Das Kartellamt ist auf Google und AAOS aufmerksam geworden

Na das kann ja heiter werden:

Im günstigsten Fall „bremsen“ die Aufseher nur, verstehen werden die es nicht …

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Im Prinzip geht es nur um die Bündelung der Dienste, sprich man muss alles davon nehmen und es muss so oder so aussehen und nicht anders, oder lese ich das falsch.

Ich denke Google muss nur viele weitere System-Apps zulassen, wie Kartendienste oder Chat-GPT, so dass man frei ist welche Programme man nutzt. Aktuell gibt es noch nicht wirkliche Alternativen auf AAOS.

Die wird es auch im nächsten Jahrzehnt nicht geben, weil Apple auf sein eigenes Automotive OS setzt und sonst niemand ein auch nur annähernd konkurrenzfähiges Produkt hat.

Naja alternative Kartendienste und Routenplaner gibt es ja (gut, die sind nicht super, aber es gibt sie), wobei man die ja schon nutzen kann.

Bei Sprachassistenten sehe ich das aber genau so, höchstens Alexa gäbe es da noch, aber Amazon gibt sie ja nun wirklich keine Mühe bis jetzt mit Apps. Zudem muss das dann sehr mit dem System verzahnt sein, was wiederum auch Malware entsprechende Möglichkeiten bieten könnte.

Sind die Sprachassistenten nicht immer an das OS bzw. die Hardware gebunden?

Siri → Apple IOs
Cortana - > MS Windows
Alexa - > Amazon HW
MBUX - > Daimler HW und OS
Nomi → Nio HW und OS
HeyBMW (?) - > BMW HW und OS … eigentlich alle " markengebundenen" Lösungen wie VW, Ford etc.

Nja, in Android kann man zumindest Alexa als Assistent einstellen, meine ich. Cortana ist ja inzwischen wohl tot, aber ansonsten ja, die meisten anderen sind sicher ans OS gekoppelt.
Es gibt, glaub ich, auch noch ne Open Source Lösung, die bei manchen Bastelprojekten verwendet wird, aber kein Plan, was die kann.

Damit Alexa auf Android läuft braucht es mindestens einen Echo im Heimnetz, soweit mir bekannt.
Dementsprechend würde ich schon sagen, dass der Sprachassi Bestandteil des OS ist oder sein muss.

Damit wäre der Einwand des Kartellamts bzgl. Assi nicht haltbar, da offensichtlich technisch bedingt und notwendig.

Wohl nicht ganz. Ausgerechnet Google Assistent funktioniert bestens auf iOS…

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Downgraden wir den Poli einfach auf Windows 3.11 :man_shrugging:

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Ich finde es durchaus bedenklich, wenn Leute die technisch offensichtlich nicht im Ansatz in der Lage sind so ein System zu verstehen, dem Aufsichtsbehörden vorwerfen dass nicht zu verstehen.

Die Aufsichtsbehörde sind sicher alles andere als perfekt in Deutschland und der EU aber grundsätzlich in den meisten Fällen hinreichend kompetent.
Bin und wieder mal gibt es Recht unsinnige Regelungen, das ist dann aber häufiger eher das Problem, dass durch Kompromisse bei dem Normgebungsverfahren wir hin und wieder mal eine Lösung bekommen, die so eigentlich niemand wollte.

Im Grunde geht es darum, dass Google bei einigen Diensten behauptet, dass sie integraler Bestandteil des Systems sind, was so häufig einfach nicht stimmt.
Das ganze anders zu gestalten ist sicher aufwendiger, aber technisch machbar und von jemandem mit der Marktmacht von Google auch erwartest.
Wer etwas anderes behauptet darf gerne den Internet Explorer benutzen, da Microsoft da eine sehr ähnliche Argumentation gefahren hat, dass der integraler Bestandteil von Windows ist (was damals schon sehr mutig war in Anbetracht, dass es schon andere Browser gab, bevor der Internet Explorer überhaupt existiert hat).

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Viele DLLs des Internet Explorer, wie Wininet oder Urlmon, waren zu dem Zeitpunkt, als die EU die komplette Löschung forderte, schon lange vom System und unzähligen 3rd-Party-Anwendungen referenziert. Die konnte man weder damals, noch in Zukunft (solange Windows basierend auf x86 noch Marktrelevanz hat) einfach weglassen. Da hatte Microsoft schon Recht. Auf die iexplorer.exe traf das natürlich nicht zu, und so hat man das am Ende auch gemacht…

Es geht darum, dass Google GMaps, den Play Store und den Assistant nur im Bündel anbietet und gewisse Vorgaben zur Darstellung dieser Systeme macht.

Das ist hochgradig sinnvoll, um eine vernünftige User Experience sicherzustellen. Und für die Architektur des Systems ist zumindest der Play Store immer notwendig, da über dessen Play Services im Hintergrund inkrementelle Upgrades für Teile von AAOS und weitere Google-Apps ausgespielt werden. Den Assistant könnte man streichen, allerdings hat Maps dann keine Sprachsteuerung mehr - für die Verkehrssicherheit ein Rückschritt.

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Genau das ist ja was ich kritisiere, das wurde nie gefordert und das wäre auch technisch Unsinn. Idealerweise hätte man das bin Anfang an so designed, dass die Anwendung Internet Explorer und die Webview Komponenten von Windows so schwer auseinander zu halten sind. Ob das Absicht war oder einfach historisch so gewachsen ist jetzt schwer zu sagen.
Das Problem an der Stelle ist ja, das Microsoft seine Macht im Betriebssystemmarkt genutzt hat, um den eigenen Browser aufzuzwingen. Dafür gibt es keinen technischen Grund und das ruft, zum Glück, die Regulierer auf den Plan.
Ähnlich sieht es jetzt mit Android aus.

Nein. Google hat das sogar sinnvoll getrennt. Der PlayStore und die Play Services sind zweierlei Dinge. Updates in Hintergrund über die Play Services wären sinnvoll und sind auch so angekündigt, aber zumindest im Polestar scheint das (fast) nicht der Fall zu sein. Sonst hätten wir nicht wieder einen veralteten Stand an Sicherheits Patches. Die kommen aktuell wohl nur im Paket mit den Updates von Polestar.
Warum es AAOS nur im bundle mit Google Maps gibt ist auch kaum verständlich. Ist technisch erstmal komplett unabhängig.
Und eine einheitliche User Experience kann man auch anders sicherstellen.

Das ist ungefähr so, wie wenn deine Gemeinde dich verpflichtet VW zu kaufen, da die am besten auf ihren Straßen fahren. Mittlerweile ist es sogar erlaubt auch zusätzlich noch einen Polestar zu kaufen, aber den gibt es nur zusätzlich und die wird mehr oder weniger davon abgeraten.

Habe das gerade getestet: Nein braucht man nicht.

Sorry, das kann nicht unwidersprochen bleiben. Der Vergleich mit der Gmeinde und den VW ist einfach falsch, da niemand die Anwender GEZWUNGEN hat, den IE zu verwenden. Er war nur einfach gratis dabei und Bestandteil des Pakets. Also müsste der Vergleich lauten: die Gemeinde SCHENKT jedem Bürger eine VE, er darf sich aber gerne zusätzlich ein anderes Auto kaufen.

Willkommen im der Definition von Marktmissbrauch:
Microsoft wir Google würden hier beide behaupten, dass das ein Geschenk aus der Güte ihres Herzen ist.
Aber genau das entspricht eben nicht der Wahrheit und ist der Grund warum es ein Kartellamt gibt.
Vordergründig ist es natürlich ein Geschenk, in Wahrheit hast du das schon mittbezahlt und bekommst es jetzt so „geschenkt“, dass es sehr unattraktiv wird auch mit alternativen zu beschäftigen.
An der Stelle passt die Analogie sehr gut: ja, die Gemeinde „schenkt“ die den VW aber in Wahrheit hast du den mit der KFZ-Steuer oder was auch immer sich selbst bezahlt. Und dann gilt das gute schwäbische Mantra, dass das ja schon bezahlt und da ist und deshalb auch genutzt werden muss. Deshalb werden sie allermeisten noch nicht einmal über Alternativen nachdenken.

Das ist dann aber bei allem so - streng genommen könnte man dann auch das integrierte radio/Entertainment System im Auto verbieten, das eingebaute Navi und auch die Taschenrechner-App oder die Kamerafunktion im Handy.
Alles das ist nicht erforderlich für den Betrieb des eigentlichen Geräts und trotzdem integrativer Bestandteil.
So lange man eine Alternative nutzen kann sehe ich da kein Problem. Diejenigen, die damit ihr eigenes Produkt nicht mehr gewinnbringend an den Kunden bringen können natürlich schon. Also werden hier nicht die Verbraucher geschützt sondern die Hersteller subventioniert.

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