Käuferrechte: Nachlieferung/Wandlung/Anfechtung

Auh, das ist hart. Hoffentlich erwischt es nicht einen selbst. Ich gehe aber davon aus, dass du hier ein schwarzes Schaf getroffen hast.
Bei so einem Fall wäre es besser das Auto komplett zu tauschen. Oder wenigstens alle Fehlerbehaftete Teile komplett zu erneuern. Z. b. den Sitz oder das Rücklicht.

Danke dass Du den Brief so öffentlich gestellt hast. Hier erwarte ich das Polestar zeigen muss wie die mit deinem Fall kundenorientiert vorgehen werden.

Du solltest unbedingt einen Link (geht das?) zur Rubrik „Käuferrechte…“ installieren:
Was du zusammengefasst hast, ist eine exzellente Zusammenfassung dessen, was an Produktmängeln vorhanden ist und nicht abgestellt ist, und auch auf absehbare Zeit nicht abgestellt wird.

Zutreffend ist aus anwaltlicher Sicht insbesondere folgendes:
ALLES, was Polestar Automotive Germany GmbH (PAGG) im Vorfeld des Vertragsschlusses beworben hat, nämlich Deine aufgeführten Punkte zu den Apps, stellen Produktmängel dar, Mängel des Fahrzeugs selbst, § 434 BGB. Den Begriff „zugesicherte Eigenschaften“ gibt es nicht mehr, stattdessen zählen Werbeversprechen zu den direkten Produkt-Solleigenschaften. Es fehlt nur „AppleCarPlay“, das laut Polestar-UK erst Sommer 2021 kommen soll.

Die Frist bis Jahresende ist großzügig bemessen, sie wird in Bezug auf die zugesagten Apps trotzdem für polestar nicht einhaltbar sein.

Schon ist eine Wandlung begründet, da eben die Mängel nicht in angemessener Frist behoben werden können.

Darüberhinaus ist auch der Weg zur Anfechtung des Kaufvertrages nach § 123 BGB wegen arglistiger Täuschung eröffnet: unser Vertragspartner hat App-bezogen Dinge versprochen, die nicht der Realität entsprechen, nicht vorhanden sind. Dies stellt eine arglistige Täuschung dar, die zur Anfechtung berechtigt und zum Schadensersatz verpflichtet. In strafrechtlicher Hinsicht begründet dies den Verdacht des Eingehungsbetruges. Ohne OTA hätte ICH nicht gekauft.

Ich habe anwaltlich dem PAGG-Anwalt heute geschrieben, und ihm nahegelegt, FÜR ALLE Polestar-Kunden In D eine befriedigende Lösung zu finden, für alle insofern, als ALLE keine App-Funktionalitäten haben, und dann noch eine zusätzliche Lösung speziell für die 20+ Liegenbleiber.

Die Antwort kommt bis Mittwoch.

Hier Auszüge aus meinem heutigen Schreiben an den Rechtsanwalt der PAGG“
„Ich darf vorausschicken, dass sowohl ich selbst als auch die meisten Käufer das Fahrzeugkonzept als solches für exzellent halten. Leider wurde das Fahrzeug um etliche Monate zu früh und ohne hinreichende Erprobung unter vielfältigen Einsatzbedingungen auf den Markt geworfen. Die Leidtragenden sind nun die Käufer, die sich in der Rolle von Betatestern wiederfinden.

Hier stichwortartig die wesentlichen Eckpunkte:
der PS2 weist gravierende Mängel auf: (Software, Liegenbleiben)

  • Over-the-air-Updatefähigkeit (Anfang 2021)
  • Digital Key
  • Preheating,
  • PolestarApp
  • AppleCarplay (Sommer 2021! laut UK-Aussage)

Alle diese Produktversprechen sind nach § 434 BGB Teil der Sollbeschaffenheit der verkauften Fahrzeuge geworden. Ihr Nichtvorhandensein stellt damit einen Mangel dar. Dieser Mangel ist auch auf absehbare Zeit nicht behebbar, denn Polestar England gibt zB für die PSApp Sommer 2021 als Einführungszeitpunkt an.

Polestar Automotive Germany GmbH hat mehreren Kunden das Angebot gemacht, die Fahrzeuge jeweils gegen neue, mangelfreie zu tauschen, so wie bei mir auch. Warum man dieses Angebot, wenn wie in meinem Fall es angenommen wurde, nicht als bindenden Vertrag ansieht, und umsetzt, vermag ich nicht zu verstehen. Die anderen Betroffenen auch nicht…
Es ist befremdlich, dass Polestar auf der englischen Homepage die Einführungszeitpunkte der versprochenen Produkteigenschaften benennt („Support“), auf der deutschen dagegen bewusst nicht.

Was nunmehr Not tut, ist eine generelle Regelung von Seiten Polestars für alle in Deutschland Betroffenen.
Eine solche generelle Regelung würde den Arbeitsaufwand für Polestar, für Sie, Herr Kollege, und für alle Betroffenen radikal senken, und es würde die massive Kundenverärgerung, wie sie insbesondere im Polestar-Club sichtbar geworden ist, ins Positive umkehren.“

Es wäre schön, wenn PAGG zumindest jetzt reagiert, angemessen, mit einer befriedigenden Regelung für ALLE, je nach Schwere der Betroffenheit.

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Es handelt sich mittlerweile leider um eine ganze Herde schwarzer Schafe, im Club rund 20%+. Europaweit auch reichlich. Es ist Zeit für eine generelle Regelung.

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Ich denke auch!
Kuscheln ist jetzt wirklich vorbei…

Wir sollten alle zusammen den rechtlichen Weg einschlagen.
Dann kommt es an die Medien und ein entsprechender (für uns positiver) Druck wird aufgebaut.

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Fehlt nur noch der WR-Service :stuck_out_tongue:

Der steht doch im Vertrag…
Was schert sich Polestar denn um sowas?
Genau wie die AGBs - Auch die werden mitten im Prozess beliebig geändert.

Wie heißt noch diese schwedische Göre mit den Zöpfen?
Nein! Nicht Greta…

Pippi Langstrumpf - Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt…

Passt doch irgendwie, oder?

In Deinem Brief… Oder habe ich das überlesen?

Ja habe ich nicht aufgeführt, da für mich nicht relevant.
Hab schon immer die Räder selbst gewechselt!

Deshalb hast Du offenbar auch den nicht existierenden Wagenheber vergessen…

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Vielen Dank, dass Du das mit uns teilst, @Widdy2000

Ich selbst verharre gerade in einer Art Schockstarre und hoffe, dass sich alles von selbst zum Guten wendet. Ähnlich wie all diejenigen, die bislang ohne Abschleppen ihr Auto genießen konnten und vermutlich inständig hoffen, dass ihnen das alles erspart bleibt, was hier bislang mehr als 20 Betroffene alleine in unserem Club-Forum berichtet haben.

Polestar hat unser Vorschuss-Vertrauen massiv verspielt.

Ich für mich kann auch damit leben, wenn die App und OTA-Updates etwas später kommen, aber immer wieder frage ich mich auch, warum ich mir das einfach so gefallen lasse, ohne dafür einen angemessenen Ausgleich finanzieller Art zu fordern.

Danke also auch hier wegen der Denkanregung an @Uwe58 auch für den Einsatz für ALLE eine Regelung zu finden!

Meine rote Linie wird überschritten, wenn es nochmal zu einem Ausfall kommen sollte.

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Auf diesem Stand bin ich momentan auch, aber ich habe dabei kein gutes Gefühl mehr, ehrlich gesagt.

Wenn Polestar so weiter macht, glaube ich auch nicht mehr daran, dass es diese Marke in einem Jahr noch geben wird.

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Bei mir dasselbe. Nach sehr holprigem Bestell- und Übergabe-Prozess, ebenfalls mit Setzung von Fristen per Einschreiben gegenüber Polestar, bin ich momentan relativ zufrieden. Bis auf wenige Phantommeldungen, die mehr oder weniger allein verschwanden, fährt der P2 bisher ohne Probleme (3x Holz). Allein der hohe Verbrauch irritiert mich etwas - ich erreiche die beworbenen Zahlen von Polestar nicht annähernd, woran das auch immer liegen mag (Winterräder, Witterungsbedingungen etc.).
Was mich unruhig macht, ist der Umgang von Polestar mit uns Kunden und den Werkstätten - kaum vorhandene Kommunikation, die sich trotz aller Beteuerungen von Polestar GmbH Deutschland kaum geändert hat. Wenn das so weiter geht, vermute ich auch, dass der Mutterkonzern irgendwann die Reißleine zieht, und Polestar im günstigstem Fall „eingemeindet“ (und hoffentlich nicht abwickelt).

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Soeben habe ich von @Speed die Mail erhalten das meine Fahrzeugpapiere fehlerhaft sind.
Auch dies stellt meiner Meinung nach einen Mangel dar.

Ich habe einen Vertrag über den Kauf des Autos mit Polestar Deutschland gemacht, nicht mit Speed!
Da erwarte ich von Polestar, daß diese sich im Vorfeld mit mir auseinandersetzen und mir genau mitteilen wo der Fehler liegt und warum dieser geschehen ist.
Da ich nun auch noch einen Teil deren Arbeit machen muß, was meine Zeit in Anspruch nimmt, erwartet man normalerweise ein Entschuldigung + eine Wiedergutmachung für den Fehler…

Was macht Polestar?
Wie immer selbst nichts!
Sie verstecken sich hinter ihren Dienstleister und bleiben komplett in der Deckung!

Das gesamte Auftreten kann nicht die Grundlage für eine vertrauenswürdige, vertragliche Partnerschaft sein!
Ich zu meinen Teil habe keine Lust 4-5 Jahre von diesen amateurhaften Unternehmen begleitet zu werden.

Inzwischen stelle ich mich ab den 1.1.2021 innerlich darauf ein den Vertrag auf Rechtswegen zu wandeln, denn mit einer Besserung der Situation ist definitiv nicht zu rechnen.
Auch werden am Fahrzeug selbst noch div. Mängel nach und nach zum Vorschein kommen.

Denn so wie @Uwe58 es in seinem Schreiben an Polestar bereits deutlich gemacht hat:

Die Wagen wurden ohne ausreichende Erprobung im Feld dem Kunden ausgeliefert!

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Vielen Dank füer die sauber formulierte Vorlage, da auch meine Geduld nun langsam zu Ende geht, habe ich mir erlaubt, diese zu auf meine Mängel und Daten anzupassen und sende diese heute auch an Herrn Lutz. Ich bin gespannt ob man sich dann auch mal erbarmt zu antworten…

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Darauf wird Polestar reagieren MÜSSEN!

Ein solches Schreiben stellt keine Bitte mehr dar, sondern ein rechtsverbindliches Dokument!

Ein Nichteingehen seitens Polestar auf ein solches Schreiben würde Polestar in eine nicht mehr zu (für Polestar negative) ändernde Rechtssituation bringen.

Der Welpenschutz sollte nun vorbei sein.
Viele haben es im Guten versucht oder versuchen es noch immer - Das Ergebnis kennen wir alle:

Es hat sich nichts verändert, so wie der aktuelle Vorgang mit den Zulassungspapieren zeigt!

Es ist ab heute naiv anzunehmen, daß wir hier durch unsere Forumpräsens auch nur einen Quant am Geschäftsgebaren von Polestar Deutschland ändern werden.

Wenn es um Verbraucherrechte geht muß in Deutschland eben jeder einzelne seinen eigenen Kampf führen, auch wenn die Anliegen nahezu identisch sind.

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Vielen Dank für die Vorschläge. Kleine Anmerkung hierzu: Bitte beachtet, dass wir im Forum keine Rechtsberatung geben können und dürfen.

Die Beiträge basieren auf dem Kenntnisstand und dem Wissen der jeweiligen Verfasser, diese sind für ihre Posts selbst verantwortlich.

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Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Ich bin Elektrotechniker und kein Rechtsanwalt.
Jeder muß (so wie ich bereits geschrieben habe) die Sache für seine eigene Situation selbst in die Hand nehmen!

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Also falls es jemanden interessiert. Ich habe letzten Donnerstag ein Einschreiben mit Rückschein abgeschickt und zwar an die Siegburger Straße 229C in Köln. Heute sehe ich der Sendungsnachverfolgung, dass der Empfänger benachrichtigt wurde und der Brief abgeholt werden kann. Finde es mehr als seltsam, dass dort keiner anzutreffen war, den man den Brief hätte in die Hand drücken können.

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War bei mir auch 2x so … Die scheinen prinzipiell nichts entgegen zu nehmen. Erst nach ca. einer Woche waren die Fälle in der Sendungsverfolgung vollständig erledigt.

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