Polestar 2 falsch verstanden

Hallo Polestar-Gemeinde! Diesen Thread bitte nicht falsch verstehen. Ich bin vom Polestar sehr überzeugt und habe nach 2 Probefahrten in Berlin gestern bestellt :slight_smile:
Ich würde hier gerne mit euch ein paar Gegenargumente zum Kauf diskutieren. Das würde mir helfen meinen kleinen Teil an schlechtem Gewissen zu beruhigen, aber anderen auch eine gute Kaufentscheidung zu treffen. Was meint ihr zu diesen Punkten?

  1. Sicherheit von Elektroautos
    Batterietechnologie ist neu und in verschiedenen Berichten ist zu lesen, dass diese sehr schwer zu löschen sind. Es gibt auch Berichte, dass sich Batterien durch Produktionsfehler selbst entzünden können. Ist das Risiko wirklich gleichgroß auf einem Benzintank die Kinder zur Schule zu fahren wie auf einer Polestar-Batterie? Gibt es dazu sachliche Berichte oder Studien? Ist es vielleicht zu früh jetzt ein E-Auto zu holen, sollte man die Technologie nicht noch reifen lassen?

  2. Schnelle Veralterung
    Gefühlt steigern sich die Reichweiten der E-Autos jedes Jahr um 20%. Macht es nicht sinn noch auf die neuen Modelle (Mustang E-Mach, Volvo V40 Recharge, Polestar 3, …) zu warten, um nicht eine Generation später dabei zu sein, um deutlich mehr Leistung etc. für das gleiche Geld mitzunehmen? Wird man nicht beim Kauf des Autos und einer Nutzung von vlt. 8 Jahren erleben, dass man wirklich ein altes Auto fährt, so wie PCs auch sehr schnell veralten?

  3. Wartungs- und Versicherungskosten
    Man findet aktuell keine konkreten Angaben zum Wartungsumfang des Polestar, außer dass dieser 3 Jahre inkl. ist. Und daher kennt man auch keine laufenden Kosten. Muss man die Kühlflüssigkeit der Batterie regelmäßig tauschen, gibt es diese, wie teuer ist das? Alles unklar…Auch listen viele Versicherungen den Polestar noch nicht und es ist eine Glaskugel, wie teuer die Zulassung sein wird.

  4. Langlebigkeit der Batterie
    Polestar garantiert 70% Kapazität nach 8 Jahren/160TKM. Wenn ich den WLTP Wert von 470KM nehme und bei DC-Ladern nur 80% laden soll, habe ich dann bei Langstreckenfahrten „nur“ noch eine Reichweite von 263KM. Das klingt wenig, von Berlin kommt man dann wahrscheinlich nicht mehr ohne Laden zur Ostsee. Beim Handy kann ich mir einfach einen neuen Akku einbauen lassen für faires Geld. Wie wird die Lebensdauer der Batterie wirklich sein, werde ich Zellen erneuern können, um die Wagen auch 10 Jahre fahren zu können oder habe ich nach 8 Jahren Quasi ein Auto mit Restwert 10.000 EUR, quasi wie mit Motorschaden?

  5. Kinderkrankheiten
    Sollte man nicht lieber auf 3% MwSt. Ersparnis verzichten und den Polestar lieber in 2021 kaufen? Dann haben erste Käufer das Fahrzeug bereits ein halbes Jahr und man kennt die Kinderkrankheiten genau, die vielleicht auch größere Probleme darstellen?

Ich gehe mal explizit auf deine Punkte ein.

zu 1.:
Wenn man die Unfallstatistik von Verbennern vs. Elektroautos sieht, dann wird man feststellen, dass da nicht viel um ist. Weder von der Häufigkeit, noch von der Gefahr.
Wenn die Feuerwehr weiß, wie sie im Brandfall vorgehen muss (entsprechende Schulungen), dann wird es auch hier keine Probleme geben.
Zudem die Fahrzeugbatterie zusätzlich ja in einem massiven Schutzgehäuse eingehaust ist.

Zu früh glaube ich in keinster Weise, da bereits Erfahrungswerte über sehr viele Jahre insbesondere seitens Tesla da sind.

Aber klar geht die Entwicklung stetig weiter was ja auch gut ist.

zu 2.:
Wenn man nach diesem Argument gehen müsste/würde, braucht man sich zu keinem Zeitpunkt ein E-Auto kaufen. Aber genauso sieht es sinngemäß beim Verbrenner mit dem Verbrauch aus, sprich da braucht der neuere Motor auch weniger, als der 5 Jahre alte bei gleicher Leistung (wobei ich mir da mittlerweile auch nicht mehr ganz sicher bin mit den ganzen Euronormen und Partikelfiltern?!)

Direkt vergleichbar mit einem PC ist aber ein Fahrzeug nicht.
Zudem muss man bedenken, wie sich das in den letzten 10 Jahren mit den E-Autos und Akkus bzw. deren Reichweiten entwickelt hat.
Es hat sich klar weiterentwickelt, aber nicht so signifikant wie es bspw. beim PC und dessen Komponenten ist.

Wenn ich einen PC mit ganz neuen Komponenten kaufe, habe ich auch sehr, sehr viele Jahre erstmal Ruhe, außer ich muss jeden Monat das Neueste vom Neuesten haben.

Das du bei Nachfolgemodellen der Elektroautos mehr Leistung fürs gleiche Geld bekommst, daran möchte ich doch sehr zweifeln.

Meist haben die First-Editionen der E-Autos und Hersteller schon eine sehr, sehr gute Ausstattung für guten Geld, sprich Preis- Leistungsverhältnis stimmt sehr gut, nicht nur im Vergleich zum Verbrenner.

zu 3.:
Mehr als Filterwechsel, Verschleißteile, Bremsflüssigkeit und nach einer gewissen, höheren Kilometerleistung mal Kühlwasserwechsel für das Akkupack wird -wie bei anderen E-Autos auch- wohl nichts nötig sein.

Stimmt, viele Versicherungen listen den PS2 noch nicht, aber mit der HUK, die ihn listet, hat man ein sehr gutes Gesamtversicherungspaket mit sehr hohem Umfang -auch für E-Mobilität- zu einem tollen Preis-Leistungsverhältnis. Darüber hinaus besteht ja ohnehin jedes Jahr die Möglichkeit die Versicherung zu wechseln. Wie teuer die Versicherung in deinem Fall sein wird, kannst du sehr leicht bei dieser Anfragen.
Die Zulassung an sich übernimmt ja Polestar selbst über Speed, sprich du musst dich nicht direkt drum kümmern und es ist alles in den Überführungskosten enthalten (bis auf die 3D-Kennzeichen, die ca. 45 Euro Aufpreis kosten).

Steuertechnisch sind die ersten 10 Jahre ja frei.

zu 4.:
Bei Langstrecke musst du davon ausgehen, dass du auf 100% lädst und nach dem Vollladen sofort losfährst und entlädst. Für Kurzstrecke oder Pendeln, etc. wird maximal 80% empfohlen.
Weniger als 20-30 % würde ich i.d.R. nicht entladen, außer in Ausnahmefällen.

Beim PS2 besteht die Möglichkeit im Falle eines Batteriedefekts, einzelne Zellelemente zu tauschen, ohne direkt einen kompletten neuen Akku einbauen zu müssen, falls ein Defekt einmal vorkommen sollte.
Wenn man sich aber an die Rahmenbedingungen fürs Laden hält, sehe ich da aber kein Problem.

Ansonsten hast du hier eine falsche Denkweise, die eher noch der eines typischen Verbrennerfahrers gleicht.

Denn,
1. Hast du immer die Möglichkeit zu laden auf einer Strecke.
und
2. Musst/wirst du nicht die komplette Strecke auf einmal bzw. am Stück fahren.

Das würdest du auch mit einem Verbrenner nicht tun.

Der Tausch des gesamten Akkus beim Handy und/oder Notebook, Tablet etc. ist heutzutage nicht mehr so einfach, sprich Deckel ab, alten Akku raus, neuen Akku rein, Deckel drauf. Nein, vielmehr muss man bedauerlicherweise das komplette Gerät öffnen/zerlegen und dann wieder mühsam zusammenbauen.

Die Lebendauer der Batterie beim E-Auto ist -genauso wie beim Handy oder anderen Geräten mit Akku- abhängig davon, wie man damit umgeht und läd (siehe oben).

zu 5.:
Diese Frage musst und kannst du dir nur selbst beantworten.

Ich denke hardwaretechnisch ist der PS2 voll ausgereift und es wird sich dort auch nichts mehr ändern.
Softwaretechnisch gibts hier und da noch Verbesserungsbedarf, der aber über OTAs jederzeit gestillt werden kann.

Ansonsten gibts auch noch die Garantie, die m.M.n. mit 2 Jahren aber arg mager ausgefallen ist bei uns in Deutschland.

So, ich hoffe ich konnte dir dein schlechtes Gewissen etwas nehmen.

Viel Spaß dir und allen anderen mit ihrem PS2.

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@MrMidnight hat es schon gut zusammengefasst.
zu 1) es gibt heutzutage hunderte von KFZ Bränden pro Monat, z.T. auch mit Totalverlusten. Leider wird von den Medien das Thema bei der Elektromobilität besonders groß dargestellt, was es nicht ist. Die Gefahr eines Brandes ist eher als geringer einzuschätzen, allerdings im Ernstfall schwerer zu handhaben, Angst muss man allerdings nicht haben.( bin GF in der Ortswehr ).
zu 3) Kühlwasser im Akku tauschen ? warum, wenn alles dicht ist und bleibt.
zu 4) die Batterie ist nicht mit der eines Handys vergleichbar, da es in den Autos ein BatterieManagement gibt, welches den Akku im best möglichen „Gesundheitszustand“ hält. Laufleistungen von mehreren 100.000 sind kein Problem, wenn häufiger Streß für den Akku vermieden wird. Also häufige sehr hohe Ströme rein oder raus in kurzer Zeit.
zu 5) ja Kinderkrankheiten wird es geben, genau wie bei jedem anderen Neuserienfahrzeug auch.

Entscheidung für oder gegen ein Neuserienfahrzeug muss jeder selbst abwägen, immerhin geht es um nicht wenig Geld, aber wir müssen was tun und die Zeit drängt.

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Danke für euer Feedback! Ich setz da mal an…

zu 1.:
Wo findet man denn diese Statistiken? Die Zahlen vom Statistischen Bundesamt zur Unfallstatistik werten Fahrzeugkategorien leider nicht aus. Man findet nur „News“, die aber irgendwie nicht nachvollziehbar sind. Ich kann meine Freundin wirklich schwer überzeugen, wenn sie immer nur diese Berichte, gerade auch von der T-Konkurrenz hört :wink:




zu 2.:
Ich wechsel von einem 2011er C-Klasse Euro 5 Diesel, der damals bereits mit Totwinkel-Assitent, Abstandsautomat, Notbremsassistent und Speed-Limit-Erkennung ausgestatt war, d.h. vor 9 Jahren.
Also ja kann ich nachvollziehen, dass First-Editions mit wirklich guten Austattungen kommen. Ich denke wir werden das hier mit der Platform Google Automotive erleben, dass wir bei einem Technologie-Sprung dabei sind.
Sonst gibt es ja den Gartner Hype Cycle:


Wenn man dort mal die Ladeinfrastruktur als Vergleich zum E-Auto nimmt, sind wir gerade auf dem Boden der Tatsachen der Möglichkeiten und Probleme angekommen und werden erst in 5-10 Jahren den Zustand haben, wie es wirklich nützlich und praktikabel ist.
Da gestalten wir mit dem Polestar jetzt also mit und es wird bestimmt Verbesserungen geben, die wir im Polestar gerne haben würden.

zu 3.:
Ich gehe da pessimistisch rann und sehe es als Marketing und glaube, dass man als Hersteller diese Ersparnis nicht weitergibt. Ich denke, dass ich auch weiter 500 Euro für den Service jährlich einrechnen muss. Einfach auch deshalb, weil es noch Monopole gibt und nicht jede Werkstatt einen Polestar wird warten können.
Danke für den Tipp mit der HUK, da werde ich mal schauen! Und ja der Steuervorteil ist wirklich merkbar: Mein Diesel kostet aktuell 247 Euro p.a…

zu 4.:
Erwischt :wink: Das ist wahrscheinlich wirklich alte denke und ja, mit mehr Ladeinfrastruktur macht die echte Reichweite nicht mehr so viel aus.
Aber trotzdem: Es ist nicht klar, wie teuer die Langzeitkosten für die Batterie sind. Zu einem Diesel-Motor sagt man 200.000 km sind kein Alter. Ich hoffe einfach, dass in 8 Jahren viele Firmen da sind, die auf Batterie-Instandsetzung spezialisiert sind und dass man mit separaten Akku-Zellen von Polestar dafür gut aufgestellt ist.

zu 5.
Denke auch, dass die Garantie das gut abdeckt. Ich hoffe nur, dass Polestar wirklich schnell ist mit OTAs.

Man muß ein wenig Unterscheiden…
sucht man Gegenagumente gegen die eMobilität oder gegen den Polestar2?
Wie hier welche Agumente auszulegen sind hängt ganz von dem eigenen Fahrproil ab.
Zwischen allen EV auf dem Markt stellte der Polestar2 ganz klar das für mich beste Paket da…aber es ist nicht das perfekte Paket!
keiner hier ist so verblendet wie manch ein Tesla Fahrer.
Das Überauto wird es niemals geben!
Was die Technologie eAuto angeht so bin ich mir noch nicht sicher wie Wertstabil die nächsten jahre so aussehen. Dank Förderung und 0,25% Dienstwagenregelung ist die Ersparnis aber so groß das auch ein Kauf infrage gekommen ist.
Ich stehe voll hinter der Technologie Elektro Antrieb …der eMotor ist aber quasi zuende entwickelt und wird sich jetzt nicht mehr groß ändern…Er ist halt schon mächtig Effizient.
In den nächsten Jahren werden ganz andere Dinge bei einem Auto wichtig sein und der Wert des Fahrzeuges wird stark von der Akkugesundheit abhängen…ein Wert den man nicht mal kurz per Knopfdruck auslesen kann. In der Akkutechnik ist jetzt noch einiges an Luft und ich denke in 10 Jahren sind wir bei 1000km… fällt dann der Wert unseres P2 schlagartig…Ja ganz bestimmt!

Zu 1.) Es brennen sehr viele Verbrenner-Autos, da wird nur leider nicht in der Presse groß darauf eingegangen, sondern ist dann irgendwo vielleicht mal eine kleine Erwähnung in irgendeiner regionalen Untersektion wert. Beispiele der letzten Tage:

22.08.2020 Audi A4 brennt komplett aus aufgrund technischen Defekts: Brand auf A7: Auto steht lichterloh in Flammen

21.08.2020 Auto brennt in Tiefgarage aus, Motor hat Feuer gefangen: https://www.hessenschau.de/panorama/auto-brennt-in-tiefgarage-im-frankfurter-bahnhofsviertel,kurz-brand-garage-100.html

21.08.2020 Auto brennt auf Autobahn aufgrund technischen Defekts komplett aus: Lorch: Auto brennt auf Standstreifen der B 29 vollständig aus - Nachrichten aus Stuttgart - Zeitungsverlag Waiblingen

19.08.2020 Ford brennt komplett aus aufgrund technischen Defekts: Auto brennt in Zöblitz aus | Freie Presse - Marienberg

19.08.2020 Auto brennt komplett aus: Auto brennt bei Sulzberg komplett aus | AllgäuHIT - Dein Allgäu. Dein Radio.

17.08.2020 Auto brennt aus aufgrund technischen Defekts: https://www.kurier.de/inhalt.eckersdorf-eschen-auto-brennt-aus.2c95c130-c80b-444e-9106-687b69b6b180.html

Das nur mal kurz gegoogelt. Hast Du davon irgendetwas mitbekommen? Nein? Hmm… aber wahrscheinlich von dem E-Auto Brand neulich? Vermutlich.

Zu 2.) Ja, macht auf jeden Fall Sinn. Wenn Du wartest, wird es auf Dauer besser. Ab 2025 sollen auch noch mal wesentlich bessere Fahrzeuge kommen. Und wer weiß, was wir 2030 für tolle Fahrzeuge haben. Festkörperbatterien, Brennstoffzellen, Lidar-Systeme und autonomes Fahren, nur mal um ein paar Beispiele zu nennen.

Zu 3.) Da gibt es nicht viel bei der Wartung zu tun. Das ist ja genau das Problem, wovor die ganze Autoindustrie Angst hat, denn dadurch könnten viele Jobs verloren gehen, da in so einem E-Auto nicht viel drin ist, was kaputt gehen könnte.

Zu 4.) Von Berlin kommst Du ohne Laden zur Ostsee. Das ist kein Problem. Einfach mal bei ABetterRouteplanner checken.

Wie es in 10 Jahren aussieht, weiß kein Mensch. Aber es fahren auch noch viele E-Autos der ersten Generationen, die schon viele Jahre alt sind. Zudem hast Du auch die Möglichkeit das Auto Akku schonend zu fahren und zu laden.

Schau Dir mal das Video ab Minute 8:00 dazu an, da wird über Akku schonendes Laden und Fahren gesprochen:

Zu 5.) Wäre eine Möglichkeit. Kannst Du durchaus machen. Warten ist immer besser. Aber in einem Jahr wird dann vielleicht schon der Polestar 3 angekündigt, der dann 2022 kommt. Dann kannste auch wieder auf den warten. Und wenn der kommt, musst Du ja auch erst mal warten, damit die Kinderkrankheiten beseitigt werden. Und dann kommt der Polestar 4 oder ein anderes Auto. Da müsstest Du dann auch erst mal wieder warten, denn die sind bestimmt wieder etwas besser.

Kurzum: Ja, Du kannst warten. Denn es wird immer was besseres kommen. Ich persönlich habe auch lange gewartet. Schon den BMW i3 fand ich gut, aber der hatte gerade mal 150 km Reichweite oder so. Da bin ich natürlich jetzt froh, dass ich mir den damals nicht gekauft habe. Aber für mich ist eine Reichweite von über 300 km entscheidend. Damit kann ich gut leben und deswegen ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt den Polestar 2 zu kaufen. Ich bin mir aber natürlich darüber im Klaren, dass sich da in Zukunft noch einiges tun wird. Aber niemand weiß, wie sich die Zukunft entwickelt. Vielleicht lebe ich in 10 Jahren ja gar nicht mehr. Wer weiß das schon. Deswegen kaufe ich mir jetzt das Auto, um damit Spaß zu haben.

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Reichweiten von 1.000 km werden wir auch in 10 Jahren nicht sehen … zumindest wenn wir von der Autobahnreichweite reden. Das wäre dann die dreifache Akkukapazität, also ca. 230 kWh. Dazu müsste

  1. die Größe des Akkus (pro kWh) auf ein Drittel schrumpfen und
  2. der Preis des Akkus (pro kWh) ebenfalls auf ein Drittel sinken.

Dann wäre das Auto nach Listenpreis genauso teuer wie heute - aber ohne die Förderungen entsprechend teurer.
Zu 1) halte ich für technisch nicht machbar. Eher eine Größenreduzierung um vielleicht 50 %.
Zu 2) halte ich für realistisch.
Im Ergebnis werden wir im mittleren Segment vielleicht Akkukapazitäten von 100 bis 120 kWh sehen, unter Wegfall der aktuellen Förderungen werden die Fahrzeuge dann leicht preiswerter sein als heute.
Technologiesprung wird eher die Ladegeschwindigkeit sein. Ladezeiten von 15 bis 20 min für eine Akkupazität von 100 kWh (von 10 auf 80 %) werden dann halt eine andere Hausnummer sein als derzeit über 30 min.
Insofern, ja, der Polestar 2 wird dann veraltet sein. Alle anderen E-Gebrauchtwagen aber auch. Und der Neupreis von E-Autos wird nicht deutlich sinken, weil die Förderungen wegfallen (Ende 2020 MWSt, Ende 2021 3.000 EUR Innovationsprämie und Ende 2025 dann die übrigen 3.000 EUR Förderung … falls der Fördertopf überhaupt solange hält…).
Das alles sind für mich Gründe, jetzt zu kaufen … die Technik wird in fünf oder zehn Jahren besser sein, aber kaum billiger…

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Ergänzung:
https://www.wiwo.de/technologie/mobilitaet/restwerte-von-e-autos-tesla-model-3-am-stabilsten/26093148-2.html
" Der eTron von heute wird demnach in drei Jahren im Schnitt noch 48,1 Prozent seines Neupreises kosten, ein … ein Polestar 2 52 Prozent … nach drei Jahren bei 60.000 Kilometern."
Da sehen Verbrenner nicht besser aus …

Ich denke auch, dass die Berichterstattung in einem Autobauerland, dass die eMobilität schlicht verpennt hat, sehr konservativ ist und z.T. auch beeinflusst. Ein Brand ist immer schlecht, egal welches Auto man unter seinem Hintern hat. Meine Kollegin musste aus einem aus dem nichts heraus brennenden Auto heraus, erst einmal anhalten auf der Autobahn und das Kind aus dem Kindersitz pulen, die war alles andere aber nicht begeistert.
Was die Unfälle anbelangt muss ich sagen, dass das doch nichts mit dem Auto zu tun hat. Das Auto verursacht doch keine Unfälle, es ist immer noch der menschliche Faktor dabei. Ich erinnere mich noch gut an die Story, dass ein Tesla einen Lkw gerammt hat beim autonomen Fahren und wie das hochgekocht ist. Die Physik ausschalten kann auch die beste Technik nicht und wenn einem jemand die Vorfahrt nimmt, kommt es zum Unfall, wenn die Zeit zum Bremsen oder Ausweichen nicht mehr reicht. Und blauäugig muss man auch nicht sein, so ein Akku ist in seiner Herstellung auch nicht das umweltschonenste Teil, aber auch hier wird an Alternativen geforscht.
Der Abgasbetrug der Verbrennerhersteller ist jedenfalls keine. Dumm nur, dass es die deutschen Hersteller sind, die sich erwischen lassen.

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Ich gebe mal, leicht zynisch, meinen Senf dazu… denn eigentlich ist hier alles schon gesagt:

NOCH LÄNGER WARTEN?
2020 als EINSTIEG in die Elektromobilität ist schon richtig spät eigentlich!
Ich fahre seit 2015 ne Renault Zoe (damals bewusst als Leasing, da hier, gerade mit Blick auf das, was das Model S schon geboten hat) ersichtlich war, dass sich am Markt noch ne Menge tut… und mir 100-150km Realreichweite zwar erstmal genügt haben, ich aber langfristig doch etwas mehr wollte.

Ich glaube, dass jetzt, 2020, ein guter Zeitpunkt ist ein Tesla Model 3, einen Polestar 2, eine Renault Zoe ZE50, einen Hyundai Kona 64kWh, oder einen e-Niro 64kWh zu kaufen, um nur einige zu nennen. Wir sind jetzt an einem Punkt wo alle oben genannten Fahrzeuge wirklich alltagstauglich sind. Gebrauchtpreise sind über die letzten 5 Jahre auch recht stabil… so dass diese Faahrzeuge weniger an Wert verlieren als so manche Verbrenner.

Für wenig Geld und eher als Stadtfahrzeug macht niemand mit einer Zoe ZE50 etwas falsch, insbesondere dank 22kW AC Lader.

Ansonsten liegt man mit nem Polestar 2, meiner Meinung nach GANZ weit vorne. Etwas teurer als Kona und e-Niro aber TOP ausgestattet. Selbst vergleichbare Verbrenner, was die Ausstattung betrifft, sind unterm Strich TEURER, da alles teure Add-ons sind. Wenn man jetzt ein neues Auto braucht, und der Polestar 2 in den preislichen Rahmen fällt, gibt es eigentlich KEINE wirklichen Alternativen, vom Model 3 mal abgesehen, der aber seine eigenen Stärken und Schwächen im Vergleich mitbringt.

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Sehe ich genauso.
Vor fünf Jahren hatte ich nicht den Mut und habe nochmal einen Diesel gekauft.
Die ganzen Bedenken von damals zählt @whitepole wieder auf und sie waren schon vor 5 Jahren - wie ich rückblickend feststelle - unnötig.

Vorteil heute: deutlich mehr Auswahl an echt brauchbaren BEVs.
Es gibt sogar solche wie den Polestar 2 :wink:
Man muss weder eine Klapperkiste, noch einen überfetten SUV noch ein hässliches Ding kaufen.

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und wenn morgen jemand was entwickelt sieht es schon ganz anders aus… Grafen Batterien z. B. nur als Beispiel…

Leider sind die Restwertkalkulationen relativ bedeutungslos bei e-Autos… dafür ist die Technik noch zu Jung…

Der Restwert meines Diesels ist beim Bekanntwerden des VW-Dieselskandals auch nicht gerade in die Höhe gesprungen. Wer hiervor Angst hat kann das Risiko per Leasing mildern. Dort sind alle Ängste einkalkuliert - halt mit dem Aufschlag der mangels Erfahrungswerten (Statistik) noch nötig ist.

Leider hat Polestar das groß angekündigte Abo-Modell a la Volvo-by-Care doch noch nicht aufgelegt.

Ich habe mich für Kauf entschlossen, muss dann halt selbst den richtigen Zeitpunkt für einen Verkauf wählen. Im Zweifelsfall fahre ich die Karre noch ein oder zwei Jahre länger, der Wertverlust wird ja immer langsamer.

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Ich hol den Thread mal wieder raus. Jetzt wo der Vorhang gefallen ist und mehrere Fahrzeuge auf dem Markt sind, zeigen sich ja die konkreten Gegenargumente beim Polestar.

Den aktuellen Rückruf und die Verschiebung der App will ich mal nicht kritisieren.

Verbrauch, Effizienz, Ladekurve - da ist der Polestar im Vergleich leider Schlusslicht.

Siehe: https://youtu.be/GIavEMAdhiY

Schade, die Strecke Hamburg Berlin schafft man bei 120/130kmh leider nicht ohne einen Stop.

Vor allem haben wir noch keine Berichte bei Temperaturen unter Null! Der Polestar 2 hat keine Wärmepumpe!

Das ist also ein Gegenargument - mäßige Langstrecke/Mittelstrecken-Eignung.

Wärmepumpe hat bisher auch kein Tesla - wurde fürs Model Y angekündigt.
Also Wärmepunpe ist nicht der Schlüssel zur Reichweite, sondern geringes Gewicht und geringer CW-Wert.

Ausser Tesla Model 3/S fällt mir auch kein anderes E-Auto ein für die von Dir gewünschte Strecke und Geschwindigkeit.

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Also, dass die Reichweite schlechter als beim Tesla M3 ist, konnte man erwarten. Also mir war das bewusst. Es gab ja sogar prominente Äußerungen von Polestar selber im Vorfeld, dass man mit Tesla bzgl. Effizienz im Moment nicht ganz mithalten kann.

Bezüglich Abhängigkeit zu Geschwindigkeit und Außentemperatur gibt es eine Kurve in der Bedienungsanleitung, die diesbezüglich eine deutliche Sprache spricht. Also auch da muss man sich nicht unbedingt enttäuscht fühlen.

Was die Ladeleistung hingegen anbetrifft, kann man im Moment tatsächlich etwas enttäuscht sein. Aber ich gehe davon aus, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist (-> Updates).

Hamburg - Berlin sind etwa 290 km, 3-3,5 Stunden, würde ich ohne Pause ohnehin nicht fahren. Aber auch ohne Pause machbar, das wäre ja noch innerhalb der Reichweite.

Langstrecke?! :slight_smile: :face_with_hand_over_mouth:

Also Ich finde viel enttäuschender, dass Elektroautos immer noch an ihrer Langstreckenreichweite beurteilt werden.
Und am besten noch mit Verbrenner- und Dieselmotoren, die einen Entwicklungsvorsprung von knapp 100 Jahren haben. Daran wird optimiert an der Effizienz, am Marketing und just-in-sequence produktion, Lobbyarbeit, Subventionen und Hochschulen mit Autolehrstühlen - alles war auf die Verbrenner ausgerichtet - zementieren das.

Beim Vergleich zwischen Elektroautos hat Tesla auch einen Vorsprung, ja. Insgesamt sollten man der Elektromobilität für einen fairen Vergleich den o.g. Hintergrund im Kopf behalten.

Wenn man denn persönlich viel Langstrecke fährt, dann ist es doch zur jetzigen Zeit nicht verwerflich sich für einen Verbrenner zu interessieren.

Mein Fahrprofil ist locker 80% in der Stadt. Da hat das Elektroauto ganz klar seine Vorteile! Plus, es ist lokal emissionsfrei, oder sogar gänzlich, wenn man Strom aus regenerativen Energien tankt.
Falls es dann mal weiter weg in Urlaub gehen soll, gibt’s ja Schnelllader, zur Reichweitenverlängerung.

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Ich mag den Thread nicht. Nicht, weil ich glaube, dass es keine Argumente gegen den Polestar gibt, sondern weil ich glaube, dass es massenweise Argumente gegen die Verbrenner-Technologie gibt.

Und jeder, der sich für sein E-Mobil entschieden hat, hat dies auf Basis seiner individuellen Bedürfnisse getan. Und jemandem zu erzählen, der am Tag 100km fährt, dass die Langstreckentauglichkeit schlecht ist, bringt genauso viel, wie dem Tesla-Fahrer, dem sein cleaner Innenraum oder die Verarbeitung gefällt, dass die Qualität beim Polestar aber besser sei.

Beide werden jeden Tag Spaß an Ihrem Auto haben und jeder hat für sich die richtige Entscheidung getroffen.

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Also ich hatte einen Verbrauch auf dem Weg Herne → Nürnberg von 17,5kWh/100km. Tempomat 100, wobei es viel hinter Bus und LKW her war und eher um die 95kmh waren. Leider auch viele Baustellen mit 80. Durchschnittsgeschwindigkeit lag daher bei, ich glaube, 81.

Von daher denke ich, dass 290km auch bei etwas schnellerer Fahrweise locker drin sind.

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Ja stimmt, lasst den Thread zumachen :wink:
Als ich ihn geöffnet hatte, war ich gedanklich auch in der E-Auto vs. Verbrenner-Diskussion. Die ist überflüssig.
Aber mein letzter Beitrag Bezog sich auf den Vergleich unter E-Autos, wie ihn Bjørn Nyland ja auch macht. Hier hat der Polestar 2 im Vergleich Stärken und Schwächen. Und die Frage ist, wie relevant eine Schwäche im individuellen Bedarf ist. Aber ich hatte mir wirklich bessere Verbrauchswerte erhofft :-/

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