Ich bin ehrlich gesagt froh über die OTA updatebarkeit. Dass ein Produkt im Consumermarkt beim Kunden reift, ist ja kein Novum. Wenn ich denke was ich bei meinem Chevy Volt alles vermisst habe; zu Beginn ständig obligate Updates in der Werkstatt machenlassen musste, das war schon mühsam. Und dann hiess es plötzlich fürs Navi; „Support eingestellt“ und die Karre hat ein integriertes Systemnavi welches fortan den Stand 2016 behielt. Da brachte sämtliche, eigentliche wirklich geile LiveTraffic Features zunehemend nix mehr, das DAB+ ist bis heute mal an- und mal abwesend, jenachdem ob der Decoder grad Lust hat mit der Bordelektronik hochzufahren oder nicht und auch sonst gäbs da noch rin wenig zu werkeln. Aber Ende, Aus die Maus.
Darum ist Android und Google für mich mehr Segen als Fluch und ich gebe den Entwicklern eigentlich gerne Zeit am Ball zu bleiben - denn die zwei 3th Party Softwarehersteller zwingen Polestar förmlich dazu.
Ich muss abwe auch sagen, dass ich in diesem Monate in welchen ich den Poli jetzt habe, auch absolut keine techbischen Probleme habe. Das mag sich sicherlich der ein oder andere Lenker wünschen. Ich hoffe das bleibt bei mir so…
Da nun (auch offiziell) nicht mehr die gesamte Software in alleiniger Verantwortung des OEM’s liegt erleben wir in Automotive einen Umbruch. Klar, die reine Fahrzeugsoftware ist und kann kein Consumer-Produkt werden.
Entertainment-, Komfort- und Navigation unterliegen einem Wandel hin zum Consumer-Markt. Spätestens wenn hier 3rd Party zum Einsatz kommt sind wir 100% in der Consumer-Welt.
Sehr interessant wird das Thema wenn auch Fahrzeugfunktionen temporär oder im Abo buchbar sind - z.B. Trailerfunktion bei VW.
Aber das ist m.E. ein Irrweg. Noch können die ganzen Hersteller ihre eigene schrottige und uralte Software in den Autos verkaufen - noch!
Das was VW, Audi usw. - auch MB da abliefern ist hochgradig fragile, zusammengebastelte Software dessen Kern vor >15 Jahren entwickelt wurde. Ein Wunder das es überhaupt funktioniert - obwohl, tut es ja eigentlich gar nicht……
Ohne eigenes Eco-System alla AppStore oder Google PlayStore wird das aber genauso aussterben wie Nokia, Windows Mobile oder Blackberry etc. Die Zukunft gehört offenen Systemen mit eigenem Öko System in dem viele tausend, nein hunderttausende Entwickler unterwegs sind.
Google und Apple (ggf. noch Tesla - sofern ein 3rd Party Eco-System kommt) werden das Infotainment der zukünftigen Autos beherrschen. Das wissen die Hersteller tief im Inneren auch schon, wollen es nur nicht wahrhaben oder weigern sich es wahrhaben zu wollen.
Wieso sollte ein Entwickler seine App, die für Android oder IOS geschrieben ist auf unzählige proprietäre Automotive Betriebssysteme anpassen? Mal abgesehen davon, dass es heute gar nicht geht!?
Es gibt nur zwei Plattformen die alles beherrschen (werden) und das ist IOS und Android. Punkt.
Ok, in China gibt es noch was anderes. Und China ist ein gutes Beispiel, hier ein Screenshot aus dem Manager Magazin, ganz aktuell.
Ich verstehe gar nicht was das immer wiederkehrende VW bashing soll. Wir fahren seit 10 Monaten als Familienauto einen Enyaq und haben null Probleme mit der Software. Und immerhin haben wir alles bekommen, was auch versprochen worden war (Stichwort Carplay, was ich zum Glück im PS nicht vermisse).
Also nein, verarscht fühle ich mich eigentlich nicht.
Bis 2.0 hat mein auto ein kleines Ausrufezeichen bei sicherheitsupdates angezeigt. Stadt Dezember 21 glaube ich. Ich kann morgen aber noch mal genauer nach schauen.
Ich komme aus einem Bereich der Luftfahrtindustrie , in dem es aus Sicherheitsgründen keine OTA-Updates gibt. Ich bin zwar selbst kein Programmierer, mit Sw zu tun habe ich aber trotzdem. Hier dauert es sehr lange, bis eine (nicht kritische) Sw geupdatet wird. Und es gibt viel Sw! Jede neu hinzugefügte Zeile an Quellcode kann auch mit bereits vorhandenen Zeilen ungewollt interagieren. Die Testreihen zur Qualifikation und Zertifizierung sind enorm aufwendig und daher teuer. Darüber hinaus muss die Sw noch händisch auf jeden Rechner „gebracht“ werden. Nix mit OTA.
Bei einem Kfz, welches OTA-updatefähig ist, ist man deutlich flexibler und hier sehe ich einfach den großen Benefit, dass eine Verteilung neuer Sw nahezu kostenfrei und vor allem rasch ablaufen kann. Natürlich könnte eine neue Sw auch im Rahmen des nächsten planmäßigen Werkstattaufenthalts implementiert werden, aber das bindet Personal und Material und das kostet. Folglich würde ich in diesem Fall nur die absolut notwendigsten Updates bereitstellen.
Wie aufwendig die Testroutinen in der Automobilbranche sind, kann ich nicht beurteilen. Ich setze jetzt einfach mal voraus, das PS nach bestem Wissen und Gewissen die Sw testet, die sie OTA ausrollen wollen. Perfekt ist jedoch Keine Sw.
Customer-Experience (und vielleicht auch Kundenwünsche) werden in ein neues zukünftiges Update mit einfließen und manchmal werden halt auch Sachen „verschlimmbessert“. Damit hat aber jeder Automobilhersteller zu kämpfen, der OTA anbietet.
Ich denke, das ist einfach der Preis ist, den wir bezahlen müssen, wenn beim PS flexibel auf zukünftige neue Wünsche oder Sicherheitsfeatures reagiert werden soll.
Das würde ich ausweiten auf Marken-Bashing. Da ist VW ja nicht das einzige, wenn auch das prominenteste neben Tesla hier im Forum. Einerseits darf man nicht sagen, dass andere Marken auch Fehler machen, um Polestar in Schutz zu nehmen, auf der anderen Seite wird aber Fröhlich herumgehatet, wenn irgendwer was schlechter macht als Polestar. Ich kann ja verstehen, wenn jemand eine Abneigung gegen eine bestimmte Marke hat. Aber muss das dann immer in emotionalen Ausfällen enden?
Dass VWs eigene Software im Infotainment-Bereich nicht wirklich das gelbe vom Ei ist stimmt schon, aber da sind die im Moment auch gut dabei etwas dran zu machen. Ich fahre im Moment noch einen Polo von 2018. Da mag vielleicht 15 Jahre alte Software drin sein, aber es funktioniert (mal abgesehen von sehr seltenen Funkmodul-Ausfällen, aber da ist ja auch heute noch bei anderen Herstellern ein Problemkind ). Und was die neuen Modelle ab Golf 8 und ID.3 angeht: Da ist fast alles neu, und entsprechend gibt es Probleme. Die Software wurde ja auch noch keine 15 Jahre eingefahren. Ist das eine Entschuldigung? Nein, natürlich nicht. Aber ist es etwas Ungewöhnliches heutzutage? Nein, auf keinen Fall. Und dank modernerer Systemstrukturen gibt es immer hin die Möglichkeit, dass das ganze glatt gebügelt wird und niemand still und heimlich für die nächsten Jahre mit buggy Software rumfahren muss.
Und so ganz nebenbei, auch an @MarkFO : Noch macht VW das alleine, aber die haben auch festgestellt: Inhouse packen sie das nicht mehr, und in Zukunft werden sie Android Automotive benutzen. Zwar ohne Google Apps, aber sie benutzen die selbe Basis. Das heißt, dass Prinzipiell auch alle Apps aus dem PlayStore auf den zukünftigen VWs laufen können. Sie müssen dann nur über einen VW-eigenen AppStore vertrieben werden. Aber das ist ein Kinderspiel im Vergleich zu einer kompletten Eigenentwicklung.
Und um nochmal auf das Thema zurück zu kommen: Ich denke, dass OTAs eine gute Sache sind. Dass dadurch einige Features, die versprochen wurden, erst später nachgereicht werden ist doof, aber ich würde den Grundfunktionen des Autos dadurch keine Minderwertigkeit zusprechen, da sollte Infotainment und Fahrzeugfunktionen getrennt werden finde ich. Abstürzende TCAMs und Fehler beim Laden sind ärgerlich, sicherlich. Und auch wenn es keine individuellen Fehler sind, die meisten sind ja zufrieden und nicht (spürbar) betroffen. Derartige Fehler gabs schon immer. Nur ist das Auto heutzutage dazu in der Lage sich selber mit Updates zu versorgen und solche Fehler möglicherweise ohne Werkstatt zu beheben.
Ich finde diese Diskussion berechtigt und den Titel vom Thread sehr passend.
Etwas - und ich bitte das neutral aufzufassen - das man aber sich bewusst sein muss, dass jeder der einen Polestar fährt ein Early Adopter ist. Der P2 ist das erste eigene Massenauto von Polestar und auch das erste Auto, das mit Android Automotive OS ist.
Wenn ich die Beiträge lese, dass man das in Frage stellt, ob das eine gute Idee ist, dann frage ich mich, warum man sich ein Auto kauft, dass genau das in den Fokus stellt?
Ich bin persönlich bei diesen Dingen eher entspannt, weil ich selbst aus dem Softwarebereich komme. Ich gehe bei meinen Teams immer davon aus, dass keiner absichtlich was schlechtes oder negatives macht. Manche Dinge brauchen länger, hier arbeiten Menschen und das sind - zum Glück - noch keine Maschinen.
Da gibts eigentlich nichts mehr anzufügen. Gerade hinsichtlich dessen, dass sich Polestar hier zweier weitestgehend Unbekannten stellt. Das Automotive OS UND der erste Serienwagen. Das sollten wie uns alle immer wieder vor Augen führen. Da gibt es derart viele Unbekannte, angefangen von der Hardware und deren Steuerung, bishin zur Software.
Ich denke, hier kommen einfach viele Erfahrungen von verschiedensten Marken zusammen. Der eine hat einen super VW erhalten, der andere nicht. Dieser hat einen tadellos funktionierender Polestar 2, der andere einen „Werkstattwagen“. So what. Es wird nie DIE richtigte Marke oder DEN Hersteller geben. Montagsvarianten und dazwischensitzende Menschen welche auch Fehler machen gibt es immer und überall zusätzlich. Ja, sogar bei Lamborghini werden Fahrzeuge mit falscher Innenausstattung geliefert und keiner hats gemerkt ausser der Käufer.
Die Alternative ist kein Update oder nur alle paar Jahre bei der Fachwerkstatt, wenn die Kollegen Bock drauf haben, das auch so machen.
Zudem bietet OTA die Chance regelmäßiger und mit weniger Arbeit für den Nutzer Verbesserungen zu bekommen. Zu glauben, dass Software jemals „fertig“ ist oder fehlerfrei zu sein ohne OTA ist eine Illusion.
Du meinst der Ansammlung von Binsenweisheiten und falschen Zusammenhängen?
Klar, wenn man annimmt, dass OTA unabwendbar nachlässige und fehlerhafte Ergebnisse produziert, hätte man das vorher wissen können.
Wer aber davon ausgeht, hat in meinen Augen keine nennenswerten Ansprüche an Qualität.
Was mir bei der ganzen Kaffeesatzleserei hier fehlt:
Wie groß ist das Software-Team bei Polestar
Ist das ein Team oder verteilte Teams
Wieviel Erfahrung ist dort vorhanden? Alle frisch vom Studium oder paar alte Hasen dabei?
Werden Teile outgesourced?
Wie wird dort entwickelt?
Welche IDE und welche Codeverwaltung?
Wie wird getestet?
Wie ist die Prioritätenverteilung?
Kann die Software-Abteilung in Ruhe arbeiten oder kommt alle 2 Tage so ein Jung-Bachelor ausm Marketing und meint man kann das ja eben fix reinschieben?
Ich selber bin aus dem Thema Software-Entwicklung schon einige Jahre raus aber es gab damals Firmen die wussten nicht was Versionsverwaltung ist oder was man man mit Unit-Tests macht.
Das hieß es damals bei Linux auch, und trotzdem gibt es weiterhin Closed Source. Apple z.B. ist affig teuer (ich würd mir auch nie nen Mac kaufen), aber es kommt aus einer Hand und funktioniert halt.
Und warum sollte ein Milliarden Konzern wie z.B. Mercedes-Benz hingehen und Google Automotive verwenden und sich von denen abhängig machen? Siehe aktuell USB Problem in Verbindung mit der Audio Wagon App.
Das ist doch eines der Probleme in der Software Entwicklung. Cyber-Sicherheit verschlingt doch locker 90% der IT Ressourcen. In Folge gibt es gerade mal 3 Funktion in der Polestar App.
Koennte man Software sehen, saehe die wohl aus wie Fort Knox in dem man einen 10 Euro Schein liegen hat.
Huhu, ich habe einen kleinen Fuhrpark über mit Erfahrung der letzten 20 Jahren. Ich erfreue mich an OTAs und werde mir kein Fahrzeug mehr ohne bestellen. Softwarefehler bei anderen Fahrzeugen im Fuhrpark bleiben meist bestehen, selbst wenn der Freundliche manuell aktualisiert. Beispiele aus den letzten Jahren spare ich mir an der Stelle… Bei Polestar/Google kann ich wenigstens eine Entwicklung in die richtige Richtung erkennen. Bei mir ist ein spezifischer nerviger Fehler zum Beispiel seit dem 2.1 nicht mehr aufgetreten. Zu dem finde ich Google und die Sprachsteuerung super gut. Mit den aktuellen Systemen der Wettbewerber möchte ich nicht tauschen…