Reisebericht Mittelitalien

Hi alle zusammen! Ich war Anfang Mai mit meinem Polestar 2 (19-Zöller, Standard-Fahrwerk) auf Italien-Roadtrip – Startpunkt war der Raum München. Über den Brenner ging’s Richtung Ancona und letztlich zu meinen Eltern in den Marken an der Adriaküste.

Die Fahrt an sich lief problemlos, aber Italien hat mich (mal wieder) an die Grenzen der Elektroinfrastruktur erinnert. Sobald man von den Hauptachsen weg ist, wird’s dünn: wenige Ladepunkte, oft keine Displays, verwirrende Bedienung – und Schnelllader sind Mangelware. Gerade im Inland wird’s hakelig. An der Küste war’s deutlich besser, aber auch dort sind Ladepunkte oft unpraktisch gelegen. An einem Standort bin ich sogar mit der Frontschürze aufgesetzt, weil die Zufahrt extrem steil war – glücklicherweise ohne Schaden. Rückwärts ging’s dann problemlos rauf.

Die Straßenqualität ist … sagen wir mal “herausfordernd”. Mit den 19-Zöllern und dem eher straffen Fahrwerk des PS2 war es auf vielen Abschnitten ziemlich ruppig. Wenn man’s nicht gewohnt ist, unterschätzt man, wie schlecht der Asphalt dort teilweise wirklich ist.

Einmal hatte ich ein technisches Problem mit dem Fahrerdisplay – plötzlich keine Karte mehr. Reset half nichts, erst nach einer Nacht war’s wieder da. Gerade wenn man ortsfremd unterwegs ist, will man sich nicht nur auf das mittige Display verlassen, zumal es recht weit rausgezoomt war. Ein klarer Minuspunkt.

Die Polestar-Ladekarte hat zum Glück überall funktioniert – das war eine echte Erleichterung. Allerdings ist das Laden ohne laufenden Vertrag nicht gerade günstig, aber zumindest zuverlässig. Meine EWE Go-Karte hingegen wurde fast nirgendwo akzeptiert, nur bei Ionity.


Was mich positiv überrascht hat: Das Interesse am Auto. In der Region sieht man fast keine vollelektrischen Fahrzeuge – eher Plug-in-Hybride – daher hat der PS2 viele Blicke und sogar ein paar Fotos abgekriegt. Nachbarn waren ebenfalls neugierig. Ich hatte ein paar gute Gespräche mit Leuten, die sich erstmals für ein BEV interessiert haben.

Ladesäulen sollte man in Italien auf jeden Fall mit ausreichend Restreichweite anfahren – auf Verfügbarkeit ist kein Verlass. In meinem Fall waren von drei Ladesäulen im Ort zwei defekt, obwohl sie laut Google „online“ waren. Und wenn möglich, nicht nur auf die üblichen Karten setzen – lokale Anbieter-Apps wie Enel X Way oder Be Charge können je nach Region sinnvoll sein. Augen auf auch bei der Zufahrt zu manchen Ladepunkten – manche Standorte sind wirklich abenteuerlich.

Insgesamt eine schöne Reise – aber als BEV-Fahrer braucht man Geduld und gute Vorbereitung. Wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder gute Ladetipps für Mittelitalien kennt: gerne her damit!

Hier noch ein bild wie der PS2 im vergleich zu einheimischen “Autos” abschneidet :laughing:

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Meine Erfahrungen in Italien sind leicht anders. Ich fahre seit 4 Jahren mit dem Polestar mindestens 1 Mal nach Nord- oder Mittelitalien. Früher gab es keine Schnellladestationen an der Autobahn, das ist jetzt ganz anders. Sie sind auch immer auf dem Schild vor der Raststätte angeschrieben (Eletricco). Auch hat es relativ viele Tesla Supercharger in Autobahnnähe (manchmal leider ohne jegliche Infrastruktur).

In den Stadtzentren hat es viele AC Ladestationen (ausser in Padua) und sie sind fast immer frei und meist auch sehr gut gelegen. Ich parke dann immer dort und lade, auch wenn ich nur einen Kaffee trinke. Es kann aber vorkommen, dass keine meiner 15 Karten funktioniert und wenn man mit QR Code und dem Handy laden will, muss man sich registrieren, was mühsam oder sogar unmöglich ist, da z. B. eine Steuernummer verlangt wird! Meine Lösung: einfach eine andere Säule einer andern Gesellschaft aufsuchen und immer genug Reserve haben. Eine nützliche App oder Karte für Italien ist NextCharge. Manchmal geht nur die. Nachteil: man muss 30€ draufladen oder es wird 30€ auf der Kreditkarte reserviert. Oft funktioniert aber Mobility+ oder Maingau und natürlich Enel X Way.

Fazit: ich fahre heute ohne Ladesorgen nach Nord und Mittelitalien, aber im Süden habe ich keine Erfahrung.

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In der Stadt (Ancona) fand ich es auch problemlos, meine Eltern wohnen etwas im Landesinneren, ländlicherem Raum, dort ist die Versorgung so lala. Es gibt einen Schnellader im Ort der ist aber mmn. noch nie in betrieb gewesen :wink:

Mit der Autobahn hast du recht, das ist wirklich gut machbar, habe auf der Rückfahrt bis auf den stop in Affi komplett auf der Autobahn geladen

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Hat jmd. Erfahrungen für Triest?
Wir sind in ein paar Wochen vor Ort.
Idealerweise könnte ich hier laden bei Hera Charging Station. Erfahrungen damit? Würde da wohl die Maingau-Karte nutzen.
https://maps.app.goo.gl/jJEp5PEFuaxMoveq6
Wenn AC nicht geht würde ich wohl auf Ionity in Koper ausweichen.

Ich benutze in Italien EnelX oder Ionity. Hatte noch nie Probleme damit. Für 2-3x Laden während den Ferien schaue ich nicht auf den Preis - sonst hätte ich mir ein günstigeres Auto gekauft.

Geht mir auch nicht ums Geld.
Die Ladestation auf die ich verwiesen hab, liegt sehr nah an unserer Ferienwohnung.
Daher die frage ob jmd. Erfahrung mit dem Anbieter hat. Hab mir jetzt noch NextCharge besorgt und dann mal schauen ob ich die Säule zum laufen bekomme.

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