Hellao,
nur so weil es mich interessiert: nutzt ihr OPD oder versucht ihr auch viel zu gleiten. Ich hatte vor meinem PS4 fast 15 Jahre Toyota Hybride und habe mir das Gleiten angewöhnt, sogar innerorts (wenn es nicht staut).
Bringt OPD Vorteile? Ist es effizienter mit OPD zu fahren innerorts? Gibt es Vergleichswerte? Beim Bremsen wird ja auch rekuperiert - bis zu einem gewissen Punkt.
Oder ist OPD eher ein Komfort-Feature um nur mit einem Fuss zu „steuern“?
so long
Wenn Du wüsstest, was Du damit (wieder) losgetreten hast
Deine Überlegungen zur Rekuperation/Blended Braking sind genau auf dem Punkt. Ich persönlich halte OPD für ein reines Komfortfeature und bevorzuge TPD (TwoPedalDrive) mit Pulse-and-Glide oder aber ZPD (ZeroPedalDrive - ACC).
100% Zustimmung.
Ich bin ein großer Freund von OPD und fahre nur damit. Würde aber noch weiter gehen und sagen, dass es (nicht nur persönlich, sondern) immer ein Komfortfeature ist.
Man könnte jetzt noch einbringen, ob es in Gefahrensituationen einen Unterschied macht, bezogen auf die Reaktionszeit und den Bremsweg wenn ich:
a) mit OPD unterwegs bin
b) ohne OPD unterwegs bin und mit dem rechten Fuß auf die Bremse wechsle
c) ohne OPD unterwegs bin und mit dem linken Fuß bremse, der links abgestellt ist
d) ohne OPD unterwegs bin und mit dem linken Fuß bremse der (in weiser Voraussicht) über dem Bremspedal schwebt…
Aber da wird es dann so akademisch… und es gibt hunderte andere Einflussfaktoren…
Einzig bei Fahrzeugen OHNE Blended Braking, sprich, wo das Bremspedal IMMER und AUSSCHLIESSLICH mechanisch bremst, ist es was anderes, weil dort nur per OPD rekuperiert werden kann. Da dies aber auf Polestar nicht zutrifft… spielt es hier, in diesem Forum, keine Rolle.
Ich würde sagen dass OPD eher zu Gefahrensituationen führt.
Die Leute haben es nicht im Griff und es wird oftmals (grundlos) viel zu viel verzögert! Der Hinterherfahrende hat dann das nachsehen.
Ich bemerke oft so Situationen auf der Autobahn.
Nee. Das ist totaler Blödsinn. Sorry.
Du hast bei allem eine Lernkurve. Wenn du noch NIE mit OPD gefahren bist, wird es am Anfang komisch sein.
Genauso ist es aber, wenn du quasi immer mit OPD fährst und plötzlich auf ein Fahrzeug ohne wechselst.
Die ersten 2-3 Bremsmanöver wenn ich mal ein Fahrzeug ohne fahren muss… Sind immer relativ unangenehm weil ich spät hart bremsen muss, da der Wagen nicht von selbst, wie ich es beim Loslassen des Gaspedal erwarten würde, gebremst hat.
Was das betrifft ist OPD einzig eine Kopfsache.
Betreffend der Aussage zur Autobahn, kann diese eher dem ACC zugeordnet werden und zwar bei allen Fahrzeugen.
Der Gesetzgeber verlangt ab einer Verzögerung von 1,3 m/s² die Bremslicher, ab 0,7 dürfen diese angehen, darunter ist es nicht zulässig.
Läuft auch ein ICE Fahrzeug auf ein anderes auf, sind wir schnell bei diesen Werten, auch wenn nur auf der Hinterachse verzögert wird, um komfortabler und ohne Nicken langsamer zu werden.
Grundsätzlich ist für mich OPD ein grosses Plus beim Komfort und durch den früheren Zeitpunkt, bei welchem das Fahrzeug mit OPD bereits verzögert, wird der Anhalteweg kürzer , wenn auch nicht enorm viel, aber eben doch und die früher leuchtenden Bremslichter zeigen dies dem nachfolgenden Verkehr auch früher an.
Ich verwende das OPD abhängig davon, ob ich auf der Autobahn, der Landstraße oder in der Stadt fahre. Stufe 2 nutze ich nur in der Stadt, weil mich das abrupte Abbremsen sonst stört. Auf der Landstraße fahre ich mit Stufe 1 – für mich ein guter Kompromiss. Auf der Autobahn verwende ich in der Regel kein OPD, es sei denn, ich stehe im Stau.
Ich würde sogar behaupten, dass ich dadurch weniger Stress habe und konzentrierter fahre.
Als wäre die Bremsung mit OPD einfach nicht regelbar und immer gleich stark.
Und ich rede nicht von der Einstellung „Gering“, sondern von der Feinfühligkeit des Gasfußes. Wenn mir einer hinterherfährt, der den Abstand nicht halten kann, ist es für ihn immer ähnlich gefährlich, egal ob Reku Bremse oder ICE Bremse. Und schuld ist man das auch nicht, wenn er drauf fährt.
Das war vielleicht etwas falsch ausgedrückt.
Ich meine nicht dass aktives OPD zu Gefahrensituationen führt, sondern der Wechsel. Du lieferst hierfür ja auch einen ganz guten Beweis:
Ah… ja absolut. Ich fahre einen Modus und bleibe dabei.
Insofern bin ich schon begeistert, dass Polestar entgegen Renault und Tesla (Tesla hat es jetzt auch gefixt) auch bei vollem Akku OPD anbietet und Rekuperation quasi simuliert, damit sich das Auto immer gleich verhält.
In der Zoe gibt’s nur ne kurze Warnung, dass der Akku zu voll ist. Geht man dann im B-Modus vom Gas… passiert gefühlt sehr wenig bis nichts.
Was mich unterm Strich wieder zu der Aussage verleitet… dass trotz aller etwaigen Probleme… wir es mit usneren Polestars schon gar nicht so schlecht haben!
Weil es hier passt:
Das mit der defensiveren Fahrweise kann ich unterstreichen. Ich habe derzeit nur einen Hybrid (VW Arteon), und da ist die maximale Bremsleistung vermutlich noch viel geringer als bei „echten“ Elektroautos. Also muss ich noch vorausschauender fahren, um nicht „pedeell“ bremsen zu müssen.
Ob ich damit mehr oder weniger verbrauche - keine Ahnung. Wenn ich selbst bremsen müsste, würde ich vermutlich später und stärker bremsen, und dann greift wegen der limitierten Kapazität der E-Bremse im Hybrid mit nur 10 kWh Batteriekapazität schnell die Scheibenbremse und vernichtet Energie. Und mit halbwegs ruhigem Fuß komme ich auch nicht dauernd in die Rekuperation.
Die Formulierung „nicht unbedingt“ ist hier sehr wichtig, da es doch sehr auf das persönliche Fahrverhalten ankommt.
Aktuelle persönliche ErFAHRung:
Rundreise Dresden → Erzgebirge → Dresden (~150km)
Vor 3 Wochen ohne OPD bzw. mit „Low“ im Stadtbereich: Verbrauch 16,5kWh
Gestern, gleiche Strecke, ähnlich Temp. und Verkehr mit „Standard“ OPD (hatte es vergessen umzuschalten): Verbrauch 16,2 kWh
Der Verbrauch ist also bei meiner persönlichen Fahrweise gleich … nur das ich subjektiv das Gefühl habe, mit OPD entspannter zu fahren.
„freie Autobahn“ ist natürlich ein ganz anderes Thema … ist aber nicht mein primäres „Fahrumfeld“.