Ich habe zu Hause keine Wallbox, sondern habe am eigentlichen Arbeitsplatz die Möglichkeit AC zu laden. Wegen der aktuellen Situation bin ich aber nach wie vor bis Jahresende oder länger im Home Office. Naja, was ich sagen wollte, ich lade aktuell ausschließlich öffentlich (Supermarkt, Raststätte, wo auch immer).
Jedes und wirklich jedes Mal beim Laden kommt man mit einem anderen Elektroautofahrer ins Gespräch. Manche interessieren sich für den P2 (und das immer offen und neugierig, NIE „was ist denn das für eine dicke Karre“ oder „meiner hat aber die größere Reichweite“, mit anderen spricht man über Gott und die Welt und viel schöner, sooft habe ich die Ladesäule angeboten bekommen. „Ich komm noch weiter, hab noch was in der Batterie. Wollen Sie hier laden?“
AC-Ladesäulen sind bei mir auch schon abgeschmiert, bevor die Ladung losging. Mein Kabel war dann in der Ladesäule gesperrt und ich konnte weder Platz noch Säule freimachen. Rausgekommen ist auch wieder nur ein verständnisvolles Gespräch und das Angebot zur Hilfe von anderen E-Autofahrern.
Ich hab das ja schon gehört, dass das vielleicht auch ein besonderer Schlag Mensch ist, der Elektroauto fährt, aber trotzdem bin ich positiv überrascht. Beim Verbrenner ist das ganz anders. „Das ist mein Platz“, „Ich muss erster an der Ampel sein“. Sooft ich mich auch noch über den ein oder anderen Systemaussetzer am P2 ärgere, in der Elektrogemeinschaft bin ich angekommen und will da nie mehr weg. Nicht nur hier im Forum, sondern auch über Markengrenzen hinweg empfinde ich das als tolle Gemeinschaft.
Geht mir auch so… Offenbar sind Elektroautofahrer von Natur aus aufgeschlossene Menschen…
Man muss auch Ruhe, Geduld und Gelassenheit mitbringen… und das vereint.
Meine bislang einzige Erfahrung mit öffentlich Laden war Sonntag an einem Fastned Lader.
Alles sehr aufregend aber ging gut.
Als ich losfuhr hupte mich ein BMW i3 Fahrer aus den Niederlanden an: vor lauter Aufregung hatte ich die „Tankklappe“ offen gelassen.
Sehr nett!
Nein, nicht die besseren Menschen. Aber andersgartete.
Bei Gleichgesinnten ist das überall so: Biker, Segler, Kletterer, Gleitschirmspringer … nun die E-Mobilisten.
Wenn man sehen will wie entspannt und super E-Mobilisten sind, muss man nur mal mit seinem PHEV am Gratis-Tripple-Charger den CHAdeMO und somit DC belegen… da flucht der Model 3 Fahrer, dass da jemand nur 20kW aus dem 50kW Lader holt und er sich mit 11kW AC begnügen muss. Wenn dann noch eine Zoe 1 kommt ist der Hass perfekt, denn die würde 40kW aus dem AC holen
Es ist wie mit Hundebesitzern, man hat ein gemeinsames Interesse mit gemeinsamen Feinden, üblichen Problemen und vorbestimmten Orten an denen man auf gleichgesinnte trifft. Dort unterhält man sich, hilft sich auch gegenseitig und ist meistens auf einem Nenner.
Das ändert nichts an üblichen negativen menschlichen Eigenschaften, z.B. Futterneid beim Gratisstrom oder die Angewohnheit anderen vorschreiben zu wollen, dass ein SUV keinen Sinn machen würde.
Ich finde die Überschrift auch (positiv) provozierend. Natürlich nicht, klare Antwort - ernst gemeint.
Ich finde, wir sollten alle dankbar sein, dass wir uns ein solches Auto leisten können, als Privat- oder eben ganz einfach steuerentlastet als Firmenwagen. Viele anständige hart arbeitende Menschen sind froh für 5000 Euros ein brauchbaren Benziner/Diesel zu kaufen, auf den sie auch angewiesen sind.
Trotzdem ist für jetzt und die nächsten Jahre so ein Gemeinschaftsgefühl ganz nett, bis die e-Mobilität Alltag ist. Als ich vor Jahrzehnten mit meiner sevenfifty auf zwei Rädern unterwegs war, war das immer ein gutes Gefühl, sich zu grüßen und einfach auf einen Campingplatz zu den Motorradfahrern dazu zu gehören. Bisschen fachsimpeln, zu sehen ob die Fußrasten angekratzt waren usw. Schön wars