Kabelbelegung ICCB Wechselstrom 1x16A

Moin,

vor meinem Problem erst einmal die örtlichen Gegebenheiten:

Wir haben eine PV-Anlage (9,2kWp) in Südrichtung auf dem Dach, ein Batteriespeicher von 10 kw,
Wechselrichter ist von Kostal (Plenticore plus 10), Wallbox ist die Heidelberg Wallbox Energy Control 11 kW.

Der Wunsch ist das Auto (sofern vorhanden) mit Überschuß aus der PV-Anlage zu laden.
Da sich aber der Wechselrichter nicht mit der Wallbaox versteht ist eine eifache lösung leider nicht möglich.
Ein Freund von Raspberry und co bin ich auch nicht…

Meine Idee ist ich nutze den potentialfreien Schaltkontakt des Wechselrichters (Eigenverbrauchssteuerung Überschuß), gib an eine vorhandene Siemens Logo um eine zeitgesteuerte Ladeunterbrechung zu erzwingen (denn sonst würde der Wechselrichter auch den gesamten Batteriespeicher ins Auto schieben), dann über ein Schaltschütz zum Ladekabel in die Garage.
da die Garage sehr häufig offen steht, wollte ich das extra besorgte Ladekabel
Ladekabel
als Festanschluß über einen Abzweigkasten montieren.

Gesagt getan…
Kleines Programm für die SPS geschrieben, ein paar Kabel gezogen, Abzweigkasten montiert, Stecker vom Ladekabel abgeschnitten (leider ist der schon entsorgt :unamused:)…
und nun… es lachten mich neben L1, N ,und PE noch drei weitere dünnere Steueradern an.

Durch Tante Google habe ich bereits herausgefunden, das die max Stromstärke über Widerstände gegen Schutzleiter festgelegt wird.

Aber an welche Ader?
Alle nacheinander ausprobiert, leider ohne Erfolg, die ICCB geht nach kurzer Prüfphase auf Störung (roter Ring).
Auch ein vielleicht verbauter Übertemperatursensor habe ich mittels Widerstände simuliert.
Nun bin ich leider am Ende meiner „Versuchsreihe“.

Wisst ihr vielleicht wie/womit ich die drei Steueradern beschalten muss?

Ich bin nicht 100%ig sicher, wie Volvo/Polestar das gelöst haben, aber viele dieser „Ladeziegel“ haben temperaturüberwachte Stecker.

Ich nehme an, du hast zwischen dem Zylinder und dem blauen Stecker geschnitten? Der CEE-Stecker hat ja nur 3 Pins, ohne Temperatursensor würde es gar keinen Sinn machen, dort noch Steuerleitungen im Kabel zu haben. Ohne zu wissen, welcher Art dieser Temperaturfühler ist, wird man da wohl nur wenig machen können.

Aber es kann natürlich sein, dass ich nur Quatsch erzähle und die Lösung ist eigentlich ganz einfach :man_shrugging:

M.E. ist nur der Schuko-Stecker temperaturüberwacht.

Nope…Polestar spricht da ganz allgemein von einer „Temperaturüberwachung“ und einem reduziertem Ladestrom. Ansonsten würden die zusätzlichen Kabel im blauen CEE doch auch gar keinen Sinn ergeben.
https://www.polestar.com/de/manual/polestar-2/2022/article/Temperaturüberwachung-des-Ladekabels/

Ich glaube keiner von uns weiß genau was da für ein Sensor verbaut wurde. Tippen würde ich bei 3 Adern auf sowas:
Pt100
image

oder wenn’s mehr high tech sein darf (aber dann bist du am A…) sowas:
DSB
image

Das Thema mit den Widerständen kannst du jedenfalls vergessen, das läuft zwischen Auto und „Tonne“:
https://www.goingelectric.de/wiki/Typ2-Signalisierung-und-Steckercodierung/

Ich weiß, hinterher ist man immer schlauer, aber warum, in drei Teufelsnamen hast du nicht einfach eine blaue CEE-Buchse eingebaut?

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Weil die Garage fast immer offen steht und ich keine Lust hatte immer das Kabel einzustecken.

Aber Recht hast du ja, hinterher ist man immer schlauer.

Da würde ich gar keinen Tipp abgeben. Wenn, dann eher 3-adrig beim DS18B20, obwohl man auch die mit zwei Leitern betreiben kann…

Du hast doch noch das andere Ende, den Stecker!?
Da würde ich erstmal mit einem Widerstands-Messgerät schauen, ob das ein Halbleiter, oder ein normaler Widerstand ist.
Anschließend vorsichtig zerlegen um die Belegung heraus zu bekommen.

Edit: Vergiss es …. Sehr gerade, dass der Stecker schon entsorgt ist 🫣

Ja leider, der Stecker ist schon entsorgt, die Müllabfuhr war schneller.

Aber…

Das ist eine gute Idee.
Der Stecker ist vom ICCB über ein Bajonettverschluss trennbar.
Vielleicht hat jemand ja noch so ein Ladekabel und könnte für mich einmal messen.

Der blaue CCE Stecker hat nur 3Pins, aber er ist vom Zylinder trennbar.
Also muss irgendwie auch die max Stromstärke bestimmt werden.
Macht schon mal eine Ader…

Da sollte man aber schon wissen, was man macht!
Mit nur einer Messung ist das nicht erledigt und ein wenig Ahnung von Kennlinien sollten vorhanden sein…

Nein, so wird das nicht funktionieren.

Das ganze Setup hat ohnehin einen max. Ladestrom - ich schätze etwa 10A. Solange vom Auto dieser oder ein größerer Wert angefordert wird läuft die Box auf max. Strom.

Währenddessen wird die Temperatur am Stecker gemessen. Bei einem Schwellwert, vielleicht ~70°C wird der abggb. Strom reduziert, steigt die Temperatur weiter wird der Wert weiter verringert bis u.U. das Minimum von 6A Ladestrom erreicht wird. Genügt das immer noch nicht und steigt der Temp. am Stecker auf ~80°C wird der Ladevorgang unterbrochen.

Diese gesamte Logik ist in der „Tonne“ integriert. Also rein geht über die die Adern nur der Temp.-wert.
Eine Überprüfung der Anschlussleistung macht/kann die Ladebox nicht, das muss der Nutzer selbst machen, im Zweifel fliegt die Sicherung (oder die Hütte fackelt ab).

Die Idee das jemand mit kompletten Kabel die Leitungen/den Sensor für dich durchmisst ist sicher gut. Vielleicht musst du aber auch einfach ein Ersatzkabel bestellen.

Die Variante mit CEE blau lädt mit 16A, dafür ist der Stecker auch zugelassen.

:laughing: ist Schuko nicht auch für 16A zugelassen?
Keine Ahnung wie weit sie sich an die Grenzen trauen…ist aber für das Funktionsprinzip vollkommen wurscht :crazy_face:

Leider nicht.
Aufgrund der schlechteren Kontaktflächen ist bei Schukosteckdosen die Dauerstrombelastung nur bei 10A.

Das kannst du nicht wissen, Schuko und. 16A ist hier ein interner Witz.
Tatsächlich ist der Schuko wirklich bis 16A zugelassen ( und auch manchmal so abgesichert :sob:). Das aber eben nur als kurzfristige Belastung und nicht, wie du richtig sagst, als Dauerstrom. Da sind dann 10A oder besser sogar nur 8A.

Was mir aber da gerade zu deinem eigentlichen Problem einfällt: der normale 220V Ladeziegel mit Schuko hat auch eine Temperaturüberwachung im Stecker. Ich würde davon ausgehen, dass sie gleich zum CEE aufgebaut ist. An einen Ladeziegel mit Schuko solltest du. einfacher zum Vermessen kommen.

Tatsächlich findet sich auf den meinsten Schuko-Steckdosen eine Angabe zur max. Wattzahl. Üblicherweise 2kW - 2,2kW, was 9-10A entspräche.

Unterscheiden sich die Lade"tonnen" Von Schuko- und 1-Phasen-CCS baulich voneinander? Das Schuko-Kabel ist ja im Serienumfang dabei. Kann man dort das Kabel auch abnehmen?

Leider nicht.

Erst Mal vielen Dank für die guten Ideen und Infos.
Ich habe heute den Schuko-Adapter auseinander gebaut und gemessen.
Zwischen rot und weiß konstant 6,6k Ohm, zwischen weiß und orange kalter Stecker 13k und wärmer Stecker 11,7k.
Ist also irgendeine Temperaturüberwachung.
Ich habe jetzt einfach die Widerstände für einen kalten Stecker nach Messwerten dazwischen geklemmt…
Und siehe da, es funktioniert.
Was ich nur noch ein bisschen Merkwürdig finde ist dass der Wagen mit maximal 9,8A läd obwohl es ja eigentlich ein 16A Adapter sein sollte.

Heute komme ich nicht dazu, aber am Wochenende poste ich noch ein paar Bilder vom Auseianderbau der ICCB.

Seltsam! Wenn es ein ohmscher Widerstand wäre, würde ich keine zwei Widerstandswerte erwarten und in einem Fall nahezu 0Ohm.

Hast Du die Messungen auch jeweils mal verpolt um etwas Sicherheit zu bekommen, dass es auch wirklich ohmsche Widerstände sind ?

Das könnte an dem 6,6k Widerstand liegen, mit dem der 10A Schukostecker kodiert ist. Variier den mal…

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