Diebstahlschutz gegen Reichweitenverlängerer

Das Problem bei Keyless-Systemen ist ja, dass diese relativ einfach mittels einem Reichweitenverlängerer „geknackt“ werden können.
Gibt es Informationen, ob beim Polestar 2 Massnahmen getroffen wurden, um diese Art des Diebstahls zu verhindern?

Ich gehe mal davon aus, dass kein UWB-Funksystem verwendet wird.

Das habe ich mich auch schon gefragt, wie sicher unser Schlüsselsystem ist.
Mich würde aber noch mehr interessieren, ob die Bluetooth-Variante, die der Digital-Key vom Smartphone ja benutzen wird, da sicherer ist. Wenn die dann mal da ist, wäre es finde ich schön, wenn man die Keyless-Go-Funktion der ‚normalen‘ Schlüssel deaktivieren könnte.

Die Schlüssel sollen zumindest einen Bewegungssensor haben, soll heißen, werden diese abgelegt und 30 Minuten nicht bewegt, dann schalten sich diese ab.


Quelle:
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Mein Polestar habe ich nachrüsten lassen mit: https://www.keylessprotector.nl/service/zo-krijgt-u-uw-polestar-scm-ke01-gecertificeerd/

Die Schlüssel schaltet jetzt nach 5 minuten ab. In die Niederlande ist das eine voraussetzung beim viele Versicherer.

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Dann muss man wahrscheinlich den Blauzahn ausschalten wenn man zuhause ist. Auch wenn es dann zu Lasten des Komforts geht - Smart Watch etc.

Vielleicht dann doch eher die Alu Folien-Version :thinking:

Wollte auch gerade die Informationen und Schlussfolgerungen aus den EN Forum zusammenfassen.

Ja, die Schlüssel haben ein Bewegungssensor (ersichtlich aus der MS Code im Produktcode) der nach 30 min der Schlüssel ausschaltet.

Einfaches Test:

  1. Autoschlüssel am Boden in der nähe der Türe legen, und das Auto abschliessen.
  2. Schlüssel mit etwas metallisches abdecken (zB Farbkessel) und sicherstellen, dass der Signal erfolgreich abgeschirmt ist (Türe öffnet nicht mehr).
  3. 30 min warten

  4. ohne jegliche weitere Schlüssel dabei zu haben, versuchen das Auto via Handgriff zu öffnen. Sollte nicht öffnen
  5. Abschirmung entfernen (Achtung, Schlüssel überhaupt nicht berühren, ist sehr sensitiv)
  6. Versuch die Türe zu öffnen, soll nicht öffnen -> Erfolg!
  7. Schlüssel berühren aber in der gleiche Position lassen, Türe öffnen -> Bewegungssensor funktioniert

Im EN Forum gibt es Unstimmigkeiten: obwohl die Schlüssel alle gleich sind und angeblich kein Update für den Schlüssel gibt, ist die Funktion nicht bei allen Besitzer vorhanden / gleich.
Wieso funktioniert es nicht bei allen? Scheint keine Logik zu haben (VIN, Update, Land… alles (noch) willkürlich). Oder testen einfach einige Leute falsch?
Wieso dann 30 min? Wieso nicht 40 Sek wie andere Hersteller? Polestar gibt keine klare Antworten.

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Meine Anfrage bei Polestar diesbezüglich verlief zunächst ins leere:

Informationen zum Sicherheits- und Alarmsystem des Polestar 2 finden Sie unter dem beigefügten Link.
https://www.polestar.com/de-ch/polestar-2/polestar-2-standard-features

Also, RTFM …

Nachdem ich nochmals nachgefragt habe, nun eine etwas ausführlichere Antwort:

Wir haben keine Information gegen Diebstahl mittels Reichweitenverlängerer und können Ihnen hierzu keine Garantie geben.
Wenn Sie sicher gehen möchten, sollten Sie den Schlüssel nicht in der Nähe der Haustür lagern und ggf. durch eine abschirmende Hülle schützen, wenn Sie unterwegs sind.

Alles in allem eine sehr unbefriedigende offizielle Haltung zu einem so sensiblen Thema.
Zumindest ist nun klar, dass Polestar keine Gegenmassnahmen getroffen hat.

Erfreulich zumindest die Antwort von meiner Versicherung:

Jawohl, persönliche Effekten sind auch bei einem „Keyless Go-System“ ganz normal versichert gemäss der vereinbarten Versicherungssumme.

Wobei ich denke, dass die Beweislast dann bei mir liegen würde, was das ganze wieder schwierig machen dürfte.

Solange Du alle Schlüssel hast und vorweisen kannst, sollte das m.E. ausreichen.

(Grobe) Fahrlässigkeit müsste die Versicherung m.E. Dir nachweisen, nicht umgekehrt.

Bin allerdings kein (Verkehrs-)Anwalt, das kann also auch völlig falsch sein.

Das Problem liegt im Umstand, dass ein Eindringen in das Fahrzeug ohne „Einbruchsspuren“ verläuft.
Es gab diverse Meldungen, dass Versicherungen nicht zahlen, wenn es keine solche Spuren gibt.
Vor allem mit der Begründung: Einbruch ist nur versichert, wenn auch ein Ein-„bruch“ stattgefunden hat.

Als Versicherung wäre ich da auch recht zurückhaltend.
Hätte ich zum Beispiel vergessen mein Fahrzeug abzuschliessen und es wird etwas entwendet, wäre dies definitiv mein eigenes Verschulden. Trotzdem könnte ich es einfach der Versicherung melden.

M.E. versuchen sie zwar sich drauf rauszureden, kommen dann aber i.d.R. nach - meist langwierigen - Gerichtsverfahren nicht damit durch, weil es inzwischen Gutachten zu diesem gibt.

Etwas aus dem Auto entwenden ist eine Sache, das Auto entwenden eine andere, dazu muss ja immer noch die Wegfahrsperre überwunden werden.

Da drängen sich mir doch gleich mal zwei Fragen auf:

  1. Wäre der Polestar nicht aufgrund seiner Internetanbindung jederzeit überall auf der Welt nachzuverfolgen? Wozu lasse ich denn gegenüber Google die Hosen runter?

  2. Wie sicher ist die App im Vergleich zu den Schlüsseln? Muss ich denn dann mein Smartphone womöglich in Alufolie wickeln, um lange Finger und sonstige Begehrlichkeiten zu vermeiden?

…fragt sich einer, der davon leider nicht allzu viel versteht :roll_eyes:

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Wegfahrsperre auch zuletzt mit Internetanbindung und GPS einen Diebstahl erschweren wird.
(Wobei die Internetverbindung relativ einfach mit einem Störsender ausser Kraft gesetzt werden kann)
Daher mache ich mir weniger Sorgen um den Diebstahl des Fahrzeuges an sich.

Weitaus mehr Sorgen, macht mir das öffnen des Fahrzeugs zum Beispiel auf einem Parkplatz.
Wenn beim Betreten einer Raststätte ein Bösewicht in meine Nähe kommt und sein Komplize dann mein Fahrzeug ausräumt.
Corona sei dank, kann dies derzeit nicht so leicht passieren…

Die „normalen“ Funkschlüssel sind derzeit relativ einfach zu knacken und dafür gibt es auch entsprechende fertige Kits.
Ich denke die Kommunikation via Bluetooth zu hacken ist etwas aufwändiger und könnte bei bekannten Problemen via Updates (Handy und Fahrzeug) geändert werden.
Solange ein Hersteller jedoch keine detaillierten Angaben über die Implementierung macht, wird es schwierig dies zu beurteilen.

Die einzige sichere Möglichkeit ist derzeit ein Funkmodul auf UWB-Basis, mit welchem die Distanz genau ermittelt werden kann.
Dies würde jedoch neue Hardware erfordern.

Im Moment würde ich sagen:

  • Funkschlüssel sind per Definition unsicher.
  • Bluetooth-Schlüssel solange wenig verbreitet etwas sicherer.
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In der Tat hatte in der NL-Facebook-Gruppe jemand seinen schönen P2 gestohlen bekommen. Er hat dann über den Support die Ortung des Fahrzeugs über GPS und google und was weiß ich nicht noch alles in die Wege geleitet.

Also: das geht wohl. Ob es in allen Ländern wiederum zulässig ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

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