Ladekarten besorgen und damit unterwegs Laden

Ladekarten besorgen und damit unterwegs Laden „the hard way“…

Lies nicht weiter wenn es dir zu mühsam ist einen sehr langen Text zu lesen, ebenso wenn der Text mehr oder weniger eher der Belustigung als dem reinen Erkenntnisgewinn gewidmet ist.

Auch möchte ich keinesfalls den einen oder anderen noch nicht Elektroautofahrer abschrecken, sondern eher ermutigen es dennoch zu wagen, etwas Frusttoleranz sowie ein klitze kleines bisschen Abenteuerlust vorausgesetzt.

Einleitung:

Wahrscheinlich oute ich nur wieder ein mal mehr meine Blödheit, aber frei nach dem Motto „auch schlechte Beispiele können helfen“ möchte ich mal „kurz und knapp“ meine Erfahrungen bezüglich Ladekarten für „Überlandfahrten“ beschaffen und damit unterwegs laden OHNE Smartphonenutzung mit euch teilen.

Folgende Gegebenheiten sind die Grundlage meiner Geschichte:

Ich besitze kein Smartphone, ergo kann ich auch nicht mit einer App laden/bezahlen oder darüber eine Ladekarte ordern o.ä.

Mein Beweggrund für die Ladekarten Beschaffung war, das ich gerne von Berlin aus mit einem Anhänger in die Nähe von Freudenstadt in BaWü fahren wollte um dort etwas sperriges abzuholen.

Meine Ziele zur Beschaffung der Ladekarte waren:

  • ich hätte gerne ***e_i_n_e*** deutschlandweit gültige Möglichkeit zu laden
  • die Preise fürs laden sollten sich dadurch nicht in astronomische Höhen aufschwingen
  • das ganze bitte ohne Smartphonenutzungszwang (weder bei der Beschaffung der Karte noch bei der Nutzung der Ladeinfrastruktur)
  • ergo sollte die Ladekarte auch über den PC oder telefonisch bestellbar sein
  • keine monatliche Grundgebühr haben
  • keine Abo-Gebühren fordern
  • eine einmalige Ordergebühr für die Auslieferung der/des Karte/Schlüsselanhänger in Höhe von bis zu 40,-- € wären für mich gerade so noch tolerierbar
  • bitte keine persönliche Abholung der Ladekarte mit Vorlage des „Perso“ bei dem Stromverkäufer o.ä. Schikanen
  • die Menge der Ladekarten sollte nach Möglichkeit die Anzahl 4 – 5 nicht übersteigen (sonst habe ich nachher keinen Platz mehr in meinem Handschuhfach) [Dieser Punkt widerspricht zwar Punkt eins, aber ich bin Realist genug um zu wissen das der erste Punkt momentan noch eine utopische Forderung ist]

So weit so klar, nun begab ich mich zur Recherche ins Internet und wurde auch schnell fündig, d.h. ich war also nicht alleine mit meinem Problem, Andere vor mir wollten einen ähnlichen Weg einschlagen – suchten und fanden Lösungen.

Nur ein Beispiel:

https://www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php?t=71686

https://www.ratgeber-elektroautos.de/ladekarten-und-ladeapps.php

Mein Problem:

So ziemlich jede Webseite der Energieversorger auf der ich war bot als einziges lediglich die Möglichkeit eine Firmeneigene App herunter zu laden, nur äußerst selten gab es irgendwo tief in der Webseitenhierarchie versteckt die Möglichkeit eine „Ladekarte“ ohne Smartphoneeinsatz zu ordern.

Diese Möglichkeit auf der Webseite zu finden, daraus bestand wohl meine Herausforderung…

Die weniger erquicklichen und in der Sache wenig bis gar nicht hilfreichen Schriftwechsel mit z.B. dem EnBW Service spare ich hier mal aus, sonst fallen dem einen oder anderen noch die Augen zu vor langer Weile und ich möchte mich nicht für etwaige Tastaturabdrücke auf der Wange oder Stirn o.ä. verantwortlich zeichnen müssen.

Dennoch optimistisch gestimmt das dies möglich ist, begann ich mich auf einigen Webseiten zu registrieren und Ladekarten zu ordern.

Vor geraumer Zeit hatte ich mir bereits eine Ladekarte des Anbieters Maingau bestellt und die Ladekarte befand sich schon in meinem Besitz.

Fürs erste orderte ich nun zusätzlich eine zweite Ladekarte, nämlich die des Anbieters „plugsurfing“ für ~10 €.

Natürlich war ich was die Zeitdauer der „Lieferung“ der Ladekarte anbetraf viel zu blauäugig. Man sollte nicht erwarten das die Karte innerhalb von 2 – 3 tagen geliefert wird. Also erreichte mich die Karte für meinen Trip zu spät – nämlich während meiner Wochenendtour. Zur richtigen Einordnung für den geneigten recipienten, meine lasche Herangehensweise ist Ursache für die nun folgende Erlebnisschilderung.

Bisher bin ich in meiner gesamten bisherigen Autofahrerkarriere (seit 1995) nie in die Verlegenheit gekommen einen Anhänger ziehen zu müssen, hatte aber auch nie vorher Fahrzeuge mit einer Anhängerkupplung.

Der Start:

Am Freitag dem 29.10.2021 um 08:40 Uhr startete ich also nur mit einer Ladekarte von Maingau bewaffnet meinen Trip. Schnell vorher noch Geld „tanken“, wer weis manches mal ist Bares der einzige Weg überhaupt noch etwas zu bewegen. Dann galt es den am Vortag online bestellten Mietanhänger vom anderen Ende der Stadt abzuholen.

Besagter Anhänger war ein ungebremster, geschlossener so genannter „SX“ Planenanhänger (L 256 x B 150 x H 110 cm) mit Doppelachse für eine Zuladung von Max. ~430 Kg und sollte somit die „Gesamtanhängermasse“ von 750 Kg nicht überschreiten sowie war er für 100km/h zugelassen um auf der Autobahn ein einigermaßen „zügiges“ Vorankommen und mitschwimmen zu ermöglichen.

Eventuell auch nicht ganz unwichtig zu erwähnen wäre der Umstand, für den Mietabschluss und Aushändigung des Anhängers etwas mehr als nur eine halbe Stunde zu veranschlagen, es kann immer mal etwas schief gehen bei der Planung/Ausführung. So auch hier, der vorbestellte Anhänger war nicht verfügbar, es wurde allerdings schnell Ersatz zur Verfügung gestellt, dann passte der mitgemietete Anschlussadapter für die Beleuchtung nicht und wurde dann aber Fachkundig vom Verleiher angepasst.

Der Start SoC bei Abfahrt von zu hause betrug 100% und nach dem Abholen des Anhängers von der Mietanhängerstation lag der SoC um 10:40 Uhr noch bei guten ~89%, also verlief bisher alles so wie geplant.

Randbemerkung:

Wenn man schon einen Plan hat dann sollte man sich auch daran halten. Aber dazu später mehr…

Auf dem Multimediasystem vom Polestar war die ABRP-App (a better routenplaner) von mir installiert worden und wurde auch verwendet, die Bedienung empfinde ich als ein wenig sperrig und langsam, woran die langsame Reaktion bei der Bedienung liegt kann ich nicht beantworten. Andere mögen da eventuell anderslautende Erfahrungen gemacht haben.

Das mitschwimmen im Autobahnverkehr mit einem Anhänger bereitet dem Polestar „Naturgemäß“ keinerlei Schwierigkeiten. Als absoluter Langstreckenfahrten Rookie mit einem E-Auto hatte ich allerdings angenommen der Mehrverbrauch durch den „weniger“ windschlüpfigen Schuhkarton hinter mir am Haken würde durch die 100km/h zumindest ein Stück weit kompensiert, was die Reichweite anbetrifft.

Aber weit gefehlt, die normale Reichweite wird um mindestens ein drittel wenn nicht gar um die Hälfte geschmälert, wie ein Blick auf den SoC Stand von ~18% gute eineinhalb Stunden und ca. 170 Km später offenbarte.

Zu allem Überfluss verabschiedete sich dann auch noch nach dieser Zeitspanne sang und klanglos die ABRP-App mit allen Planungsdaten und war auch nicht mehr bereit den zuvor eingegebenen Planungssatz wieder zu laden, alle Versuche es doch noch irgendwie ans laufen zu bringen scheiterten kläglich – Panik machte sich bei mir breit, nur noch einen SoC von ~14% und keine Ahnung wo auf der A9 sich die nächste Ladesäule befindet. Die einzige Option zu diesem Zeitpunkt für mich von der A9 abfahren und mit Google Maps vom Polestar nach einer Lademöglichkeit suchen.

Und Tatsächlich fand Google Maps eine Ladesäule außerhalb in einem Industriegebiet nahe der A9 – nur leider wollte die Ladesäule meine Maingauladekarte nicht akzeptieren, was nun?

Also wieder Google Maps konsultiert und siehe da es gab eine Schnelladelsäule keine 60km weit entfernt wesentlich näher an der A9, übrigens wie sich später herausstellte genau die Lademöglichkeit aus der ABRP-App!

Angekommen auf dem Rasthof mit ARAL Tankstelle mit einem Rest SoC von ~5% und der Schildkrötenanzeige.

Wo nur ist diese verdammichte Ladesäule, ah Google sagt noch 40 Meter dann links- uff geschafft. Also wieder mal den Anhänger abkoppeln, vor Verlust sichern, rückwärts ran an die Ladesäule und Ladepistole anstecken und wieder einmal wird die Maingaukarte nicht akzeptiert, also welche Bezahlmöglichkeiten gibt es denn noch?

Siehe da, eine einfache Girokarte wird akzeptiert – Preis? Mir im Moment Sch… egal Hauptsache es Lädt…

Ich vergaß zu erwähnen das mein Jüngster mit an Board ist, da es sich um sein sperriges Gut handelt, das wir aus Baden-Württemberg abholen wollen.

Nach ungefähr 47 Minuten und von MC Don… gesättigt können wir weiter, entgegen der üblichen Empfehlung habe ich bis zu einem SoC von 90% geladen wegen „Reichweiten angst“ und um wenigstens eine für mich wichtige psychologische Restreserve von 10% zu haben – ich kann den Verbrauch mit dem Anhänger nicht wirklich einschätzen.

Wir wechseln von der ABRP-App auf das eingebaute Google Maps, denn ein weiterer Ausfall der Planungsapp und ich wäre bereit gewesen den Bildschirm aus der Konsolenmitte heraus zu reißen und so weit wie es der Adrenalinspiegel dann hergibt weg zu schleudern.

Weiter geht es auf der A9 Richtung München und der nächste Ladestopp ist auch schon geplant ein Rasthof in Münchberg mit Esso Tankstelle und 10 Tesla Superchargern von denen drei davon zum laden besetzt sind sowie zwei allego Schnelladelsäulen und einer 50kw Ladesäule, wo auch schon fleißig dran geladen wird.

Einer der allego Schnellader ist noch frei, flugs den Anhänger abgekoppelt, gegen Verlust gesichert, langsam rückwärts ran fahren an die Ladesäule, es ist viel los hier. Ein genervter iD3 Fahrer wechselt zu der Ladesäule die ich anvisiert hatte - super somit sind also alle allego Säulen belegt und ein Schnellader von den Zweien ist sogar defekt!

Deshalb also der Wechsel des iD3 Fahrers, Rest SoC ~19% kein Problem gibt bestimmt noch weitere Schnellladesäulen hier in der Gegend?

Google Maps Vorschlag ein Ladepark von der Fa. CityWat (Autohof Thiersheim) in einem Industriegebiet in der weiteren Umgebung von Münchberg.

Mittlerweile ist es schon nach 18:45 Uhr und dunkel, Rest SoC lag bei Ankunft bei ~7% und wieder einmal sahen wir die Schildkröte – nicht das letzte mal auf dieser Fahrt.

Wow auf dem Gelände eine überdachte Ladesäulen Ansammlung von Schnellladern – fünf Säulen mit jeweils zwei Ladepistolen, bei Annäherung schaltet sich automatisch die Geländebeleuchtung ein und es warten zehn weis-blau markierte Ladeplätze auf Benutzung, das ab- und wieder ankoppeln des Anhängers geht mit jedem Mal etwas zügiger…

Tja die Maingaukarte versagt ein weiteres mal auch hier. Jetzt muss Junior mit seinem Smartphone ran, QR Code Scannen, App laden, autorisieren, Ladepistole einstecken und laden, schön wenn etwas funktioniert wie es soll.

Auch hier lade ich wieder bis zu einem SoC von 90% - dauert zwar länger aber ich möchte eigentlich noch an diesem Tag in Pfalzgrafenweiler, wo die Racingmotorhaube aus Karbon von Juniors noch nicht ganz fahrtüchtigen Mazda RX7 abgeholt werden soll, ankommen.

Ein russische Sprichwort lautet ungefähr so:

„Wenn du Gott lachen hören möchtest, dann schmiede Pläne“

Mit einem Rest SoC von ~3% stehe ich nun auf dem Kammsteiner Land Nord Rasthof an einer nicht funktionstüchtigen 50kW Ladesäule von Eon. Es ist mittlerweile 21:10 und wir haben den Plan die Motorhaube heuer noch zu bekommen verworfen, jetzt muss erst einmal das weiterkommen organisiert werden – zum Xten Male probiert Junior den QR Code zu scannen und somit die Ladeapp von Eon ans laufen zu bringen. Nach gut einer Stunde herumprobieren rufe ich entnervt die Servicehotlinenummer an, die an der Ladesäule angebracht ist. Eine sehr freundliche Servicemitarbeiterin meldet sich und schaltet die Ladesäule aus der Ferne für mich kostenneutral frei, an dieser Stelle vielen Dank wertes Unternehmen Eon.

Neuer Plan neues Glück, wir möchten nach Möglichkeit unser Elektroautofahrer freundliches Hotel mit Lademöglichkeit in Deckenpfronn erreichen.

Entgegen allen Empfehlungen lade ich gute zweieinhalb Stunden bis 100%, ich möchte nicht mehr zwischen laden müssen sondern nur noch beim Hotel ankommen. Zwischenzeitlich hatten wir mit dem Hotelier den Ablageort des Zimmerschlüssels vereinbart, denn wir würden es wohl nicht vor 02:00 Uhr morgens bis dahin schaffen. Um 03:30 Uhr erreichen wir abermals mit der Schildkröte und einem SoC von unter ~7% das Hotel, wo nur ist die Ladestation vom Hotel?

Keine Ahnung, erst einmal den Schlüssel holen und ab ins Bett, alles weitere morgen Früh.

Es ist Samstag der 30.10.2021 08:40 Uhr, an den hervorragenden Betten/Matratzen oder gar der Ruhe in dem Ort kann es nicht liegen, aber ich bin wach, Junior ebenfalls – flugs die Morgentoilette bestritten und ab zum Frühstück sowie den Hotelier nach der Lademöglichkeit fragen. Denn während ich Frühstücke kann das Fahrzeug doch laden, einer der unbestreitbaren Vorteile von E-Autos.

Ah, in der Tiefgarage eine 22kW Wallbox, der Hotelier besitzt selbst zwei E-Autos erfahre ich während eines nettem Gesprächs mit ihm.

Es kommt wie es kommen muss die Wallbox möchte den Polestar nicht laden oder umgekehrt der Polestar möchte nicht von dieser Wallbox geladen werden – zumindest nicht mit dem Wallbox eigenem Ladekabel, ergo flugs das Ladekabel von Polestar für Wallboxen an beide angesteckt, et viola, der Polestar Lädt mit 11kW – ab zum Frühstück.
Aus checken um elf, in der Tiefgarage noch kurz ein paar nette Worte mit einem etwas älteren Herren gewechselt, er outet sich als enttäuschter ex Polestar 2 Besitzer, nach seiner Aussage habe die „Hardware“ ihm sehr gut gefallen aber die Mängel in der Software seien führ ihn das aus gewesen und er habe den Polestar wieder verkauft, nun fährt er einen PlugInHybriden SUV von Mercedes und ist zufrieden…

Das Laden mit den 11kW der Wallbox in dieser Zeit befähigt uns den nächsten Schnellader zu erreichen, so der Plan.

Google Maps verrät uns das auf der Strecke von Deckenpfronn nach Pfalzgrafenweiler eine Ladesäule auf dem Weg läge. Am Ort angekommen sehen wir zwei Wallboxen an der Gebäudefront bei einem VW Händler, vorsichtig fahren wir auf das Gelände, suchen einen freien Platz zur Unterbringung für unseren Mietanhänger. Wir koppeln ab und fragen einen Werkstattmitarbeiter ob wir den Anhänger bis zum Ladeende hier Parken dürften, er bejaht und zeigt uns die recht versteckt auf dem Gelände dieser VW Vertragswerkstatt stehende Städtische Schnelladelsäule mit zwei Ladepistolen. Schade beide schon in Benutzung. Ein freundlicher Mitarbeiter der Werkstatt fährt den neuwertigen aber bereits voll geladenen iD4 bei Seite, somit könnten wir laden. Wenn, ja wenn die Maingaukarte hier ihren Dienst verrichtete - zur Ehrenrettung der Firma Maingau – es lag allesamt an meiner beschränkten Sicht der Dinge, das die Karte zuvor aktiviert werden muss bevor sie verwendet werden kann ist mir irgendwie entgangen!

Auf dem Smartphone meines Juniors tummeln sich mittlerweile bereits sechs verschiedene Ladeapps, was macht denn da schon noch eine weitere von Intercharge…

Wenn denn das Laden damit funktionierte, meine Kreditkarte wird nicht akzeptiert (Visa).

Also wie geht es weiter, wieder einmal völlig ratlos Google Maps konsultiert und siehe da

auf einem Autobahnrasthof nicht weit weg steht eine Schnelladelsäule der Firma EnBW.

Wir erreichen den Rasthof Schönbuch West, leider hat er nur diese eine einzige Schnellladesäule, die aber gottlob frei ist. Es folgt die alltägliche abkoppelroutine wir fahren an die Ladesäule und können an der EnBW Ladesäule mit der mittlerweile freigeschalteten Maingaukarte/App laden. Neben uns Parkt der Fahrer eines Skoda Enyaq ein, ich sage ihm das er bitte noch ca. 10 Minuten Geduld haben möchte dann ist mein Fahrzeug zu 90% geladen und die Säule wieder frei. In dem folgenden Gespräch erzählt mir der Fahrer des Skoda Enyaq das er einfach nur mal das schnell laden ausprobieren möchte, es ist sein erstes e-Auto, weil er vor hat demnächst elektrisch nach Italien in den Urlaub zu fahren. Dabei erfahre ich das die Dichte an Ladesäulen in Italiens Süden höher sei als hier in BaWü. Zwar nicht mit Schnellladern aber immerhin mit 22kW – 50kW Lademöglichkeiten. Coole Begegnung und ein nettes Gespräch, der Trip. wird also doch nicht so schlimm wie es den ersten Anschein machte…

Um ca. 14:10 erreichen wir nach diesem Ladestopp auf dem Autohof den Ort Pfalzgrafenweiler, und Junior kann nun endlich das Element seiner Begierde auf dem Anhänger festzurren und wir können die Rückreise antreten.

Es ist schon eine Freude mit dem Polestar in Gegenden mit vielen Steigungen und Gefälle zu fahren und das selbst mit einem Anhänger. Dazu beigetragen hat auch der „Geschwindigkeits- und Abstandhalteautomat“ eingestellt auf 105km/h ist das überholen von LKW nicht schwer, da die meisten mit irgend etwas zwischen 85km/h bis 96km/h unterwegs waren.

Mittlerweile habe ich mich dazu entschieden ab einem SoC von ~30% Google Maps gezielt nach einer Lademöglichkeit suchen zu lassen, damit ich bei bedarf flexibel reagieren kann. Mir ist bewusst das Google Maps sämtliche Ladestationen auf meiner geplanten Route kennt. Aber so kann ich wie oben schon erwähnt flexibler reagieren und außerdem habe ich so mehr das Gefühl der Kontrolle, noch brauche ich das…

Nahezu sämtliche Ladevorgänge auf unserem Rückweg verlaufen völlig unspektakulär, hat man erst einmal alles nötige an Grundausstattung von Ladeapps über Ladekarten.

Besonders negativ blieb die Beschaffung und Bedienung der Ladeapp von EON im Gedächtnis, einfaches spontanes registrieren mit Hinterlegung einer Bezahlmöglichkeit ist mit dieser App nicht möglich – aber vielleicht bin ich auch nur wieder mal zu blöde.

Unser Ladezwischenstopp an der allego Ladesäule in Münchberg verlief zwar etwas zickig aber schlussendlich akzeptierte die Ladesäule die Maingauapp und um 22:00 Uhr war sie auch etwas weniger frequentiert, aber die zweite Ladesäule nun als defekt deklariert und die Ladepistole „angestrapst“.

Dank der Zeitumstellung auf die Normalzeit, kam ich um 02:30 zuhause wieder an.

Fazit:

Mit etwas mehr Vorbereitung, etwas weniger Scheuklappen und anerkennen der realen Tatsachen (normative Kraft des Faktischen – Smartphone-Zwang) kann man in Deutschland relativ entspannt mit einem Elektroauto auch weitere Strecken zurücklegen, für mich jedenfalls habe ich den Beweis erbracht, trotz aller anfänglichen Widrigkeiten.

Was bleibt ist die Erkenntnis, das der Ausbau der Ladeinfrastruktur gerade erst so langsam Fahrt auf nimmt (zu langsam für meinen Geschmack), die Bezahlmodalitäten einfacher werden müssen und zwar für nicht Smartphone Besitzer, die Ladesäule von Aral sei hier mal positiv Beispielhaft erwähnt.

Ebenso nicht unerwähnt lassen möchte ich den Umstand, das das herunterladen der einzelnen Lade-Apps mit einem Smartphone mit Google oder Apple Appstore sich erheblich einfacher gestaltet.

Würde ich wieder einen weiter weg liegenden Ort besuchen fahren, ja – denn nun weis ich wie es geht – außerdem brauche ich ja nur meinen Junior mit seinem Smartphone mitnehmen… :wink:

Ein ganz kleiner bitterer Nachgeschmack bleibt noch, nach dieser Tour lässt sich die Anhängerkupplung nicht wieder versenken, der Einklapmechanismus löst einfach nicht mehr aus, Termin mit der Werkstat ist schon vereinbart.

Mit freundlichem Gruß

Michi

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Uff!

Der Polestar 2 lädt aber „nur“ mit 11 kW an AC?!
50 kW sollte CCS-Stecker sein und gilt auch schon als Schnelllader.

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Hiho JimRockford

Sorry da ist wohl der Wunschgaul mit mir durch gegangen, an der Wallbox vom Hotel Stand eben 22kW dran – habe ich dann einfach mal so übernommen ist natürlich falsch korrigiere ich noch, Danke für den Hinweis…

Apropos Italienische Schnellader, es ist ein Witz 50kW als schnelladen zu bezeichnen, zumindest in meinen Augen. Alles was mehr als `ne Stunde zum vollladen braucht ist nicht schnell aber was solls, hoffe es stören sich nicht all zu viele daran, ansonsten sehe ich mich genötigt diese Formulierung auch noch zu ändern… :wink:

Mit freundlichem Gruß

Michi

Schöne Geschichte. Musste ein paar mal schmunzeln, auch wenn dir während des Trips danach eher nicht zu mute war.

Ich denke du hast ein paar typische Newbie Fehler gemacht. Ladekarten nicht freigeschaltet, zu optimistisch die mitfahrende Schrankwand namens Trailer eingerechnet. Google Maps nicht konsequent zur Ladeplanung genutzt… wird dir alles nicht mehr passieren.

Mit der Plugsurfing Karte kommst du durchs ganze Land (eigentlich hätte die doch beim Kauf dabei sein müssen?) . Ich habe 3 Karten und 5 Apps und habe nie eine andere als die Plugsurfing Karte benutzen müssen. Mit dem reduzierten Ionity-Preis ist die Karte eine Wucht (weiß aber nicht, ob du auch in den Genuss kommst… die gab’s glaube ich nur für die allerersten Besteller und mein Nordsternchen ist schon von August 2020). Egal… Plugsurfing funktioniert nach meiner Erfahrung immer problemlos in D und Ö.

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Hiho 1fcb,

jep lernen durch Schmerz, aber wenn man das einmal durch hat und genauer weis wies geht, gehts… :slight_smile:

Mit freundlichem Gruß

Michi

Wir bekamen noch im Mai 21 die Plugsurfing-Karte dazu und haben damit seitdem auf der Langstrecke (Unterfranken → Oberbayern, Freiburg, Südtirol) hauptsächlich an Ionity-Säulen geladen (zu den supergünstigen Polestar-Konditionen - bis Ende des Jahres?), zusätzlich haben wir noch die ADAC/EnBW-Karte als Reserve. Funktionierte auch in Südtirol (wenn die Software für das CCS-Laden nicht von einem Update zerschossen wird :scream:)

Die gibt es auch immer noch dazu natürlich. Bei meinem (Auslieferung 2. Oktoberwoche) war sie auch dabei. Allerdings lag sie einfach mit in der Auslieferungsmappe (Bordbuch) drin und ich wurde vom Handover-Partner NICHT explizit darauf hingewiesen :man_shrugging:
Der Vorzugspreis bei Ionity müsste bis Sommer nächsten Jahres gültig sein, ich meine im Juni wurde der verhandelt und sollte (erstmal) ein Jahr gültig sein. Ich denke wir alle hoffen da auf Verlängerung…

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Die Hoffnung stirbt zuletzt…

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Und daran denken, die von Polestar erhaltene Plugsurfingkarte in der Plugsurfing-App registrieren! Auch gilt ja der Spezialpreis bei Ionity nur, wenn die Ladung mit dieser Karte, und nicht mit der App, gestartet wird.

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Ist das tatsächlich so? Interessant…

Ja, wurde Mal vor längerer Zeit irgendwo so kommuniziert. Ist vermutlich so, dass kein Missbrauch mit dem Spezialpreis getrieben wird. :innocent:

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*Der vergünstigte IONITY-Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 12 Monaten, beginnend am 1. Juli 2021. Der vergünstigte IONITY-Tarifvertrag gilt für alle bestehenden Polestar 2-Besitzer, die die mit ihrem Polestar 2 gelieferte Plugsurfing-Ladekarte verwenden. Das Angebot gilt auch für alle neuen Polestar 2 Besitzer, die ihr Fahrzeug bis zum 31. Dezember 2021 bestellen. Der ermäßigte Tarif ist auch über die Plugsurfing-App zugänglich, die aktualisiert werden muss, um den ermäßigten Preis zu reflektieren und mit demselben Konto wie die mit dem Fahrzeug gelieferte Plugsurfing-Karte verknüpft sein muss. Durch das Scannen von QR-Codes an Ladestationen wird der ermäßigte Preis nicht bestätigt.
Quelle: Pure progressive performance | Polestar

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Das war m.E. am Anfang noch nicht so. Aber, umso besser!

Schöne Geschichte, auch ich musste das eine oder andere Mal etwas schmunzeln.

Ich fürchte die ist bereits tot…

→ Antwort von Polestar zur Anfrage was mit dem vergünstigten Tarif geschieht:

4- Die Aktion mit Ionity begann am 1. Juli, ist aber ab dem Zeitpunkt der Aktivierung ein Jahr lang gültig. Das bedeutet, dass Sie den ermäßigten Preis ein ganzes Jahr lang in Anspruch nehmen können und nicht nur bis zum 1. Juli 2022. Nach Ablauf der Aktion können Sie Ihre Plugsurfing-Karte weiterhin nutzen, allerdings ohne den Aktionspreis an Ionity-Ladestationen.

Klingt nicht danach als wäre Verlängerung irgendwie geplant…
Allerdings interessant dass es jeweils ein individuelles Enddatum gibt. Wurde bisher glaub ich noch nicht so kommuniziert…

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habe bislang jede ladung an säulen in der CH unf DE ausschliesslich per app gestartet und immer den vergünstigten tarif erhalten.

Schön für dich. Ich habe mit der (in der App bei meinem Konto registrierten P2-Karte !) nicht nur den falschen Tarif sondern auch eine separate Kreditkartenabbuchung (trotz Guthaben in der App) erhalten. Also 2x falsch. Auf meine Reklamations-eMails habe ich auch keine Antwort erhalten. :grimacing: