An meiner Anlage (24,5 kWp, Jahresertrag ca. 20 MWh, unintelligente Wärmepumpe (Heizung), kein Speicher, 2 E-Autos, PV-geführte Wallbox) erfasse ich minütlich alle relevanten Messwerte. Damit habe ich für das Jahr 2022 eine Simulation für eine Speicherdimensionierung durchgeführt. Ergebnis: am Wirtschaftlichsten ist ein Speicher zwischen 8 und 12 kWh. Größere Speicher tragen zu keiner nennenswerten Erhöhung des Eigenverbrauchs bei. Hätte ich keine Wärmepumpe, würde die Speichergröße noch geringer ausfallen.
Und „am Wirtschaftlichsten“ heißt nicht, dass der Speicher überhaupt wirtschaftlich ist, denn das hängt maßgeblich von der Strompreisentwicklung ab.
Wie sich ein Speicher mit 30 kWh - bei gerade einmal 8 kWp Leistung - rechnen soll, ist mir schleierhaft. Mag sein, dass das bei einem Szenario „im Sommer jede Nacht aus dem Speicher 30 kWh in den Polestar 2 laden, weil man täglich 150 km fährt und auch im Sommer erst mit Sonnenuntergang abends Zuhause ist“, funktioniert. Nur dürfte ein solches Szenario eher untypisch sein, vor allem auf längere Zeit (20 Jahre Lebensdauer einer PV-Anlage).
wenn man tagsüber da ist, wo der Strom vom Dach kommt, braucht man sicher keinen großen Speicher. Aber ganz ohne Speicher…
Bei mir ist es genau andersherum. So habe ich es auch geschrieben.
So ein Speicher 50 KW ist so teuer wie dein Auto. Und im Winter wirst du nicht nennenswert viel Strom produzieren um etwas zu speichern.
Bei mir sind 12 KWp auf dem Dach, aber zu dieser Jahreszeit bleibt da fürs Auto nichts übrig. Im Sommer würde ein großer Speicher helfen, aber leider immer noch viel zu teuer.
Auch PV Strom aus dem Speicher kostet Geld.
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Afa auf Speicher wegen zyklischer Degradation: In den soundsoviel Ladezyklen die der Speicher in Leben durchlaufen kann, kann jeweils seine Nettokapazität gespeichert werden. Der Speicher liefert also in seiner Lebensdauer maximal soundsoviel kWh. Kosten des betriebsfertig installierten Speichers durch diese Zahl ist die erste Kostenkomponente pro entnommener kWh.
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Opportunitätskosten Einspeisevergütung: Würde man den Strom nicht speichern sondern Einspeisen bekäme man die. Entgangene Einnahmen sind die zweite Komponente.
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Versicherung: Ich habe damit keine Erfahrung, könnte mir aber vorstellen, dass die Gebäudeversicherung solche übergroßen Speicher nicht ohne Mehrkosten mit abdeckt.
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Betriebskosten: Der Strom den man reinlädt kommt nicht 1:1 wieder raus. Dadurch geht Energie die man anders nutzen könnte verloren.
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Instandhaltungsrücklage: Und in den 20 Jahren Amortisationszeitraum ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Reparatur erforderlich wird gegeben und muss kalkulatorisch berücksichtigt werden. Hält ein Hausakku überhaupt so lange? Sollte man nicht konservativer mit 10 oder 12 Jahren rechnen und sich freuen wenn er länger lebt?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das so wie hier vorgeschlagen nie und nimmer amortisieren kann.
Man müsste auch die Gegenrechnung machen wie die Rechnung ganz ohne Speicher wäre.
Wenn man das als teure Liebhaberei für das gute Gefühl 7 Monate im Jahr mit Sonenlicht zu fahren betrachtet und man sich das auch gerne was kosten lassen will, dann ist das natürlich ok. Ich schaffe das allerdings auch mit meinen 10kWp Ost-West ganz ohne Speicher.
Tatsächlich ist das in meinem Fall auf Grundlage meiner Simulation so, dass der Speicher erst dann wirtschaftlich wird, wenn man für die nächsten 15 Jahre einen Strompreis > 40 ct im Durchschnitt annimmt.
(15 Jahre, weil meine PV-Anlage bereits 5 Jahre alt ist und ich auf die Gesamtlebensdauer von 20 Jahre gerechnet habe).
Ichwürde das auto nachts über einen börsenbasierten Tarif laden, wie es ihn heute schon bei Tibber, awattar und ähnlichen gibt.
Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ist der Strompreis meist am niedrigsten.
Automatisch ist das dann auch regenerativer Strom, da im Überfluss.
Ab 2025 muss glaube ich jeder Stromanbieter so einen Tarif anbieten.
Einen >50kWh Speicher würde ich lediglich bei mindestens 80kWP Solaranlagr überhaupt in Betracht ziehen. Aber nicht für ein BEV zu laden. Für die Kosten des Speichers kannst Du wohl jahrelang nachts durchladen - und das Auto wird nicht der einzige Verbraucher sein im Haus nachts…
Warum? Was soll das bringen außer Kosten?
Weil eine so grosse Kapazität eigentlich lediglich in Verbindung mit einer Inselumschaltung und vollwertigem Ersatzstrom Sinn ergibt. Dazu brauchts allerdings einen Generator auf dem Dach welcher diese Batterie ganzjährig auch am Leben halten kann, das Haus, allfällige WP-Heizung sowie die meisten Anwendungen ab Batterie speisen mag.
Nur für ein BEV „nützlich“ ist eine solche Batterie stets unnütz.
Ich persönlich halte dies auch bei einem EFH für nicht zielführend in Anbetracht der Kosten.
Servus,
@Meteor
es würde mich interessieren, ob und welche Entscheidung Du auf grund der hier vorgetragenen Meinungen gefällt hast.
Ich bin gespannt.
Dieses Thema ist sehr interessant, weil es plausible Erklärungen für sehr verschiedene Herangehensweisen gibt. Ein kategorisches ‚So macht man das‘ gibt es nicht.
Vor ein paar Jahren habe ich noch gedacht: ‚pack mal das überflüssige Geld auf die hohe Kante, dann hast du fürs Alter vorgesorgt und kannst wenigstens den Strom und die Heizung bezahlen‘.
Das ist mittlerweile grober Unfug geworden, denn die Geldentwertung frisst das alles auf.
Also war mein Entschluss: ‚pack so viel wie möglich PV aufs Dach und Speicher in den Keller - und lass das Geld arbeiten‘, nämlich genau so, wie ich das in meiner kleinen Firma mache.
Und das funktioniert. Es ist scheinbar beinahe egal, wieviel da vom Dach kommt und eventuell zwischengespeichert wird: Hauptsache selber verbrauchen. Einspeisevergütung lohnt sich nicht.
Bei nur 5kWp auf dem Dach und 16kWh im Keller kommen wir locker über den Sommer und beziehen von April bis Oktober nur in Ausnahmefällen Strom aus dem Netz. Sogar das Auto bekommt davon etwas ab und reduziert somit die Fahrkosten.
Und ich habe ein gutes Gefühl: Geld auf der Kante rechnet sich nicht.
meine Rede. Danke!
Moin Peter,
ich bin da bei Kolbenfresser. Ich denke wenn man sein Geld vernünftig arbeiten läßt, dann spricht einiges dafür keinen Speicher zu nehmen. Allerdings gehöre ich nicht wirklich zu der Sorte Mensch die das hinbringt. Daher spricht wieder einiges für den Speicher.
Erschwerend kommt bei mir noch der Denkmalschutz hinzu, da muss ich sehen was geht, bzw. was finanziell darstellbar ist.
Das neue Urteil des Bundesverfassungsgerichts macht es einem auch nicht leichter, da keiner weiß was jetzt kommt.
Bestätigung auch von mir mit 15,99 kwp ist aktuell nix mit Auto laden. Selbst der Akku mit 12 kw hat mal gerade 25-30% wenn überhaupt.
Wir sind seit über 4 Jahren Besitzer einer PV-Anlage (5,4 KwP) mit Speicher (6,4 KwH), welche uns von März/April bis September/Oktober zu ca. 95% autark macht. Und es reicht in dieser Zeit sogar dafür, den Überschuss in eines der E-Autos (je nachdem welches gerade da ist und was braucht) zu laden.
Wie schon viele geschrieben haben, im Winter ist „Sauregurkenzeit“, da langt der PV-Ertrag kaum fürs Haus.
Vermutlich arbeitest du ja nicht 7 Tage die Woche. Also einfach an den Tagen laden an denen du zuhause bist. Zusätzlich kannst du dir noch Tibber zulegen da kannst du praktisch jede Woche für 15 Cent die KWH voll laden. Ein Speicher vor allem mit den ganzen Wandlung Verlusten bezahlt sich auf die Art nie. Zudem gibt es ja auch wenige Speicher die 11kw liefern können und bei weniger sind die Lade Verluste noch höher. Kurz das lohnt nicht.
Hier mal die Daten einer 8kWp-Anlage mit 9kWh Speicher. Damit sollte eingendlich klar sein, das man im Sommer zu 100% den Bedarf dem Auto decken kann, aber von November bis Februar der Strom nicht einmal mehr reicht um den Hausakku zu füllen.
Sicherlich gibt es da regionale Unterschiede, zaubern kann da aber niemand.
Kurzum: Auto-laden im Winter geht nicht, da der solare Ertrag zu gering ist.
Habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen. Ich habe 10kwp auf dem Dach mit netto 10kwh Speicher. Die letzten Jahre war der Ertrag bei ca. 10000kwh im Jahr. Ob das jetzt besonders wirtschaftlich ist, ist mir recht schnuppe. Bei mir ist es ganz einfach Freude an der Technik. Ich lade mit 8A tagsüber an den Tagen wenn ich im HO bin. Fertig. Die Hausbatterie lädt mit bis zu 4.6kw zu. Ich schaue regelmäßig in die Haus Batterie App und freue mich über den Strom wie über meine eigenen Tomaten In ein paar Jahren werde ich mir auch einen Windzaun oder ähnliches zulegen(noch gibt es in dem Bereich nichts vernünftiges). Wirtschaftlich sicher auch Quatsch, aber wieder etwas mehr Autarkie.
Ich schließe mich meinen beiden Vorrednern @Kiel und @Michel2 an.
PV mit Speicher lohnt sich:
Der Eigenverbrauch an fossil oder atomar hergestelltem Strom reduziert sich deutlich.
Man macht sich unabhängiger von den Stromlieferanten.
Es ist wirtschaftlich. (Meine Anlage amortisiert sich rechnerisch nach 12 Jahren)
Wäre mir aber auch nicht so wichtig, wenn ich etwas draufzahlen würde, aus o.g. Gründen.
Es ist problemlos möglich, mit 11 KW aus der Batteriebank zu laden.
Es ist problemlos möglich, den PS2 an einem Sommertag vollzuladen.
Der Batteriespeicher ermöglich es, auch außerhalb der Sonnenstunden eigenen regenerativen Strom zu nutzen.
Jeder hat andere Vorgaben oder Prioritäten, aber das ist doch das Phantastische an dieser Technik, es läßt sich auf die individuellen Bedürfnisse anpassen.
Damit niemand meint, mich in eine Schwurbler-Ecke stellen zu müssen, tatsächlich bin ich im Moment sehr froh, dass ich einen Stromversorger habe. Es liegen 15 cm Schnee auf der PV, da geht nichts. Nada.
Was ich wirklich furchtbar finde, wenn jemand „glaubt“ oder „meint“, dass es nicht funktioniert.
Glauben heißt nicht wissen.
- Ich habe 18.8 kWp und 13.6 kWh netto Speicher, den ich zu 70% nutze.
- Im Winter selten per PV noch das Laden des Autos möglich
- Die Batterie lohnt sich wirtschaftlich nie bei mir
- Die Batterie macht ihre Arbeit, wenn im Wechsel von Sekunden Wolken kommen.
Dann macht ein PV-basiertes Laden keinen Sinn, weil zu langsam.
Nach meinen jetzigen Erfahrungen würde ich eine Batterie vermutlich nicht mehr kaufen.
Fände es besser die wären zentral hinter Trafostationen und es gäbe endlich mehr flexible Stromtarife,
auch von meinem Anbieter (Bürgerwerke, Grünstrom) - Schaffen es ca. 80-90% PV-Strom in unseren e-Golf und Polestar2 zu laden.