stunden Tiefschlaf = 0,06V (während dieser Zeit ist gleichzeitig die Außentemperatur stark (um 20 Grad) gefallen)
Nach 24h Tiefschlaf:
Nach 48 Stunden Tiefschlaf:
Nach 68 Stunden Tiefschlaf:
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Am 08.04. dann Wieder-Inbetriebnahme nach knapp 6 unberührten Tagen.
An diesem Tag erfolgten dann insgesamt ca. 25 Minuten Fahrt während derer der PS2 mit 14,7V nachgeladen hat. Der Spannungszuwachs betrug hierbei = 0,22V (von 12,65V auf 12,87V) und damit zurück auf 100% SoC
Hier nicht wundern über die Grafik zwischen ca. 12:00 und 17:15 - in dieser Zeit war der Wagen beim Detailer und wurde innen und aussen gewaschen, poliert und gewachst - einschliesslich ständigem Türen und Fenster öffnen und was dabei noch so alles zusammen kommt.
Trotz dieser zusätzlichen und aussergewöhnlichen „Strapazen“ haben die insgesamt ca. 25 Minuten Fahrt an dem Tag ausgereicht um die Batterie wieder auf 100% zu laden.
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Am nächsten Tag ca. 30 Minuten Fahrzeit und wieder war die Restspannung bei Fahrtantritt bereits so hoch, dass das Lademanagement abermals die Ladeleistung während der Fahrt drosseln musste, da der 12V Akku bereits so gut wie voll war. Nach Abstellen des Wagens war die Batterie wieder auf 100%:
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Das gleiche Bild wiederholte sich dann auch wieder am nächsten Tag:
Und wann immer ich den BatterieMonitor überprüfe, sehe ich folgendes, vertrauenerweckendes Bild mit einem kerngesunden SoC:
Wir hatten den Batteriewächter gekauft um über eigenen Messdaten Klarheit darüber zu erlangen, ob unser PS2 ein Problem mit dem Lademanagement für den 12V Akku hat.
Diese Ergebnisse haben wir nun tatsächlich schwarz auf weiss (naja im Batterie Monitor2 eher grün auf schwarz) und sie lassen wohl folgenden Schluß zu:
Das Batterie- und Lademanagement unseres Polestar 2 funktioniert tadellos und vorbildlich.
DAS in Erfahrung zu bringen war uns die 30 Euro für den Wächter bereits wert und mit den gewonnen Erkenntnissen wird es kein „Sicherheitsladen“ für unseren PS2 mehr geben müssen.
Darüber freuen wir uns und hoffen, Anderen Polestar2 Fahrern mit diesen Messergebnissen ebenfalls helfen und die Angst vor „dem 12V Problem“ (das es tatsächlich nicht zu geben scheint) nehmen zu können.
Allerdings gelten diese Daten natürlich primär für unser Fahrzeug (da an diesem gemessen).
Falls Andere - und das tritt leider immer noch vereinzelt auf - dennoch Probleme mit einer sich zu schnell leerenden oder nicht richtig aufgeladenen 12V Batterie haben, so sollte im Einzelfall überprüft (also gemessen) werden wie hoch die Ruheströme und entsprechend Spannungsverluste individuell ausfallen.
Die von uns gemessenen Werte entsprechen hierbei wohl der Erwartungshaltung (wie auch zuvor bereits von Reiner und Uwe angeführt und bestätigt) und sollten die Ladungsverluste bzw. Ruheströme deutlich von diesen Werte abweichen, dann liegt die Ursache evtl. an anderer Stelle wie z.B. einer defekten Hardware (Zellenkurzschluss, tiefstentladene Batterie, defektes Steuergerät) oder Software (SW Fehler haben nachweislich auch bereits zu Fehlerströmen bzw. zu erhöhten Ruheströmen geführt).
In diesem Fall ist ein Werkstattbesuch dringend angeraten um die Ursache zu lokalisieren/reparieren.
Wir werden die Messungen an unserem PS2 fortführen (macht der BatterieMonitor2 ohnehin automatisch für uns) und werden uns hier zu Wort melden, falls die Messdaten Auffälligkeiten zeigen oder es Grund zur Annahme gibt dass sich etwas geändert hat (aufgrund des OTA Konzeptes nicht undenkbar).
Mit vielen Polestar-Grüßen ,
Christian