Nein Reiner, das hast du falsch verstanden. Beim DC Laden geht es nicht um eine simple Widerstandsschwelle. Es handelt sich um eine binäre Datenkommunikation nach ISO15118 - nur so kann z.b. der SoC an die Ladesäule geschickt werden. Der erhöhte Übergangswiderstand stört diese Kommunikation. Ich habe mal versucht auf die Schnelle zu zeichnen wie das aussieht:
Links umfasst die Buchse den kompletten Pin - alles gut. Rechts, die „ausgeleierte“ Buchse hat nur seitlich noch Kontakt, erst wenn sie weit reingesteckt wird (rechts unten) die Kontaktfläche wieder größer (das ist der Hochhebeeffekt). Wenn man sich jetzt noch vorstellt das der Kontakt lediglich über Schneiden und nicht über die gesamte Fläche läuft wird einem die Misere richtig klar.
Und das Kommunikationssignal ändern sich durch den erhöhten Übergangswider stand etwa in der Art:
Nein, natürlich nicht, der Strom wird über eine Art Impulsweitensteuerung eingestellt.
Aber initial wird das Fahrzeug wohl auch bei Mode 3 (bis 250A) über einen Widerstand mit 2700Ohm gemeldet:
Eine öffentliche Ladestation beschickt den Pilotkontakt CP mit einer 1-kHz-Rechteckschwingung mit ±12 V, die auf der Seite des Elektrofahrzeugs über einen Widerstand und eine Diode auf den Schutzleiter PE zurückgeführt wird. Öffentliche Ladestationen sind bei offenem Stromkreis grundsätzlich spannungsfrei, auch wenn der Standard eine Leistungsabgabe nach Mode 1 (maximal 16 Ampere) erlaubt. Das Elektrofahrzeug kann über den Widerstand eine Ladefreigabe anfordern – mit 2700 Ohm wird ein Mode-3-kompatibles Fahrzeug gemeldet („vehicle detected“), das noch keine Ladung abfordert
Erst danach beginnt die Geschichte mit dem Impulsen. So zumindest verstehe ich diese Hinweise.
Ja, aber das ist lediglich die komplexe Beschreibung für den Erstkontakt zwischen Ladesäule und Auto; menschlich heißt das nur „laß uns reden, ich glaube du bist ein E-Auto“ Dadurch läuft überhaupt die Initialisierungsroutine für das Modem der Ladesäule und des Autos an. Sonst passiert da noch gar nichts. Erst dann, wie du ja auch sagst, kommt erst die Kommunikation in Gang und dann gilt was ich geschrieben habe…
Ja, aber da das ein Widerstand von 2700Ohm gegen PE ist, muss hinter dem Taktsignal ein Treiber sitzen, der schonmal diesen Widerstand treiben kann.
Mit einem Kontaktwiderstand ergibt sich daraus ein Spannungsteiler.
Wir wissen jetzt natürlich nicht, wo die Schwellen für High und Low liegen, aber um eine nennenswerte Reduktion vom High Signal zu bekommen, brauchst Du grob mehrere 100Ohm bis in den kOhm Bereich.
Das stelle ich mir mit so einem groben Stecker recht schwer vor.
Und wie gesagt, so wie ich das bei mir gemessen habe, reden wir bei meinem Stecker über 5mm Überlapp von CP-Stecker und Buchse (wo das nominal liegen soll, wissen wir nicht). Mit relativ wenig „Winkelfehler“ sind diese 5mm beim HPC Stecker schnell aufgebraucht.
Dazu kommt, dass der PIN vorne rund ist. D.h. der erste mm macht sowieso kaum Kontakt. Dann reden wir quasi über 4mm…
Ich halte es einfach für Mega wahrscheinlich, dass der PIN schlicht und ergreifend keinen Kontakt hat.
Genau, da suche ich mir gerade einen Wolf - hab’ ein Angebot für 195€ die ISO15118 zu kaufen dankend abgelehnt…
Was ich bis jetzt gesehen habe: das 1kHz-PWM-Signal wird auf „eine Leistungsspannung aufmoduliert“, also ähnlich wie PowerLine. Wie diese Modulation aussieht ist eben die spannende Frage…ob es kOhm oder mOhm braucht.
Möglicherweise ist alles viel einfacher:
Die Tabelle in diesem Artikel besagt, dass 2700Ohm bedeuten „Wagen angeschlossen“. Um die Ladung zu starten muss dieser Widerstand auf 880Ohm reduziert werden.
Demnach müsste der Kontaktwiderstand diese 880Ohm wieder in Richtung der 2700Ohm anheben, damit die Ladung nicht gestartet wird.
Sicher gibt es auch hier eine Schwelle, aber ich denke mal, dass es mindestens 1kOhm sein müsste.
Ja klar, aber die Tabelle ist halt so nett und gibt etwas Aufschluss über die Widerstandsverhältnisse.
Und wenn es so ist, dass man in etwa Mindestwerte im 1kOhm Bereich benötigt, dann denke ich umso mehr, dass das nicht durch Deformation zu erreichen ist. Diese Effekte dürften sich im sehr niedrigen Ohm-Bereich bewegen.
Für kOhm bräuchtest Du ordentliche Korrosion.
Klar könnte man annehmen, dass sich mit der Zeit immer Korrosion ergibt, die nur dann zum Problem wird, wenn die Kontaktfläche kleiner wird.
Im Grunde ist es egal. Im Kern dürfte es dieser kurze Pin sein, welcher bereits bei wenigen kOhm beginnend Probleme machen kann.
Wir tippen ja beide auf einen Widerstand. Ich auf einen sehr hohen und Du auf einen eher niedrigen
Hab das ganze auch nochmal bei Fastned in Hilden probiert. Genau die gleichen Ladeabrüche wie in Rutesheim. Bei 3 von 4 Säulen 6 Kabel probiert. Immer Ladeabbruch wenn ich den Stecker nach Verriegelung loslasse. Auto war jetzt in der Volvo Werkstatt und dort konnte man den Fehler auch nachvollziehen. Die Ladebuchse hat wohl einen „Wackelkontakt“. Soll getauscht werden, ist aber derzeit nicht lieferbar.
Dann warte ich also jetzt mal auf den Rückruf der freundlichen Volvowerkstatt.
In der Zwischenzeit bei mehreren 150kW Lader ohne Probleme geladen. Auch bei den freien 150kW Aldi Ladern in im Rhein Kreis Neuss.
Auch der Hinweis den Stecker solange festzuhalten und leicht nach oben gedrückt halten bringt es nicht. Ladevorgang startet schön (also grün und blinken) - wenn ich dann den Stecker wieder loslasse bzw. das Kabel wieder mit seinem ordentlichen Gewicht nach unten zieht - bricht das Fahrzeug wieder ab.
Nächste Woche wird die Ladebuchse getauscht. Werde anschließend sofort den EnBW Lader in Neuss testen und hier berichten.
Das ist ein generell alles Problem was sehr viele Fahrzeuge an den Schnellladern mit gekühltem Kabel haben.
Das bei dir tatsächlich die Buchse defekt ist ist das schon selten.
Morgen ist der PS2 eine Woche in der Volvo Werkstatt und noch kein Rückruf. Haben die den Wagen zerlegt und wissen nicht mehr wie er zusammen gebaut wird? Ich werde wieder berichten, wenn ich den PS2 zurück habe.
PS2 ist zurück. Juchu!!!
Hat wirklich jetzt 1 Woche gedauert! An der Ladebuchse hängt der gesamte Hochvoltkabelstrang dran, daher ist alles was mit Hochvolt zu tun hat aus und wieder eingebaut worden.
Test an der Neusser ENBW 300kW Ladestation war erfolgreich! Super.
Volvo hatte schon auf 83% aufgeladen daher wirklich nur kurzer Ladetest auf 90%. Da hat er bis 89% immerhin noch mit 48-50kW gezogen.
Bin zufrieden