OTA Updates ein Irrweg?

Das ist ein schwieriges Thema, grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es rein technisch sehr vorteilhaft ist, wenn man auch die Steuergeräte das Fahrzeuges mit neuer Software versorgen kann, ohne in die Werkstatt zu müssen.

Dass ein modernes Infotainmentsystem, welches mit dem Internet verbunden ist, regelmäßig Updates erhalten sollte, sehe ich mal als selbstverständlich an. Alleine schon aus Sicherheitsgründen. Das hat ja auch recht wenig mit den eigentlichen Fahrzeugfunktionen zu tun. Und da sehe ich auch nur Bedingt die Abhängigkeit von Google. Die liefern zwar das Grundgerüst, aber es ist Aufgabe des Herstellers dieses Grundgerüst mit „Leben“ zu füllen.

Wenn dann das PM meint, dass sie diesen Umstand dafür „ausnutzen“ müssen, Verschlimmbesserungen an den Kunden auszurollen und im schlimmsten Falle von Anfang an halbgare Software auszuliefern, dann ist das ein ziemliches Unding in meinen Augen. Allerdings ist es auch so, dass auch vom Kunden eine andere Erwartungshaltung ausgeht, wenn es heißt, dass das Auto mit Updates versorgt werden kann (Früher wurden Autos gekauft, wie sie waren, dass da mal neue Software auf ein Gerät geflashed wurde, ist eher eine Seltenheit). Wenn beides Aufeinander trifft kann das schnell zu Enttäuschungen und/oder Überraschungen führen, wenn plötzlich etwas anders funktioniert oder ein lange bestehender Fehler immer noch keinen Fix bekommen hat. Ganz blöd wird es dann, wenn Steuergeräte ganz versagen und Schlüssel nicht mehr funktionieren …

Polestar macht hier sicher nicht alles richtig. Aber immer hin gibt es die Möglichkeit der Ausbesserung per OTA. Ob die Qualität der Software dadurch negativ beeinträchtigt wird, oder es eher die andere Erwartungshaltung ist, lässt sich nur schlecht objektiv sagen.

…dafür liefern sie ein falsches Fahrzeug, vergessen die AHK welche dann nichtmal nachrüstbar ist, Vollbremsungen wegen zugeschneiter Sensoren welche eigentlich beheizt sein sollten. WV - einmal und nie wieder…

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Ein Update ist doch eigentlich immer eine Sammlung von Bugfixes und bestenfalls neuen Funktionen, zumindest kenne ich das bei anderen Software-Anbietern nicht anders (Microsoft, Google, SAP,…). Was erwartest Du den von einem „Update“?

2.0 dürfte Aufgrund der Aktualisierung der AAOS-Version keine 1.X gewesen sein, das ist ja durchaus eine größere Änderung (selbst wenn diese oberflächlich erstmal keinen Effekt hat).

Zur Ausgangsfrage: OTAs sind einfach eine Möglichkeit Software-Updates zu verteilen, m.E. angenehmer als diese in der Werkstatt (evtl. sogar noch kostenpflichtig) zu erhalten. Insofern m.E. sicher kein Irrweg. Und auch besser als einfach einen Softwarestand nicht mehr zu verbessern. Und jede Software hat Fehler, früher waren die halt einfach da und wurden nie behoben, dann hatte man im Zweifel ein unsicheres System, aber wenn da keiner dran kam, war das egal. Heutzutage, insbesondere mit Systemen die Online sind, ist es aber ja wichtig Fehler und Sicherheitslücken zu beheben. Und man muss dabei auch beachten, dass die Komplexität der Systeme immer weiter steigt und diese dadurch auch eben mehr Fehlerpotential haben.

Speziell zu Polestar: Gut finde ich, dass die Updates halbwegs regelmäßig kommen. Über die Qualität kann man sicher teilweise streiten. Dass manche Funktionen (VZE) immer noch nicht vernünftig laufen oder andere angekündigte (CarPlay) noch immer nicht mal fertig sind ist natürlich Mist, hat aber m.E. nichts mit dem Thema OTA direkt zu tun.

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Wenn agile Softwareentwicklung für Automotive OEMs noch immer „neu“ ist, dann wird mit einiges klar :wink:

Thema Sicherheit. Der Softwarestand der Sicherheitspatches des PS2 ist ganz schön veraltet und könnte für mein Geschmack deutlich schneller sein. Jetzt wo der PS2 ja noch relativ neu ist sehe ich da auch gar kein so großes Problem. Ich sehe das Problem vor allem in 10 Jahren. Autos sind kein „Wegwerfprodukt“ wie es leider Handys heutzutage sind und auch diese sollten dass nicht sein. Ich bin da noch skeptisch was die Sicherheits und Zukunftsperspektiven bei solchen Systemen sind… Autos könnten ubiquitäre Waffen werden, die man nur noch hacken muss und Google/Androide ist ja nicht gerade für die Kundenzufriedenheit was Software angeht bekannt

Das sind niederschmetternde Aussagen, die überhaupt nicht zutreffen. Jedes OTA hat seinen Sinn und hat mir viele positive Änderungen gezeigt. Ich habe nach bereits 5 abgewickelten OTA’s null Probleme gehabt.
Du hast wohl einen schlechten Tag gehabt, um das hier zu schreiben.

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Das kann man auch anders sehen.

OTA ist Fluch und Segen zugleich. Über die Ausgewogenheit entscheidet der Hersteller.

Mit OTA muss man, vereinfacht gesagt, nicht mehr „100%“ Qualität* abliefern, man kann es mit dem nächsten OTA ja wieder ausbügeln.
Müssten Polestar jedes Update in der Werkstatt, auf ihre Kosten, abliefern, würde Frequenz und Qualität anders aussehen, da bin ich von überzeugt.

*100% gibt es sowieso nicht. Aber man kann sich vom Ziel weiter entfernen.

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Nein, denn dann würden die Updates einfach klammheimlich bei den Inspektionen oder wenn das Auto eh in der Werkstatt ist aufgespielt. Und wenn das Auto die Markenwerkstätten nicht von innen sieht, dann gibt es halt auch keine Updates. Es fährt ja trotzdem.

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Edit: gelöscht…gibts hier eine Zitatfunktion?

Markus, ich meinte nicht Dich, sondern den Beitrag von MarkFO einen Post zuvor.
Ich muss mich noch mit den einzelnen Funktionen des Forums vertraut machen.

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Text markieren, dann erscheint der Button „Zitat“.

„Antworten“ Verlinkt den Beitrag, bei dem du auf Antworten geklickt hast und benachrichtigt den Schreiber.
„Neuer Beitrag“ ist allgemein ohne Verlinkung.

OK, danke. Die Struktur ist etwas anders, als ich es gewohnt bin. Dann hätte es das Mißverständnis nicht gegeben…

Seit fast 10 Jahren nicht mehr. War ansonsten sehr zufrieden dort.

Yo aber Siemens war richtig. Wo warst du da? München?

Das denke ich auch. Das wäre ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wäre die Frequenz wohl deutlich niedriger, mit der der gemeine Fahrer ein Update erhält (die allermeisten sind ja immer noch zufrieden und haben kaum einen Anlass, zur Werkstatt zu fahren) und die einzelnen Fixes haben vielleicht etwas weniger Zeitdruck. Auf der anderen Seite liegen nicht so viele Augen auf den Änderungen, die Polestar vornimmt und es gibt weniger Feedback zu den Änderungen.
Allgemein war es ja ohne die OTA-Updates eher ein Fall von „What you see is what you get“. Sowohl im Sinne von Features, als auch was (kleinere) Fehler betrifft. Heutzutage gibt es ein ganz andere Erwartungshaltung und (insbesondere negatives) Feedback ist ebenso „agiler“ geworden wie die Softwarerollouts.

Ne, Hamburg. Habe Ampeln und Verkehrsrechner gefüttert…

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Das meintest Du zwar nicht, aber… genau! Der Wagen „früher“ war funktional und, hinsichtlich seines „Funktionsumfanges“, bei Übergabe komplett.
Jetzt haben wir ein unvollständiges Fahrzeug und warten sehnsüchtig auf das komplettierende OTA.

Was wäre wohl passiert, wenn wir alle unsere Fahrzeuge unvollständig erhalten hätten und es keine Update Möglichkeit gäbe?

Bei der Fahrzeugübergabe eine Wertminderung. Frag mal bei BMW, wenn man Touchscreens verkauft, aber keine einbaut…

Was wurde denn noch versprochen außer Apple Car Play, was es bis heute nicht gibt?

Hier hätte ich als Käufer, wenn es mir wichtig wäre, Polestar ein Ultimatum gesetzt, direkt nach dem Kauf und wäre dann zum Anwalt und hätte mir eine Wertminderung von Polestar erstatten lassen. Es ist ja alles nur eine Frage der richtigen Kommunikation.

Ich denke das hat pauschal nichts mit OTA Updates zu tun.

Das die Marketingabteilung bzw. Polestar mit OTA „erklärt“ dass es ja kommt, ist so wie in Deutschland alles aktuell länger dauert wegen „Corona“. Wenn man erstmal eine gute Ausrede hat, dann reitet man die so lange wie möglich.

Quatsch, natürlich hat das was mit OTA zu tun.
Es ist ja schließlich kein Schiebedach, welches fehlt, sondern OTA „updatebare“ Software. Und das in Kombination mit einer neuen Marke bei der man zunächst wohlwollend (wie viele der neueren Kunden jetzt auch) nicht nur ein Auge zudrückt und nicht sofort zum Anwalt rennt, weil einem das Fehlende ja versprochen wurde nachzuliefern.
Dieses Versprechen wurde nun schon mehrfach verschoben.

Die anderen, fehlenden Vertragsbestandteile gehören hier nicht wirklich in diese Diskussion und eigentlich reicht CarPlay als Beispiel vollauf.

Und -Ja- man hätte schon früher aktiv werden können. Das haben hier einige Wenige gemacht. Von individuellen Vereinbarungen, bis hin zu Rückabwicklungen bzw. Rückkäufen durch Polestar. Mit und ohne Anwalt.

Nochmal würde mir das in dieser Form auch nicht mehr passieren, da bin ich relativ sicher. Aber wenn Du in den letzten 40 Jahren etliche Fahrzeuge ohne auch nur ansatzweise ähnliches Gehampel gekauft hast, rechnest Du nicht mit solch einem Irrsinn.

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Mit dem 2.1 Update sind wir beim Stand von April 2022, das ist vergleichsweise aktuell, mein Nokia Tablet mit angeblich monatlichen Updates ist auf März 2022 mein Pixel 5 auf Mai 2022.

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