Ich schlage mich nicht auf die Seite von Polestar. Ich hab hier oft genug über deren Praktiken gemeckert etc.
Allerdings muss ich auch sagen… dass sie am Ende immer mit Entgegenkommen reagiert haben.
Aber wegen „manchmal lädt der Wagen an manchen Ladesäulen im Peak langsamer, als er können soll.“ Rechtliche Schritte zu überlegen… sorry.
Mit der Einstellung wirst du dir nie wieder zufrieden ein Auto zulegen können.
Da ist also das eigentliche Problem. Dich ärgert eigentlich gar nicht, dass dein Auto 2-3 Minuten langsamer läd (im Vergleich zum maximal möglichen unter perfekten Bedingungen)… Aber „alle anderen“ nebendran laden schneller. Das ist natürlich unmöglich.
Ganz genau so bei mir: Bruchteil einer Sekunde 208 KW, dann sofort runter auf 185, auch nur für wenige Sekunden, und dann vielleicht 2 Minuten so um die 140 - 150.
1 Stunde lang vorkonditioniert auf die Ladesäule zunavigiert und ich war alleine dort, also keine Konkurrenz-Zapfer.
Angekommen mit 13 % und insgesamt dennoch sehr schnell runter auf 80 KW.
MY24 LRDM
Ehrlich gesagt kann ich die zwei Seiten verstehen:
Seite A:
Versprochen hat Polestar: bis 200kW laden möglich. Aufgrund der bereits ausführlich diskutierten Umstände und für manche einfach ignorierten Bestätigungen und Belehrungen stellen wir mal ganz nüchtern fest: Im Moment sind nur 150kW drin. Das ist ärgerlich und entspricht nicht den zugesagten Features des Wagens. Da arbeitet Polestar an einer Lösung.
Seite B:
Was um alles in der Welt ist denn an dem Ladepeak von 200kW für 10 Sekunden so geil? Für mich ist es viel wichtiger, über einen längeren Zeitraum eine möglichst hohe Ladeleistung zu erhalten als einen kurzen Peak auf 200kW und danach dann eine ernüchternde Ladeleistung von um die 100kW zu haben. Da nehme ich dann lieber einen Peak von 150kW und eine Plateau-Leistung von 120-130 kW und habe letztlich einen Ladestopp in 30 Minuten hinter mir statt ein geiles Ladesäulenfoto mit 200KW, aber eine Standzeit von 40 Minuten.
Daher die Frage: Was ist wichtiger: Der Ladepeak oder das Ladeplateau? Meine Antwort dürfte ja anhand dieses Postings klar sein.
Und jetzt bitte: sachlich diskutieren und die aufgeladene Stimmung lieber an der Ladesäule nutzen.
Natürlich verstehe ich beide Seiten.
Ich hab mich damals auch aufgeregt als CarPlay über 1 Jahr zu spät kam, oder die App, oder meine Winterräder.
Allerdings habe ich nie rechtliche Schritte überhaupt in Betracht gezogen. Was wäre da BESTENFALLS rausgekommen? Ne komplizierte Rückabwicklungung dann alternativ ein Model 3? Da hätte ich keinerlei Mängel festgestellt?
Und Polestar hat bei solchen Dingen immer faire Lösungen für uns alle gefunden. Wie 500€ Ladeguthaben. Oder ein zusätzliches Jahr Garantie.
Von daher, ja… verstehe ich den Ärger, dass der Ladepeak aktuell oftmals nicht erreicht wird. Die Reaktion darauf… ist das, was ich nicht verstehe.
Da bin ich oll bei Dir. Die 150kw lieber ein paar Minuten und dann mit 115-130 weiter. Klar, 208kw sehn auf dem Bild gut aus aber länger als wie 30-60s hab ich keine 200+ gesehen, bisher.
Ganz Deiner Meinung, aber falle selbst ja auch immer wieder auf das Marketinggewäsch rein .
Mein alter PS2 donnerte von Anfang an bei Winter oder Sommer seine 150 in den Akku. Auch als ich ihn das letzte Mal geladen habe nach 210.000km waren die Ladewerte gleich wie am Anfang.
Dann fahre ich mit dem PS4 an die Säule und was will ich wohl sehen… Genau die 200 . Habe ich aber nicht. Enttäuschung? Ja klar. Aber er hat in der gleichen Zeit wie mein PS2 seine 80% erreicht mit dem klitzekleinen Unterschied das er anstatt 75netto 94 netto hat. Und mein PS2 bereits eine Degradation von 8% hinter sich hat.
Ende vom Lied: der PS4 lädt schneller - und zwar deutlich schneller. Aber er ist keine 800V-Basis.
Fazit: mir reicht es aus und ich habe eine signifikante Verbesserung. Aber 200 und mehr zu sehen macht Laune…
Grundsätzlich kann ich den Ärger verstehen, dass das Auto entgegeben der Spezifikationen gegen andere an der Säule „abkackt“.
Um da mal ein bisschen konkretere Mathe rein zu bringen:
Glücklicherweise bin ich nerdig veranlagt und habe seit Beginn meines Polestar-Leasings die Lade-Performance mit Ladekurven protokolliert. Auch vor „Drosselung“ auf 150 kW Spitze.
Als Beispiel nehme ich ein best case-Laden vom April. Hier hat der Polestar 2 ziemlich lange über 150 kW geladen, ausgehend von 206 kW bei 14%. Ab 43% war die Leistung dann unter 150 kW gefallen. Sprich, der Zeitraum dazwischen ist relevant.
KI-gestützt habe ich daraus (unter Vorgabe der Netto-Kapazität von 78 kWh) den Zeit-Mehrbedarf bei theoretischer Drosselung auf 150 kW von Beginn an berechnen lassen. Ergebnis: 1 Min 11 Sekunden mehr wären es gewesen.
Ausgehend davon, dass ich bei 14% gestartet habe und der Polestar an diesem Tag wirklich ungewöhnlich lange die Leistung bei ca. 200 kW gehalten hat kann ich sagen:
Unter abolsut bestmöglichen Bedingungen steht man mit der Drosselung auf 150 kW maximal 1 Minute länger.
Ist das suboptimal? Ja.
Ist das ein Grund, mit hohem Blutdruck auf die Barrikaden zu gehen? Nein.
Kann sein. Kann auch sein, dass diese Besonderheiten nur bei einem Produkt des Herstellers auftreten (von anderen hab ich bis heute nichts gehört). Kann auch alles nur ein blöder Zufall sein.
Allerdings muß ich sagen, das die bekannten Reaktionen des Herstellers, in diesem Fall bestenfalls „sehr unglücklich“ sind. Mein Vertrauen in die Kompetenz und den Lösungswillen, oder besser in die Lösungskompetenz von Polestar steigert das eher nicht.