Was soll es denn sonst für eine Reichweitenangabe sein?
Falls der Zusatz „WLTP“ fehlt, wäre das ein gefundenes Fressen für einen Abmahnanwalt …
Hinweise zur im Alltag erzielbaren Reichweite im Vergleich zur WLTP zertifizierten Reichweite gibt Polestar auf seiner Webseite:
Von den 82 kWh brutto (steht bei dir wirklich 83?) sind gem. ADAC 79 kWh netto nutzbar:
„Mit der nutzbaren Batteriekapazität von 79 kWh (brutto 82) in der Long Range-Version …“
Eine (offiziell kommunizierte) herstellerseitige Angabe gibt es augenscheinlich nicht.
Viel wichtiger ist das Fahrprofil. Ich habe hier im Forumsvergleich sicher einen recht hohen Verbrauch. Auf der Autobahn setze ich ACC auf 150 und gut ist. Ich fahre aber natürlich auch nicht tausende Kilometer in den Urlaub damit, sondern i.A. in die nächste Großstadt und zurück. Dafür reicht es locker. Und ob ich jetzt vom Flughafen zurück, am zweiten oder fünften Ladepark halte, ist mir auch recht egal.
Und es gibt noch einen kleinen Effekt. Wenn Diesel Dieter auf der AB mal wieder ein E-Auto mit 110kmh* dahinschleichen sieht, lacht er sich tot. Sieht er mich, denkt er beim nächsten Kauf vielleicht doch mal darüber nach ein E-Auto zu kaufen
Die Außentemperatur macht m.E. sehr viel aus.
Mein Polestar LE MJ21 DMLR verbraucht wenn es unter 10° C hat gerne 28 bis 30 kWh/100km.
Heute bei +17° waren es „nur“ 21 kWh/100km.
(immer bei konstant 125km/h und 80% AB)
Hallo Roland
Ich habe den LR DM 2024 seit letztem September und hatte bei der Übernahme die genau gleiche Frage, da das Fahrzeug mit 90% Ladung 440 km angezeigt hatte. Und der Verkäufter gab mir die gleiche Anwort wie dir.
Aber die 568 km bis knapp 600 km (Stand WLTP damals) sind ja eh nicht zu erreichen. Da kann man schon mal locker 100 km abziehen und im Winter sind es dann noch mehr. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ich bei warmen Temperaturen (ab 15°) real etwa 400 - 440 km weit komme und im Winter bei Temperaturen deutlich unter 0° ca. 300 - 330 km (in der Schweiz).
im 6. Jahr der Elektromobilität weiss ich sehr wohl, dass es nur Sinn macht den Ganzjahresverbrauch im Durchschnitt zu beachten. Und wir sind gespannt, wie sich der nach einem Jahr mit dem Polestar 2 entwickelt hat.
Die ganzen Gespräche mit Polestar hat meine Frau geführt, da es ihr Auto ist. Und auch meine Frau fährt seit über 5 Jahren vollelektrisch. Man hat ihr erzählt beim Support, dass das Modeljahr 2024 nochmals im Verbrauch optimiert worden sein soll und dass die 568 KM mittlerweile der Realität entsprächen.
Als zweites BEV fahren wir noch einen Tesla Model Y LR - ebenfalls mit 2 Motoren. Während das Model Y heute bei 17 Grad Außentemperatur bei 120 km/h auf der Autobahn 18 kWh / 100 KM verbrauchte, lag unser Polestar bei 21 kWh / 100 KM. Und rein rechnerisch kann es dann bei einem Akku mit 80 kWh Kapazität auch nicht mehr als 400 Kilometer werden. Ist aber bis auf das Gefühl schlecht informiert worden zu sein kein Problem. Wir können Zuhause PV-Strom laden und in der Firma sind auch zwei Wallboxen verfügbar.
Im Grunde genommen ist für mich die WLTP-Angabe Verbrauchertäuschung. Die Grundlagen für diese Messung entsprechen in keinster Weise einem realen Fahrverhalten.
Seis drum - meine Frau ist mit ihrem Polestar 2 zufrieden. Und das ist die Hauptsache. Neidvoll muss ich als Fahrer des Model Y auf die elektrischen AHK blicken die auf Knopfdruck einfach verfügbar ist. Beim Model Y ist das jedesmal ein elendiges Gefrickel.
Das ist keinesfalls falsch!!! kW * h sind nun mal kWh und der Energieinhalt von Fahrzeugakkus wird nun mal in kWh angegeben (wer will kann sich das auch gerne in Wattsekunden oder Joule oder Newtonmeter umrechnen).
Das ist für diese Betrachtung auch eine praxisgerechte Vorgehensweise: Wenn jemand seinen Fahrzeugakku mit 20 kW belastet und das eine Stunde lang tut, hat er dem Akku eine Energiemenge von 20 kWh entnommen.
Selbst wenn ein Physiker an dieser vielleicht etwas laienhaften Definition etwas auszusetzen hat, ist das eine an dieser Stelle recht akademische und für die Praxis irrelevante Diskussion. Schließlich sind wir hier nicht im Physikstudium!
Außerdem ist so eine Diskussion ist in Bezug auf die ursprünglich Fragestellung reichlich OT und wir sollten zum eigentlichen Thema zurück kehren.
Na hoppala jetzt aber vorsichtig!
Die Definition der mechanischen Arbeit lautet: W = F * s (Arbeit ist gleich Kraft mal Weg) und die Einheit ist Nm (= Ws = J).
Und deswegen wird auch Drehmoment ausschließlich in „Nm“ angegeben, hingegen sind bei der Arbeit „J“, „Ws“ oder „Nm“ (sowie natürlich die SI-Basiseinheiten) zulässige Schreibweisen.
Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Die Reichweitenanzeige taugt nicht dazu die tatsächliche Reichweite mit einer Akkuladung zu messen. Das ist nur ein Schätzwert mit etlichen Variablen, also eine Prognose, eine geschätzte Vorhersage. Ähnlich dem Wetterbericht.
Wenn du die tatsächliche Reichweite messen willst, musst du die Stecke abfahren und messen, bspw. mit dem Bordcomputer und der zurückgelegten Strecke. Da hast du dann auch den Verbrauch dazu und kannst das hochrechnen auf die Kapazität der Batterie.
Alles andere ist zu ungenau, weil geschätzt.
Man kann die „Estimated Range“ übrigens mit dem Zurücksetzen des manuellen Trips resetten. Ich war neulich bei 27kWh Durchschnitt und entsprechend niedriger km Anzeige. Ein Reset dort hat es auf 50km mehr hochgesetzt. Würde ich das resetten und dann gemütlich über eine hügelige Landstraße fahren, somit 15kWh Verbrauch erzeugen, dann käme ich mit dem 2020 Launch DM auch auf über 400km Ansicht
Akku auf 100 Prozent geladen.
Nach der Rückkehr kleinen Rest gehabt zum Hochrechnen.
Ergebnis mit Long Range Single Motor:
Bei (fast) konstant 120 auf der Autobahn, dazu ein wenig Landstraße
kam ich auf eine effektive Reichweite von leicht über 400 km.
Ergänzend zur von @Wirsch vorgeschlagenen Vorgehensweise kann man das wie bei der Ermittlung des WLTP-Zyklus machen:
Batterie auf 100% laden
Batterie leer fahren (oder fast leer fahren => Restkapazität merken), gefahrene km merken.
Batterie wieder voll laden.
Daraus kann man dann den Verbrauch incl. Ladeverluste bzw. die Reichweite bei einem bestimmten Verbrauch berechnen. Beschrieben ist das (WLTP-) Verfahren z.B. hier:
Dazusagen sollte man noch, dass die Ladeverluste von den Herstellern meist nicht separat angegeben werden, aber bei der WLTP-Verbrauchsermittlung mit berücksichtigt sind. D.h. für den reinen Fahrbetrieb (ohne Ladeverluste) liegt der Verbrauch entsprechend niedriger.
Außerdem macht es einen Unterschied ob man AC (Drehstrom) oder DC lädt, da beim AC-Laden entsprechend höhere Verluste (durch die fahrzeuginterne Umwandlung in Gleichstrom) als beim DC-Laden entstehen (beim DC-Laden passiert die Umwandlung in Gleichstrom in der Ladesäule, vor der Messung/Verrechnung).
Auf den Seiten des Umweltbundesamtes gibt es dazu eine Studie (aus 2022), in welcher der Energieverbrauch von Elektroautos in Detail untersucht wurde. Das Thema Ladeverluste wird in Kap. 3.3.3 ausführlich behandelt:
Oder mal folgendes machen: Auf einen hohen Berg fahren. Großglockner oder so. Oben voll laden. Dann runter rollen mit 100%. Hat man dann unendlich Reichweite in der Reichweitenanzeige, denn der Verbrauch sollte null sein?
Es war ja auch gar nicht meine Intention die „falschen“ Einheiten zu verwenden - daher habe ich die Äquivalenz der Energieeinheiten auch in Klammern geschrieben (1Ws = 1Nm = 1J)!
Wer will kann die Energie (menge) natürlich auch in SI-Einheiten ausdrücken: 1 Ws = 1 (kg m2)/s2
Damit wollte ich lediglich verdeutlichen, dass es physikalisch äquivalente Einheiten gibt; aber kW und kWh etwas gänzlich anderes sind!
Im praktischen Leben hat es sich natürlich eingebürgert, dass man für bestimmte physikalische Größen eigene (abgeleitete SI-) Einheiten verwendet. Damit weiß der Elektrotechniker, dass mit „var“ eben eine (elektrische) Blindleistung gemeint ist und jemand der mit Drücken zu tun hat „Pascal“ verwendet [Newton pro Quadratmeter oder kg/(m*s2)]. Selbiges gilt für die Einheit Newtonmeter als Drehmoment - oder eben als äquivalente Einheit der Energie (Kraft * Weg).
Dann drücke ich mal die Daumen, dass dein „Hobel“ bald geliefert wird.
Bei mir ist es am Freitag soweit! Bestellt hatte ich Ende Oktober – da wurde noch ein Liefertermin Februar/ März genannt. Letztlich ist es jetzt Anfang Mai geworden.
Ich werde dann berichten
Vermutlich auf Grund Fachkräftemangel in der Logistikbranche gibt es zu wenig Spediteure, für den Transport der Fahrzeuge zu den einzelnen Niederlassungen.