Rotlicht, Rekuperation und Verbrauch PS2 Mj 2023 in Norwegen

Nach 4800km mit meinem SMSR-Poli durch Norwegen ein paar Anmerkungen:

Rotlicht
Ich meine natürlich das Licht an der Ladebuchse… In Deutschland nie gehabt und nun erstmals in Norwegen erlebt. Über die Gründe gibt es so einiges zu lesen, aber weiterhelfen tut davon nichts, wenn man mit dem Stecker in der Hand da steht. Erst in einem Tesla-Ladepark mit 28 Säulen, davon rund die Hälfte neu (d.h. massive Säule ohne das große Loch in der Mitte s. Foto), kam die Erkenntnis, dass es an den zum Teil schon ziemlich ausgelutschten Steckern liegen könnte. Während in Deutschland noch vorwiegend neue Säulen stehen, sind sie in Norwegen schon viel länger im Einsatz. Ein Wechsel von der alten zur neuen Tesla-Säule brachte den erhofften Erfolg. Das heißt natürlich nicht, dass man nur noch an neuen Säulen laden kann, aber man muss eben ab und zu mit Rotlicht rechnen. Was in der Pampa Norwegens fatal sein kann, wenn man auf die letzten Prozente fährt.

Rekuperation
Schleswig-Holstein ist toll, aber leider zum Rekuperieren nur bedingt geeignet. Daher war ich gespannt, was man im bergigen Norwegen so alles „rausholen“ kann. Dazu einmal 2 Beispiele: Ryfast-Tunnel zwischen Stavanger und Tau (291m unter dem Meeresspiegel, s. Foto). Hier habe ich zum ersten Mal gesehen, dass die Prozentzahl bei einer Abfahrt steigt. Am tiefsten Punkt des Tunnels waren es 2% mehr als an der Tunneleinfahrt. Reku-Einstellung: GERING. Denn bei der Standardeinstellung ist die Rekuperation zu stark. Man will ja schließlich kein Verkehrshindernis werden. Am Ende des Tunnels hatte ich insgesamt 4% weniger im Akku als am Anfang.
Auf das 2. Beispiel war ich besonders gespannt: die 27 Kehren zum Lysebotn hinunter bzw. hinauf. Steile Serpentinenfahrten machen mit einem Verbrenner nun nicht wirklich viel Spaß. Ständiges Schalten bis in den 1. Gang runter und dauernd auf der Bremse… Ganz anders der Polestar. Selbst der SM hat solch eine Kraft, dass er bergauf problemlos um jede Kurve kommt. Und bergab konnte ich ihn - wieder in der Einstellung GERING - einfach runterlaufen lassen. Auch hier wäre die Standard-Reku-Einstellung zu stark gewesen, aber bei „Gering“ lief er wie geschmiert. 5% gewonnen - das entsprach am Ende der Hälfte des Verbrauchs für die Bergauffahrt.

Verbrauch
Das 3. Foto spricht mehr oder weniger für sich: Der Verbrauch ist trotz vieler Bergfahrten (und incl. 1000km Autobahn mit 110-130km/h) sowie gelegentlichem Einsatz von AC und Heizung richtig gut. Jeder Kilometer in diesem Auto hat Spaß gemacht!!!
Noch ein Tipp für Fährfahrten: Unbedingt im Centerdisplay die Alarmanlage reduzieren (Autosymbol - MEHR - oberste Einstellung OFF). Auf unserer ersten Fähre gab es ein wahres „Konzert“ mehrerer Autos, das so gar nicht in die Stille norwegischer Fjorde passte.

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Sehr cooler Bericht. Freut mich sehr, dass es neben den diversen Nörglern hier doch noch welche gibt, die so viel Spaß an ihrem Polestar haben, wie ich. Und dann auch noch Norwegen - mein Neid wird Dich verfolgen! :upside_down_face:

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Kann deinen Bericht bestätigen, besonders was den Verbrauch angeht. Habe 17,2 KWh/100km gehabt mit Dachbox und 4 Personen vollgeladen. SMLR.
Insgesamt ein super Reiseland für E-Auto, die Dichte der Ladesäulen und faire Strompreise wünsch ich mir auch im Rest von Europa.

Mit den Ladesäulen hatte ich nie Schwierigkeiten, das war einfach perfekt in Norge. Hab damit in D auch noch nie ein Problem gehabt.
Vielleicht ist auch deine Buchse am Auto nicht mehr ganz ok?

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Ja, die Serpentinen am Lysebotn sind genial :sunglasses:

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Bei dem Punkt mit der Rekuperation auf Stamdard vs. Gering muss ich widersprechen.

Die Rekuperation auf Standard ist nur im Maximum stärker, sprich wenn du den Fuß ganz vom Gas nimmst. Bei… sagen wir… mittlerer Stellung, kannst du genauso gering rekuperieren wie auch auf Gering. Oder dich „um den Segelpunkt“ herum bewegen.

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Der Punkt ist, dass es unbequem ist, das Gaspedal in der richtigen Position zu halten.

Natürlich kann man auch auf „Normal“ Coasting oder eben leichtes Rekuperieren erreichen, aber es ist merklich entspannter, das einfach durch vom-Gas-gehen zu erreichen.

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Ich empfinde es unbequem, den Fuss zwischen Fahrpedal und Bremse hin und her bewegen zu müssen. Darum ist One Pedal Drive, klar mein Favorit, egal auf welchen Strecken.

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Das ist nicht der Punkt.

Auf der Autobahn oder bei Abfahrten kann es sehr wohl angenehmer sein, auf niedrig oder mit ausgeschalteten One-Pedal-Drive zu fahren.

One-Pedal-Drive ist in der Stadt und teils Überland ist super, erfordert aber in anderen Situationen dass man ständig das Gaspedal betätigt hält, wo eigentlich weitergleiten oder nur leichtes Rekuperieren der bessere Default wäre.

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Aber beim „normalen Fahren“ hast du den rechten Fuß doch auch immer irgendwie zwischen 25-75% um eben zu Beschleunigen oder die Geschwindigkeit zu halten. Von daher sehe ich hier das Problem wirklich nicht.

Aber im Grunde ist es egal, es soll jeder so fahren, wie es für ihn am besten funktioniert.

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