Ich teste das mit der Rekuperation demnächst mal auf der Gleitfläche. Ich wohne am Hockenheimring und bin da regelmäßig.
Kommt man ins Rutschen will man ja keinerlei Krafteinflüsse, also weder verzögern, noch beschleunigen, auf den Achsen haben, damit man das Auto bestmöglich abfangen und wieder in die Spur bringen kann. Beim Schalter heist das Kupplung treten, beim Automatik N und beim BEV … ??? ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich vermute da macht N auch Sinn oder wie schon gesagt bei Glätte Rekuperation aus.
für N musst du aber feinfühlig auf die Bremse, was je nach OPD bereits Verzögerung bedeutet und ich wage zu bezweifeln, dass man das in der Schrecksekunde dosiert hinbekommt
Im Zweifel gilt, wie in jedem Fahrsicherheitstraining gelernt: Bremsschlag und das ABS + ESP regeln lassen und dabei so viel Energie vor dem Einschlag abbauen, wie möglich.
Kommt ja auch darauf an, wie das Testprozedere aufgebaut ist. Beruflich bedingt habe ich in all den Jahren etliche Fahrtrainings absolviert. Das mit nur Kupplung treten, wurde mir noch nie vermittelt, geschweige denn Automatik auf N. Letzteres dürfte gar nicht in einer plötzlichen brenzligen Situation funktionieren. Schleudern bedeutet in der Regel Vollbremsung oder Abfangen, wenn letzteres nicht funktioniert hilft auch nur Vollbremsung um Unfallfolgen und Unfallschwere zu mindern.
Die Frage ist doch „warum lernt man das beim Schalter?“
Mit Fahrstabilität hat das nichts zu tun, es geht einzig und allein darum den Motor im, auf die Bremsung folgenden, Stillstand nicht abzuwürgen. Niemand möchte ein „bewegungsunfähiges“ Auto in einer Gefahrensituation auf der Straße stehen haben.
Beim Automatik und auch beim BEV entfällt das einfach - abwürgen gibt es nicht.
Im Zweifel gilt, wie in jedem Fahrsicherheitstraining gelernt…
Völlig richtig. Für die meisten Autofahrer gilt das so.
Aber der Polestar hat 4(70) PS und mit soviel Leistung setze ich mich schon mit der erweiterten Fahrphysik auseinander. Die Grundlagen werden mit dem Kamm’schen Kreis vermittelt, hier [1] gut erklärt. Und in extremen Situationen, also Glatteis, Aquaplaning … ist das hilfreich. Und Übung gehört auch dazu. Daher hin und wieder ab auf die Gleitfläche, gegen die Schleuderplatte ankämpfen und dabei alle Register ziehen. Macht ja auch Spaß
viele setzen sich nichtmal mit der Betriebsanleitung ihres Fahrzeugs auseinander, da erwartest Du physikalische Zusammenhänge wie Kamm’scher Kreis und dynamische Lastwechsel?
Naja, wenn man sich einen Porsche kauft und man nicht über 60 ist, dann frägt einem der Verkäufer was man mit dem Auto vor hat. Nur spazieren Fahren oder auch mal auf den Ring? Und wenn letzteres der Fall ist, dann gibt es gleich einen Rabatt für das Porsche Experience Programm
Ne, das erwarte ich nicht. Mich interessiert das lediglich und ich probiere auch gerne aus.
Ich war in einem Gipelhotel auf 2000m Höhe mit einem engem 12km langen Pass und hatte schön Respekt. Ketten / bzw. Schneeschuhe für die Räder waren dabei aber nicht angelegt. Es war kein Problem. Der Vorteil des Dual Motors / Allradantriebs und des elektrischen Antriebs an sich (trotz der hohen Leistung) ist das gleichmäßige Anfahren und durch Rekuperation auch das sanfte bremsen. Der Wagen fährt auf dem Niveau meines Landrover Discovery (sind leider auch beide ziemlich schwer).
Entspricht genau meiner Erfahrung. Es ist deutlich angenehmer auf glatten Straßen mit Rekuperation zu bremsen, da nahlos und sanft. Wenns dann doch keinen Grip mehr hat, dann ist ABS da.
Ich denke es ist klar was gemeint war, oder? Aber für die technisch Genauen unter uns: Es ist deutlich angenehmer ohne den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und selbst zu bremsen mit dem OPD Drive zu bremsen. Ob man dabei die Batterie noch lädt oder nicht ist völlig ohne belang.
Der Landrover (trotz Automatik mit sehr vielen Gängen) nutzt nur die Motorbremse und schaltet irgendwann in niedrigere Gänge sobald man den Fuß vom Gas nimmt. Das ist bergab nicht wirklich angenehm, zumal einem bergab auch alle Allradprogramme der Welt nicht viel nutzen wenn die Reifen einmal die Haftung verloren haben.
Das sehe ich genau andersrum. Es ist für mich viel angenehmer, sanft das Bremspedal initial zu drücken, als die Fußstellung auf dem Gaspedal zu verändern. Ersteres ist einfaches sanftes Anstellen, zweiteres ist sanfte Veränderung eines gedrückten Pedals (was ich Grobmotoriker deutlich schwerer finde)
Es stellt sich aus o.g. Diskussion eine scheinbar interessante Frage:
Man korrigiere mich, wenn ich einen Denkfehler habe: beim DM gibt es ja einen Motor, der an jeder Achse rekuperieren kann. Aber wie ist es beim SM? Rekuperation= Dynamoprinzip= Elektromotor. Aber der SM hat ja an der Hinterachse doch gar keinen Motor? gebremst werden muß doch über beide Achsen? Versteht ihr die Überlegungen, aber auch die daraus ableitbaren Konsequenzen? Wer kann mich aufklären?
warum? Beim Fahrrad kann man auch nur eine Bremse verwenden und die vordere wäre aufgrund der dynamischen Gewichtsverlagerung die bessere (mehr Druck auf die Vorderachse = mehr Grip = mehr potentielle Bremsleistung)
Ist auch ein Grund, warum die Bremsscheiben vorne größer als hinten sind.
Spannend wird tatsächlich die Umstellung des SM auf Hinterachsmotor, denn da sollte m.E. die Vorderachse mechanisch mitgebremst werden, um die Hinterachse via Rekuperation nicht zu überbremsen → Spurstabilität.
Das mit der Umstellung auf die Hinterachse wäre interessant. Das gleiche würde ja für andere Hersteller auch gelten. Wie rekuperieren Hinterachsgetriebene E- Fahrzeuge?
Aber ich dachte, eine gute Bremsung sei bei 90%/10% Vorder-/Hinterachse (Fahrschulscheinwissen). Dass die Vorderbremse im Alltag ausreichend wäre, sehe ich auch so.
Aber was wäre z.b. bei einer langsamen rutschigen Abfahrt, wird dann an der Hinterachse konventionell gebremst, bevor die Vorderräder blockieren?
Die Frage hatte ich mir nie gestellt, aber interessant ist dies irgendwie schon.