Stromspeicher kontra Ladezeitbegrenzung

Stand heute ist das technisch nicht machbar, KfW hin oder her. Eine KfW geförderte Wallbox die bei mir installiert wurde hat gar keinen Anschluss ans Internet. Steuerung von aussen ist, so wie sie installiert ist, nicht möglich. Ihre einzige Verbindung zur Aussenwelt ist der Stromanschluss. Sie soll einfach laden wenn man das Auto ansteckt, mehr nicht.

  • Natürlich könnte man das Laden zu bestimmten Zeiten verbieten. Wird man aber sicher nicht tun. Und wenn: wer würde sich daran halten und wer wollte das kontrollieren?

  • Natürlich könnte man durch einen zeitvariablen Tarif das Laden zu bestimmten Zeiten teurer machen. Das wäre aber eine sinnvolle und smarte Lösung, daher wird das nicht so bald kommen. Nicht in D wo man in der Fläche noch nicht einmal sinnvoll smarte Stromzähler hinbekommt.

Mal ganz abgesehen davon: wie sollte das werden? Schnarchladen zu Hause zu bestimmten Zeiten beschränkt, Schnelladen unterwegs aber möglich? :grin:

Das Thema war ja Anfang des Jahres bereits hochgekocht, wurde dann aber vor der Wahl auf die lange Bank geschoben:

Wollen tut das niemand, die Frage ist ob sich das Netz schnell genug weiterentwickelt.

Das Thema könnte durch intelligente Energiepolitik geregelt werden: Tarife nach aktuellem Strom-Angebot durch die Erneuerbaren.
Durch die Zunahme der Erneuerbaren (Wind,PV) entsteht immer höherer Bedarf an Speicherung. Das kann flächendeckend u.a. durch Hausspeicher, Steckdosenspeicher und die E-Fahrzeugflotte erledigt werden. Bei Sonnenschein und bei Wind bekommt man den Strom billiger. Jeder Abnehmer denkt mit und stellt sich darauf ein, weil er einen Nutzen davon hat.
Technisch ist das kein Problem.

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Das Thema gibt es bei allen “Großverbrauchern”. Wenn man einen Wärmepumpen Tarif hat, dann darf der Netzbetreiber auch 1h pro Tag abschalten. Passiert fast nie was man so hört.
Ich hab PV auf dem Dach daher hat sich der Aufwand für den zweiten Zähler nicht gelohnt.

Das dachte ich, bis vor ein paar Jahren, bzgl. meiner PV-Anlage auch.
Dann kam eine Verpflichtung zur Nachtrüstung (Funkempfänger zur Leistungsreduktion durch Netzbetreiber). Gab einfach nur die Wahl: Nachrüsten oder die Anlage geht vom Netz, also in den sauren Apfel gebissen und nachgerüstet (auf eigene Kosten).
Leistungsreduzierung oder gar Abschaltung gab’s noch nie…

Der EVU weiß in welchem Haushalt WB installiert sind (11kW Meldepflicht, 22kW Meldepflicht+Genehmigung). Es ist also ein Leichtes durch eine Nachrüstpflicht die Abschaltung zu realisieren und wenn’s nicht nachrüstet wird eben dein Hausanschluss/Unterverteilung auf xykW begrenzt.
Es wäre techn. möglich eine begrenzte Abschaltung zu realisieren und bei politischem Willen auch umsetzbar auch bei einer „dummen“ Wallbox.

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Wenn man den öffentlichen Diskurs von diesem Unsinn wegbekommen würde, dann wäre der Gesellschaft sehr geholfen. Eine hoffentlich bald größere und flächendeckende Flotte von E-Fahrzeugen würde mit den installierten Speicherkapazitäten die Energieabnahme ausbalancieren. Spitzen gäbe es dann immer weniger und keiner müßte (vorgeschobene) Angst haben, dass bei ihm das Licht ausgeht.
Aber darüber hinaus ist es technisch natürlich kein Problem, die Abnahme zu begrenzen. Technisch.
Politik und wirtschaftliche Interessenlage sind andere Kategorien. Aber das wird sich geben.

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Ich hoffe du behältst Recht!
Es sieht derzeit für mich ein wenig nach einen „Wettrennen“ aus, zwischen denen die (unbegründet) Angst haben, dass das Licht ausgeht und den Realisten, die auf Spitzenglättung und verteilte Ladezeiten setzen.
Wenn’s dumm läuft, wird es so wie ich oben mit der PV-Anlage geschrieben habe: wir werden zur Nachrüstung verdonnert, aber sie wird nie benutzt werden (müssen).
Es ist dann einfach ein Sponsoring des E-Handwerks, des EVUs und der Elektronik-Industrie.

ich bin optimistisch. Es können sich künftig sogar Nicht-E-Autobesitzer an einer venünftigen Energiewirtschaft beteiligen … wenn die Politik die Energieversorger zu vergünstigtem grünem Strom verdonnert.
Künftig kann z.B. jeder in seinem Wohnzimmer einen Speicher in die Steckdose stecken und den dann laden, wenn der Tarif günstig ist. Und ihn verbrauchen, wenn der Tarif nicht günstig ist. Jeder kann mitmachen und hat was davon. Ginge ganz einfach … ich würde die Dinger sogar im Leasing anbieten.

Die aktuell in E-Autos verwendeten Lithium-Cobaltoxid-Akkus würde ich nicht als Zwischenspeicherlösung einsetzen wollen. Auch wäre ich nur gering motiviert, mein Fahrzeug jede Nacht anzustöpseln, wenn ich es eigentlich nur einmal in der Woche laden muss.
Für die im Heimspeicherbereich eingesetzten Lithium-Eisenphosphat-Akkus greift dieses Szenario schon eher. Zweifel habe ich da auf der monetären Seite - selbst für PV-Betreiber sind die Speicher aktuell in aller Regel noch unwirtschaftlich. Wie soll sich das dann rechnen, wenn ich (ohne PV) meinen Speicher ausschließlich dem Netzbetreiber zur Verfügung stelle, aber ihm aufgrund von Ladeverlusten von 10 gelieferten kWh nur 8,5 kWh zurückliefere?
Aber egal wie: eine flächendeckende Lösung zur Netzstabilisierung ist das nicht. Bei einem vollständigen Umbau auf erneuerbare Energien werden wir bei Dunkelflauten die aktuell in D erforderlichen Leistungen von bis zu 80 GW und mehr - auch und insbesondere über einen längeren Zeitraum (täglicher Energiebedarf im Schnitt 1,5 TWh) - nicht aus Batterien bereitstellen können. Das einzige Speichermedium hier wird Wasserstoff sein, weil hier (teilweise) bereits auf bestehende Infrastruktur der Erdgaswirtschaft zurückgegriffen werden kann (Kavernenspeicherung und Gaskraftwerke mit entsprechender technischer Umrüstung).

Ja, da gibt es aber einen wesentlichen Unterschied. Bei der PV willst Du Geld von denen für Deine Einspeisung. Wenn Du nicht mitmachst kriegst Du kein Geld mehr.

Mit der Wallbox kaufst Du Strom von denen, d.h. die wollen Dein Geld bekommen.

— Du kannst Dich drehen wie Du willst - - - - - - - - bleibt immer hinten! :blush:

Die Antwort ist nicht entweder oder, sondern was man alles machen kann.
-Wenn man sein E-Auto günstiger mit grünem Strom laden kann, dann tut man das.
-Wenn man aus eigenem (wie auch immer geladenem) Akku günstiger Strom bekommt, als aus dem Netz, dann macht man das.
-Wenn ich jetzt noch etwas aushole, dan fallen mir eine Menge Möglichkeiten ein

Es muß halt politisch gewollt und mit entsprechender Preisbildung untermauert werden.
Wenn und Aber und Kolbenmotoren müssen abgeschafft werden.

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Alles richtig.
Aber Batteriespeicher in Privathaushalten flächendeckend verwenden zu wollen, wie von dir postuliert, wird nicht funktionieren.
Ohne eigene Photovoltaikanlage komme ich da in keinen wirtschaftlichen Bereich - selbst bei deutlicher Kostenreduktion. Nimm mal das von dir verlinkte Beispiel der „Steckdosenanlage“. Selbst bei einem (viel zu optimistisch) angenommenen täglichen Ladehub von 5 kWh und einer (viel zu optimistisch) angenommenen Lebensdauer von 20 Jahren kommt man unter Berücksichtigung von 15% Ladeverlusten auf etwa 31.000 kWh. Bei 5.000 EUR Anschaffungskosten müsste man also pro zwischengespeicherter kWh 16 ct erwirtschaften (= müsste man vom Netzbetreiber erhalten) - abwegig bei Stromgestehungskosten, die auch bei erneuerbaren Energien im mittleren einstelligen Bereich liegen.
Ich bin sehr für einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien. Jedoch halte ich den Ansatz stationärer Heimspeicher „nur“ im PV-Bereich für sinnvoll, aber auch da erst nach einer deutlichen Kostenreduzierung bei den Speichern. Und egal wieviele Batteriespeicher man einsetzt, es genügt in fernerer Zukunft nicht für eine durchgängige Netzstabilisierung. Aber dafür gibt es ja andere technische (auch kostengünstigere) Lösungen (siehe mein Beitrag oben).
Versuchen wir weiter, jeden von der Elektromobilität zu überzeugen!

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So soll es sein. Alle sollen mitdenken und mitmachen. Wenns und Abers gibts genug.
Ich z.B. habe nur eine kleine PV Anlage mit 5kWp - dafür aber einen unvernünftig großen BYD Speicher mit 16,4kWh -sehr oft voll geladen- im Keller stehen. Ich finde das gut und will die Kohle auch nicht wiederhaben. Und dabei kann ich einigermaßen rechnen :slight_smile:
Mir ging es in den obigen Beiträgen darum, dass Deckeln der Spitzen nicht der richtige Weg ist. Wir brauchen Speicher, noch und noch. In jeder Form, groß und klein. Batterie, Wasserstoff, Wärmebecken usw.

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Kolbenfersse, seh ich auch so. Nutze 43KWh Speicher (Eigenbau für 6K€) und 11KWp solar - damit ist mein Polestar 2 sehr zufrieden (das Haus auch) und die Diskussionen über Ladezeitbegrenzung werden dadurch irrelevant…

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sorry, Kolbenfresser - hatte krumme Finger

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das sind 43kWh und das für 6K€ … und da ist noch so viel Platz !
Mit BYD Speichermodulen 16,4kWh sieht das nicht ganz so gut aus. Und Platz ist auch nicht mehr so viel. Aber ich bin doch zufrieden.

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Chris, Deine Anlage ist doch auch beliebig modular - nur halt etwas teurer. bei mir passt noch eine Reihe mehr rein (im Moment sind 3x 14,4KWh drin bestehend aus je 16x 3,2V/280Ah Zellen - Zellenpreis 81$) Zellenpreis vor der Haustür (48 Stück) 4680€ - der Rest sind Kosten für Kabel und den selbstgebauten Schrank. Smart BMS ist 3x DALY 200Ah mit Bluetooth - damit kann ich den Stand jeder Zelle überwachen.

Wir sind uns einig: der Speicher machts.