Nach 4800km mit meinem SMSR-Poli durch Norwegen ein paar Anmerkungen:
Rotlicht
Ich meine natürlich das Licht an der Ladebuchse… In Deutschland nie gehabt und nun erstmals in Norwegen erlebt. Über die Gründe gibt es so einiges zu lesen, aber weiterhelfen tut davon nichts, wenn man mit dem Stecker in der Hand da steht. Erst in einem Tesla-Ladepark mit 28 Säulen, davon rund die Hälfte neu (d.h. massive Säule ohne das große Loch in der Mitte s. Foto), kam die Erkenntnis, dass es an den zum Teil schon ziemlich ausgelutschten Steckern liegen könnte. Während in Deutschland noch vorwiegend neue Säulen stehen, sind sie in Norwegen schon viel länger im Einsatz. Ein Wechsel von der alten zur neuen Tesla-Säule brachte den erhofften Erfolg. Das heißt natürlich nicht, dass man nur noch an neuen Säulen laden kann, aber man muss eben ab und zu mit Rotlicht rechnen. Was in der Pampa Norwegens fatal sein kann, wenn man auf die letzten Prozente fährt.
Rekuperation
Schleswig-Holstein ist toll, aber leider zum Rekuperieren nur bedingt geeignet. Daher war ich gespannt, was man im bergigen Norwegen so alles „rausholen“ kann. Dazu einmal 2 Beispiele: Ryfast-Tunnel zwischen Stavanger und Tau (291m unter dem Meeresspiegel, s. Foto). Hier habe ich zum ersten Mal gesehen, dass die Prozentzahl bei einer Abfahrt steigt. Am tiefsten Punkt des Tunnels waren es 2% mehr als an der Tunneleinfahrt. Reku-Einstellung: GERING. Denn bei der Standardeinstellung ist die Rekuperation zu stark. Man will ja schließlich kein Verkehrshindernis werden. Am Ende des Tunnels hatte ich insgesamt 4% weniger im Akku als am Anfang.
Auf das 2. Beispiel war ich besonders gespannt: die 27 Kehren zum Lysebotn hinunter bzw. hinauf. Steile Serpentinenfahrten machen mit einem Verbrenner nun nicht wirklich viel Spaß. Ständiges Schalten bis in den 1. Gang runter und dauernd auf der Bremse… Ganz anders der Polestar. Selbst der SM hat solch eine Kraft, dass er bergauf problemlos um jede Kurve kommt. Und bergab konnte ich ihn - wieder in der Einstellung GERING - einfach runterlaufen lassen. Auch hier wäre die Standard-Reku-Einstellung zu stark gewesen, aber bei „Gering“ lief er wie geschmiert. 5% gewonnen - das entsprach am Ende der Hälfte des Verbrauchs für die Bergauffahrt.
Verbrauch
Das 3. Foto spricht mehr oder weniger für sich: Der Verbrauch ist trotz vieler Bergfahrten (und incl. 1000km Autobahn mit 110-130km/h) sowie gelegentlichem Einsatz von AC und Heizung richtig gut. Jeder Kilometer in diesem Auto hat Spaß gemacht!!!
Noch ein Tipp für Fährfahrten: Unbedingt im Centerdisplay die Alarmanlage reduzieren (Autosymbol - MEHR - oberste Einstellung OFF). Auf unserer ersten Fähre gab es ein wahres „Konzert“ mehrerer Autos, das so gar nicht in die Stille norwegischer Fjorde passte.