Die eingesparten Komponenten (Radar, PDC, Lenkstockhebel, Fahrerdisplay) machen in Summe irgendwas in der Größenordnung 20-25kg aus. Der Stammtisch würde daraus ableiten, dass dem Tesla die restlichen 200kg irgendwie bei der Solidität oder Dämmung abgehen müssen. Das kann ich widerlegen. Ein Model 3 Modelljahr 2022 ist solide und leise. Die Gewichtsdifferenz kommt tatsächlich durch clevere Konstruktion. Daran müssen sich alle anderen messen lassen.
Clevere Konstruktion bei Tesla?
Clever wohl eher im Sinne von Kosteneinsparungen bei Hersteller. Siehe beispielsweise dieses Video der Autodoktoren (ab ca. Minute 17:00).
Wie es besser geht, wird im Video gezeigt, als man die defekten Original Querlenker, gegen die eines Zubehörspezialisten ausgetauscht hat (ab Minute 27:00; …das nenne ich eine clevere Konstruktion!). Das was Tesla hier einbaut ist einfach nur eine grandiose Fehlkonstruktion oder anders gesagt: „fabrikneuer Schrott“!!!
https://www.youtube.com/watch?v=OhzWrp1Tr80
Das sagt übrigens auch der TÜV, der feststellte, dass Tesla bereits bei der ersten Hauptuntersuchung mit überdurchschnittlichen Mängeln auffällt:
https://www.adac.de/news/tuev-report-2024/
Ein dummer, ärgerlicher Konstruktionsfehler, stimmt.
Aber mal die Frage an Dich: wie viele Kosten und wie viel Gewicht - darum ging es hier ja eigentlich - spart denn Tesla bei ihrer Aluminium-Doppelquerlenkerachse mit aufgelöstem unteren Querlenker im Vergleich zur MacPherson-Aufhängung im PS2? Oder bei ihrer Fünflenker-Hinterachse im Vergleich zur Schwertlenkerachse im Polestar? Oder bei der serienmäßigen Vier-Kolben-Festsattelbremse im Vergleich zur Faustsattelbremse?
Spoiler: Diese Komponenten sind mindestens genauso schwer und deutlich teuer. Das sind Komponenten, die einen funktionalen Mehrwert bieten sollen - höhere Lenkpräzision, bessere Radführung, feinfühligeres Anfedern, NVH-Vorteile, besseres Bremsgefühl etc. Solche Komponenten zeichnen Premium- und Luxusfahrzeuge aus. Das Fahrwerk des PS2 ist konstruktiv stark an den Ford Focus angelehnt. Ein Massenprodukt. Trotzdem fährt sich der Polestar viel angenehmer und erwachsener als der Tesla. Also war Tesla hier bei der Entwicklung eher unclever und Polestar sehr clever.
Aber ein letztes Mal: die Diskussion und meine Kommentare beziehen sich auf das Fahrzeuggewicht und den daraus folgenden Effizienzvorteil des Tesla. In dem Zusammenhang auf Lenkstockhebeln und Undichtigkeiten in Fahrwerkskomponenten rumzureiten geht völlig am Thema vorbei.
Die Verdienste der Firma Tesla in Bezug auf die Fortentwicklung der Elektromobilität sind unbestritten. Daher hatte ich in meinem Post ja auch Tesla als Vergleichsmaßstab in Punkto Verbrauch zum PS2 heran gezogen.
Allerdings ist das Gewicht hier gar nicht so entscheidend (vor allem bei höheren Geschwindigkeiten über 100 km/h). Wie aus den Formeln erkennbar, wirkt die Fahrzeugmasse auf den Rollwiderstand. Bei der Berechnung der dafür notwendigen Leistung geht die Geschwindigkeit linear in die Rechnung ein (v mit der ersten Potenz).
Beim Luftwiderstand wirkt sich die Geschwindigkeit viel deutlicher aus, da hier v mit der dritten Potenz in die Rechnung mit eingeht. Aus Sicht eines Konstrukteurs ergibt es also sehr viel Sinn, entsprechend hohen Aufwand in die Minimierung des Cw-Wertes zu stecken. Tesla ist hier ja sehr erfolgreich und der Effizienzvorteil ggü. dem PS2 bei Autobahngeschwindigkeiten resultiert vor allem aus dem deutlich besseren Cw-Wert des Tesla M3!
Ob einem dann die sich daraus ergebende Form gefällt, steht auf einem anderen Blatt. Da in den Luftwiderstand auch noch die Stirnfläche mit eingeht, kann man natürlich auch diese verbessern = verkleinern. Da wir aber alle genügend Raum im Fahrzeug haben wollen, gibt es hier eine sinnvolle untere Grenze.
Um mal zu unterstreichen wie entscheidend die Geschwindigkeit für den Verbrauch ist: Gestern bin ich auf meiner Pendelstrecke von NL zur deutschen Grenze ca. 90 min brav 100 km/h gefahren (ungefähr, kein gemessener Wert). Mit meinem LRSM von 2021 mit 20" kam ich damit auf einen Verbrauch von 18,x kWh. Da ich etwas in Zeitdruck war, habe ich mich dann entschlossen, den P2 ausnahmsweise auf sein Maximum von 165 km/h zu prügeln und bin damit die letzten 30 min gebrettert. Damit habe ich den Verbrauch auf 23,x kWh (auf der Gesamtstrecke!) hochgeschraubt. Das war noch krasser als ich es geahnt hatte.
Lektion: Schnellfahren ist einfach keine gute Idee im E-Auto, erst recht nicht, wenn man Langstrecke fahren muss.
Da ich seit 8 Jahren und in Summe 180000 km elektrisch fahre: Here we go again…
So wie seit vielen Jahren der von den Herstellern angegebene Durchschnittsverbrauch von Benzinern und Dieseln. Ich bin meine alten Kisten in den 1980ern und bis in die 1990er problemlos unter den Herstellerangaben gefahren. Seit den 2000er Baujahren ist das absolut komplett unmöglich, der reale Verbrauch liegt immer mindesten 20 % über der Herstellerangabe, je „moderner“ der Verbrenner desto schlimmer.
Uiuiuiuiuiuiui, man soll niemanden zu seinem Glück zwingen, besonders wenn man die folgenden, üblichen selbstbetrügenden Aussagen in Betracht zieht.
und zwei Windeln?
Volle Zustimmung zum Design und dem Fahrverhalten, wenn es um möglichst hohe, reale Reichweiten bei hohen Ladegeschwindigkeiten geht, käme man an neuen Teslas nicht vorbei. Und bitte keine Riesenfelgen aufziehen. Ein neues Model 3 (oder sogar Model S) braucht immer noch deutlich weniger als ein vergleichbarer P2 und lädt dabei noch schneller.
Der Sweetspot vieler moderner Elektroautos liegt bei ca. 150 km/h. Da ich eingangs von Selbstbetrug sprach: Bitte zeige mir eine Langstrecke in der Du real ein Durchschnittstempo von über 150 km/h erreichen kannst. Also nicht *gefühlt" weil du immer auf dem Gas- bzw. Strompedal stehst sondern Start zum Ziel über mindestens 400 km (würde zumindest beim Tesla Model 3 keinen Ladestopp erfordern) , besser 800 km. Ich habe das letzen Spätsommer auf einer Fahrt von Norddänemark
nach Norditalien
nochmals absichtlich getestet, auf recht freien und gut ausgebauten Autobahnen in Ostdeutschland. Es. Bringt. Nix (außer irrwitzigen Verbräuchen). Sobald du irgendwann unweigerlich auf eine temporegulierte Zone oder gar Baustelle stößt, nutzen dir deine 30 (naja real eher 10) Minuten vorher mit Tempo 200 genau gar nichts. Jeder der hinter dir mit 140 oder 150 hergefahren ist, holt dich ein. Ist wie in der Stadt von roter Ampel zu roter Ampel zu sprinten. Am Ende hast du bestenfalls ein Durchschnittstempo von 130 (meist deutlich darunter) erreicht, dabei aber das Gefühl gaaaanz viel mit Tempo 200 gefahren zu sein.
Kurz: Fahr wo es geht 150 und fahr möglichst voll los, dann solltest Du die meisten Langstrecken zwschen 300 und 800 km mit 0 bis 2 (dann kurzen) Ladestopps hinbekommen - siehe meine Fahrt von München nach Berlin (mit 'nem Tesla Model3):
So ein Blödsinn. Ich fahre auch 750km im Urlaub. Da mache ich gerne mal zwei kurze Pausen, wo und wann ich möchte und muss mich nicht mit defekten oder besetzten Ladesäulen rumschlagen.
5 Min. pinkeln und 5 Min tanken ist was anderes als zweimal 30 - 40 Min zwangsweise Pause zu machen.
Aber ihr müsst ja beim Laden immer GROSS aufs Klo und geht dann jedes Mal essen, dann ist der Akku voll. Stimmts?
Immer höhere Ladepreise machen die Entscheidung noch einfacher. Letztes Jahr noch im Urlaub fast überall für 50 Cent/kwh geladen, jetzt 70 bis 80 Cent. (Ausnahme: günstig bei Ionity, ist ja jetzt auch weg)
Ich verkaufe meinen Polestar und fahre bald wieder GTI.
Schön ist das Auto ja, das Googlesystem ganz angenehm, das war es aber. Die ganzen Assistenzsysteme sind leider untauglich, im Vergleich zu meinem VW Verbrenner vorher.
Man muss es halt ausprobieren, um mitzureden und Erfahrungen zu sammeln. Für mich ist das jedenfalls nix.
Um beim Thema zu bleiben: ich halbiere die angegebene WLTP Reichweite, dann stimmt es ungefähr für die Autobahn.
und fahre bald wieder GTI
Um beim Thema zu bleiben: ich halbiere die angegebene WLTP Reichweite, dann stimmt es ungefähr für die Autobahn.
und beim GTI verdoppelst Du den WLTP-Verbrauch dann auch brav?
Auf Spritmonitor gibt es keinen einzigen Eintrag (GTI ab 2020) der den WLTP Verbrauch von 6,5l schafft.
Ansonsten: Zum Glück gibt es die Auswahl, so dass sich jeder das für ihn passende Gefährt heraussuchen kann
7 Liter im Ausland sind kein Problem (Tempo 120/130km/h) In D. dann halt 8 Liter. Bin ja kein Raser.
Zum Glück kann sich jeder das für ihn passende Gefährt heraussuchen. Stimmt. Wäre ja noch schöner, wenn die EU das entscheiden würde.
400 km (würde zumindest beim Tesla Model 3 keinen Ladestopp erfordern)
Einspruch, euer Ehren. Auch ein Tesla Model 3 schafft keine 400km bei Tempo 150. Lasse dich da nicht vom angezeigten Verbrauch verwirren. Den hat Elon Musk persönlich runterdesigned.
Ein MY24 Polestar 2 muss sich wahrlich nicht verstecken mit seinem WLTP von 655km. Ein M3 LR kommt auf nur 635km oder weniger.
Und auch die Ladegeschwindigkeit nimmt sich nicht viel: die 250kW bei Tesla werden nur sehr kurz gehalten.
Ein M3 LR kommt auf nur 635km oder weniger.
Mit den Serienfelgen sind es 678km nach WLTP, mit den 19" werden es 629km. Aber wir reden in jedem Fall über einen AWD. Den bringt Polestar nicht mal auf 600km.
Wenn es um Reichweite geht, gibt es bei Tesla nichts besseres als ein LR und ja, damit bekomme ich AWD, aber es ändert wenig daran, dass sich, wenn ich ein Fahrzeug mit einer großen Reichweite suche, ein Model 3 wohl kaum vom Polestar 2 unterscheidet. Mit dem einen bekomme ich 655 WLTP und mit dem anderen 678 km (obwohl mir aus den Tesla Infos nicht klar ist dass das eine offizielle WLTP Reichweite ist).
Wieso soll das eine selbstbetrügerische Aussage sein?:
Wenn mein Arbeitgeber nur noch BEVs als Dienstwagen zulässt, habe ich ja wohl keine andere Wahl!
Flott unterwegs heißt, dass ich - sofern die Autobahn frei ist auch mal schneller fahre. Bei deutschen Verkehrsverhältnissen (Stau, dichter Verkehr, zahlreiche Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen), komme ich bisher bei Lang-/Mittelstrecken i.d.R. auf Durchschnittsgeschwindigkeiten von 105…110 km/h (bezogen auf die Gesamtstrecke, wo man fast immer zu Beginn und Ende der Fahrt auch mal auf Nebenstraßen und durch Ortschaften unterwegs ist). Meist sind von der dabei zurückgelegten Gesamtstrecke 90…95% Autobahn. Der reine Autobahnschnitt ist dann natürlich etwas höher.
Mein bisheriger Durchschnittsverbrauch (über 90.000 km) mit dem 320D liegt übrigens bei knapp über 6 Liter Diesel auf 100 km. Nominell passen in den Tank 59 Liter. Real sind da noch 2-3 Liter mehr Inhalt drin (ich habe zum Teil schon 60 Liter getankt, wobei mir das Fahrzeug noch eine Restreichweite von 50 km angezeigt hat). Damit sind dann eben die genannten 800…1.100 km Reichweite drin - und dabei habe ich nicht behauptet, dass ich das in einem Rutsch durchfahre! Die Etappen liegen dann bei 300…500 km, evtl. unterbrochen durch eine kurze Pinkelpause oder einen Tankstop (wenn gerade notwendig) - der Gag mit der XXXL-Windel für 1.000 km Etappen war trotzdem gut
Meine Frage war, ob ich das in ähnlicher Weise auch mit den P2 LRSM hinbekomme? Mir ist klar, dass ich dabei sehr schnelle Autobahn Etappen meiden muss. Auch die Ausgangsfrage von @Meteor ging ja in diese Richtung.
Dass man mit einem Tesla M3 400 km am Stück mit 150 km/h schafft wage ich zu bezweifeln. Ich habe mir mal die aktuellen werte dieses Fahrzeugs besorgt und in meine EXCEL-Berechnung eingegeben.
Die Berechnung ist natürlich idealisiert und in der Realität vermutlich nur schwer zu erreichen. Trotzdem sieht man, dass der M3 LR dann auch über 25 kWh/100 km verbraucht. Bei einer Netto-Akkukapazität von 75 kWh wären damit theoretisch knapp 300 km möglich. Bei 70% SoC-Kapazität aber nur etwas über 200 km!
Besser als jede Rechnung ist die Praxis.
Hatte letzte Woche das Vergnügen ein PS2 in HH abzuholen und gleich mal 2 Tage auf längeren Strecken gen Berlin zu bewegen. Mein Plan war dabei die 150 Sachen zu fahren wo es ging. Aufgrund von Tempolimit waren natürlich auch jede Menge 120 und natürlich Baustellen dabei. Am Ende war es nach 800km ein Durchschnitt von 119km/h bei 22kWh/100km. Das ist okay, bei einem XC40 wären es eher in Richtung 30, beim Enyaq vielleicht so in Richtung 27.
Mit einem Model3 wäre der Verbrauch definitiv geringer, ich tippe mal auf mind. 5% Unterschied. Aber Wind und Wetter und natürlich das Beschleunigungs- und Bremsverhalten haben natürlich einen großen Einfluss. Jojo-Fahrweise kostet immer einiges Extra.
Das ist doch super und mal ein realistischer Fall aus der Praxis!
ich denke dieses Beispiel deckt so ziemlich meinen realistischen Einsatzfall bei längeren Strecken ab (einschließlich des Geschwindigkeitsprofils und der erreichten Durchschnittsgeschwindigkeit). Vermutlich gibt es da draußen noch eine Reihe anderer Anwender bei denen das ähnlich sein dürfte. Natürlich gibt es da noch eine Reihe von Faktoren, die den Verbrauch beeinflussen können (Gegenwind, Temperatur, Beladung, Zusatzverbraucher,…).
Noch eine Frage zum Fahrzeug:
War das ein LRSM (MY24) und welche Bereifung war montiert?
… und bei welcher Außentemperatur fanden die Fahrten statt?
Was hatten wir letzten Do/Fr für ein Wetter?
Auf jeden Fall trocken und so um die 10 Grad im Mittel würde ich denken.
War ein recht nackter LRSM, also Serienfelgen.