Ich bin schon länger stiller Mitleser (im genau zu sein: seit Januar). Im Nachhinein betrachtet, hätte ich vielleicht andere Threads lesen sollen.
Von Anfang an:
Der Polestar 2 (LRSM, MJ2024, Pilot, Plus) war als Firmenwagen geplant. Ich bin im Außendienst, also kein Spaßfahrzeug, sondern tatsächlich dringend benötigt.
Bestellung war im Januar, es sollte ein Lagerfahrzeug werden (Lieferzeit 6 Wochen), da es in der Firma aktuell kein freies Fahrzeug für mich gab.
Eigentlich hätte ich hier bereits die Reißleine ziehen müssen, aber die Vorfreude war zu groß: Die Lieferung hat sich immer und immer wieder verzögert. Auslieferung war dann, viele Telefonate und E-Mails später, Anfang Mai.
Der Ärger war dann erstmal vergessen, kleinere Details (schlechte Spotify Einindung - lässt sich aber auch über Bluetooth vom Handy abspielen), im Vergleich zu vorher BMW sehr rudimentäre Assistenzsysteme etc. waren hinnehmbar.
1 Monat und 2.500km später hat das Unheil dann seinen Lauf genommen:
Während der Fahrt auf der Autobahn ging einfach der Motor aus. Auf den Standstreifen gerettet und abschleppen lassen; Störung im Antriebssystem mit rotem Ausrufezeichen (das ist die Kurzfassung - real habe ich hier 5h und eine Menge Nerven verloren).
Der Motor wurde getauscht, und nach sehr viel gutem Zureden von Firma und Familie habe ich mich dann auch getraut den Wagen wieder zu fahren.
Zwischenzeitlich auch Kontakt mit dem Polestar"support" (verdient diesen Ausdruck in keinster Weise) gehabt, da ich das Auto nach diesem Aussetzer gar nicht mehr wollte. Der Vorfall wurde heruntergespielt und mir versichert, dass alles einwandfrei sei. Das Auto wurde angeblich gründlichst durchgecheckt.
Vier Tage und knapp 300km nach Abholung aus der Werkstatt der nächste Fehler: Motorkühlsystem defekt. Wieder abgeschleppt.
Eine Woche später versuchte Abholung von der Werkstatt. Ich bin nichtmal vom Hof gekommen: Störung im Antriebssystem, Werkstatt aufsuchen.
Und da steht das Auto jetzt weiterhin. Mein Vertrauen, dass mich der Polestar jemals wieder sicher und zuverlässig irgendwo hinbringen kann ist bei 0.
Laut Polestar ist alles repariert und das Auto jetzt zu 100% fehlerfrei.
Ist für mich nach dieser Historie nur eine Worthülse; vom Support keinerlei Verständnis für den Aufwand, die verlorene Zeit oder gar mein persönliches Sicherheitsempfinden. Außer Plattitüden, die auch von ChatGPT stammen könnten, kam nichts.
Aktuell warte ich auf eine letzte Rückmeldung zur Wandlung bzw. Rücktritt, danach geht’s wohl zur Rechtsabteilung.
Dass prinzipiell jedes technische Gerät Fehler haben kann, ist mir klar.
Aber dass sich die gleichen Fehler offensichtlich über Jahre immer wieder einschleichen, mehrfach nicht beheben lassen, dann auch noch geleugnet werden und nicht einmal eine, wie auch immer geartete, Kompensation anzubieten, ist für ein Auto in dieser Preisklasse absolut indiskutabel.
Polestar ist für mich erledigt (und auch für die ganze, gar nicht so kleine, Firma).
Wie auch immer es ausgeht, für mich wird ein neues Fahrzeug (BMW) bestellt. Bei der Ausstattung werde ich Abstriche machen müssen, aber Hauptsache ich komme wieder sicher ans Ziel.
Es wird auch weiterhin ein EV bleiben, zumindest dahingehend hat mich Polestar überzeugt.