Ladestation in der Tiefgarage im Mehrfamilienhaus

Hi Sebastian,

pardon, wenn auch etwas Frust durchzuhören war: wir müssen halt alle viel neues Wissen ansammeln, und dann auch noch an Nachbarn weitergeben, damit eine Lösung für die ganze Gemeinschaft taugt.
Bei mir sind es nur 10 andere Parteien, aber das reicht ja:
a) Leute mit Angst
b) Leute, die die gleichen Rechte für alle wollen
c) der Stromversorger, der sich um Dinge wie Lastspitzen, Überkapazitäten und Schieflasten kümmern muss.

Selbst, wenn für dich 11kw am eigenen Zähler möglich sind:
Wenn alle 50 Parteien den gleichen Weg gehen wollen, kannst du ohne Lastmanagement nicht garantieren, dass es zur Primetime am Abend nicht doch zu einer Netzüberlastung am Hausanschluss kommt.

Bei mir hat die Hausverwaltung zu Recht verlangt, dass ich eine Lösung finden muss, die sicher UND skalierbar ist. Solche Lösung gibt es ja auch am Markt, z.B von Mennekes oder Keba.
Und dein Energieversorger möchte sich dann gerne auch noch Zugriff sichern, damit er die Autos runterregeln kann, wenn es eng im Netz wird.
In jedem Fall ist das Thema komplizierter als eben mal eine Steckdose zu verlegen - und viele Elektriker lernen das Thema leider auch gerade erst.

2 „Gefällt mir“

Ich bin als Eigenheimbesitzer raus aus der Problematik. :star_struck:
Aber wie wäre denn die Idee einer Installation einer 3phasigen Starkstromsteckdose, wie Sie jeder aus dem Baumarkt kennt. Diese Dose an einen separaten Zähler und schon ist für alle eigentlich gar nix passiert, außer dass man halt eine Starkstromdose hat.
Wenn Du dann später bei Bedarf einen JuiceBooster dran hängst, bist Du schon bei einer 11KW Wallbox.
Sicherlich keine schöne Installation mit Photobuch-Charakter, aber etwas völlig unscheinbares, was im Grunde jeder kennt.

4 „Gefällt mir“

Brandschutz über Haftpflichtversicherung abgedeckt. Installation durch Fachfirma durchgeführt ohne Probleme. Vermieter hat sich nicht quer gestellt, übernimmt Restkosten falls ich ausziehen sollte.
Grüße aus dem Sauerland.

Wenn’s so einfach wäre…
Da bekommst du leider die gleichen Fragen und musst die selben Voraussetzungen erfüllen:
Also Affentanz mit der Hausverwaltung, Eigentümergemeinschaft usw. aktuell braucht man auch nicht mit einer kurzfristig möglichen Eigentümerversammlung rechnen.
Ich habe so meine Befürchtung, dass ich meine Ladestationen rechtzeitig innerhalb der 9 Monate installiert bekomme…

Frag’ die HV mal ob sie keine Eigentümerversammlung online machen wollen.
Ich hatte eine letzte Woche. Die Versammlung war selten so angenehm: wenige Teilnehmer, wenige Wortmeldungen, keine unsinnigen Fragen (die auch noch ständig wiederholt werden) - da gingen ratzfatz alle Punkte durch. Das Stimmrecht der fehlenden Parteien hat, wie sonst auch, die HV ausgeübt (nach vorheriger, schriftlicher Erlaubnis).

Danke für den Tip.
Das hatte ich auch vorgeschlagen doch wurde dann angeführt, dass das nicht möglich ist, weil nicht alle Eigentümer digital erreichbar sind.
Punkt zwei war, dass bei diesen online Abstimmungen angeblich Einstimmigkeit nötig sei. Vielleicht habe ich das aber falsch verstanden, denn die Rede war von einem Umlaufverfahren.
Ich werde das mal so an die HV weiterleiten oder an den Beirat.

…ob und wie die HV für die fehlenden Teilnehmer stimmen darf ist wohl in der Teilungserklärung geregelt.

Ja, @McCrack, da sind wir unfreien Miteigentümer klar neidisch.
Aber die Starkstromdose taugt in der kritischen Eigentümergemeinschaft auch nicht als U-Boot: brauchst trotzdem die gleiche Genehmigungsprozedur, und verfehlst im Detail noch ein paar Sicherheitskriterien, die die Wallbox hat: Zugangsschutz, Spannungsfrei im ungenutzten Zustand, Temperaturüberwachung etc.

Hallo Daniel,

sorry, dass ich jetzt erst antworte. Prioritäten rund um Weihnachten und dann Arbeits- und Coronastress.

Ich verstehe natürlich sowohl die technischen als auch die menschlichen Faktoren hier.
Welche Lösung hast du denn gefunden? Also wie ging es dann bei dir in die Umsetzung?

Wir bilden jetzt mal eine Taskforce mit 4 der 50 Parteien. Wir versuchen jetzt mal Fragen zu klären und ein Konzept vorzustellen. Bin da für jeden Input von erfolgreichen Installationen dankbar.

Gruß

Sebastian

Hallo Sebastian,

Mit einer erfolgreichen Lösung kann ich weiter nicht dienen - ich lade weiterhin primär an den zum Glück vorhandenen Stationen unserer Stadtwerke.

Der Engpass liegt aktuell beim Handwerk:
Mein erster Partner hat mich 6 Monate hängen lassen, nächste Woche erstes Date mit einem neuen nach vielen Absagen. Die wenigen Spezialisten hier in München können sich aktuell vor Aufträgen kaum retten, und picken sich gerne einfachere und lukrativere Aufträge raus als meine Einzelsäule mit Mehraufwand für 12 abwartende Nachbarn drumrum.

Ich berichte nochmal, wenn ich tatsächlich eine Planung habe, mit der ich dann die WEG überzeugen kann.

Grüße, Daniel

Hi zusammen,

ich bin hier aktuell auch dabei eine Umsetzung in einen 20 Parteien Wohnhaus voran zu treiben.
Morgen kommt der Elektriker zur Besichtigung der Anlage und um die Möglichkeiten zu besprechen.
Sobald ich da eine Aussage und einen Richtpreis habe, werde ich über meinen Vermieter eine Abstimmung im Umlaufverfahren anstoßen. Das ist kurzfristig die einzige Option da keiner sagen kann, wann es die nächste Eigentümerversammlung geben wird. Leider braucht man da Einstimmigkeit…
Kommt die nicht zustande, muss ich warten bis zur nächsten Versammlung. Da reichen dann 50% und das sollte machbar sein.

Der Plan ist, eine Ladestationen auf den Zähler der Wohnung zu installieren bei mir und einen Nachbarn.
Werde aber auch eine Lösung mit separatem Zähler für alle Stellplätze prüfen und anbieten lassen.

Ich werde euch teilhaben lassen wenn es Neues gibt. Die Hausverwaltung ist leider wenig offen / hilfreich / nicht interessiert. :roll_eyes:

Hey, Wolfgang.
Und, wie lief’s so?

Wir denken erst einmal nicht über das Abstimmungsverfahren nach, sondern versuchen mit unserer Interessengemeinschaft ein wasserdichtes Konzept vorzulegen. Dazu haben wir noch Meetings mit verschiedenen Anbietern (SüWag, Chargemaker, Mobility House), die uns mal Kostenrahmen und Umsetzungsvorgehen erklären.

Hi,

also der erste Termin war ein Debakel. Naja der Termin selbst nicht, aber das folgende Angebot. Am Ende sollte das Verlegen der Kabel mit Anschluss rund 2700,-€ kosten. Da bin ich vom Glauben abgefallen.
Aber ich will hier nicht ins Detail gehen :wink:
Heut kam ein neues, realistischeres Angebot mit dem ich jetzt ins Rennen gehen werden.
Laut Norm muss unser Anschluss für 18 Wohneinheiten lediglich 70kVA betragen, was mich etwas überrascht hat. Was tatsächlich machbar ist, muss dann mit dem Netzbetreiber abgeklärt werden weil das nicht nur am Haus sondern praktisch an der gesamten Last ab Verteilerstelle hängen soll.

Aufbau des Systems ist wie folgt geplant:
Installation von zwei Ladesäulen jeweils auf die Wohnungszähler. Laut Elektriker bei zwei Ladepunkten noch bedenkenlos machbar zumal außer mit keiner ein E-Auto hat :slight_smile:
Zusätzlich werden an jeden Ladepunkt gleich Datenleitungen verlegt und angeschlossen.
Damit entstehen keine von der WEG gemeinschaftlich zu tragenden Kosten!
Erst wenn es mehr Ladepunkte werden, muss ein zentrales Lastmanagement installiert werden, eine Leistungsmessung erfolgen und mit dem Netzbetreiber wird ein zulässiger Höchstwert definiert.
Alle Ladepunkte werden dann an das Lastmanagement angeschlossen und entsprechend geregelt, sodass der Höchstwert am Hausanschluss nicht überschritten wird.

Zwingende Voraussetzung für die Installation ist dann ähnlich der Förderrichtlinie: maximal 11 kW, steuerbar und gleichzeitiges Verlegen der Datenleitung.
Bevorzugen werden wir die Heidelberg Energy Control, da diese bereits ein „dummes“ Lastmanagement out of the box kann. Hier würde einfach eine Ladestation als Master definiert und eingestellt, wie viel kW insgesamt maximal gezogen werden dürfen. Diese Leistung wird dann unter allen Ladepunkten aufgeteilt. Natürlich nur, wenn diese auch benutzt werden.

Das richtige Lastmanagement mit allem Tamtam soll so rund 2-4 k€ kosten und das wäre dann von der WEG zu tragen. Bei 18 Parteien aber auch keine große Investition.
Der tatsächliche Kampf wird erst jetzt beginnen…
Konzept in eine entsprechende Form bringen und dann die unwillige Hausverwaltung dazu bringen eine Entscheidung im Umlaufverfahren anzuleiern.
Dann natürlich noch auf 100% Zustimmung hoffen.

1 „Gefällt mir“

Ich hatte, wie angekündigt, ein Konzept erstellt und zusammen mit zwei Angeboten an die Hausverwaltung geschickt mit dem Ersuchen eine Entscheidung im Umlaufverfahren zu veranlassen.
Die Antwort kam heute und ich muss mich hier wirklich zurückhalten.
Kurz gefasst: Es wird nichts veranlasst und daher bis auf weiteres nichts passieren.
Für den Interessierten Leser hier der Volltext:

"Sehr geehrter Herr Kern,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Zusendung der Unterlagen.
Ich habe mit dem Verwaltungsbeirat über Ihren Antrag zur Beschlussfassung im Umlaufverfahren gesprochen.
Der Verwaltungsbeirat ist der Auffassung, dass die Eigentümer damit nicht neutral genug über die Situation informiert werden.
Es wird der offene Dialog bevorzugt, in dem jedem Eigentümer die sich daraus ergebenen Vorteile, Nachteile und Einschränkungen erläutert werden.
Da sich der Verwaltungsbeirat bei der Abstimmung enthalten würde und damit der Beschlussantrag scheitert, werden wir den Beschlussantrag im Umlaufverfahren nicht auf den Weg bringen.
Die Anträge habe ich bereits auf die Tagesordnung der nächsten Eigentümerversammlung gesetzt."

Mich würden natürlich gerade die Nachteile und Einschränkungen brennend interessieren.
Ob der Verwaltungsbeirat (der das Vorhaben kennt und sich bisher nicht damit befassen wollte) tatsächlich kontaktiert wurde, kann ich nicht beurteilen.
Wann die Eigentümerversammlung stattfinden soll, weiß niemand und auch dann werde ich als bloßer Mieter nicht vor Ort sein.
Mir fehlen da wirklich die Worte.

Da war Deine Erwartungshaltung wohl zu hoch. Als Miteigentümer ohne E-Auto und damit ohne jedes Know-How/persönliche Betroffenheit aber mit den üblichen Vorbehalten würde auch ich im Rahmen einer Versammlung die Möglichkeit haben wollen, Fragen zu stellen.
Wir haben im Sommer 2017 vor Anschaffung der beiden Autos einen entsprechenden Antrag gestellt. Damals bedurfte das noch eines einstimmigen Beschlusses. Und wir waren erstaunt, das abgenickt bekommen zu haben.
Hab also Geduld und bereite Dich gut auf die Versammlung vor -Du solltest auf Deine Teilnahme drängen. Der Gesetzgeber hat es doch sehr vereinfacht.

Der Gesetzgeber hat es sich meiner Meinung nach etwas zu einfach gemacht. Denn in so Mehrfamilienhäusern mit umfangreichen Eigentümerversammlungen ist das nämlich nicht so einfach, wie der Gesetzgeber sich das denkt. Die schwammigen Formulierungen helfen niemanden. Einerseits zu sagen: Japp, jeder hat das Recht auf eine Ladestation. Und andererseits zu sagen: Ja, aber die Art der Durchführung kann durch andere Eigentümer mitbestimmt werden, macht es nahezu unmöglich, das Vorhaben in einem Umfeld mit überkritischen Miteigentümern sinnvoll anzugehen.
Ich kann auch jetzt schon sagen: Bei uns in der WEG wird es gerichtliche Klagen geben, wenn es nicht so läuft, wie manche das gerne hätten (oder beim Thema Ladesäule gerne nicht hätten). Bei uns sind schon Eigentümer nach Mehrheitsbeschlüssen wegen Gartenzäunen vor Gericht gezogen. Was dann erst bei einer so gefährlichen (und zugleich unnötigen) elektrischen Anlage wie einer Hand voll Ladesäulen passiert - kaum auszumalen!

Inzwischen muss ich aber auch sagen, dass die Kosten mich abschrecken.
Bei fünf Eigentümern, die Wallboxen wollen, sind wir im Kostenbereich von 15.000-20.000 Euro. Und das, wo ich nicht plane, noch länger als 2 Jahre in dieser Wohnung wohnen.

Und zum Abschluss ein kleines Schmankerl:
Ich muss mich hier mit Nachbarn auseinandersetzen, die so E-Mails an alle anderen Eigentümer schicken von wegen „Was soll das eigentlich? Ich darf mir für meinen Wagen ja auch keine Dieselpipeline in die Tiefgarage legen? Ich bin dagegen.“

Oh, freistehendes Eigenheim, wärst du doch nicht so unbezahlbar rund um Frankfurt.

2 „Gefällt mir“

Dem letzten Satz kann man nur zustimmen. WEGs sind grds. unberechenbar, auch bei einfacheren Sachverhalten.
Hier geht es meine ich darum zu überzeugen, dass niemandem Kosten entstehen, dass die Installation fachgerecht und sicher durchgeführt wird, keine optischen Einbussen entstehen und natürlich dass weder die Wallbox noch das Auto abbrennen werden :roll_eyes:.
Wenn die WEG überschaubar gross ist und man Zugang zu den Mitgliedern hat, könnte man diese vor der Versammlung persönlich informieren und damit ggf. Vorbehalte abbauen.
Ob sich Aufwand und Kosten gerade für einen Mieter lohnen, ist eine Frage, die man vorher beantworten muss.
Wären wir bei uns Mieter, hätten wir es sicher sein lassen. Zumal auch der Energieversorger schwierig war.

2 „Gefällt mir“

Ich verstehe ja durchaus, dass man als Eigentümer gerne wissen möchte, was so geschieht.
Aber genau aus dem Grund hatte ich eine Präsentation erstellt, die auch alle wichtigen Bullet-Points enthält und sogar die teurere Lösung mit Lastmanagement ins Rennen geschickt.
Dagegen kann dann auch der Energieversorger nichts mehr sagen.
Mittlerweile haben sich mein Nachbar und mein Vermieter nochmals an die Hausverwaltung gewandt hatte aber noch keine Zeit mit beiden zu reden.
Ich hätte nichts dagegen auf eine Eigentümerversammlung zu warten, aber die ist angeblich nicht digital machbar und persönlich (alle Eigentümer >70 Jahre) aktuell nicht geplant und nicht in Aussicht.
Das heißt für mich am Ende, dass nichts passiert und das halte ich für inakzeptabel da meine Förderzusage über die 900,-€ dann im August verfällt.
Aber genug der müßigen Diskussionen. Sobald sich wieder was substanzielles tut melde ich mich wieder :slight_smile:

Ein sehr guter Artikel als eventuell benötigte Argumentationshilfe:

Wie viel Strom ist erforderlich, um eine Tiefgarage mit fast 60 E-Autos zu betreiben? Das Ergebnis hat sogar den Netzbetreiber überrascht.

Für unsere TG auch kein Problem. Wir haben 100 private und 100 gewerbliche Parkplatze (TG unter einem Bürobau). Der Haupteigentümer hat den Winter über den Stromverbrauch vom Bürogebäude gemessen und mit den Stadtwerken zusammen kam man zum Schluss dass die Anschlussleistung mehr als ausreichend ist um alle 200 Plätze mit einer Wallbox auszustatten. Ein Lademanagement ist natürlich obligatorisch.

Davor gab es eine Umfrage. Kaum jemand fährt mehr als 50km am Tag. Den Fall Akku komplett leer, so daß man von 0 auf 100 laden muss, wird es nur in seltenen Fällen geben.