Also dass Volvo gar nicht so scharf drauf sein muss, Polestars im Sortiment zu haben, leuchtet mir unterdessen ein. Mir hat ein Volvo Händler in der Schweiz mal gesagt, dass ein Polestar ein direktes Konkurrenzprodukt zum Volvo darstellt, was vor allem auf den P2 und den P3 zutrifft.
Daher würde man bspw. eher andere Marken für einen Fahrzeugeintausch ankaufen als einen Polestar. Man kann diese Aussage auch so lesen, dass der Volvo Händler Angst hat, dass sich ein Kunde aufgrund des geringeren Einstiegspreises (und mMn schöneren Designs) beim Direktvergleich EX/EC40 vs. P2 oder EX90 vs. P3 für den Polestar entscheiden könnte, wenn man dem Kunden die Gelegenheit dazu bietet.
Und was gemäss dem Volvo-Mitarbeiter 2020 dazu kam, obwohl ich es nirgends verifizieren konnte, waren Kampagnen von Polestar mit Aussagen wie „Vergiss schlechten Kaffee beim verstaubten Händler, komm lieber in ein Space vorbei“. Damit hat man sich bei Volvo Händlern, die zu Beginn durchaus interessiert am Vertrieb vom P2 waren, sehr viel Goodwill verspielt. Dass Polestar nun den Gang zu ebendiesen Händlern antritt, die Polestar 2020 noch belächelt hatte, ist sicherlich nicht besonders hilfreich, wenn es dann ums Finanzielle geht.
Ein guter Verkäufer will sich aber nicht darauf verlassen, dass der Kunde den Bestell-Button drückt. Hier geht es um proaktives vs. reaktives Verkaufen.
Wenn ich einen Interessenten im Space von Polestar überzeugt habe, kann ich nur hoffen, dass er Zuhause die Bestellung auslösen wird. Wenn ich Pech habe, läuft dieser Interessent auf dem Weg nach Hause bei BMW vorbei und der dortige Verkäufer fischt ihn mit einem zusätzlichen Rabatt „aktiv“ weg. Dumm gelaufen und ein Auto weniger verkauft
Das meint M. Lohscheller mit „weg vom Präsentieren hin zu aktivem Verkauf.“
Wenn der Händler bei beiden Marken dieselbe Marge hat, kann es ihm egal sein, ob ein Volvo- oder Polestar-Logo auf dem Auto klebt. Dann erhöht Vielfalt einfach die Chance, ein passendes Angebot für den Kunden zu haben.
Du bist der Experte, Du musst es wissen. Btw, Polestarkunden sind im Volvo-Servicenetzwerk immer Kunden 2. Klasse ;o)
Na das kennen wir ja schon, wenn die Argumente ausgehen, schreibst du unter jedem Post „du bist ja hier der Experte“… super Diskussionskultur. Danke fürs Gespräch.
Das Gefühl hatte ich nie, sonst hätte ich nicht bestellt.
Ob die etablierten Volvo-Händler Gruppen wirklich „Angst“ haben?
Halte ich sehr unwahrscheinlich. Es gibt eigentlich wenig Punkte an denen sich die Modelle überschneiden.
Polestar 2 Volvo ? S/V60 sind nur in der Größe ähnlich, mehr aber auch nicht.
Polestar 3 versus EX90 …sind zwei deutlich unterschiedliche Kunden. 3er zielt auf Kunden die auf Design/Performance) Lifestyle orientiert sind. EX90 dagegen, auf Interessenten mit Raumbedarf und Komfort/Luxus
Polestar 4 Volvo ??
Volvo hat mit dem EX30 ein absolut funktionierendes (erfolgreiches) Modell, diese Zielgruppe spricht Polestar überhaupt nicht an.
Der XC 60 war bisher das „Brot und Butter“ Auto, der Nachfolger steht in den Startlöchern…
S/V 90 spielen auf dem deutschen Markt überhaupt keine Rolle. Der Runderneuerte XC,90, EX/C 40 und der X40 … runden das Portfolio ab
Der Vorteil für die zukunftsorientierten Händler sind eine Kundenbindung in einem Segment mit wirtschaftlich stabilen Erträgen aus Sales und Aftersales.
Wer aber sein Geschäft nur über den Preis macht, der hat, bzw wird mit gravierenden Monetären Herausforderungen in eine ungewisse Zukunft gehen.
das ist jetzt aber sehr bös formuliert
… naja… okay… …die Zielgruppe des EX30 ist eine ganz andere, als die von Polestar.
Mit dem EX30 hat Volvo ein sehr erfolgreiches Modell im Sortiment.
So besser ?
Unsinn. Zumindest belegbar das „immer“, ich werde sehr zuvorkommend und gut behandelt, nicht anders als früher mit meinen Volvos.
Irgendwie habe ich das Gefühl, das hier nur ein schwarz/weis denken zugelassen wird.
Ich wollte damals dieses Auto und keine Alternative. Höchstens der Volvo XC40 wäre noch in Frage gekommen. Aber da ich SUV nicht so gerne mag und damals Volvo versucht hat, die BEV auch ausschließlich über ein Abo Modell in den Markt zu bringen, habe ich mich für den PS2 entschieden ohne überhaupt eine Alternative ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Und auch ich bin mit meinem Fahrzeug beim Volvo Händler, bei dem ich in den 10 Jahren davor schon Kunde war, immer vernünftig behandelt worden.
Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, sowohl was den Vertrieb angeht, als auch beim Service nach dem Kauf. Aber was spricht denn dagegen das ganze auf breitere Füße zu stellen.
Es wird Händler geben die es nicht wollen oder vielleicht aus Platzgründen gar nicht können, und solche die es wollen. Ich bin der Meinung das sich die Modellpaletten von Volvo und Polestar weit genug unterscheiden, das beide nebeneinander existieren können.
Aber um stückzahlmäßig existieren zu können, braucht Polestar einfach schnellstens mehr Reichweite im Markt.
Ich sehe bis auf Tesla nämlich keinen Hersteller wo dieses Vertriebskonzept funktioniert. Und das wahrscheinlich zum Glück für die heimischen Hersteller. Wenn die Chinesen erst einmal Service- und Vertriebsnetze haben, und durch höhere Stückzahlen die Banken bei den Restwerten mutiger werden, werden die Karten in meinen Augen eh noch einmal neu gemischt. Aber das nur am Rande…
Ach ja, bei Volvo konnte man kurz nachdem mein Polestar ausgeliefert war, auch die BEV ganz normal beim Händler bestellen. Warum wohl?
Und obwohl sich Stand heute am Vertrieb von Polestar seit meiner Erstbestellung nichts verändert hat, würde ich gerne wieder einen bestellen, aber leider hat sich mein Anforderungsprofil verändert und der PS2 passt nicht mehr…aber das ist noch eine andere Geschichte