Hallo liebe Polestar2-Gemeinde, hier mein kurzes Fazit nach 90 Tsd. km in zwei Jahren.
Modell Single Motor Long Range. Einer der ersten - die mit ausschließlichem Frontantrieb auf den deutschen Markt kamen.
Heute nun 90Tausender-Durchsicht: Bremsflüssigkeit, Filter, Biegen des linken oberen Kontakts in der Ladebuchse mit Spezialwerkzeug laut Service-Anleitung Polestar. Prophylaktisch gegen Ladeprobleme. Die im Forum oftmals als Schwachstelle genannten Bremsbeläge seien jungfräulich - so das Fazit des Monteurs. Ohne Riefen und Rillen und kaum benutzt (14tägig eine vorbeugende Vollbremsung von 100kmh bis Stillstand)
Gesamtpreis Durchsicht: brutto 169,- Euro.
Der von mir zu Ostern geschilderte, unverschuldete, seitliche Auffahrunfall wurde damals nach ca. 4 Wochen repariert. Schadenshöhe brutto ca. 15 Tausend zzgl. 10 Tausend Nebenkosten (Mietwagen, Anwalt, Arzt etc.). Gegnerische Versicherung regulierte schnell und ohne Abstriche.
Polestar ist täglich im Berufseinsatz. Meist im 400 km - Radius. Auch Touren nach Polen, Tschechien, Slowenien, Baltikum, Österreich, Italien, Dänemark waren bislang unauffällig. Nie Ladeprobleme. Acht diverse Ladekarten wirken wie eine Vollversicherung. Mein regionaler Stromanbieter zaubert mir an der heimischen Wallbox jeden Abend ein breites Grinsen ins Gesicht: brutto 17cent/kWh. So war der Abschied vom Volvo-Diesel die richtige Entscheidung. Das Android-Navi samt Bedienkonzept ist nahezu genial. Der Lack hat Volvo-Qualität. Meine Ladeverluste scheinen gering - der Verbrauch nicht übermäßig. Somit reiht er sich nach meinem subjektiven Eindruck unter den sparsamen EAutos ein. Das zeigen mir auch parallele Begleitfahrten von Kollegen mit einem Tesla - Model3. Die Stunde der Wahrheit schlägt dann immer an der Ladesäule und nicht am Verbrauchsdisplay. Beide liegen da etwa gleichauf. Wobei Tesla natürlich Allrad hat.
Was stört - oder sagen wir diplomatisch - hätte m.E. Potential für Verbesserungen:
- Warnblicker haptisch nicht eindeutig und oft versehentlich betätigt
- Software mit leichtem (mich nicht störenden) Fehler: Vivaldi-Browser instabil
- Innenraumstoff (Hautabrieb nervt)
- der Mittelkonsole fehlt ein Alleinstellungsmerkmal bzgl. innovativer Ablagen
- Die App befriedigt den täglichen „Grundbedarf“ - mehr aber auch nicht.
- Schlüssel-Design
- leuchtstarke Rückfahrscheinwerfer in Bodennähe wünschenswert
- Head up - Display wünschenswert
- Rekuperations-Auswahl zusätzlich über Lenkstockhebel wünschenswert
- Hutablage wirkt bei Gebrauch billig
- nachträgliches Update: Verkehrszeichenerkennung unbrauchbar - nutze ich daher nicht
Mein Zubehör:
- hochwertigere Fußmatten
- Matten für Frunk und Kofferraum
- Kleiderbügel
- maßgenaue Schirme in den Tür-Ablagefächern
- Fahrradträger Thule (Anhängerkupplung)
Da ich den Wagen kaufte, wird er noch 2-3 Jahre im Dienst stehen. Auch ist vierbeiniger Familienzuwachs geplant. So wird eine Hundebox ein Kriterium für den nächsten Polestar(3?). Hier in Cottbus gibt es wohl fünf zugelassene Polestar2 und eine Service-Station. Damit ist er immer noch ein Exot unter 50 Tausend PKW mit CB-Kennzeichen. Neugierige Seitenblicke an der Ampel scheinen da zwangsläufig
Stets faltenfreies Stromern wünscht Euch Spreewald-Volvo