Welche Wallbox könnt ihr empfehlen, die sowohl via Netz als auch PV Anlage auf dem Dach laden kann? Am besten wo man das umschalten/regeln kann?
Hintergrund: Meine Eltern haben eine PV Anlage und speisen noch für 43ct ein. Im Moment lohnt sich also gar nicht das BEV laden über PV. Wenn das allerdings in 5 Jahren ausläuft (oder auch wenn die Strompreise noch steigen…), schon. Sie wollen sich gerade eine Wallbox installieren, und insofern wäre es gut, eine zu installieren die schon via PV laden kann.
Gibt es da von eurer Seite Empfehlungen, die lokalen Stadtwerke können da nicht weiterhelfen. Die sagen sie sollen sich doch eine normale Box jetzt installieren und in 5 Jahren dann eine neue für die PV. Finde ich jetzt nicht so nachhaltig.
Moin, ich benutze die Open WB für das zusammenspiel PV Überschuss und Auto!
Klappt wunderbar, aber denke da kommen auch einige andere Wallboxen in Frage.
Bei mir seit einem Jahr die smartfox pro. Funktioniert wunderbar. Ohne viel Wissen ist alles (Überschuss, Zeitfenster oder Priorisieren) über App oder web einstellbar. Für mich ideal da meine Programmierkünste äusserst Bescheiden sind und die Waschmaschine ect. nicht dem Polestar aufladen zum Opfer fällt. Ist also familienfreundlich.
Ich habe auch den SMA EV Charger 22 installiert. Funktioniert im Zusammenspiel mit meinen SMA-Komponenten natürlich einwandfrei.
Was ich jedoch etwas schlecht gelöst finde ist, dass man an der Box selbst mit einem physischen Schalter von „intelligent“ auf „Schnellladen“ umschalten muss, damit die Wallbox z.B. für das zeitgesteuerte Laden des Polestar funktioniert. Ansonsten würde die Wallbox irgendwann einfach sagen: „Ok, Auto will keinen Strom, ich geh mal schlafen“.
In der App kann man halt nur von „PV-optimiert laden“ oder „prognosebasiert mit Zielvorgabe“ wählen, und nicht „Schnellladung“. Das ist schade, wobei ich das schon vor über einem Jahr bei SMA entsprechend angemerkt habe, aber bis heute außer einer Eingangsbestätigung des Feature-Requests keine weitere Rückmeldung erhalten habe.
Die App selbst wird ständig weiterentwickelt und das erinnert mich so ein bissl an die App von Polestar: Erst mal soll alles stabil laufen. Mittlerweile geht es etwas ans Design und vielleicht kommen dann noch ein paar nützliche Funktionen dazu.
Aber: PV-Laden oder Schnellladen funktioniert tadellos. Im Übrigen funktioniert Schnellladen durch den Schalter an der WB immer, auch ohne funktionierende Kommunikation mit den anderen Geräten im PV-Netzwerk.
Darum bin ich ziemlich froh, dass ich mich als meine PV installiert wurde gegen den Rat des Solateurs gegen die SMA und für die OpenWB entschieden habe. Die lässt sich über die Weboberfläche und wenn es sein muss auch aus der Entfernung über die Cloud steuern.
Hallo D, wenn deine PV Anlage keine Steuerung für das Überschuß-Laden hat, wirst du ohne Aufwand keine WB ansteuern können. Das ist bei mir leider auch der Fall. Ich verwende die Wechselrichter von SMA aber ohne die Web-Lösung. Das hätte mich noch ein paar Tausender extra gekostet. Daher habe ich mir die go-eCharger Homefix WB gekauft. Diese wurde ganz normal an die 3-Phasen meines Hausanschlusses angeschlossen. Wenn meine PV-Anlage einen Überschuss produziert, kann ich das an meinem Zähler ablesen, wie viel kWh zurück ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dann kann ich per App die Ladeleistung an meiner WB einstellen und lade das, was vom Dach kommt. Auch wenn ich dabei manchmal etwas aus dem Netz ziehe, wenn mal ne Wolke vorbei kommt, ist das immer noch billiger, als eine teure WB zu kaufen (ca. 2000 Euro), die sich von der PV-Anlage steuern lässt. Ausserdem musst du vermutlich noch die PV-Anlage um die Steuerung erweitern, was in keinem finanziellen Verhältnis steht zu den eingesparten kWh. Der Clou bei dem go-eCharger ist, dass man diesen mit etwas Programmierung auch von der PV-Anlage steuern lassen kann. Die WB kostet ca. 700 Euro und ist momentan beim ADAC-Test 2022 auf dem ersten Platz. Eine Umschaltung zwischen Netz und PV-Anlage gibt es meines Erachtens gar nicht, da der erzeugte Strom von den Wechselrichtern direkt ins Hausnetz eingespeist wird. Das was nicht verbraucht wird geht ins öffentliche Netz.
Hunderter, nicht Tausender. Eine intelligente Wallbox ist eine Einmalinvestition die das Auto überdauern wird und geht finanziell in dem kostspieligen Gesamtpaket PV + Wallbox + Elektroauto als kleinster Posten unter.
Dem muss ich leider widersprechen. Ich habe mir von meinem Installateur ein Angebot zur nachträglichen Installation der Überschuss-Ladung machen lassen und es hätte sich mir finanziell nicht gelohnt. Meine PV-Anlage wurde 2013 errichtet und hat nicht Mal einen Web-Zugang. Meinen Eltern war es damals schlichtweg nicht wichtig. Ich gebe dir allerdings vollkommen Recht, wenn man heute eine neue PV-Anlage errichten lässt, dann kann man die WB samt Überschuss-Laden gleich mitbestellen.
Ich habe die OpenWB, die meiner Meinung nach so ziemlich das Beste ist, was man derzeit kaufen kann. Die Software ist der Hammer und die Hardware sind überwiegend Standardkomponenten.
Ich habe aber auch noch zwei smartWB, welche ähnlich der OpenWB sind. Ich glaube die Entwickler sind befreundet oder so.
Einziger Nachteil der smartWB ist die nicht vorhandene automatische Phasen-Umschaltung, denn diese kann nur dreiphasig oder einphasig laden - fest angeschlossen.
Doch ganz ehrlich, kriegsentscheidend ist es eigentlich nicht. Einphasig 16A auf PV-Überschuss bringt dich nicht wirklich weiter……
Eine intelligente Wallbox braucht zum Überschussladen keine spezielle oder dafür vorbereitete Photovoltaikanlage. Sie benötigt lediglich ein Messgerät das beim Stromzähler eingebaut wird, durch welches sie feststellen kann ob, wie viel und in welche Richtung gerade Strom fliesst. Die Zappi macht das im Prinzip mit drei Zangenamperemetern. Boxen wie die SMA und die OpenWB benutzen dafür z.B. den SMA Home Manager oder das EVU Kit. Damit weiß die Wallbox ob gerade Strom bezogen oder eingespeist wird und kann entsprechend den Ladestrom regeln. Alles kein Hexenwerk.
Leider hängen einige Elektriker offenbar noch im Verbrennerzeitalter fest und haben sich noch nicht mit der eigentlich einfachen Technik auseinandergesetzt.
Vielen Dank für die Vorschläge! Das ist super hilfreich. Deshalb liebe ich dieses Forum!
Für mich klingt die Zappi nach einer guten, einfachen Lösung. Die OpenWB scheint ja am vielseitigsten zu sein, also wäre vielleicht mal was für mich. Für meine Eltern ist Zappi ausreichend und wenn sie per App Netz vs PV einstellen können wäre das perfekt.
Nun muss noch ein Elektriker gefunden werden der das kann. Das wird wohl das größere Problem!
Lieber Norbert,
genau diese Lösung, die du beschrieben hast, wurde mir von meinem Elektriker angeboten: SMA Home Manager 2.0 für 531,25 netto zzg. SMA EV Charger 22 für 1525 netto. Die komplette Anlage hätte incl. Montage demnach 3209,25 brutto gekostet. Abzüglich 900 Euro Förderung wären das immer noch 2309,25 Euro, was mich das Überschussladen gekostet hätte. Jetzt rechnen wir Mal mit 0,30 Euro pro kWh Stromkosten (Nachtstrom wäre noch billiger), dann kann ich für die Differenz 7698 kWh Strom zum normalen Tarif beziehen. Damit kann ich fast 35.000km weit fahren. Meine WB hat 630 Euro gekostet zzg. Montage von rund 300 Euro hat mich die WB nach Abzug von den 900 Euro gerade Mal 30 Euro gekostet. Für die Preisdifferenz ist es mir nicht zu schwer die WB manuell zu steuern, wenn die Sonne scheint. Ja, ich habe etwas weniger Komfort, aber dafür eine Menge Zeit. Aber wenn Geld, wie bei unserer Regierung, keine Rolle spielt, ja dann … kaufe ich mir einen Ferrari. Man lebt schließlich nur einmal. Spaß beiseite. @terencetoi hat ja geschrieben, dass er die nächsten 5 Jahre mehr für seinen Strom bezahlt bekommt, als er dafür selbst zahlen muss. Daher wäre es für ihn unwirtschaftlich den Strom von der PV-Anlage selbst zu verbrauchen. Bis in 5 Jahren wird sich auf dem Strommarkt noch viel ändern und keiner kann absehen, ob es bis dahin nicht schon intelligente Ladelösungen gibt, die aktuelle Strompreise berücksichtigen. Daher würde ich an seiner Stelle erst in 5 Jahren investieren.
Krasse Preise! Die OpenWB 2 mit Phasenumschaltung, 7m Kabel und integriertem FI Typ B kostet aktuell 1.477,- brutto. Mein Elektriker hat für die elektrische Installation rund 260,- berechnet und für den SMA Home Manager 2 habe ich mit Installation bei meinem Solateur 350,- gezahlt. Zusammen sind das keine 2.100,- inkl. MwSt., wovon noch die 900,- Förderung abgingen. Das war mir die Sache allemal wert.
Strompreisbasiertes Laden kann die OpenWB bereits.
Da siehst du Mal, wie man heute immer wieder abgezockt wird. Den Home Manager würde ich auch gerne noch installieren. Damit ließe sich auch mein go-eCharger bestimmt ansteuern. Auf jeden Fall ist es ganz gut, wenn wir hier konkrete Preise posten, damit sich andere ein Bild von den ganzen Kosten machen können.
Als erstes müsst man mal wissen was für eine PV Anlage Du da hast und wie groß diese ist.
Wenn die Anlage bereits 15 Jahre alt ist dann wird hier auch kein Energy Manager verbaut sein und eventuel auch noch kein Wechselrichter sein der über eine Weboberfläche verfügt.
Zum Steuern einer Wallbox braucht man aber gewisse Werte.
Wie einige andere hier auch, empfehle ich die OpenWB aufgrund ihres einfachen Aufbaus mit Standard Komponenten kann sie auch in Zukunft auf alle möglichen Dinge angepasst werden.
Ja auch die OpenWB ist doch sehr teuer im vergleich zum Eigenbau.
Ich habe die Box komplett selber gebaut für ca 350€ inkl Phasenumschaltung und Display.
Sie ist super einstellbar in vielen Parametern und ich „verschenke“ jetzt nur noch minimal Strom ans Netz.
Alle anderen Wallboxen sind teil eines kompletten Systems z.b. von SMA oder E3DC und können teils viel weniger. Wenn man bereits eine PV Anlage hat von einem solchen Hersteller bietet es sich an bietet es sich an aber in der jetzigen Situation würde ich auf eine einfach OpenWB setzen und diese dann in ein paar Jahren einfach anpassen.
Jetzt würde aber auch eine total einfach 11kw Box reichen ohne großartige Intelligenz…z.b. etwas auf simple EV Basis.
Nein! Es ist völlig egal ob der Wechselrichter über eine Weboberfläche oder sonst was verfügt und ob er alt oder neu ist. Die intelligente Wallbox muss nur erfahren, ob und wieviel Strom ins Netz eingespeist oder bezogen wird. Und das erfährt sie von einer Hardware die im Zählerschrank installiert sein muss, siehe mein Beitrag oben. Die muss natürlich vorhanden sein oder nachgerüstet werden, ist aber auch nicht extrem teuer. Das Open WB EVU Modul kostet z.B. 189,- Euro und jeder Elektriker sollte es in weniger als einer Stunde einbauen können.
Die möglichkeit des EVU Modules hatte ich nicht mit einbezogen…das ist natürlich richtig Norbert.
Bei Anlagen die noch auf 100% Einspeisung laufen ist ohnehin ein größerer Umbau des Zählerschrankes notwendig da die meisten alten PV Anlagen noch über einen separaten Zähler verfügen. Das EVU Kit ist quasi nur ein Modul was ein und ausgehenden Strom misst.
Ausgehender Strom ist quasi der PV Überschuss der dann als Wert für die Wallbox dient. Hier muss man aber auch wissen das erst ab 6A (ca. 1,4kw) die Ladung starten kann. (Einphasiges laden muß möglich sein)
Bei kleinen PV Anlagen unter 5kwp wird man so gut wie nie in den 3 phasigen Betrieb kommen.
Auch ein APZ Feld muß dann vorgesehen werden. Der Umbau ist je nach Zählerschrank und verfügbaren Platz nicht gerade ohne Aufwand. Ich habe das gerade bei meinem Bruder vor mir. Hier ist die PV nun 20 Jahre alt und muß komplett erneut werden…und dazu auch der Zählerschrank in dem 3 Zähler sind. Hier gibt es Glücklicherweise vom Schrankhersteller ein Nachrüstsatz.