Mit dem Polestar 2 (MY2024) Standard-Range, in die Bretagne

Osterzeit ist Urlaubszeit bei uns in der Familie und dem entsprechend ging/geht es dieses Jahr in die Bretagne nach Lesconil (sind auch noch ein paar Tage hier vor Ort und in der Umgebung).

Unsere erste Langstreckenfahrt mit einem EV.

Der Polestar ist unser erstes EV, allerdings sind wir in den Jahren zuvor aus Nachhaltigkeitsgründen Erdgasfahrzeuge (Biogas) gefahren und somit geringere Reichweiten gewohnt (eine Gasfüllung entsprachen um die 320km Reichweite, plus ca. 160km Benzin als Reserve). Und auch mit seltenen, bis zu gar keinen Tankstellen sind wir bestens vertraut.

Wales hatte letztes Jahr zum Beispiel keine eigenen Erdgastankstellen, auch wenn diese auf Karten angezeigt werden und wir mit unserer APP auch dort hin gelotst wurden, gehörten diese allerding unter anderem zum Amazon Konzern und waren nicht für den privaten Gebrauch gedacht.

Dem entsprechend mussten wir in den letzten Osterferien mit den 160km Benzin Reichweite auskommen – das war dann schon mehr als anstrengend, bis in den westlichsten Zipfel von Wales zu kommen und dann auch wieder zurück.

Nun zu unserer ersten Fahrt mit dem EV.

Die Hinfahrt, mit um die 1.100km haben wir hinter uns gebracht, genauso wie einige Fahrten hier vor Ort, allerdings steht die Rückfahrt noch an.

Was kann ich bisher berichten: Wir sind zu viert unterwegs (2 Erwachsene, 2 Kinder (5J,9J)), stellen den Tempomat auf 115km/h (Verbrauch liegt bei 17,7kw und wir schaffen ca. 380km bei 100%) und haben bei der Hinfahrt in Caen einen Zwischenstopp eingelegt. Die Fahrt war somit einfach gemütlich und vollkommen entspannt.

Unsere Rückfahrt werden wir allerding in einem durch fahren und mehrere Stopps einlegen (kommen ja durch das Laden eh von ganz allein), was den Kindern wiederum sehr entgegen kommt.

Die Ladestopps (von Google geplant) verliefen fast alle ohne jegliche Reibungen, bis auf zwei, da gab es Ungereimtheiten: die eine Öffentliche war nicht für unsere „Polestar-Charge Karte“ geeignet (wieso auch immer), die andere steht in Quimper auf einem Privatparkplatz und gehörte zum BNI Business Netzwerk, weshalb dort wohl nur Mitglieder laden konnten.

War das schlimm für uns?

Eher nicht, da wir im Umfeld nach weiteren Ladepunkten Ausschau halten konnten (über Google und über die Polestar-Charge App) und im Umfeld genügend weitere Schnelladestationen vorhanden waren.

Und vor Ort?

Hier läuft´s rund. Wir sind es von zu Hause gewohnt, an der eigenen Wallbox zu laden, aber hier konnten wir nun schon häufiger an Parkplätzen, in schönen Gegeneden, die 22kw Ladestationen nutzen (bei unserem fließen allerdings nur 11kw) und das macht natürlich unheimlich Spaß. Schön einen Kaffee schlürfen und Crêpes futtern, die Sonne, den Wind, die Zeit genießen und dabei das Gefühl haben: „Hey cool, gleich ist Wilson (so nennen wir unseren Polestar :wink: ) wieder voll aufgeladen und startklar“. Ich finde es dufte!

Quintessenz und Lade- bzw. Reichweitenangst?

Keine Ahnung, was immer diese Themen „Reichweitenangst“ etc sollen. Sind wir Autofahrer wirklich so ängstlich, dass wir unbedingt 800km Reichweite benötigen? Machen wir nicht eh alle bei Langstrecken Pausen? Und wann benötigen wirklich mal im Alltag mehr als 200km Reichweite, wenn man nicht gerade als Vertreter durch Deutschland oder die EU tuckern muss?

Ich bin der Meinung, dass wir uns von dieser „Angst“ einfach mal lösen und die Vorteile der E-Mobilität nutzen und spüren sollten. Wie cool gediegen oder auch sportlich fährt sich doch so ein EV. Wie einfach und ohne Gestank und Öl- / Spritfinger lässt sich ein EV laden. Und wie cool ist einfach der Polestar 2!

Für mich als alter Volvo Fan und Fahrer (V50), ist für mich der Polestar 2 ein skandinavisches Design-Highlight, welches minimalistisch und trotzdem elegant sportlich daherkommt – einfach was Feines (natürlich subjektiv betrachtet).

Und was den Platz angeht: ist doch reichlich! Frunk und Kofferraum sind zwar gut gefüllt, aber es gibt immer noch Platz für Mitbringsel nach Hause.

Die Entscheidung von Dinosaurier-Verbrenner-Fahrzeugen zu Sonnen-Wind-Fahrzeugen (leider ja nicht in Frankreich mit ihren reichlichen AKW´s) zu wechseln, ist aus unserer Sicht und gerade aus Nachhaltigkeitsperspektive genau die richtige gewesen.

Ich kann alle Zweifler nur dazu animieren, einmal Probe zu fahren und sich mit Menschen auszutauschen, die die Transformation schon hinter sich haben.

51 „Gefällt mir“

Schönes Auto und wunderbares Wetter, ergibt tolle Fotos!

2 „Gefällt mir“

Toller Bericht. Und für mich absolut nachvollziehbar, waren wir doch selbst die letzten 2 Jahre mit dem PS2 in der Bretagne. Vergangenes Jahr ohne Zwischenübernachtungen auf Hin- und Rückweg und aufgrund der Ladepausen entspannter angekommen als früher mit dem Diesel. Und auch vor Ort mit den öffentlichen Ladepunkten ohne Probleme.

Euch eine gute, entspannte Rückfahrt - und lasst ein paar kWh in den Säulen, wir brauchen die an Pfingsten :wink:

5 „Gefällt mir“

Hallo Martin, sehr schön zu hören und wird gemacht :blush::+1:

Kann ich nur so teilen. Mit dem Standard Range MY2023 fahren wir mit einem Kind auch problemlos 1400km nach Polen, wo es unterdessen immer besser wird mit der Ladeinfrastruktur. Einfach sehr entspannt, so zu Reisen.

Kann ich komplett so unterschreiben - wie auch schon an anderer Stelle von mir beschrieben ist der Unterschied zwischen unserem SRSM (MY23) und dem LRSM (MY22) sogar so, dass wir mit dem SRSM schneller längere Strecken fahren, da er die hohen Ladeleistungen länger hält und man so früher wieder losfahren kann… Gut, wie das jetzt mit den LRSM späterer MY ist weiß ich natürlich nicht, aber wir würden immer wieder nur die kleine Batterie kaufen (sind auch keine Vertreter usw, die jeden Tag 1000km fahren, aber die unsere 15Tkm pro Auto pro Jahr reicht die kleine auf jeden Fall aus :+1:). Sehr schöner Bericht jedenfalls!

2 „Gefällt mir“

Im August 23 waren wir auch mit dem PS2 in der Bretagne ( Rundreise von Süd nach Nord), mit Übernachtung auf dem Hinweg in Reims, auf dem Rückweg in Straßburg. Alles sehr entspannt. Der PS war noch recht unbekannt in F und wurde zum Teil sehr interessiert betrachtet - bis hin zum Foto.
Reichweitenangst ist unbegründet, das Reisen auf der Langstrecke ist tatsächlich viel entspannter mit dem eAuto.

2 „Gefällt mir“

Du machst übrigens sehr schöne Fotos! Es ist erfrischend einen positiven Bericht über ein sehr schönes Auto in einer grandiosen Landschaft (bin Bretagne Fan :smiley:) zu lesen. Danke dafür und viel Spaß noch!

4 „Gefällt mir“

Vielen Dank für den Bericht.
Ich fahre bald von Zürich in die Toskana.
Hat jemand Erfahrung oder Tipps zur Ladeinfrastruktur?
Danke.

Ich empfehle für Norditalien EnelX (dichtes Netz) und Tesla (Preis / im Tessin gut vertreten). Damit solltest Du schon durchkommen. Duferco hat noch 11kW-Ladestationen in Dörfern und Städten und ist preislich ok. Geht alles mit Apps und ohne Karten.
Wir benutzten bisher 1x Tesla beim Einkaufen in der Nähe von Mailand, 1x Duferco beim sight seeing in Genua und etwa 10x EnelX an der Autobahn sowie in Dörfern (Ligurien und Toscana).
Bei meiner nächsten Italienreise werde ich noch die BeCharge-App von Eni testen. Die sollen angeblich Sonderaktionen haben.

1 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

nun auch wieder im Lande :blush:
Will noch kurz mitteilen, was mir negatives aufgefallen ist während der Fahrt und zwar sind das zwei Punkte.

  1. Die Ladeinfrastruktur
  2. Die Ladeplanung über Google

Zu Punkt eins kann ich sagen, dass das Schnelladelsystem (hier bezogen auf Frankreich) ausbaufähig ist. Auf der Rücktour wollten wir in Amiens gerne so 1,5 Stunden pausieren und im Stadtkern in Cafés und auf Spielplätzen abhängen. Das ging zwar auch, aber leider nur mit der Möglichkeit, an 22kw Ladebuchsen zu laden (unserer zieht allerdings nur 11kw). Alle Schnelladestationen lagen außerhalb in der Peripherie von Amiens. So konnten wir leider nur ca 15% laden und mussten einen weiteren Extrastopp einlegen.

Zu Punkt zwei noch die Info (ist das bei euch auch?), dass uns Google immer Mal wieder zu Schnellladestationen geführt hat, bei denen wir aber keine Erlaubnis hatten zu laden - sprich, Polestar Charge funktionierte nicht und dieses, obwohl ich im System (Filter) nur diese Option als Bezahlweise angegeben hab. So mussten wir in solchen Fällen eine weitere Ladestation im Umfeld anfahren. Nicht schlimm, aber bei einer eh schon so langen Fahrt, nervig.

Ansonsten war der Urlaub und das EV Fahren hin und zurück, aber rundum gelungen.

Besten Dank auch noch in die Runde.

Liebe Grüße
Sven

Vielen dank für die Tipps!

1 „Gefällt mir“

Ich hatte bisher nur das Gegenteil: dass Stationen ausgeblendet wurden, an denen ich laden dürfte.

Ich habe nun schön häufiger davon gehört, dass die Anbindung der Säulen in Frankreich ein Problem ist. Das hat zum einen was mit dem Mobile-Roaming des Handys zu tun, wenn ihr per App freischalten wollt (z.B. IONITY beim Passport), zum anderen sind aber auch die Zahldienstanbieter der Kreditkarten nicht immer von jeder Station erreichbar (also über das Backend der Stationsbetreiber). Deshalb kommt manchmal keine Ladung zustande.

Michael Schmit (B.E.N.) hatte letzten Monat bei seinem Mallorca-Trip auf dem Hin- und Rückweg in Frankreich diese Probleme (egal ob Tesla oder IONITY) und wer ihn kennt weiß, wie schön er sich aufregen kann. Das HB-Männchen ist dagegen ein i-Männchen.

1 „Gefällt mir“

Vielen Dank für den tollen und ausführlichen Bericht. Ich bin auch begeistert von meinem Poili. Hatte ihn jetzt zwar gerade für eine Woche in der Garage, da nach einer 500 km Fahrt die Relais, welche die Hochvoltbatterie absichern, nicht mehr geöffnet hatten und das Fahrzeug keinen Wank mehr gemacht hatte. Den Grund hatte man nicht herausgefunden. Jedenfalls wurden der Relaisblock ausgetauscht und jetzt läuft er wieder. Im nächsten Dezember plane ich von der Schweiz aus nach Norwegen (Trysilfjället) zu fahren. Bin gespannt wies dann wird und werde sicher auch einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben.

Viel Spass weiterhin mit eurem Wilson! :red_car:

2 „Gefällt mir“