Wie andere hier auch, warte ich auf meinen zweiten Polestar 2, nun nicht mehr als Privatfahrzeug, sondern ein MY24 aus unserem Flottenpool, und da ich als beruflicher Viel- und Weitfahrer bereits jetzt vom abgelaufenen ÖV-GA auf die Option „Firmenfahrzeug“ umsteigen musste, komme ich in den „Genuss“ einer anderen BEV Alltagserfahrung und ich kann aus erster Hand berichten…
Als (temporäres) Mietfahrzeug stellte mir am vergangenen Freitag unser Flotten-Dienstleister einen VW ID3 in der Ausführung „S Pro“ als Mid Term Rental Car vor die Haustüre, und so begann das Abenteuer, über das ich in unregelmässigen Abständen und sehr subjektiv berichte, immer auf dem eigentlich unfairen Hintergrund, alles mit meinem ersten Polestar 2 zu vergleichen (Launch Edition, seit Juni 2021 knapp 60’000 Kilometer erfahren).
Allererste Erfahrung:
wo, verda…t noch mal, findet man dann hier die Gangschaltung? Knapp vor der Konsultation eines einschlägige YouTube Videos, habe ich’s dann gefunden: in meiner - noch nicht optimalen - Sitzposition war der Schalter auf der rechten Seite des Fahrerdisplays schlicht vom Lenkrad verdeckt…
Zweite Erfahrung:
meine Frau ist sehr gerne Mitfahrerin im Polestar, aber als Fahrerin fühlt sie sich in anderen Fahrzeugen deutlich wohler (Dimensionen, Übersicht), so auch gerade im VW ID3 und so kam ich am Wochenende gar nicht mehr auf den Fahrsitz
Dritte Erfahrung:
die vollständige Einrichtung der VW App inkl. Anbindung des Fahrzeuges klappte auf Anhieb (auch nur mit dem einen Schlüssel, den ich erhalten habe)…wenn ich mich da an die „Turnübungen“ mit Polestar erinnere…
Nach meinen (eher spärlichen) Erfahrungen mit VW IDs: Auch in der idealen Sitzposition ist der Gangwahlhebel vom Lenkrad verdeckt. Ich, der sich auch links und rechts mit E-Autos beschäftigt, wusste schon vorher, wo der Hebel sitzt, daher kein großes Problem. Habe aber auch von freunden, die einen ID als Leihwagen hatten, gehört, dass sie erst mal suchen mussten (und tatsächlich auch das Internet konsultiert haben)
Das kann ich auch bestätigen. Die Einrichtung der App war echt kein Hexenwerk. Wobei bei mir die Einrichtung der Polestar-App bei der Übergabe im November 22 auch schnell und unkompliziert erledigt war.
Wie ist denn deine Einstellung zur Fahrpedalkennlinie? Als ich ein mal mit dem ID.4 meiner Großeltern gefahren bin, habe ich mich schon sehr erschrocken, wie empfindlich der reagiert. Wenn man vom P2 mit OPD Standard kommt, dann ist das schon eine echt harte Umgewöhnung. Von der völlig anderen Art der Rekuperation mal ganz zu schweigen.
Sorry, @Ixam97 / Maxi, dass das nun so lange gedauert hat mit meiner Antwort auf dein konkrete Frage, aber es war in den letzten 3 Wochen einfach zu viel anderes los…
Es ist tatsächlich ein völlig anderes (Elektro-) Fahren, und ich musste mich ganz zu Beginn ziemlich umstellen:
da ich im Moment den Ladestrom der Wallbox zu Hause (noch) nicht geschäftlich abrechnen kann, fahre ich sehr „verbrauchsoptimiert“ und nutze dabei das ECO Profil des VW ID3, und entsprechend träge reagiert das Fahrpedal - ich müsste mal eine Zeitlang wohl mit dem SPORT Profil unterwegs sein, um einen Vergleich zu haben
Mensch, hab’ich mich an OPD gewöhnt (fahre im Polestar mit Standard)…und ich musste zu Beginn wieder ganz bewusst bremsen mit Bremspedal, denn sonst geht (zu) flott auf ein Hindernis oder eine Kurve zu - ausser man ist im ID3 mit ACC unterwegs: dieses funktioniert zusammen mit den Navigationsdaten schon fast zu gut, und inzwischen komme ich ohne Bremspedal durch fast jeden Kreisel und um fast jede Kurve (halt einfach etwas gemächlicher mit relativ früh abbremsen und sparsamem Wieder-Beschleunigen), sofern ich das will und nicht einfach mit Fahr- und Bremspedal „übersteure“
die von dir erwähnte „völlig andere Art der Rekuperation“ kann ich subjektiv im Fahrbetrieb nicht zuordnen, vermutlich geht das für mich in der oben beschriebenen unterschiedlichen allgemeinen Charakteristik von Abbremsen, „Rollen“ und Beschleunigen unter
Und endlich also auch sonst noch etwas weiter im Tagebuch eines „Fremdfahrers“, der sich zwischendurch noch einmal ein Wochenende mit dem „alten“ Polestar gegönnt hat, damit er nicht zu sehr aus der Übung kommt …
zu Reichweite und Laden im realen Alltag:
mich hat der VW ID3 ganz positiv überrascht (aber erwartet jetzt bitte keine physikalisch-mathematisch exakten Werte und Kurven oder Tabellen , also alles sehr subjektiv )
meine beruflichen Mittel- und Langstrecken kann ich mit dem ID3 genauso gut zurücklegen, und die Ladeleistung lässt mich unterwegs ebenfalls nicht im Stich und am Schnelllader über Gebühr lange warten oder Pause machen (100 kW bei 30% SoC, immer noch um die 60 kW bei 70% SoC), und zu Hause an der Wallbox würde es ja sowieso keine Rolle spielen… (den Verbrauch schaue ich nächstens mal näher an)
zu Navigation und VZE:
kein GoogleMaps mehr, dafür Kartenmaterial und Ladeplanung, wie es VW anbietet: die Spracherkennung für Zieleingabe ist deutlich weniger alltagstauglich und liefert sehr oft gar kein Resultat (da hat GoogleMaps für mich sein einziges ganz grosses Manko nach wie vor in „gemischten“ Sprachregionen, wo französische Strassennamen praktisch nie korrekt erkannt werden)
VZE , nun ja: besser als im Polestar, aber auch VW schiesst da so seine grossen Böcke und gibt ohne weiteres auch auf einer Autobahn über eine lange Strecke konstant 80 km/h aus, und das salbst mit zwischenzeitlichen Schildern, die Polestar dann wenigstens praktisch immer erkennt…Fazit: auch hier ein nettes Add-on, aber zumindest auf meinen Strecken noch mit einiges an Luft nach oben.
ein Detail: Wendekreis:
Mensch, komm ich leicht in meinen Unterstand und wieder heraus, oder auch enge Parkplätze sind ja eigentlich gar nicht so eng: da ist der ID3 ganz klar im Vorteil
zum Fahrspass…:
alle Punkte gehen an den Polestar (ja, ich leide ), aber zur Ehrenrettung und für einen ehrlicheren Vergleich müsste ich den ID3 wohl wirklich mal konsequent mit SPORT Profil fahren,verbunden mit allen Konsequenzen (siehe oben), denn Polestar 2 ist ja immer SPORT pur - wenn man das will
und heute zum Schluss noch das…AC Ladekabel lässt sich nicht mehr entfernen :
im Parkhaus (Ticket bereits bezahlt, Ausfahrtszeit also begrenzt), Auto aufschliessen und Reinsetzen, am Display direkt Taste „Ladekabel entriegeln“ (o.ä.) gedrückt, aussteigen und - Ladekabel sitzt immer noch unverrückbar fest…
alles Mögliche durchprobiert, was mir spontan so in den Sinn kommt (Taste im Auto inzwischen nur noch angegraut, also funktionslos), am Ladeport gibt es offenbar keine Entriegelungsfunktion wie beim Polestar, oder habe ich was übersehen?
das gute „alte“ Internet hilft: Aussteigen, 3 (oder mehr) mal hintereinander am Schlüssel die „Türe öffnen“-Taste drücken, und Heureka, der Ladeport gibt das Kabel wieder frei (letzte Option wäre übrigens gewesen, das „Not-Entriegelungskabel“ zu ziehen - ja, das gibt’s beim ID3 und ist nicht fake…)
übrigens, die freundliche Person auf der Leitstelle hat mich dann ohne Nachzahlen ausfahren lassen