Wenigstens hatte man direkt auf mein Unverständnis für das Wegducken seitens Polestar kurzfristig wie folgt reagiert:
Frau A. P. hat Ihre Nachricht vom 23.10.2021 umgehend an die zuständige Abteilung weitergeleitet und hat zum Sachverhalt um Prüfung und Stellungnahme gebeten.
Leider liegt von dortiger Stelle noch keine Rückmeldung vor.
Bitte seien Sie versichert, dass wir derlei Anfragen sehr ernst nehmen, weshalb wir intern erneut auf die Dringlichkeit hingewiesen und um Priorisierung des Vorgangs gebeten haben.
Sobald uns eine Antwort vorliegt, werden Sie selbstverständlich umgehend informiert.
Tja, ein Monat ist seitdem vergangen und… nichts ist passiert.
Ah, doch! Ich hatte als „Workaround“ den Tipp mit einem neuen Googleaccount umgesetzt. Das ging fast genau 2 Wochen gut und dann kam das hier von denen:
Für eine altersgerechtere Nutzung unserer Dienste hat Google einige deiner Einstellungen geändert, da nicht bestätigt werden konnte, dass du über 18 Jahre alt bist.
Wenn du 18 Jahre alt oder älter bist, kannst du dein Alter beim Überprüfen deiner Einstellungen bestätigen.
Grandios - und annahmebestärkend auch schon mal gleich im jugendlichen „Du“ verfasst! Randbemerkung: Ich hatte alle Einstellungen schon von Anfang an auf „Familienfreundlich“ gestellt - mal sehen, wann der Laden mir auch dieses Konto sperrt.
Dem guten Herrn vom PS-Support, der mir die „Priorisierung des Vorgangs“ versicherte, habe ich heute eine nicht mehr ganz so freundliche Mail geschrieben - I keep you informed.
Google hat mir innerhalb von knapp 3 Wochen meinen extra neu angelegten Account wieder mit dem Hinweis auf „Mindestalterprüfung“ gesperrt. Ist schon eine Frechheit, zumal wenn man bedenkt, was Google über Crossdeviceidentifizierung (schaut mal alleine in euren Googleaccount, was da an Geräten mit verknüpft ist) so alles an Daten über einen sammelt und damit eindeutig ausschließen kann, dass hier ein minderjähriger Nutzer betroffen ist.
Da weder Google noch Polestar auf meine Anfragen reagiert, habe ich als nächste Stufe nun direkt an Polestar Germany Geschäftsführer Hr. Lutz geschrieben.
Wenn das auch nicht fruchtet, befasse ich mich mit der Aufsichtsbehörde für Datenschutz.
Ich habe seit meinem Schreiben an Geschäftsführer Hr. Lutz (7.12.21) abolut keine Reaktion von Polestar erhalten. Diese Form von Ignoranz ist mir - auch wenn ich diesen Weg bisher nur selten gegangen bin - bisher wirklich noch nicht untergekommen.
Da sich leider auch mein Vertragspartner ALD Leasing ausser Stande sieht, hier zu unterstützen, werde ich morgen meinen mir letztmöglichen Schritt in Form einer Datenschutzbeschwerde beim LDI NRW in die Wege leiten.
Für mich persönlich ist dieses Verhalten ein dicker Minuspunkt für das Unternehmen Polestar, einer der meinen anfänglich uneingeschränkten Vertrauensbonus in die Marke (sonst hätte ich nicht als „Betatester“ den Wagen Anfang 2020 bestellt, ohne ihn jemals vorher gefahren zu haben) massiv reduziert hat.
Ich hatte nach meiner Beschwerde bei der Landesbehörde für Datenschutz NRW (LDI NRW) innerhalb von 14 Tagen eine Reaktion von denen, bei der ich noch ein paar Details erläutert habe. Vor 2 Tagen erhielt ich die Information, dass das LDI NRW nun Polestar Automotive Germany zur Stellungsnahme aufgefordert hat.
Mal sehen, ob und was sich da nun heraus bewegt. Polestar stellt sich weiterhin taub, auch nachdem ich sie über den Vorgang Anfang Februar informiert hatte.
Für mich als Kunden ist Polestar auf einem stark absteigenden Ast unterwegs, ein dermaßen ignorantes Verhalten habe ich von einem modernen, jungen Unternehmen wirklich nicht für möglich gehalten. Und wenn man schon den GF persönlich per Post anschreibt und noch nicht mal ein Assistent einem darauf antwortet, zeugt das von einer grundlegend unpassenden Kundenausrichtung für ein „Onlineunternehmen“.
Ach noch etwas, passt ins Bild: Ich hatte am 1.2.22 eine offizielle Auskunft über gespeicherte persönliche Daten gemäß DSGVO von Polestar angefordert - ratet mal, ob die inzwischen erfolgt ist? Nun, sie haben laut gesetzlicher Regelung ja 4 Wochen Zeit - da bleiben ja noch ein paar Tage…
Exakt nach 6 Wochen liegt mir die Datenauskunft vor, nachdem Polestar nach 4 Wochen mir mitteilte, dass sie es nicht in der gesetzlichen Frist schaffen würden. Die Daten schaue ich mir nun mal genauer an, mal sehen was darin so steckt.
Ansonsten hatte ich Freitag ein sehr postives Gespräch mit Polestar Germany, in dem mir versichert wurde, dass die Google-Thematik bei Volvo Schweden liegt, jedoch noch nicht mit absehbarem Ergebnis.
Man will mir dazu aber von nun an regelmäßig ein Statusupdate geben - schaun mer mal…
Die haben es bei einer Anfrage schon nicht in der 4 Wochen Frist geschafft? Was wäre dann wenn die mehrere Abarbeiten müssten. Ich würde fast sagen chronisch Unterbesetzt oder nicht auf die Gesetzeslage vorbereitet.
Das ist interessant. Nach Update auf 2.0 geht mein Account ohne Altersverifikation wieder. Ich habe allerdings nicht ausprobiert, was aus dem App Store zu installieren.
Von Polestar nichts Neues, aber mein nunmehr 3. Googleaccount ist mir bisher nicht gesperrt worden.
Ich hatte bei dem (bei ansonsten identischen Einstellungen im Googleaccount) eine Mailadresse mit einer Domainkennung ausserhalb der EU hinterlegt, da ich bei meiner Recherche irgendwo gelesen hatte, dass Google bestimmte Regelungen/Einschränkungen an die Länderkennung knüpft.
Kann aber auch Zufall sein, bei diesem undurchsichtigen Konzern weiß man nie, was die im Hintergrund so alles anstellen.
Es traf nun die offizielle Antwort der Landesbehörde für Datenschutz in NRW (LDI NRW) bei mir ein, woraus ich einmal die wesentlichen Punkte zitiere:
Bei der Datenverarbeitung in Zusammenhang mit Android Automotive OS handelt es sich um eine Schnittstelle zu den Mobilgeräten der Pkw-Nutzer. Wesentlicher Anwendungszweck ist die Nutzung von auf mobilen Endgeräten installierten Apps über Bildschirme und Audiosysteme des Fahrzeugs, insbesondere von Navigationslösungen wie Google Maps. Das installierte Infotainmentsystem im Polestar bewerte ich dahingehend, dass es lediglich eine „Spiegelung der Funktionen eines Smartphones“ darstellt und die Verantwortlichkeit daher nicht beim Hersteller Polestar, sondern beim Anbieter von Android Automotive OS liegt.
Da die Firma Polestar Automotive Germany GmbH Köln nur die deutsche Importeurin von Kfz der Marke Polestar ist und nicht der Hersteller, hat für diese der betriebliche Datenschutzbeauftragte der schwedischen Polestar Gruppe geantwortet (Polestar Performance AB, The Data Protection Officer, 405 31 Göteborg, Schweden): Wie Polestar Schweden mitteilt, bemüht sich die Firma dennoch um Verhandlungen mit Google zur Vereinfachung der Altersverifizierung für Ihre Kunden. Diese Verhandlungen scheinen jedoch zum einen in naher Zukunft nicht erfolgversprechend.
Polestar gibt im Zusammenhang mit dem Fahrzeugkauf oder dem Infotainmentsystem im Fahrzeug keine personenbezogenen Daten an Google weiter, und Google ist für Polestar kein Auftragsverarbeiter für die Erstellung des Google-Kontos oder die Kontoverifizierung.
Es ist möglich, das Fahrzeug als solches zu nutzen, ohne sich in ein Google-Konto einzuloggen oder die Nutzungsbedingungen von Google und Maps zu akzeptieren.
Für weitere grundsätzliche Fragen betreffend die Altersverifizierung von Google müsste sich an die Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI) mailbox@datenschutz.hamburg.de als hierfür bundesweit zuständige Aufsichtsbehörde gewendet werden.
Fazit:
Polestar hat in der offiziellen Antwort an die LDI NRW ausführlich geantwortet und sich ernsthaft mit dem Fall befasst. Leider ändert sich vorerst (?) erst einmal nichts an dem Umstand. Und Polestar hat sich (ebenso leider, aber so zeigt sich Polestar seit 2 Jahren) trotz mündlicher und auch in Schriftform geäußerter Art bis heute nicht bzgl. des aktuellen Stands der Dinge bei mir gemeldet.
Und genau das ist falsch. Dort wird Android Automotive mit Android Auto verwechselt!
Die Apps sind eben nicht auf dem „mobilen Endgerät“ installiert, sondern auf der Hardware des Fahrzeugs.
Und genau das ist dann nämlich nicht der Fall, da GM das eingebaute Navi ist und gerade ein Elektroauto dies zum bestimmungsgemäßen Gebrauch benötigt. Insbesondere die Navigation zum nächsten Ladepunkt.
Eine vielleicht sehr dumme, aber ernstgemeinte Frage dazu:
Lässt sich GoogleMaps tatsächlich nicht (eingeschränkt) nutzen, ohne dass man in ein Google Konto eingeloggt ist?
Hintergrund: unser Zweitprofil (mit anderen Sitzeinstellungen etc.) ist mit keinem Google Konto verknüpft, und dennoch mein(t)e ich, dass die Navigation im Fahrzeug grundsätzlich genutzt werden kann, auch für das Anfahren von allgemein hinterlegten Ladepunkten (aber z.B. natürlich ohne Möglichkeit, eine Strecke am PC zu planen und dank gleichem Google Konto auch im Fahrzeug nutzen zu können etc.).
Es läßt sich nutzen. Allerdings gibt es dann Probleme mit der Offline-Karte, die zwar funktionieren sollte aber bei mir wurde die geladene Offline-Karte ohne Konto nicht akzeptiert. Das bedeutet, Du hast unter Umständen keine Navigation, wenn LTE gerade mal wieder nicht funktioniert.
Danke! Hatte jetzt endlich die Gelegenheit ein neues Account aufzusetzen… und bist jetzt klappts. Mal schauen wie lange.
Ich bin ja mal gespannt ob man ein Google Account braucht, um das hoffentlich bald kommende CarPlay zu nutzen … 🫣
