Update Tag 10: Südtirol nach München 347 km
In Italien selbst haben wir während des 7-tägigen Aufenthalts einmal bei IONITY in Trento geladen, als wir sowieso in die Stadt wollten. Und einmal in Verona wo es eine ganze Reihe von gratis 22 kW AC Säulen gibt, welche man allerdings über die Verona App aktivieren muss. Ansonsten ist es in Italien ggfs. nicht soooo easy, da hier andere Anbieter anzutreffen sind oder hohe Preise durch Roaming. Für uns in diesem Falle nicht relevant… aber ein Umstand dem man sich ggfs. bewusst sein sollte.
Bevor es wieder nach Hause geht, hatten wir ein paar Tage in München eingeplant und fuhren am Samstag 28. September von Levico Terme in Südtirol nach München.
Google schlägt hier 2 verschiedene Routen vor: Von Innsbruck aus rechts herum über Rosenheim (374 km), und links herum über Garmisch (347 km). Wir hatten uns (auf Aufgrund der aktuellen Verkehrslage, für die Garmisch-Route entschieden.
Da wir mit lediglich rund 40% losgefahren sind haben wir den ersten Stop bereits nach 20-25 km bei IONITY in Trento eingelegt. 4 Säulen etwas ab von der Autobahn an einer Tankstelle. Auch hierüber hatte „der Diess“ schonmal geschrieben/gemeckert. Wir fanden es tatsächlich gar nicht sooo schlecht. Die Säulen haben funktioniert und in der Tanke gab es auch eine Toilette… also alles gut.
29 min, 22,6 kWh, 6,58 €
Diesmal haben wir auf 75% aufgeladen, da damit zu rechnen war, dass an einem Samstag Vormittag/Mittag vermutlich die Hölle los ist am Brenner und die 4 Säulen besetzt sind. Auch wollten wir shoppen gehen… und so diesen Ladestopp ggfs. überspringen.
Bei Ankunft waren 2 Säulen allerdings frei, weshalb wir uns dann doch dazu entschließen hier nachzutanken.
1 h 47 min, 49,6 kWh, 14,39 €
Hier ging dann aber gleich ein Kampf los, fast wie um die Gratislader an Supermärkten. Wir haben die Ladung stets per App kontrolliert um die Ladesäule nicht unnötig zu kontrollieren und waren 2 min nach Erreichen der 100% wieder am Auto. Hier hatte sich allerdings bereits ein e-Tron Fahrer quer dahinter gestellt und uns den Stecker einfach abgezogen.
Ja… es ist richtig, Ladesäulen zu blockieren ist nicht schön. Allerdings ging es hier tatsächlich um 2 (!) Minuten. Und einfach das Ladekabel ungefragt an einem fremden Auto abzuziehen geht, meiner Meinung nach, auch einfach gar nicht. Aber es scheint sich zu wiederholen was man bereits vom Verbrenner kennt. Je dicker das Auto, und möglichst von Audi oder BMW… und man hat automatisch Vorfahrt und automatisch Recht. Aber seis drum.
Ein weiterer Zwischenstop war dann nicht mehr nötig… und wir kamen mit rund 55% im Münchener Norden an. Leider hatte ich hier kein Photo mehr gemacht von den Verbräuchen. Ich meine aber mich an ähnliche Zahlen ~80 km/h und 19 kWh/100 km grob zu erinnern…
Alles in allem bis hierher alles sehr unproblematisch. Ist man wirklich langsamer auf der Langstrecke unterwegs als mit Verbrenner? Naja, wenn man wirklich gutes Sitzfleisch hat… und eine Blase wie eine amerikanische Milch-Galonen-Tüte… dann sicherlich. Für uns aber war es perfekt nach den ersten 3 h eine Pause einzulegen und dann alle 2 h. Beine vertreten tut gut. Man kann gut hydriert bleiben… und die überschüssige Flüssigkeit auch wieder loswerden
Ich muss aber auch sagen, dass es zwar genug Orte gibt, wo man Schnelladen kann (IONITY, EnBW, etc.) hier aber oft zu wenig Säulen stehen. Meist so um die 4 bei IONITY. Ansonsten ist alles zwischen 1-4 bei 50 kW recht häufig vertreten. Tesla macht das deutlich besser, wo eigentlich fast jeder Supercharger mindestens 8 Stalls hat. Wir hatten noch das Glück außerhalb der Hauptferienzeit unterwegs zu sein… Mitte Juli, da bin ich mir sicher, wird es dagegen schon SEHR SEHR eng werden. Hier müsste dringend nachgelegt werden.
Zum Schluss noch eine paar Beobachtung:
Wir haben unterwegs gefühlt 1000 Teslas gesehen, 90% davon Model 3. Ein paar S und X.
Polestar Begegnungen gab es dagegen nur ZWEI.
Einmal trafen wir einen holländischen Polestar 2 (Midnight) bei IONITY in Trento. Einmal einen Münchner Polestar 2 (Snow) in Garmisch.
Positiv: Wir sind schon ein ziemlich exklusiver Club… Teslas gibt’s an jeder Ecke zu HAUF.
Negativ: Oh Gott… ALLE starren deine Karre an… als kämest du vom Mars. Das ist ein bisschen nervig und anstrengend… but YMMV. Manche stehen ja auf sowas
In Italien ist Google Maps mit VORSICHT zu genießen:
Man kennt das. Man plant eine Route und Google schlägt mehrere Alternativen vor. Die eine ein bisschen länger… die andere mit „weniger abbiegen“. Apple Maps auf dem Handy genauso.
Hier hat uns Frau Google einmal, alternativlos, über eine Bergstraße gejagt… die ich nie im Leben wieder befahren wollen würde. Mit einem Motorrad, ja vielleicht, aber dann hat sich’s auch schon. Da war uns echt Angst und Bange… nicht unbedingt um unser Leben (dafür muss man sich schon sehr dämlich anstellen) aber um unser Auto… den Rückweg hatten wir daher „manuell“ geplant… über tatsächliche und richtige Straßen.