Desillusionierter Elektrofahrer 2. Teil

Ich hatte meine Erlebnisse und Eindrücke nach den ersten Tagen im neuen Polestar2 vor ein paar Wochen hier dargestellt (Erfahrung eines Desillusionierten). Ich überlegte sehr lange wann der richtige Zeitpunkt für ein E-Auto war und dachte der PS sein nun das „marktreife“ Volvo-Fahrzeug um umzuschwenken. Ich denke nach wie vor, dass viele dieses Forum lesen bevor sie sich entscheiden und ich werde auch nach wie vor in Hamburg wie in Berlin sehr oft an den Ladesäulen auf mein Auto aber auch auf die Alltagstauglichkeit angesprochen. Das ist schön und ich finde es immer wieder total interessant mit welchen Gedanken sich die Leute so rumtragen. Neulich war jemand interessiert ob denn sein Kinderwagen wohl in den Kofferraum passen würde (denke ja). Andere waren eher interessiert wie ein E Auto im allgemeinen in der Stadt ohne eigenen Ladeanschluss den so funktioniert im Alltag - und sehr viele haben erstaunlich präzise Vorstellungen von allerlei Problemen und Bedenken gegenüber dem E-Auto.

Nun, ich denke nach inzwischen 3.500km und weitern 3 Wochen ist es Zeit für ein kleines Update, denn die Eindrücke ändern sich, verstetigen sich aber auch an einigen Stellen.

Kurzer Abriss meiner persönlichen „Erlebnisse“:

  • Schwieriger Bestellprozess und extrem verzögerte Auslieferung, aber das ist Geschichte. Seit nunmehr 5 Wochen aktiver Fahrer mit Stadt und Autobahnfahrten aller Art.

  • Inzwischen 1x in der Werkstatt, da mein Wagen sich wiederholt nach dem Schnellladen kurzzeitig über ein nicht funktionsfähiges Motorkühlsystem beschwerte. Anruf beim Support war ernüchternd wie immer, letztlich sagten sie ich soll einfach in Werkstatt fahren und hätte das auch direkt machen können (Service vorbeischicken etc. würde mehrere Stunden dauern). Naja, in der Werkstatt war es dann schnell behoben, es fehlte nur Kühlflüssigkeit bzw. es war wohl Luft im System. Dafür dann das Dezember Update gleich bekommen, seit 2 Wochen nun auf dem neuesten Stand.

  • 1x Ausfall eines teils der Akkukapazität, mitten in der Dunkelheit bei Schnee auf der Autobahn. Das war ein extrem unschöner Moment, bin auf 0% Ladung runtergefahren und konnte noch etwas weiter bis zu einer Ladesäule kommen. Ging noch mal gut, aber die Stimmung war dahin. Dann am nächsten Morgen eine „Wunderheilung“ Akku war wieder voll da und deshalb auch kein 2. Werkstattbesuch. Seitdem alles ok.

  • Auto fährt ansonsten tadellos, Verbrauch in der Stadt auf typischen Strecken von 5-10km bei Kälte extrem hoch. Nach dem Update habe ich zunehmend den Eindruck zumindest auf Langstrecken ist es etwas besser geworden, aber nach wie vor ist die Reichweite / der Verbrauch meine größte Enttäuschung.

  • Diverse Mitfahrer hinten transportiert (auch große Menschen auf der Strecke HH Berlin), es ist eigentlich genug Platz, allen hat es gefallen.

Nun denn, also mein Abgleich von Wunsch und Wirklichkeit 2. Teil:

  1. Platzangebot:
    Wie gesagt, es ist dann in der Praxis doch besser als gedacht. Man sollte nicht über 1,85 hinten sein, aber auf dem Beifahrersitz geht auch 1,96 gut wenn jemand dahinter sitzt. Kofferraum ist passend für Schlitten, Kinderwagen, Koffer etc. völlig ausreichend (habe sonst ein SUV). Fazit hier also: Voll Alltagstauglich und auch zu viert für längere Strecken gut zu machen. Zu 5 eher was für Fahrten bis zu 1 Stunde.

  2. Zuverlässigkeit beim Laden:
    Sehr positiv überrascht bislang, am Auto hat es nie gelegen wenn man nicht laden konnte. So manche Ladesäule will nicht so wie man denkt, habe aber bislang alle irgendwie zu landen gebracht die in den Apps als funktionsfähig angesehen wurde. Das Kabel des PS2 ist ein Stück zu kurz für alle Situationen, daher hatte ich mir ein 7m Kabel gekauft. Das funktionierte dann natürlich beim ersten Einsatz irgendwie nicht (war aber auch viel Schnee dran), inzwischen aber offenbar ok. Lustigerweise benutze ich es nun dann doch fast nie (da zu schwer), denn irgendwie lernt man dann, dass auch mit den 4,5 m Kabel mit geschicktem parken es fast immer geht (manchmal gegen die Fahrtrichtung geparkt, so what),

Das Auto hat IMMER genauso geladen wie gewünscht, war an den 11KW Säulen auch im erwarteten Zeitrahmen, alles gut und wirklich wirklich völlig unkompliziert (das fragen mich häufig Leute wenn ich mein Kabel auf dem Frunk hole). Das Laden bei Schnellladern funktioniert bei mir bislang auch durchweg ohne jeden Fehler oder Aussetzer, wenn auch nicht immer mir dem Tempo das ich mir erhofft habe (also 50 KW in 20 Minuten). Hier muss man wirklich sagen, dass mit der Langstrecke ist kein Problem der Verfügbarkeit der Infrastruktur an sich, sondern eines der Ladezeit. Ich gewöhne mich also daran, beim laden zu Essen oder Emails zu beantworten… Doch: siehe da, es stört einen gar nicht so sehr wie vermutet. Es ist irgendwie anders (meine Kinder sind Tesla erfahren und fragen nach 20 Minuten schon wann es denn weitergeht, aber die haben sich an das Procedere an sich total gewöhnt) doch es ist eigentlich nur nervig wenn man es eilig hat und ziemlich oft hat man es gar nicht so eilig wie man als Benzintanker immer so dachte. Natürlich hier voll subjektiv, aber das fragen mich auch viele und ich mich letzten Sommer halt auch: Dauert es lange? Nervt es? Kommt man an? Meine Antwort: Es ist ok und man kommt definitiv an.

  1. Verbrauch:
    Ach ja - da fällt die Gewöhnung wirklich schwer. um die 30 KW/100km ist ja erst mal nur so eine Zahl wenn man sich mit dem Gedanken beschäftigt ein E Auto zu kaufen. Geplant hatte ich so mit maximal 25 Kw, im Sommer ca. 20. Naja, das erfüllt sich zumindest mit diesem Auto nicht. Nicht das mir es was ausmachen würde wegen des Preises oder des Nachladens, es ist hier halt dann doch die Reichweite bzw. die Frage wie oft suche ich eine Ladesäule auf (habe nur Zugriff auf welche auf der Straße).

Also beim Verbrauch ist der Preis irgendwie nicht so dramatisch finde ich, da bin ich eher völlig überrascht über die bunte Vielfalt an Preismodellen die man an Ladesäulen und bei Ladekarten so findet. Das hätte ich mir im Traum nicht vorstellen können, dass ich zwischen 25 cent/KW (Hamburg öffentliche Ladesäule) bzw. 9,90 für eine Komplettladung (Naturstrom - bin extra da hingewechselt :slight_smile:
) auf der günstigen Seite und irgendwelchen Säulen die eine eine Startgebühr, einen Minutentarif on top zum Verbrauch oder einfach 60 cent/kw abverlangen. Das sind zT Unterschiede von 150%, also so als ob ich irgendwo für 1,20 EUR tanke oder für 2,50 EUR den Liter. Wer würde schon eine Tankstelle anfahren (sei die noch so toll an der Autobahn gelegen oder schön), wenn er 2,50 EUR/l für Diesel bezahlen müsste? Tja, das ist allerdings dann irgendwie die Realität des E Fahrers an die man sich gewöhnen muss. Aber: mit etwas Übung hat man seine 2-3 Ladekarten der Wahl die für die eigene örtliche Struktur passen und machmal ist es dann halt etwas teuer. By the way - was Polestar da in der Werbung Plugsurfing verspricht (so hatte ich es zumindest verstanden) ist schlicht nichts Wert. Man bekommt eine Ladekarte umsonst die auch sonst umsonst wäre und zahlt dann bei denen einen völlig überhöhten Preis. Es ist einfach und fast überall kostenlos (machnmal zahlt man eine 1x Gebührt für die Karte) eine Karte zu bestelllen, auch das fragen mich Leute hin und wieder.

Nun denn ich hatte mich da zwar damals eingelesen und saß wegen der 2 Monate Verzug bei der Auslieferung auf einem Stapel schon vorhandener Ladekarten / Apps - aber so wirklich vorstellen konnte ich mir das alles nicht. Ich frage mich auch, warum mein Auto die Abrechnung nicht einfach selbst macht, es gibt da Apps - die müssten auch auf Google Automotive funktionieren. Da sowohl Ladesäule als auch Auto ja miteinander kommunizieren sollte das eigentlich nicht sooooo schwer sein. Bis dahin - mein Sohn hat sich zum „Lademeister“ an Bord erklärt, er Screeent die Ladesäulen auf der Strecke und schaut nach der besten Lademöglichkeit (Vorsicht bei ENBW+ zahlt man nach 4 Stunden eine Parkgebühr on top, das kostet dann einfach mal 12 EUR extra wenn man über Nacht lädt)

Aber dann doch noch mal zum Verbrauch / der Reichweite: Es ist und bleibt nervig, da muss man sich nichts schönreden. Wenn man gerade mal 200-250 km sicher fahren kann, dann ist man bei doch recht vielen Zielen außerhalb Hamburgs oder Berlins bei hin und zurück auf einen hohen Stand am Anfang bzw. auf das Vorhandensein einer Ladesäule am Ziel angewiesen. Hier bin ich wirklich desillusioniert - auch nach dem Dez. Udpdate. Im Winter ist es ein echter Nachteil den man auch spürt, gerade wenn man öffentlich laden muss - sei es weil man von Hamburg an die Nordsee fährt oder weil man abends keine freie Säule vor der Tür findet - dazu unten mehr. Da hilft auch nicht die Polestar Werbung oder schlaue Sprüche in Foren dass man nur 33km im Durchschnitt pro Tag fährt. Das sollte man selbst vorher mal überprüfen wie man wirklich fährt und wo man so lädt. Ich fahre oft gar nicht oder maximal 15-25 km, dann aber auch mal eben 250-400km. Und dafür wollte ich eigentlich kein weiteres Auto brauchen.

An die Interessierten dann aber mein Resümee dazu: Ja - irgendwie nicht wie gedacht und wenn man von Freunden nun gefragt wird wo denn die fast 500km Reichweite bei meinem PS sind (von denen ich bei Bestellung noch schwärmte) ist die Antwort leider kleinlaut (Vielleicht im Sommer - mit Rückenwind und bei Tempo 90 hinter dem LKW etc.). Wenn mich allerdings Leute auf der Straße fragen, dann sieht es anders aus - reflektierter und ernüchtert: Es sind je nach Fahrweise und Temperatur extreme Unterschiede. Man braucht keine 400 PS, man fährt automatisch langsam (oh weh denke ich mir dann manchmal) aber es ist dennoch irgendwie alles ok. Ja wirklich, es ist ok. Man darf nur halt nicht denken es müsste anders sein. Einfach der Realität ins Auge schauen, das tatsächliche Fahrverhalten anschauen und man kommt unweigerlich zu dem Schluß, es ist ok eine PS zu fahren wenn man damit einfach fahren will. Er braucht viel wenn man schnell fährt, aber man kann es dafür auch - ein Porsche braucht auch mehr als 6 Liter Benzin. Er kommt weit genug ohne wirklich ärgerlich zu sein, man gewöhnt sich dran und dann stört es eigentlich nicht.

Ein Passant fragte mich genau danach dann nach seiner Fahrt von Berlin nach Frankfurt zu seiner Familie (ca. 500- 600 km wohl). Dann sagt er 2-3x pro Jahr und dann lachten wir Beide. So wie ich eigentlich maximal 2x im Jahr wirklich mehr als 300 km fahre (zB in den Skiurlaub) und deswegen nicht mein Auto in Zweifel zeiehen würde nur weil dann halt statt 2x Tanken 3-4x laden müsste. So what - es spielt eigentlich keine Rolle wenn man nicht im Außendienst arbeitet. Seit also ehrlich zu euch und prüft euer Verhalten mit euren Ansprüchen. Ich komme viel besser zurecht als ich je dachte und das Auto erfüllt eben nicht was es mal versprochen hatte (zumindest was ich mir dachte)

  1. Zuverlässigkeit beim Fahren:

Hier ganz klar: Es ist ein Auto das wenn es heil ist absolut zuverlässig ist. Es springt an, es fährt auch bei -16 Grad ohne murren, es kommt mit Schnee und strömenden Regen auch beim laden ohne jedes Problem zurecht, es ist schlciht ein wirkliches Auto ohne erkennbare funktionelle Schwächen im Auto an sich. Das schreibe ich trotz meines Werkstattbesuchs und dem Problem mit dem Akku, denn ich schrieb ja, „wenn es heil ist“. Ein Auto mit einem Defekt ist eben nicht zuverlässig, aber der PS (meiner) ist keinesfalls so dass er mich täglich überraschen würde und ich ein mulmiges Gefühl hätte ob er denn ankommt oder irgendwas kaputt geht.

Dieses Auto fährt trotz des hohen Gewichtes auch bei Glätte sehr gut und sicher, es ist schnell warm (vergessen wir mal den Verbrauch hier), es ist auch nach längerer Fahrt nicht anstrengend, und es ist nichts was irgendwie undicht ist, abfällt oder schlecht gebaut. Alles ist wirklich gut und tauglich. Wenns denn mal nicht heil ist, dann ist es eben kaputt und muss nachgebessert werden, bislang alles ohne Probleme, bzw. nicht anders als bei einem VW oder BMW.

Also all denjenigen die eine E Auto für Exotisch halten oder Polestar für ein Nischenprodukt aus China (das waren so meine Bedenken) - es ist eine Art Volvo in cool, die Produktion in China ist eben so - mein Iphone wird da auch gefertigt und niemand würde sagen ein Iphone ist „billig“. Das Auto ist recht reif, auch Leute die keine Idelisten sind können damit warm werden, davon bin ich inzwischen überzeugt. Nicht jeder wird 400 PS brauchen oder die Optik dieses Autos, aber die generelle Frage zur E Mobilität die sich gerade ja stellt ist durch den PS ein Stück weit weiter mit einem „ja, warum nicht“ in die richtige Richtung geraten. Und wenn dann mir jemand erzählt er hätte sich den PS ja auch angeschaut aber wartet lieber auf den Skoda, dann denke ich mir: Genau - E Auto ist die Zukunft auch wenn man keinen Tesla haben möchte, es wird eine Auswahl geben und die taugen irgendwann in näherer Zukunft alle was, der PS2 tut es schon jetzt.

  1. Die Software:

Tja, wegen später Auslieferung habe ich die beiden Rückrufe gar nicht miterlebt (musste nur länger warten) und entsprechend hatte ich auch keine Themen damit. Nun habe ich das erste Softwareupdate bekommen das bald OTA gehen soll. Das ist dann schon ein komisiches Gefühl bei eine Auto was alles über Software so geht. Es ist irgendwie gut (zB das man das Radio oder sonstige Apps einfach updated statt ein neues einzubauen) und doch denke ich mir es könnte hie rund da auch mal einfach stabil und einfach sein und kein Update brauchen.

Die Navigation funktioniert sehr gut, die Darstellung ist hervorragend. Es sind allerdings nicht sehr gute Info zu den Ladesäulen in Google Maps, warum auch immer. Die Sprachsteuerung funktioniert auch ziemlich gut, aber ich persönlich finde es weitgehend zu umständlich mein Auto anzusprechen nur um die Heizung einzustellen, ein einfacher Griff zum Hebel ist offen gesagt deutlich einfacher.

Mal sehen was da noch kommt, schmerzlich vermisst habe ich bislang die Funktion der Fernsteuerung der Standheizung. Ansonsten ist das Radio eher schlampig programmiert - gut dann also wenn es durch ein Update irgendwann mal besser wird.

Der Ganze Schnick Schnack den man sonst auf der Aufpreisliste findet (Auto Pilot, Verkehrszeichenerkennung etc,) hat man dabei, einiges funktioniert, anderes ist eher unbracuhbar, ob man es braucht ist allerdings durchgehend keine Frage eines E Autos - das wäre auch bei einem Benziner nicht anders.

  1. Fahrgefühl - weiterhin ein Traum - sehr schönes Auto mit angenehmer Atmosphäre und guten Beschleunigungswerten ohne irgendwie aufgemotzt zu wirken.

so - jetzt muss ich hier mal Pause machen - vielleicht findet es jemand ja interessant :slight_smile:

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Toller Bericht…bis zur Pause…einiges was du schreibst, sehe ich genauso…ein tolles Auto…

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Sehr gut detailliert beschrieben.
Die Meinung bin ich auch für :wink:

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Gut geschrieben und deckt sich mit meinen Erfahrungen und Enttäuschungen…

Absolut ein lesenswerter Artikel! Leider habe ich mich nicht für einen PS entscheiden können, zu groß waren die negativen Dinge rund um die Bestellung und auch der sehr hohe Verbrauch war für mich nicht akzeptabel!
Ich bin nach wie vor der Elektromobilität gegenüber positive eingestellt und habe bereits ein Fahrzeug bestellt: einen ENJAQ iV 80!
Werde sehen wie es damit geht, zumindest ist der Einstieg nicht so schwierig wie bei PS, ein großes Manko finde ich den Kundendienst, soweit man diesen so nennen kann!
Liebe Grüße

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Den ENIAQ habe ich mir auch angesehen…sieht gut aus…aber zu wenig Ausstattung im Basispreis…Navi bei dem Preis auch noch extra kaufen/bestellen…und noch einiges anderes…er kann bis auf den Verbrauch dem PS nicht das Wasser reichen…aber jeder so wie er möchte.

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Hm, Basispreis für den großen Akku ist 44.000 EUR, und je nach Händler gehen da nochmal 0 bis 10 % Nachlass ab … und dann noch die 9570 EUR Gesamtförderung …

Warum nicht? Wer das Fahrzeug mit der kleinen Batterie für überwiegend Kurzstrecke kauft, der kann auch gut über Android Auto (wireless!) navigieren.

Naja da gibt es auch objektiv genug Punkte, wo der Enyaq klar im Vorteil ist, spontan fallen mir da ein:

  • Funktionierende Assistenzsysteme (Verkehrszeichenerkennung)
  • Head-up-Display
  • Platzangebot im Innenraum / kein Kardantunnel und Größe des Kofferraums (bei gleicher Außenlänge!)
  • dichtes Werkstättennetz
  • Garantie auf bis zu fünf Jahre erweiterbar

Demnächst auch als Allrad mit 500 km WLTP verfügbar. Und dann auch als Coupé.
Wenn der VW-Konzern die DC-Ladeleistung noch hochfährt (angekündigt) und auch im Winter beherrscht (Vorkonditionierung), dann haben sie mich.

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Es wird hier zwar Off Topic, aber das Ding ist spuckehäßlich und von der Leistung her nicht vergleichbar. Der PS2 hat als herausragende Merkmale Design und Leistung, da kann der Skoda nicht mithalten. Wenn das nicht so wichtig ist, ist der Skoda sicher das „vernünftigere“ Auto.

Und VW wird schon zusehen, dass sie weiterhin am Werkstattgeschäft ordentlich Geld verdienen.

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Die Vergleiche mit anderen E Autos aller Art fand ich auch immer komisch, wenn man so ins gespräch kommt. Wenn ich einen Mercedes E-Klasse habe, dann wäre meine Alternative auch kein Opel Mokka gewesen. Vielen geht es aber weniger um den PS2 an sich sondern um das Phänomen ein E-Auto zu haben dass gut aussieht (es ist ein Auto das viele einfach haben wollten wenns sie es sehen) und tatsächlich funktioniert. Sehr viele (so auch ich) sind Tesla gegenüber immer skeptisch gewesen, weil zu experimentell und extrem designt.

Fazit der Begleitung eines Interessierten war „egal welches E Auto - Hauptsache kein Vebrenner“. Die Diskussion zu Hause stelle ich mir dann interessant vor… Skoda Mini SUV vs. 400 PS Sportwagen in Coupe Form. Nenn denn, der XC40 ist ja auch verwandt mit dem PS.

Ich freue mich über mein Auto und glaube es ist wichtig, wenn nicht zum Fanboy wird sondern seine Ansprüche an das Auto an seinen individuellen Ansprüchen misst und kommentiert aber auch dazu steht das es eben etwas persönliches Ist, gemächlich wie vom Einsatzzweck her.

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Ja das sehe ich genauso. Ich - aus dem VW-Lager kommend - war noch nie so offen für andere Hersteller wie derzeit. Insbesondere aufgrund der in diesem Forum geschilderten Erfahrungen bzgl. Reichweite und Ladegeschwindigkeit (speziell im Winterhalbjahr) habe ich für mich (und meine Familie) einige Kriterien aufgestellt, die ein E-Auto erfüllen muss. Mal schauen, ob Polestar da für mich noch die Kurve bekommt …

hhmas schreibt mir einiges aus der Seele:
Vollmundige Angaben zum Liefertermin, die dann nicht eingehalten werden, ein seltsamer Kaufprozess und eine Servicehotline bei denen ein paar Mitarbeiter Nachschulung in Sachen Service benötigen…

Das Fahrzeug selbst überzeugt (und das ist fast wörtlich zu nehmen!) mit Fahrverhalten wie auf Schienen. Schnee und Eis wird bewältigt als seien diese nicht existent. Ein-Pedal-Fahren statt häufigem Bremsen: Einfach genial! Die herausragenden Fahrleistungen wurden von anderen Nutzern hinreichend beschrieben.
Die Sitze sind bequem (wie von Volvo gewohnt), das Interieur wirkt ansprechend. Navigation und vieles mehr funktioniert tatsächlich per Sprachsteuerung, das habe bei diversen Volvos der letzten Jahre vermisst. Das Fahrwerk dürfte für meinen Anspruch etwas weicher sein, ist aber völlig in Ordnung. Bislang klappert nichts, es knirscht und knarrt nirgendwo auch nicht bei den großen Temperaturunterschieden von minus 13 bei der Abfahrt und 19°C Innenraumtemperatur bei der Ankunft. Der Platz im Fahrzeug ist ausreichend - nicht üppig aber keinesfalls zu knapp.

Verbrauch/Reichweite: Bei 90% Ladung werden mir stets 400 km Reichweite prognostiziert. Ich fahre nahezu täglich die gleiche Strecke zu fast identischen Zeiten ca 72 km hin und zurück. Je zur Hälfte Überland und Autobahn 110-130 km/h. Ein zweites Mal ist diese Stecke ohne Nachladen nicht vollständig erreichbar. (Angezeigter Durchschnittsverbrauch: 25,8 KW/100 km). Ich hoffe auf mildere Temperaturen und somit geringeren Verbrauch.
Werden demnächst reale 350 Km Reichweite erzielt, sind meine Erwartungen im Wesentlichen erfüllt. Kaufempfehlung: bedingt - Polestar sollte seinen Verkaufsprozess überdenken oder wenigstens einen Premium Support zur Seite stellen. So wie es bei mir gelaufen ist bleibt Polestar ein Exot für Wenige.

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so, Pause beendet…

inzwischen dann das neuste Update OTA geladen und installiert. Das hat funktioniert, auch wenn es offenbar andere gab, denen das nicht gelungen ist. Nun denn, man kann ja auch in die Werkstatt und die spielen das dann drauf, so OTA ist aber schon eigentlich interessant. Man kennt es ja von seinem Computer oder Telefon etc. - es klappt meist aber nicht immer. Ob mich das bei Auto stören sollte? Hmm weiß nicht, dachte eigentlich das es etwas gruselig ist wenn man per Software über das Mobilfunknetz den Antrieb verändern kann, aber vielleicht mache ich mir da auch nur zu viele Gedanken.

Ich möchte allerdings nach weiteren 1.000 km zu Punkt 4. (Zuverlässigkeit beim Fahren) doch noch was ergänzen. Das Auto fährt zwar super bei Schnee, Regen und auf der Autobahn bei 210 km/h (das kann meiner zumindest), es liegt super auf der Straße bremst gut und ist sicher in der Kurven. Absolut gutes Fahrverhalten. Man kann über die Direktheit der Lenkung etwas jammern, aber das hat mit der Frage eines E Autos ja auch nichts zu tun…
ABER: Mir stützt inzwischen zum wiederholten mal ein Teil des Akkus ab. der Verbrauch (in% nicht in KW) steigt dann rapide und am nächsten Tag ist dann „alles wieder gut“. So auch heute - einfach so. Das ist nun allerdings ein Zustand den ich nicht dauerhaft tolerieren will und wen mich fragt wie Zuverlässig der Akku ist sieht mich inzwischen etwas Zweifeln. Das ist nun auch nichts wo ich denke, ab in die Werkstatt, er fährt dann ja, aber irgendwie zeigt es ein bisschen das Problem das Polestar hat: Die Komponenten von Volvo sind einwandfrei. Das automobile im Kern ist es auch, nur das elektrische und das mit der Software ist irgendwie noch nicht so, dass ich sagen würde es es sei aufgereift. Ich meine nicht perfekt sondern wirklich nur ausgereift.

Ich beobachte das mal weiter und hoffe das ich nicht doch in die Werkstatt muss, es war die erste Fahrt nach dem neuem Update und vielleicht stimmt ja nur was an der Software nicht? Unbefriedigend ist es dennoch.

zu 6. Fahrgefühl fiel mich nicht sehr viel mehr ein als ich schrieb. Es ist ein Auto das sich lohnt zu fahren und sei es nur für eine Probefahrt. Nach wie vor „lauern“ mich Leute an den Ladesäulen in Berlin auf und sind super interessiert. Feedback immer auch wie cool das Auto aussieht und ist. Da freue ich mich dann schon und denke es war gut es auszuprobieren auch wenns ein teueres Experiment ist. Erstaunlich immer wieder was für Fragen die meisten Leute so im Kopf haben, ich denke mir der PS2 hat 400 PS beschleunigt wie ein Sportwagen und fährt 200. Da ist dann eigentlich klar, das das Auto irgendwie auch unvernünftig ist und Spaß macht. Viele die ein E Auto suchen haben sicher auch nicht einfach mal 50.000 EUR und suchen vermutlich einen höheren Nutzwert.

Hier kann allerdings wirklich gesagt werden dass das Auto beides erfüllt, es ist ein FunCar das man in der Form nicht braucht und es ist zugleich ein praktisches Auto das ganz normal fährt und für eine Familie mit 2 Kindern absolut praxistauglich ist. Was mich dann wirklich erstaunt, ist wie viele sich gerade eigentlich innerlich schon entschieden haben, dass das nächste Auto elektrisch ist. Wenn es dann „Traumautos“ wie den Tesla oder den PS2 oder den Tycan braucht, um eine gewisse Sehnsucht zu erwecken und es dann am Ende ein Skoda oder ein Huyndai wird - so what, er tut sich was.

  1. Gewöhnungseffekt

Auch komme ich mir nach nur fast Monaten inzwischen komisch vor, wenn ich einen Verbrenner fahre oder einfach tanke statt zu laden. Das hätte ich nie gedacht und ist vielleicht auch etwas was dem Unentschlossenen helfen kann. Wie oft dachte ich selbst über das laden nach, habe es bei Drive Now oder We Share immer vermieden, auch wenn es da auch nicht komplex war.
Das Laden ist inzwischen so was von selbstverständlich geworden und jeder Handgriff sitzt und jede Ladekarte ist erprobt, alles ist wirklich in kürzester Zeit so, als sei es schon immer so gewesen. Auch relativiert sich inzwischen mein Fahrverhalten wieder, die km/ Woche sinken und die Anzahl der Ladungen entsprechend auch, schon fast komisch wenn man mal eine ganze Woche fährt und gar nicht laden muss. Anfangs hatte ich den Druck immer schnell auf 90% aufzuladen, aber inzwischen denke ich erst unter 50% überhaupt wieder ans laden und dann auch nur wenns passt. Es passt lustigerweise zunehmend dort wo ich es gar nicht vermutete, beim Einkaufen, beim parken unterwegs in Berlin oder Hamburg, einfach abends weil alle Parkplätze vorm Haus belegt sind etc. Und nicht immer sind die Ladesäulen frei aber ich habe noch nie das Gefühl gehabt das es jetzt irgendwie ein Einschränkung ist. Für jemanden der überwiegend in der Stadt fährt und nicht mehr als 100km raus, ist das mit dem laden inzwischen echt langweilig und Routine wie das tanken früher.

Das scheint einige Interessenten aber wirklich auch zu beruhigen bzw. viele fragen sich wie das denn so ist mit dem Laden in der Stadt oder an der Autobahn.

  1. Kosten
    Die ersten Rechnungen flattern ins Haus und ich hätte gedacht es sei insgesamt billiger, aber andererseits bin ich auch 4.000km gefahren, was mich sonst 300-350l Benzin also ca. 400 EUR gekostet hätte. Da ich zT diesen Plugsurfing Gutschein aufbrauche weiß ich nicht genau was ich nun tatsächlich bezahle, aber manchmal da weiß man es dann zu genau, nämlich wenn man nach einer Tour abends wieder auf 90% lädt und dann die Kosten am nächsten tag auf der App sieht. Da war dann eine Fahrt eben 3,62 EUR, gefühlt irgendwie viel, aber immer noch billiger als BVG Tageskarte. Solche Rechnungen macht man ja nicht beim Benziner, ich zumindest tanke nicht jeden Abend wieder voll und schaue ob ich dann 2,5l Benzin verbraucht hatte.

Im Ergebnis ist es aber völlig ok was die Kosten der Ladung angeht, nur halt eben auch kein quasi umsonst fahren wie bei den alten Tesla Model S. Und wenn man erst mal seine Karten im Griff hat, weiß man auch welche Karte wo am besten ist, so dass man selbst am Fastned 155kw Lader ganz gut wegkommt. Ich weiß noch, dass ich bei meiner Jungfernfahrt mal 33 EUR für eine Ladung bezahlen sollte, da war ich schon entsetzt - da man faktisch damit nur 200 km weit fahren konnte.

  1. Eco Modus?
    Es war eine Woche lang warm um ich konnte nicht fahren weil ich arbeiten musste. Es musste aber unbedingt getestet werden, welchen Einfluss die Temperatur denn nun wirklich hat. Was nützt es einem wenn andere sagen ein E Auto verbraucht im Winter nun mal deutlich mehr, man muss es erfahren, im wahrsten Sinne des Wortes. Mit Auslieferung 14.1. war ich nun also Winter gewohnt und wie beschrieben eben auch latent unzufrieden mit dem Verbrauch, eigentlich aber eher mit der Reichweite (hängt aber ja zusammen). Nun, dann doch einen Tag mit zumindest 14 Grad und 150 km Strecke mit etwas Berliner Ring und Landstraße und Stadt und siehe da, mein Auto kann auch unter 20 KW/h fahren. Ich war so was von beruhigt und freute mich auf die nächste Tour zurück nach Hamburg in der Hoffnung endlich mal die 300km ohne Ladestopp. Aber der Winter ist bekanntlich zurück und bei 4 Grad ist es nach wie vor nicht möglich. Vielleicht sollte ich mal strikt Tempo 90 mit Autopilot in der Kolonne der LKWs fahren - nur um es einmal erreicht zu haben? Auch das Software Update hat da wenig gebracht. Nun denn, der Frühling kommt bestimmt und ich bin gespannt. In der Stadt ist es übrigens weitgehend egal wenn man über 30 Kw/h braucht, man kommt dennoch gut über die Woche, so groß ist dann selbst Berlin nicht und 200km sind bei mir 30 Teilstrecken gewesen. Soviel dann noch mal zur Alltagstauglichkeit… Und man lädt ja eigentlich nicht bewusst sondern man parkt an einer Ladesäule. Klingt schöngeredet, ist es aber nicht. Man tankt schlicht nur auf Langstrecken am Schnelllader, ansonsten parkt man einfach.

  2. Dies und das - subjektiv empfundenes gemeckert etc.

Puh, ich hatte letzte Woche dann jemanden an der Straße „kennengelernt“ der sich intensiv mit dem PS2 beschäftigt hatte und offenbar alle negativen Berichte bei you tube, der Tesla Mag Seite und in diesem Forum studiert hatte. Tenor: Geiles Auto, aber…

Nun denn, liebe Aspiranten, Überleger und Skeptiker: Meine persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen:

  • Bestellprozess: Muss man mögen, so 50 TEUR im Internet und dann warten…
  • Support: Nach wie vor eine Zumutung. Wie sehr wünsche ich mir doch meine alte Werkstatt / Händler zurück. Das rief man jemanden an den man kannte der der Interesse hatte, dass ich in 3-4 Jahren wieder ein Auto kaufe. Bei PS? Immer noch ein Grauen, freundWaslich aber inkompetent, bei mir ist mal wieder diese Polestar ID verschwunden und mein Account leer. Zumindest hat mein OTA funktioniert. Der avisierte Brief zu Rückruf hat mich nie erreicht. Kann das denn sooooo schwer sein?
  • Probleme bei Waschen in Durchfahranlagen: Muss man mE nicht haben, vorher mal nachdenken was man an oder ausstellt und dann geht es auch. Zugegeben ist es ungewohnt, weil man halt keine Schalter im eigentlichen Sinne hat, aber es geht alles.
  • Komische Fehlermeldungen? Hatte welche, aber die waren dann auch so. Zzt ist meine Waschflüssigkeit leer - klar das zeigt er an, allerdings recht penetrant. Auch sonst ist das Auto eher empfindlich und mitteilsam finde ich. Es bremst auch gerne beim Rückwärtsfahren vor einen Hindernis aber besser als es nicht zu tun.
  • Wasser und Rost wo auch immer: Kenne ich nicht, wohne u.a. in Hamburg und Auto steht draussen, also fast immer im Regen. Keinerlei spuren von irgendwas. Das Wasser läuft beim fahren und wischen nicht so optimal an den Seitenscheiben lang, aber alles gar kein Problem, die Karroserie und die Verarbeitung ist sehr gut. Nur an den Bremsen bildet sich etwas Rost wenn der Wagen steht, das hat mein anderes Auto auch im Winter aber beim PS2 ist es hartnäckiger, vermutlich weil man gar nicht so oft bremsen muss.
  • sonstwas? Fehlanzeige - aber der Akku halt, da muss ich noch mal ran bzw. in die Werkstatt fürchte ich.

Viel Spaß beim Abwägen, Lesen und Nachdenken. Fahrt ihn Probe und glaubt nicht alles was im Internet so getestet wird. Und andere E Autos sind auch gut vermute ich, mir geht es hier vor allem um die Zweifler und Enthusiasten die ihr erstes E Auto kaufen und beim PS2 denke, ja - das könnte es endlich sein.

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#hhmas
11. Design. Das ist meines Erachtens wirklich eine Stärke gegenüber vergleichbaren Mitbewerbern. Es ist halt durch und durch ein Auto und keine fahrende Spielekonsole. Manchmal überkommt es mich und ich schaue ihn mir einfach nur an, er braucht den Vergleich mit einer 60-jährigen Design Ikone wirklich nicht scheuen.


Und fahren tut er eh besser, wobei ich dem Lancia ab und zu noch eine Ausfahrt gönne…

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Design sehe ich auch so, hatte es mir in meinem Erfahrungsbericht nur verkniffen, da das jeder selbst beurteilen kann ohne einen PS schon bestellt zu haben.

Muss allerdings sagen, dass ich bisher ausschließlich sehr positive Kommentare auf der Straße zur Optiik bekommen habe, auch innen drin (die Leute werden mitunter schon neugieriger und ich hätte eigentlich auch kein Thema damit sie mal einsteigen zu lassen aber wegen Corona lasse ich das lieber.

Es gibt da nach meiner Erfahrung zwei Fraktionen: Die, die ihn zum ersten mal sehen und sich fragen was es ist (gerne ältere Männer mit einem gewissen Auto Enthusiasmus) und die, die ihn kennen aber noch nie in freier Wildbahn gesehen haben, (gerne Berliner in Mitte oder Prenzlauer Berg - Öko oder Hipster oder einfach junge Familie). Beide aber immer positiv angetan bisher, das Auto vereint wirklich angenehme Assoziationen, es gilt als fortschrittlich, umweltfreundlich und sauber einerseits und andererseits als cool und mit super performance (für Kenner oder allein aufgrund der Optik).

Ein ca. 9 jähriger fragte seinen Papa was das für ein cooles Auto sei, der dann um mein Auto rumlief und etwas ratlos schien als ich gerade zurückkam. Dann die Auflösung und die Antwort des Jungen: „echt, ist dann ja noch cooler als ein Tesla“ und der der Vater „ja“. Voll lustig irgendwie ´, hatte ich zuletzt als ich einen Mazda Miata aus den USA mitbrachte als es ihn in D noch nicht als MX5 gab (schon 25 Jahre her denke ich), den fanden auch alle wirklich cool und nicht so peinlich wie einen Porsche.

Beim PS2 ist das erstaunliche ja, dass er nur eine leicht andere Form als ein Audi oder Volvo hat, man ihn also nicht bewusst sofort als völlig anders wahrnimmt (wie einen I3 zB) und dennoch fällt er subtil auf. Das hatte das Modell S auch mal, aber an die Teslas hat man sich ja gewöhnt.

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P.S.

… was mir noch auf dem Herzen liegt und ich immer wieder irritierend bei den ganzen Test finde: Viele sagen der Tesla Modell 3 sein dem PS2 überlegen, bzw. der PS2 sei ein ernstzunehmender Konkurrent zum M3. Das habe ich noch nie verstanden und auf diese Diskussion komme ich mit Passanten, Tesla Fahrern und im Bekanntenkreis immer wieder.

Ich finde es persönlich recht absurd die Autoentscheidung von den Faktoren Reichweite nach WLTP 470 zu 535? oder Beschleunigung 3,3 vs 5 Sek. abhängig zu machen. Ganz ehrlich, wer würde denn seine Entscheidung zwischen einem BMW 3er, einem Audi A5, einem Mercedes, Volvo, Renault, VW oder was auch sonst noch immer einem so einfällt ernsthaft davon abhängig machen ob der Wagen nun noch schneller beschleunigen kann als man es je nutzen würde oder von der Tankgröße abhängig machen? Solange in einer Range dessen liegt was man gerne hätte ist es doch ok und ganz andere Faktoren werden wichtig, u.a. das Aussehen und der persönliche Komfort etc.

Mich störte an meinem Mini und an BMWs im allgemeinen zB der Blinker so sehr, dass ich echt dachte es sei ein schlechtes Auto. Bei meinem Landrover nervt die Software und die Iphone Einbindung (vor Apple Car play), alles kleinste Kleinigkeiten und für mich dennoch wichtiger als für viele andere vermute ich und ebenso hätte ich mir nie ein anderes kleines Cabrio gekauft als den Mini.

Auch hatte ich mal einen Porsche als Firmenwagen, den habe ich dann echt mit der Zeit auch hassen gelernt wegen der Attitüde und dem Image das mitfuhr.

Was ich sagen will, der Tesla und der PS2 sind so unterschiedliche Fahrzeuge, dass man nur wegen des Preises und der Tatsache das es E Autos sind auf die Idee kommen kann die ernsthaft zu vergleichen. Jeder der beide Autos ausprobiert wird da schnell merken das es Unterschiede gibt die einem halt zu dem einem oder anderen hinziehen. Die eigentliche Frage ist doch eine andere: Man schaut sich den PS2 an und denkt sich der könnte es sein und man kennt den M3 längst. Dann sollte man eben auch dazu stehen, dass einem der PS2 einfach besser gefällt auch wenn die technischen Daten zT beim M3 besser sind, das hat man bei Audi vs. BMW auch und dennoch würde der Audi Freund vermutlich keine gleichteuren Mercedes haben wollen, schon weil die halt andere Geschmäcker anziehen.

Wenn ich dann so eine junge Familie mit 4 Kindern in Berlin treffe und die mich fragen nach dem Auto und was ich mir so sonst angeschaut habe, tja - Überraschung - der Tesla M3 kam für mich nie in Frage, es ist einfach ein Auto das ich nicht haben wollte, auch wenn ich es technisch interessant finde. Da kann ich auch Stunden mir meinem Sohn diskutieren (der den M3 seiner Mutter liebt und meine PS2 inzwischen auch wirklich cool findet aber dem zB Netflix wichtig ist und das ganze IT Zeug im Auto etc) während ich mich beim PS2 ärgere, dass ich meine Sender im Radio nicht sortieren kann…

Der Familie mit Kindern ist dann - keine Überraschung - aber plötzlich auch eher wichtig, wie den der Kofferraum für einen Kinderwagen passt und vor allem - wie lädt man eigentlich so wenn man in einer Etagenwohnung Mitten in Berlin lebt. Das man in 5 Sek beschleunigt ist cool, aber nicht schlechter als 4 Sekunden und halt was anderes als 9 Sek. Das mag den Unterscheid zum VW ausmachen aber nicht zum Tesla.
Was einen Unterschied ausmacht (zumindest für mich der 15 Monate Tesla M3 Experiment in der Familie beobachten darf) ist die Qualität des Autos an sich und da muss man Tesla wirklich lieben um dafür 50.000 EUR auszugeben. Ansonsten ist es einfach (noch) nicht so gut das es einem „normalen“ Autofahrer wirklich begeistern könnte, vielleicht will Tesla das auch nicht und Polestar vermutlich auch nicht, denn es gibt ja auch Volvos.

Ich freue mich über das gelungene Design, die super Fahreigenschaften, den sehr gut nutzbaren Kofferraum, die akzeptablen Sitze hinten und den Komfort vorne, das tolle Navi mit Google Maps (ist dann doch besser als einfach sein Handy verbinden),
die im Verkehr eines Großstadtmenschen absolut ausreichende Reichweite und die Tatsache dass es wirklich einfach war auf ein E Auto umzustellen. Hier dann der Vergleich zum Tesla dennoch - ich denke ich hätte es nicht gemacht wenn es Tesla nicht gäbe, die haben beweisen das es funktioniert nur gefiel mir das spezifische Auto nicht und deswegen habe ich den PS2 und hatte früher mal einen XC90 und keinen A7, einfach weil es mir persönlich aus der Auswahl der in Frage kommenden Autos besser gefiel.

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