Die Motivation, sich ein E-Auto zu kaufen, dürfte bei den meisten von uns mit dem Mut zu etwas Neuem zusammenhängen. Und die Entscheidung für den Polestar hat sicher auch ganz handfeste Gründe. Beinahe alle von uns sind in den vergangenen Monaten durch eine vorher nicht erahnte Wüste mit diversen Fata Morganen gegangen.
Man muß schon recht hartgesotten sein, das als Abenteuer zu sehen. Man kann aber, wenn man denn will. Die ersten Benzinkutscher mußten ihren Sprit in der Apotheke kaufen und sind dafür mitunter einige Kilometer gelaufen. Wieviel einfacher haben wir es doch heute mit dem Handy und der Hilfe-Taste.
Ich habe dieses tolle Auto seit dem 15.9. und bisher keinen einzigen Tag ausgelassen, mich gedanklich mit den technischen Raffinessen auseinanderzusetzen und um immer wieder begeistert festzustellen, wie extraorbitant toll das Auto zu fahren ist.
Und: das ist für mich eigentlich eine völlig absurde Situation. Noch nie habe ich dem fahrbaren Gefährt eine solche Aufmerksamkeit geschenkt.
Aus dem vielzitierten von „A nach B“ ist für mich die brennende Frage geworden, wie ich die Entfernung von A nach B verlängern kann, um einfach das eine oder andere nochmals „auszuprobieren“.
Ich kann locker mit ein paar offenen technischen Fragen umgehen und einen richtigen Ausfall habe ich noch nicht erlebt.
Meinen Termin zum Hard- und Software-Update habe ich nun Mitte Dezember, weil jemand meinem parkenden P2 eine leichte Delle verpaßt hat. Also wird das in einem Abwasch erledigt. Dann muß ich leider für 2 oder 3 Tage einen Verbrenner fahren.
Du bist hier auch mal wieder früh dran Bei mir hat sich mein „Service-Partner“ noch nicht mal wegen eines Termins gemeldet…
da zucke ich dauernd zusammen, weil für mich 2er, 3er und 5er immer BMW sind.
Dito… und wenn ich nicht, mit einer Ahnung, bei der lokalen Werkstatt angefragt hätte, wüsste ich bis heute nicht einmal wer den Rückruf durchführt.
Von wegen „in den nächsten zehn Tagen werden Alle informiert“…
Ich hab heute und morgen Termine (Wachsen und Winterräder) und bin echt genervt, weil ich denen „Handlungsempfehlungen“ und Warnhinweise geben muss.
So, für Interessierte folgende Info zum Verlauf meines Widerrufes (vor Auslieferung). Bestimmt hatte ich einfach nur Pech, und bei allen anderen Widerrufen klappt es wie geschmiert!
Schon die vertraglich zugesicherte „unverzügliche“ Bestätigung über den Eingang des Widerrufs erfolgte seitens Polestar erst nach Anmahnung und nach über einer Woche.
Vertragliche und gesetzte Fristen zur Rückzahlung (14 Tage und nach Verzug erneute anwaltliche Frist) wurden nicht eingehalten.
Heute hat Polestar den kompletten Kaufpreis zurück erstattet.
Vom Widerruf bis zur Rückzahlung sind über 5 (!) Wochen verstrichen.
Begleitende Kommunikation seitens Polestar fand während dieser Zeit nicht statt.
Die anwaltliche Kostennote, die Polestar wegen Verzugs schuldet (ca. 1.900 EUR), ist noch ausstehend.
Fazit: Durchalten. Es klappt schon irgendwann. Allen Leidensgenossen viel Glück!
Ich lese nur „bei allen anderen Widerrufen“.
Aha, so ist das.
Und wie viele Liegestütze schafft Chuck Norris? Richtig: Alle!
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Es ist sicherlich richtig das man seine Meinung eher teilt wenn was ungewöhnliches ist als wenn alles so läuft wie gewünscht. Dennoch wundere ich mich hier im Forum eher über die Zufriedenen die dann schreiben außer 3x Alarmanlage sonst nichts etc.
Sind denn die Ansprüche schon so sehr verschoben, dass man nicht mal mehr erwarten kann ein Auto zu kaufen was einfach funktioniert? Da es im Laufe seines Lebens durch Verschleiß hier und da nachlässt und in Werkstatt muss etc. ist normal, aber das ein völlig neues Auto so vielen Probleme macht finde ich schon bemerkenswert und habe ich (außer bei Tesla meiner Frau) in den 34 Jahren aktiven Autokauf selbst bei Fiat nicht gehabt und bei meinem Volvo XC90 in 5 Jahren nicht einmal irgendwas in der Art wie es hier reihenweise beschrieben wird.
Ich bin gerne bereit neues zu testen und sehe auch, das der PS2 in seiner Art als E-Auto bei weitem nicht ausgereift ist was das Konzept Gewicht, Reichweite, Ausladen etc. angeht. Da steht allen noch in den nächsten Jahren einiges an Potential ins Haus aber dafür ist man eben Pionier. Die Dinge wie die 12V Batterie, Die Alarmanalage und die ganzen Fehlermeldeungen irgendwelcher Sensoren und vor allem der Service / Support muss aber auch bei einem E Auto nicht sein und ist definitiv ein Grund für Interessenten die Kaufentscheidung zu überdenken und lieber zu warten.
Die guten Seiten merkt jeder bei der Probefahrt und die Optik kann auch jeder selbst beurteilen. Die Alltagsfehler und die UNzuverlässigkeit insgesamt kann man als Interessent aber nicht erkennen wenn man 1h Probe fährt oder die ganze Psedo Test im Internet anschaut.
Ich möchte daher alle Nutzer ermuntern weiterhin offen zu schreiben was toll ist und auch was enttäuschend. Wir sollten uns hier nicht zu einem Jubel und Werbeforum machen lassen wo es nicht angebracht ist, dafür hat PS eine Marketingabteilung. Gerade eine offene und ausgewogene Meinung verschiedener Leute mit unterschiedlichen Erfahrungen sind die Basis einer guten Kaufentscheidung.
Ich selbst bin ziemlich desillusioniert aber stehe kurz vor der Auslieferung und war oft kurz davor zu sagen, nee lieber doch nicht.
Sehr schön ausgewogen und passend geschrieben!
Ich möchte ergänzen, dass ich die Form der „offiziellen“ Mitteilungen von Polestar via Daniel bedenklich finde. Meiner Ansicht nach sollte Polestar direkt mit den eignenen Kunden kommunizieren und wenn Polestar am Forum teilnimmt dann nicht via Proxy sondern erreichbar für Kritik, so wie es auch Speed sehr schön macht.
@Daniel Du versuchst hier in meinen Augen zu viel für Polestar zu erledigen, die sich hinter Dir sehr bequem verstecken können.
Genau so ging es mir auch, und es fiel mir beileibe nicht leicht, meine Kaufentscheidung nach kompletter Bezahlung und kurz vor Auslieferung zu revidieren. Schließlich habe ich mich wochenlang informiert, gelesen, geschaut, verglichen. Und leider auch gewartet. Während des Wartens wuchsen die Zweifel.
Und ich finde es immer noch schade, den Traum zunächst begraben zu haben. Trotzdem, und das gilt nur für mich und soll niemanden beeinflussen: Seit ich mich gegen das Auto im jetzigen Stadium entschieden habe, geht es mir besser. Nun werde ich an der Seitenlinie stehen, und abwarten. Dabei bin ich offen und - trotz des holprigen Widerrufsprozesses - Polestar und dem Polestar2 weitherin gewogen.
Allen, die mutiger sind und waren als ich, wünsche ich viel Freude mit dem P2! Und das meine ich ehrlich, auch wenn es mir der eine oder andere nicht zu glauben scheint. Und auch das ist schade.
Jedem seine Meinung natürlich…
Aber ich finde es ist nicht mehr die Zeit, den Kauf einen BEV mit „Mut“ zu verbinden. Das war es sicher vor einigen Jahren mit dem Tesla Modell S. 2020/21 werden für Mrd. Förderprogramme aufgebaut, das Ladenetz errichtet und selbst VW baut massenhaft E Autos. Es ist die Phase wo der Mut der Erwartung weichen kann.
Ich selbst habe zumindest meine Entscheidung eben als nicht mutig gefunden und fand mich vor 15 Monaten als ich das Tesla M3 anschaute nicht mutig genug.
Der PS2 ist rein optisch und auch von Innenkonzept ein schönes und weitgehend normales Auto. Es hat, wenn man ehrlich ist, eigentlich keinerlei besondere Funktionen die ich als revolutionär ansehen würde. Ob da nun Google drin ist oder nicht - das ist kein Vorteil per se. Mir wäre wichtig, dass es funktioniert und so zuverlässig ist wie mein Autoradio im Mini oder in meinem VW Bus. Es muss nicht zu fahrenden Smart Phone werden, apple carplay reicht mit 100 mal und bislang habe ich auch noch keinen Vorteil bei PS2 diesbezüglich gesehen.
Das Auto fährt einfach gut, es ist nicht sparsam aber macht Spaß und ist dennoch alltagstauglich wie ein A4 oder 3er. Es ist optisch vielen anderen Autos deutlich überlegen und dennoch ein E Auto und kein Raumschiff. Das Marketinggerede vom vergangen Innenraum könnte mir erspart bleiben und eine Reichweite von über 400 km ist offenbar illusorisch. Wenn denn 300km schafft auf der Autobahn ist es für mich eben das Auto gewesen das ich gerne hätte und kein Verbrenner ist.
Nicht auch Mut sondern aus der Überzeugung, dass es die Lärm und Abgasbelastung in meinen beiden Wohnstädten Hamburg und Berlin verbessern hilft ohne das ich dazu zu einem Öko Fanaten werden muss. Ökologisch wird ein I3 oder Zoe vernünftiger sein, aber ich fahre auch keinen Honda Jazz sondern einen Mini, etwas style und Spaß soll ja bleiben.
Aber zum Thema: Möge stornieren wer will, ich werde ich trotz so einigen Vorfällen nicht mehr machen. Mut braucht wer bestellt bei PS offenbar immer noch, das müsste aber eigentlich nicht sein. Das Konzezept, das Auto, die Werkstätten, die Erfahrung von Volvo und selbst der eigenartige Online Vertrieb sind alles Sachen die eigentlich passen.
Widerruf eines Autokaufs und Rückzahlung von über 50.000 EUR sind schon was besonderes. Aber Gesetz ist Gesetz und Polestar hat sich diesen Vertriebsweg ausgesucht. Bei Tesla klappt das auch. Ob es nun 14 Tage dauert oder länger sei mal dahingestellt, die Prozesse bei PS sind allesamt nicht so, dass irgendwas reibungslos funktioniert, warum sollte das dann beim Widerruf besser laufen.
Finde ich alles nicht so dramatisch, ist Dein gutes Recht in Deutschland (mit oder ohne Anwalt). Ob man sich das antuen muss oder einfach nur bestellt wenn man auch sicher ist, ist Geschmackssache.
Das ist sehr richtig. Schlecht ist nur, wenn man nach kompletter Kaufpreis-Bezahlung Wochen über Wochen warten muss und daher „Gelegenheit“ bekommt, genau die Dinge zu lesen, die aus Sicherheit Zweifel werden lassen. So erging es mir, und ich glaube, nicht nur mir.
Mittlerweile bin ich PS sogar für den Verzögerungsprozess dankbar. Nur deswegen hatte ich die Chance, die Probleme zu erfahren und die Reißleine zu ziehen. Andernfalls hätte ich jetzt ein Auto, bei dem ich mich ständig hätte fragen müssen, ob es das richtige für mich ist. Allein, wenn ich aktuell den Reichweiten-Thread lese, bin ich froh. Insofern - alles gut.
Die Stornierer sind nur ein minimaler Teil aller Käufer…also kaum zu erwähnen…die allermeisten werden Spaß haben mit ihrem Polstar…hört auf das alles immer und überall schlecht zu reden…bei anderen Herstellern passiert genau die gleiche Sch…ße…teilweise noch schlimmer…und die sind schon seit Jahren auf dem Markt…meine persönliche Meinung!!!
Ja, Freude am Fahren, das hoffe und wünsche ich den glücklichen Besitzern auch!
Minderheiten haben es nie leicht. Auch nicht in aufgeklärter Gesellschaft. Besonders nicht, wenn sie hier und da entgegen der Mehrheitsmeinung sind, und sei es nur in einem passenden Thread und/oder sie sich lediglich auf Nachfrage äußern. Wichtig ist dann, dass die Mehrheit sich nicht zu Pauschalurteilen hinreißen lässt. Gefährlich sind dabei stets Verallgemeinerungen, insb. Wörter wie „alle“, „nie“, „immer“ und „überall“.
Das von dir nichts positives kommt wurde erwartet…
Da stimme ich prinzipiell zu. Alleine die Sache mit den Werkstätten überzeugt mich im Moment noch nicht (zu wenige, zumindest bei mir unmotiviert).
Verstehe den Rechtfertigungsdruck nicht. Wenn man etwas bestellt und nicht mehr haben möchte, dass storniert man eben wenn es vertraglich vorgesehen ist. Das hat PS so als Vertriebsmodell gewählt also ist es ok.
Es ist auch ok wenn jemand seine Beweggründe dazu teilt, vielleicht interessiert es ja jemanden der sich ähnliche Gedanken macht. Ebenso möchte man mit ähnlichen Gedanken auch lesen dass alles nicht so schlimm ist etc.
Nun denn, dann sollte aber auch gut sein. In einem Forum für Besitzer eines PS2 und solche die es werden wollen ist dann irgendwann der Erkenntnismehrgewinn auch erschöpft wenn man immer wiederholt das man längst kein Besitzer mehr werden will etc.