Bei einem EV bist du realistisch mit 10.000€ dabei. Was, wenn du die Inspektionskosten und Verschleißteile eines Verbrenners gegenrechnest… wieder ne Nullnummer ist.
Noch viel besser - Ich habe seit 12 Jahren ‚gekaempft‘, einen Ladepunkt auf einem von einer Genossenschaft gemieteten Stellplatz in einer Tiefgarage in der Hamburger Innenstadt zu bekommen. Im Januar 2024 dann die ‚erloesende‘ Nachricht von der Genossenschaft, dass im Juli die Installation eines Ladepunktes im ‚Stromschienensystem‘ zu folgenden Konditionen abgeschlossen ist:
- Erhoehung der Stellplatzmiete um 40 Euro/Monat
- 13,99 Euro Grundgebuehr beim ausgewaehlten Partner ‚enercity‘ aus Hannover
- 33 Cent/kWh bei ‚enercity‘ als Arbeitspreis
- Vertraege muessen mit enercity vom jeweiligen Stellplatzmieter direkt mit enercity abgeschlossen werden
Hoert sich teuer an, ist teuer… aber Bequemlichkeit siegt…
Also Vertragsunterlagen von enercity zuschicken lassen… und… die grosse Ueberraschung: Der Arbeitspreis soll 42 Cent/kWh betragen. Als Antwort auf die Frage, dass mit der Genossenschaft 33 Cent/kWh ‚abgesprochen‘ waren, kam ganz schnell die Antwort, dass das einfach aufzuklaeren waere. Die 33 Cent waeren der Preis gewesen, mit dem man in die Ausschreibung gegangen waere - und dieser waere aufgrund von langfristigen Einkaufsvertraegen des Stroms (haeee???l) aber nicht haltbar…
Absolute Frechheit, hier wird schlichtweg ausgenutzt, dass der Stellplatzmieter aufgrund der technischen Gegebenheiten (Stromschienensystem - es wird von einem Zaehler ausgegangen, deren Strombelieferung durch die Genossenschaft bestimmt wurde) keine Wahlmoeglich als Letztverbraucher bzgl. Strombelieferung hat .
Analog dazu - wuerde in einem ‚normalen‘ Markt jemand etwas einpacken, was grenzwertig teuer ist, und wuerde man an der Kasse gesagt bekommen - tut mir leid… Angebot gilt nicht mehr… ist noch 15% teurer… wuerde man sofort alternative Einkaufsmoeglichkeiten in Betracht ziehen. Geht das hier? NEIN!
Hier wird eine Gewinnmaximierung betrieben und teurer Strombezug seitens des Lieferanten wird denjenigen, die keine Wahl haben ‚untergejubelt‘. Bei Neuvertraegen bzgl. Hausstrom (wo der Kunde eine Wahl hat) wird vom selben Anbieter enercity im selben Liefergebiet ein Strompreis von unter 30 Cent/kWh ausgerufen… natuerlich inkl. einer attraktiven Wechselpraemie
es ist nicht realistisch, weiss ich auch. Es hätte aber viele Vorteile wenn man die Zelle selbst in einem austauschbaren Format bauen würde oder zumindest den einzel Pack in einem Standard Format fertigen würde. So könnten auch 10 Jahre alte Autos vielleicht mit den neuesten Zellen versehen werden, was sehr Nachhaltig wäre…ich glaube die Firma Kneisel hat sowas mal für den eGolf gemacht.
Das Auto ansich wird sich technisch nur noch wenig entwickeln im gegensatz zum Energiespeicher.
Hier rechne ich in den nächsten 10 Jahren mit einigen Verbesserungen.
Wenn man nach 10 Jahren nun in Polestar eine 150kwh Batterie verbauen könnte wäre es doch was.
Es wird halt der Punkt kommen an dem ein defekter Akku einem Totalschaden gleich kommt. Die Zellen die jetzt verbaut sind werden in 10 Jahren vielleicht garnicht mehr hergestellt weil sie total veraltet sind.
Man wird sehen wie es in Zukunft so weiter geht
Als Aufsichtsratsmitglied kann ich eigentlich nur sagen: Wenn ihr die Standorte gefährden wollt, dann ist das der Weg, diese Standorte wirklich auf die Rutschbahn zu hieven, indem ich ganz einfach die Entwicklung aussetze. Dann kommen die Autos eben aus China.
Gunnar Herrmann, Ford Aufsichtsrat im Bild Interview
Quelle: Auto-Boss im BILD-Interview: „Dann kommen die Autos eben aus China …!“ | Politik | BILD.de
Weder würde ich behaupten, dass Ford alles richtig macht noch lese ich regelmäßig Bild, aber die Kernaussage teile ich: unsere deutschen Diskussionen rund um das „Verbrenner-Aus“ wird eher dazu führen, dass wir den Anschluss verlieren.
Recht hat er. Aber leider erzählt er eine alte Geschichte. Vielleicht hat auch er in seinem Büro in Köln nur geschlafen. Das kommt nicht, das ist bereits da.
Autos werden in China gebaut. Unser PS2 sieht noch wie ein Europäer aus und wir klopfen uns dafür auf die Schenkel, alle weiteren sind Derivate der reinen China-Autos.
Sollte die Montage der Autos z.B. in DE für die Chinesen lukrativ sein, dann werden wir auch hier chinesische Fabriken sehen - mit reichlich staatlichen und regionalen Zuschüssen ausgestattet.
Oder eben aus Rumänien. Der Zug ist überpünktlich abgefahren.
Ich mache das mittlerweile auch so, wenn jemand interessiert kommt und Infos haben möchte, gerne. Sobald mir erklärt wird, wie schädlich die Akkus sind und dass so viel CO2 produziert wird, frage ich nur noch: „Auch wenn das Gesamtbild in Wahrheit anders ist, Was ist denn die Alternative?“
Meist kommt dann noch größerer Unsinn oder keine Antwort…
Aber zurück zum Thema
Glücklicherweise habe ich das gleiche Anforderungsprofil für einen überzeugten e-Autofahrer wie Du:
Eigene Hütte auf dem Lande mit PV-Anlage (22kWp) und Wallbox, über die ich >95% im Jahr lade und den Rest Langstrecke, bei der es mir eigentlich egal ist, welchen Ladetarif ich hierfür nütze bzw. den mir eh Charge Map dafür ansagt …
Dennoch wenn ich mir überlege, wieviel Geld ich für meinen PS2 LRDM und BMW i4 M50 sowie die PV-Anlage incl. der Akkus im Keller ausgeben habe, sollten wir den vielleicht überheblichen Vergleich mit dem Hungertuch nicht allzu sehr strapazieren, denn es gibt mit Sicherheit eine große Anzahl von Menschen, die vielleicht gerne auch den Weg der e-Mobilität mitgehen würden, aber für die das aus dem einen oder anderen Grund nicht machbar ist oder sich finanziell nicht darstellen lässt! Deswegen würde ich auch nie darüber urteilen wollen, wenn jemand schlüssig für sich erklären kann, warum auch immer ein e-Auto (noch) nichts für ihn ist …
Und nachdem die Rahmenbedingungen einfach für viele von uns nicht so ideal sind wie bei @Enso und mir bzw. auch sonst eher schlechter werden, wie z.B. den Wegfall der E-Prämie und zunehmenden Ladekosten im öffentlichen Raum, stagniert bzw. sinkt ja die Bereitschaft in Deutschland offensichtlich, sich ein E-Auto zu leisten bzw. leisten zu wollen - neben all den anderen Sturdenkern natürlich …!
Passend zum Thema:
Volvo hatte einst kühn erklärt, nach 2030 nur noch vollelektrische Autos zu verkaufen, und Chief Commercial Officer Bjorn Annwall betonte nachdrücklich, dass es bei diesem Ziel „kein Wenn und Aber“ geben würde. Doch jetzt macht Volvo, wie viele europäische Autohersteller, einen Rückzieher. Annwalls feste Haltung, dass Volvo nach 2030 „kein einziges Auto“ verkaufen würde, das nicht vollelektrisch ist, wurde stillschweigend zurückgenommen.
https://autodrive.com.bd/posts/volvo-rolls-back-its-ev-only-promise
Nunja, diese Meldung ist 100fach kopiert worden. Ich habe mir daraufhin den Webcast von Jim Rowan angesehen - zugegeben ich habe sprungweise vor gespult, 1:05 ist mir dann doch zu lange.
Ich muss sagen, dabei habe ich kein Wort davon gehört, dass Volvo in seiner Produktpalette nach 2030 nun doch Verbrenner und Hybride anbieten will.
Anscheinend ist die richtige Aussage, dass es sich doch nur um den Wunsch und die Spekulation einiger Händler handelt, so ist in diversen Publikationen zu lesen :
„Einige Volvo-Händler sind skeptisch, was die Machbarkeit einer reinen Elektroauto-Zukunft angeht, und rechnen damit, auch nach 2030 noch benzinbetriebene Hybride verkaufen zu können. Sie glauben, dass der anhaltende Verkauf von Hybriden für ihr Überleben unerlässlich ist.“
Wer sich den Webcast mit Jim Rowan antun möchte, hier ist der Link
Ich bin seit 2022 wieder regelmässig in Shanghai (alle 2 Monate). War es damals schon so, daß ich aus dem Hotel raus bin, 6spurige Strasse, und ich mich gewundert habe, was ist da anders? Ahja, total leise, sicher 30% EV.
Letzte Woche sicher schon 90% Elektroautos (auch meine Tochter hat die absolut stressfreie, weil leise und nicht stinkende Stadt bewundert)
ABER, niemand meiner Kollegen oder auch ich hat jemals eine Ladesäule gesehen. Keine Ahnung wo die dort laden, aber ich werde versuchen das herauszufinden.
Der hohe Anteil an Elektroautos in Shanghai liegt aber meiner Meinung nach primär daran, daß die (limitierten) Kennzeichen für E-Autos gratis sind und für Verbrenner schon bis zu 20.000€ kosten
Das wäre super, wenn du mal Detektiv spielen würdest.
Und die Sache mit den Kennzeichen.
Das nenne ich mal wirksame staatliche Lenkung.
Und sogar wenn man es sich leisten könnte, dann gibt es viele Menschen, die kein eigenes Haus besitzen, sondern eine Wohnung in der Stadt mieten. Hier in der Schweiz ist das besonders stark ausgeprägt. Für jene, die unter der Laterne parkieren (ja, ich weiss, korrekt wäre parken), braucht es auch öffentlich zugängliche Ladestationen. Hier in Basel muss man bis 2037 klimaneutral sein und es ist zum Glück sehr viel Steuergeld vorhanden (Pharma sei Dank) und so gab es staatliche Zuschüsse für einen grossflächigen Ausbau an AC-Ladesäulen in den Wohnquartieren. Man konnte bei den städtischen Elektrizitätswerken sogar Wünsche anbringen, wo man so eine Ladestation gerne unter der Laterne hätte und so ist innerhalb eines Jahres das Ladenetz stark ausgebaut worden. Die Kosten sind mit 0.5 CHF/kWh gerade noch im Rahmen, sodass ich mittlerweile auch als Laternenparkierer ohne eigene Wallbox keine Mühe hätte, ein Elektroauto zu fahren. Aber das sieht natürlich in anderen Ortschaften leider nicht so aus.
Eine Frage dazu:
Durch die Ladestationen fallen ja „normale Parkplätze“ weg, oder?
Wir wird das denn aufgenommen von den Diesel-Dieters?
Ladekabelverlängerung und davor laden…???
(duck und wech…)
Ja klar. Allerdings sind das wenige Parkplätze, da die Ladestationen oft mit der elektrifizierten Carsharing Station geteilt werden:
Somit war der Abbau an Parkplätzen für die Verbrenner marginal. Deshalb gab es von der Auto-Fraktion im kantonalen Parlament keinen grossen Protest, schliesslich darf man als Autofahrer in der „Ladezone“ 3h lang stehen, in der „blauen Zone“ dagegen nur 1h 29min. Der grösste Kritikpunkt war, dass man nun einen teuren Rollout für Ladestationen macht, die in ein paar Jahren veraltet sein könnten, wenn das bidirektionale Laden an Fahrt aufnimmt.
Der grösste Parkplatzabbau findet aber an Orten statt, wo für Fahrräder zwischen Tram und parkierten Autos zu wenig Platz ist. Das sind dann auch mal ganze Strassenzüge.
Manchmal sehe ich aber, dass ein Verbrennerauto auf so einem Parkplatz mit Ladestation steht, was natürlich nicht Sinn der Sache ist.
Ich glaube wir haben in den Niederlanden auch einen vernünftigen Ausbau der Ladeinfrastruktur hinbekommen. Auch hier kann man z.B. in vielen Gemeinden innerorts eine öffentliche Ladesäule beantragen wenn auf dem eigenen Grundstück keine Parkmöglichkeit besteht und wenn nicht schon eine Säule im Umkreis von 300m vorhanden ist. Auch Schnellader gibt es sehr viele. Nichtsdestotrotz ist auch hier die Nachfrage zurückgegangen, nachdem z.B. ein Ende der Kfz-Steuerbefreiung angekündigt wurde. Ich bin deshalb der Meinung, dass es eher eine finanzielle Überlegung ist als ein mangelnder Ausbau der Lademöglichkeiten. Einigen ist z.B. erst jetzt klar geworden, dass der Wertverlust eines E-Autos, bedingt durch die schnelle technologische Entwicklung, recht hoch ausfällt. Schon wieder ein finanzielles (Gegen-)Argument.
Wir haben zB in Domburg (Buitenhof) das einzige Ferienhaus mit Wallbox. OK, 59Ct, aber immerhin. Aber die Securities laufen da auch nachts Streife, ob iwo ein Kabel aus dem Haus…
Ändert aber nichts am Problem dass kaum jemand noch seinen Feierabend mit Laden/Umparken verbringen will. Gut sind Ladebordsteine, wie sie Rheinmetall verkauft. In Köln läuft gerade der testbetrieb. Es braucht keinen Extraplatz, IP68 geschützt, bis 22kw, über LTE vernetzt.
Auch gut wären Schnelllader am Supermarkt. Das gibts in meiner Gegend einmal, aber sinnloser weise bei einem Dorf Edeka wo eh 90% der Kunden zuhause laden können. Dementsprechend sehe ich das Ding nie besetzt.
Mangels Blockiergebühren gibt es praktisch kein Umparkproblem in NL. Es gibt aber große Diskussionen um eigene Wallboxen in Vorgärten, da es nicht erlaubt ist das Kabel über den Bürgersteig zum Auto zu führen. Einige Kommunen erlauben jetzt untenstehende Lösung.
Also mit 22kW AC-Ladeleistung wie im Polestar 4 kann man ja relativ gut öffentlich laden und die Reichweite dürfte dazu beitragen, dass man auch nicht so oft nachladen muss. Man kann das dann eigentlich relativ gut mit einem Einkauf im Supermarkt verbinden, einem Arztbesuch oder ähnlichem, sofern die Infrastruktur vorhanden ist. Dann muss man auch nicht umparken.
Das Problem mit dem Restwert ist natürlich, dass die first mover den Preis bezahlen und man jetzt eigentlich relativ günstig Elektroautos bekommen könnte. Nur sind die eben was Reichweite und Ladegeschwindigkeit angeht nicht auf dem neusten Stand der Dinge. Da kommt es auf das Nutzerprofil drauf an. Dies in Kombination mit hohen Strompreisen und Wegfall von Förderprogrammen ist ein ungünstiger Mix. Wobei ich auch nicht weiss, wie gut es der Autobranche fernab von BEV-Modellen geht.