100% Aufladung vs. Schnellladung auf der Tour

Moin,
ich fahre morgen früh (4:00) von Mönchengladbach nach Leipzig. Wir haben eine PV-Anlage mit der ich lade. Jetzt stellt sich mir die Frage soll ich heute so lange die Sonne scheint den Wagen auf 100% laden und Geld sparen, dann steht der Wagen aber einige Stunden mit 100% bis zum Start. Oder lieber nur auf 90% aufladen und Mehrkosten beim Laden unterwegs in Kauf nehmen dafür aber die Batterie schonen und on the long run Geld sparen, da die Batterie weniger degeneriert.

Ein paar Gedanken dazu:
Insbesondere bei Ladeständen über 90% geht Dir die Rekuperationsleistung flöten, das ist bei den Kosten noch zu berücksichtigen.
Laden musst Du auf der Strecke so oder so, also reden wir nur von Mehrkosten für die 10 Prozentpunkte (abzüglich vielleicht 1-2% wegen erwähnter Rekuperation).
Ich würde die 90% wählen. Aber wegen 1 mal auf 100% laden und ein paar Stunden damit stehen muss man sich keine übertriebenen Gedanken machen. Hauptsache, Du machst das nicht mehrmals pro Woche.

Eine Frage, die ich mir bei einer langen Fahrt stelle: brauche ich 100% bis zum ersten Stopp? Meist ist die Antwort ‚nein‘.
Dann stresse ich den Akku damit auch nicht.

Alles richtig was hier bisher geschrieben wurde. Ich möchte aber noch einen weiteren Aspekt in den Ring werfen.

Als „nur selten Langstreckenfahrer“ stellt sich mir auch selten die Frage auf 100% zu laden, vielleicht 2x - 3x im Jahr.
Aber jedes Mal wenn ich auch 100% lade stelle ich ein „besonderes Ladeverhalten“ fest. Bei 98 oder 99% SoC wird die Ladeleistung von Auto selbst bestimmt. Teilweise wird extrem heruntergefahren (~1,2KW einphasig), dann auch wieder hoch auf ~3,5kW zweiphasig, manchmal auf wieder auf volle Leistung (11kw dreiphasig) und auch viele Zustände dazwischen - das Auto „tut“ offenbar hier irgendwas mit dem Akku. Ich interpretiere das als „cell-balancing @ higher range“. Ein Balanzieren der Zellen findet wohl auch immer während des Ladevorgangs statt (wie mir Experten erklärt haben) aber auf max. Spannung geschieht dies nur beim Vollladen auf 100%.

Ich denke, ab und zu eine Vollladung dient deshalb auch der Akkugesundheit. Die 100% meiden wie der Teufel das Weihwasser ist nicht zielführend.

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Interssanter Punkt. Geht das in die Richtung Kalibrierung des Batteriemanagementsystems (BMS)? Laut des von mir genutzten KI-Tolls überwacht und verwaltet das BMS den Zustand der Batterie: Spannung, Temperatur, Lade- und Entladeströme, SoC usw.
Da das BMS die „Kapazität nicht direkt messen“ kann, sondern sie „abschätzt“, kann es mit der Zeit zu „Ungenauigkeiten“ kommen – z. B. zeigt das Auto 5 % SoC an, obwohl tatsächlich fast nichts mehr drin ist, oder 100 %, obwohl es nur 95 % geladen ist. Durch eine vollständige Entladung (z. B. auf unter 10 %) und anschließende Ladung bis 100 % kann das BMS die oberen und unteren Ladegrenzen besser erfassen und so seine „Schätzungen für den SoC und die Reichweite korrigieren“.
Die Kalibrierung des BMS hilft dem Auto, „bessere Informationen über die Batterie bereitzustellen“ – aber sie ist „nicht gleichbedeutend mit Pflege der Batterie“ selbst. Es ist ein Tool für Genauigkeit, nicht für Akkuschonung.
Oder ist das Quatsch?

Ich fahre oft Langstrecken, ich lade ihn immer auf 100% vor. Für mich völliger Quark da auf irgendwas Rücksicht nehmen zu wollen.

Ich komme lieber mit 12% Rest an, anstatt während der Fahrt nie zu überholen, damit es nicht knapp wird und ich einen Zwangsstopp einlegen muss.

Auch wenn ich weiß, dass ich laden muss, fahr ich mit 100% los. Habe die Einstellung noch nie am Fahrzeug geändert.
Funfact. Das Auto lebt noch.

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Das ist korrekt, aber wie soll bei ungenügender Genauigkeit denn eine vernünftige, schonende Behandlung des Akkus durchgeführt werden?
Für mich geht das Hand in Hand, diese trennende Sichtweise ist eher akademisch…

Wenn am nächsten Tag eine längere Fahrt geplant ist, lade ich immer auf 100%, wenn die PV-Anlage das hergibt.
Das kommt ja in der Regel nur wenige Male im Jahr vor. :wink:

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Ich bin auch der Meinung, dass da was kalibriert wird. Ich hatte nach 40.000km nur DC Laden auf meinen Arbeitsweg nun statt den typischen 5% die ich benötige, meist eher Richtung 7% Verbrauch, auch die rechnerische Reichweite betrug eher 360km.

Nun habe ich ihn nach dieser Laufleistung mal auf 100% geladen. Die rechnerische Reichweite beträgt nun wieder eher die 375km und auch auf dem Arbeitsweg bin ich eher wieder bei 5% Verbrauch.

Also anscheinend, ist schon was passiert. Der SOH meiner Batterie ist aber nach wie vor bei 92%, da hat sich nichts geändert.

Einige Stunden, also über Nacht z.B., machen dem Akku auf 100% nix aus.
Dass keine Rekuperation da ist, ja, ein Aspekt, aber kommt ja in der Regel eher selten als Argument zur Geltung, da ja sehr schnell der Akkustand sinkt in den ersten Kilometern.
Von daher ruhig auf 100% laden. Das mache ich bei Langstrecke immer.

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Nein. Sorgt dafür, dass einzelne Zellen nicht mit der Zeit abdriften und irgendwann tiefentladen werden, dient primär der Akku-Gesundheit.

Falsches KI-Tool oder falsches Prompt :wink:

Was Gemini dazu sagt, passt: Google Search

Für den Sommer:
Ich habe vor längeren (seltenen) Fahrten am Abend vorher auf 95% geladen und dann per WB-Timer aus dem Hausakku das Auto auf 100% vor der Abfahrt voll gemacht. Nachladen muss ich dann ohnehin; es sind ein paar kW weniger. Von der eigenen PV spart das ca. 3,2 EUR. Das gleicht höher Ladeverluste mit aus. Zur Reku: Ich brauche auf den ersten km kaum bremsen; und wenn mache ich das sehr sanft (leere Landstraße am frühen Morgen; kaum Orte).

Im Winter:
Ähnliche Strategie, habe aber möglichst den günstigen Windstrom in der Nacht genutzt (dyn. Strompreis).

Also meiner rekuperiert auch bei 100%, oder bremst er dann mechanisch selber?

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Letzteres. Polestar hat das beim :ps2: wirklich sehr gut hinbekommen den Übergang von Rekuperation und Bremse. Ich wünsche mir, dass sie das beim :ps4: auch noch so hinbekommen.

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Also ich merke keinen Unterschied, ich habe mich immer schon gewundert dass er bei 100% so gut „rekuperiert“.

Macht er nicht… zumindest nicht bei mir - lade mal auf 100%, stelle auf OPD, mach’ das Fenster auf, gebe langsam Gas und fahre langsam vom Ladeplatz los. Dann lass das Gaspedal wiede los. Du wirst hoeren, dass der Wagen mechanisch bremst… und auch die schraffierten Flaechen zeigen es an.

Passiert so aber wirklich nur auf den ersten Metern, solange die Batterie noch bis Oberkante voll ist. Wenn Du schneller faehrst und somit staerker bremst und der Wagen mehr rekuperieren wuerde, als Energie von der Batterie aufgenommen werden kann, siehst Du das aber eigentlich immer an der Schraffur

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10%, also 8kW

Das sind Mehrkosten (vs PV bei Eigenheim) von?

  • Tippe auf max 5€

Das ist Zeitverlust von?

  • Tippe auf max 5min

Unabhängig davon:
Ich würde ihn bei o.g. Szenario bis 100% Laden.

Bei niedrigen Geschwindigkeiten bremst der Polestar eigentlich sowieso immer mechanisch, egal bei welchem Akkustand.

Das ist auch gut so, sonst würden viele Bremsscheiben ganz anders aussehen.

Für die Bremsscheiben muss ich schon gezielt nachhelfen. Die rosten sonst.

Auch bei 100%SoC geht der schraffierte Bereich bei mir nicht direkt an die Nulllinie. Da ich nach dem Losfahren nur wenig bremsen muss und wenig Verkehr ist, kann ich am Anfang es einrichten nur sehr wenig in die mechanische Bremse zu kommen.

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