Fronius Wattpilot

Hallo Forum,

ich habe mich vor kurzen dazu entschlossen einen P2 zu bestellen. Bin aber (abgesehen von Videos, Berichten und kurzen Probefahrten) absoluter Neuling im Thema EV.

Derzeit bin ich auf der Suche nach einer Wallbox für die Garage. Auf dem Dach ist eine 10,8kw PV-Anlage mit einem Fronius Gen24 Wechselrichter. Und einem 10kw Speicher.

Demnach habe ich den Fronius Wattpilot ins Auge gefasst, da ich mir durch die Firmengleichheit eine gut Kompatibilität und Kommunikation zwischen Wechselrichter und Wallbox erhoffe - auch was PV Überschussladen betrifft.

Deshalb meine erste Frage: Verwendet von euch jemand den Wattpiloten und ist damit zufrieden? Oder gibt es negative Punkte?

Meine zweite Frage würde sich auf die Ladeleistung vom Wattpilot beziehen. Es gibt den Wattpilot in 11kw und 22kw. Jetzt bin ich ein wenig zwiegespalten ob es sich nicht eventuell für die längerer Zukunft auszahlen würde gleich den 22kw zu nehmen.

Punkte dafür würden sprechen, falls einmal ein Fahrzeug mit 22kw kommt, würde man damit schneller laden können. Allerdings dauert es sicher noch bis dann wieder ein neues Fahrzeug kommt. Und die Frage ob man nicht direkt dann auch eine zweite und neuere Wallbox installiert. (Die Garage ist groß und die Autos stehen nicht nebeneinander)

Punkte dagegen, dass diese Leistung sowieso niemals von der PV erreicht werden kann, bzw generell nie mehr als 11kw liefert. Das würde dann den Umwelt- und Kostengedanken generell entgegenwirken, wobei man die vollen 22kw ja nicht verwenden müsste.

Hat sich zu den Punkten schonmal jemand Gedanken gemacht? Wäre für gute Inputs dankbar! :slight_smile:

lg,
Hansn

Zum Fronius kann ich nichts sagen, aber wohl zu meiner Entscheidung, eine 22kW-Wallbox zu installieren.

Ich habe mich 2020 für die 22kW-Variante entschieden, weil es das technisch Mögliche ist. Heute meine ich, dass die Entscheidung die richtige war. Die Entwicklung der Autos ist in den letzten vier Jahren deutlich vorangeschritten.

Auch hab ich mir gedacht, dass ich mir einfach eine Genehmigung für die 22KW-Nutzung durch meinen Netzbetreiber „sichern“ kann. Das habe ich anstandslos erhalten. Ich weiß halt nicht, wie sich das über die nächsten Jahre entwickelt, wenn immer mehr Nachbarn auf den Trichter kommen, dass ja Laden viel einfacher ist als Tanken und jeder eine 11KW-Wallbox in die Garage schraubt.

Jetzt kommt im Oktober mein P4, und der kann schon 22kW laden. Ob ich das jemals nutze, weiß ich noch nicht, aber ich hätte zumindest mal die Möglichkeit - technisch als auch regulatorisch.

Von daher, wenn du nicht auf jeden Euro schauen musst, würde ich das Maximum installieren. Wer weiß, was deine Zukunft bringt.

Ich habe halt eine komplette Anlage von SMA im Haus aus den gleichen Gründen, warum du auch auf Fronius spekulierst. Richtige - wenn auch teure - Entscheidung.

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Ich verwende den Fronius WattPilot, allerdings mit dem Symo-Hybrid Wechselrichter, also dem Vorgänger von Deinem.

Ich bin sehr zufrieden - die Zusammenarbeit mit dem Polestar funktioniert völlig reibungslos, ebenso das PV-Überschussladen. Der WattPilot regelt im PV-Überschußladen alles ab 1,3 kW und maximalem Überschuss ins Auto. Er regelt allerdings nicht stufenlos, sondern in bestimmten Ampereschritten (weiß jetzt aber die Schrittweite nicht genau). Funktioniert aber sehr gut. Die Fernsteuerung über App funktioniert ebenso problemlos, wie auch die Visualisierung im Solarweb.

Der Wattpilot kann auch dynamische Stromtarife (z.B. Tibber) mit frei wählbaren Kostenschwellen händeln. Das werde ich vielleicht nächstes Jahr für die Wintermonate in Angriff nehmen.

Ich habe eine 10kwp - PV-Anlage und 11kW-lader - reicht mir vollends. Mit 22kW bist Du aber für die Zukunft auf der sicheren Seite. Du brauchst dann aber auch einen größeren Leitungsquerschnitt (mit entsprechenden Kosten) bis zur Wallbox.

Ich habe auch noch eine VW-ID-Charger Wallbox, die aber im Vergleich zum WattPilot nix kann, außer halt laden.

Ich habe mich seinerzeit für den baugleichen go-e Charger entschieden.

Nachteil: eigentlich habe ich das Teil als mobile WB gekauft. Im praktischen, mobilen Betrieb erweist sich das nicht wetterfeste Gehäuse als Einschränkung, insbesondere im Winterurlaub. Da bin ich mittlerweile auf einen Juice-Booster 2 22kW umgestiegen.

Vorteil: die gut beschriebene API lässt kaum Wünsche offen das Gerät in die Heimautomatisierung (PV, Speicher) zu integrieren. Auch ein Lastmanagement und Phasenumschaltung (bei go-e ab HW/SW V4.0, keine Ahnung wie die Variante beim Wattpilot heißt) läuft vollkommen problemlos.

Auch ich habe mich damals für die 22kW entschieden, eigentlich die gleiche Überlegung wie von @enso Markus schon geschrieben.
Das „Aufpeppen“ des Hausanschlusses (notwendig für die 22kW WB) ermöglichte auch die Installation einer zweiten 11kW WB. Da beide Autos derzeit nur max. 11kW ziehen läuft das noch ohne Überwachung.
Die Leistung der PV sollte nicht der limitierende Faktor sein (du kannst ja bis auf 1.3kW herunter). Natürlich versucht man immer möglichst viel PV-Strom in den Akku zu bekommen, aber manchmal brauchst du kurzfristig eine hohe Ladung. Dann läuft die WB auf Max, egal was die PV gerade macht. Und Gleiches gilt für die 22kW Lösung - es ist besser die Möglichkeit zu haben als sie zu brauchen. Mein nächstes Auto wird auch einen 22kW Lader haben.

Edit: wenn du dich für 22kW entscheidest sollte der Antrag beim EVU vor Bestellung und Montage gestellt werden. In z.B. meinem Ortsteil werden keine 22kW mehr genehmigt!

Es ist die Frage, wie viel Leistung Dein Batteriespeicher abgeben kann. Da wären 11 kW schon eine Menge. Wenn Batterie und PV zusammen kleiner = 11kW liefern, würde beim Laden mit 22kW der Rest aus dem Netz gezogen werden. (vermutlich kontraproduktiv) Daher würde m.E. die 11kW WB ausreichen. Ich lade aus diesem Grund daheim nur selten mit 11kW, meist nur 6. Und das Auto wird trotzdem voll. Dauert halt länger

Ich habe exakt dieselbe Konfiguration wie du und es funktioniert absolut problemlos!

Aber Achtung: der Wattpilot kann nur via WLAN mit dem Wechselrichter kommunizieren. Das Teil hat keinen LAN Anschluss! Und das WLAN-Signal muss bei mindestens 50% liegen, weil relativ viel Daten zwischen den Geräten getauscht werden müssen. Ich musste dafür extra einen AP in meiner Garage installieren.

Und noch ein Tipp: falls du ein Backup-System hast (Notstrom bei Blackout über die Batterie) unbedingt die Einstellungen so konfigurieren, dass der Wattpilot nicht die ganze Batterie leer säuft. Sonst bringt das Teil nämlich nichts. Ich lade zwischen März und Oktober allerdings fast ausschliesslich mit Überschuss.

Hallo,
ich habe auch eine PV Anlage mit Fronius Gen24 in Betrieb, aber ohne Wattpilot. Für die PV Überschussladung nutze ich eine MyEnergie Zappi Wallbox, die kann auch bis zu 22kw, wenn gewünscht. Zappi und Gen24 laufen völlig unabhängig voneinander, funktioniert aber alles super. Lade immer zw. 97 und 100% PV-Überschuss.

Ich habe eine OpenWB mit 22kw, nicht um mit 22kw zu laden sondern wegen der feineren Abstufung beim 1phasigen laden.
Ja ich weiß das darf man nicht wegen der Schieflast, aber ich lade so ja nur meinen Pv Überschuss.

Wir haben vor 5 Jahren bei unserem Einstieg in die Elektromobilität eine 11 kW Wallbox installiert, die Aufrüstung der Leitungen für eine 22 kW Box war uns zu teuer. Meistens laden wir mit Überschuss, dann sind es eh nie mehr als 11 kW, und wenn das Auto mal voll sein muss und keine Sonne scheint bin ich mit 11 kW noch nie in Zeitnot geraten. Langt uns für 2 PKW problemlos.

Hallo,

wow, ich danke euch für die vielen nützlichen Antworten! Hab gar nicht erwartet, dass bei dem schönen Wetter so viel kommt heute. :slight_smile:

Ich versuche auf alles ein wenig einzugehen ohne direkt auf jeden einzelnen Beitrag zu antworten bzw diesen zu zitieren!

Ich würde die Wallbox sowieso über eine vertraute Elektrofirma bestellen/installieren lassen. Die wissen dann sicher bescheid ob ich eine 22kw genehmigt bekomme. An das habe ich noch gar nicht gedacht, dass 22kw genehmigt werden müssen. Mein Schwiegervater ist auch pensionierter Elektriker, das bringen wir schon kostengünstig hin, wenn’s denn erlaubt wird.

Zwischen dem 11kw und 22kw Wattpiloten ist preislich eigentlich gar nicht so viel Unterschied. Und in Österreich wird es auch mit € 600,-- gefördert.

@0802 Ich würde den Wattpilot gern so konfigurieren, dass er nichts aus der Batterie nimmt.
Sondern nur PV Überschussladen oder beim normalen Laden eine Kombination aus PV und den Rest direkt aus dem Netz. Das meine ich, dass das geht - zumindest glaube ich habe ich das in einem Testbericht wo gelesen.

@Shanster Okey, muss ich abchecken. Ich hab aber ein ganzes Fritzbox Mesh-Netzwerk zuhause und aus diesem Grund auch in der Garage einen Strom-Netzwerk-Wlan-AcessPoint (ihr kennt euch aus, kenne den Begriff gerade nicht :D) platziert. Hatten beim Fronius Wechselrichter zuvor auch gelegentliche Verbindungsabbrüche. In der Garage kommen jetzt noch so ca 14-16mbit an mit gutem Signal.

@Sambapaule was ist die Schieflast? Und was darf man da eigentlich nicht? Noch die was davon gehört.

Also ich nehme mal mit: Mit dem Wattpilot mache ich generell nichts falsch. Wenn 22kw erlaubt werden, dann macht es durchaus Sinn den 22kw zu installieren.

Danke und lg

Das war lange ein Thema im Fronius Forum und tatsächlich geht es nicht, bzw. nur mit einem Workaround. Just in diesen Tagen wurde aber eine Firmware für den Wattpilot veröffentlicht, welche dieses Problem lösen sollte. Das Rollout ist noch nicht bis zu mir vorgedrungen, weshalb ich das Ganze noch nicht testen kann. Aber andere User haben positiv darüber berichtet.

Schieflast ist in D wenn nur 1 Phase über 4,6kw belastet wird. 1Phasig lädt der Ps mit maximal 7,2kw/32A.

Ich würde bei der Anschaffung einer Wallbox zur Überschussladung mehr auf die minimale als auf die maximale Ladeleistung achten. Wenn das Ding keine Phasenumschaltung beherrscht, muss man sich zwischen einphasigem (ca.1,3-4,1kW) und dreiphasigem Laden (ca.4,1-11 bzw. 22kW) entscheiden.

Der Wattpilot scheint das zu erfüllen.

Bei 11kW Ladeleistung hat man wenn man um Mitternacht heimkommt und um nachts 4 Uhr wieder los will immerhin 44kWh geladen. Das sollte für die meisten Fälle reichen. 22kW finde ich abseits der heimischen Wallbox interessanter, weil man am 22kW AC Lader am Supermarkt einfach doppelt so viel Strom in der gleichen Zeit reinbekommt. Interessant für Leute, die nicht zuhause laden können.

@Shanster Alles klar, dann hab ich das vielleicht in diesem Zusammenhang wo gelesen. Würde sowieso erst in 1-2 Monaten die Wallbox installieren lassen. Bis dorthin sollts dann schon für alle ausgerollt sein :slight_smile: Wäre natürlich super wenn die Funktion dann vorhanden ist und auch so funktioniert wie erwartet.

@Sambapaule Okey, aber ich verstehe nicht wieso das nicht erlaubt ist oder wo das Problem ist?

@nobrett Also für mich persönlich wird 11kw derzeit auf jeden Fall ausreichen. Ich arbeite teilweise im Schichtdienst und kann das Fahrzeug dann untertags gut mit dem Solarstrom aufladen. Generell fahre ich auch nicht viele kurzfristige Strecken wo ich richtig schnell zuhause reinladen muss. Zudem habe ich noch einen VW Bus als Zweitfahrzeug. Es ging mir nur um die mögliche „Zukunftssicherheit“.

Danke und lg :slight_smile:

Google hilft…:

Was habt ihr eigentlich für Hausanschlüsse? Bei mir kommen (soweit ich das weiß) zwar 16mm2 vom Netzbetreiber an (63 A Absicherung), aber mein Verteilerkasten ist in 10mm2 ausgeführt und mit 35 A (pro Phase) abgesichert. Mit 22 kW = 32 A (pro Phase) bliebe da nicht mehr viel für den Rest über. Oder regeln eure Wallboxen dann dynamisch runter?

Die WB’s haben einen eigenen Stromkreis, hängen also direkt am Zähler mit 10mm2, unmittelbar hinter den 65A des Hausanschlusskastens.

Also es ist immer gut eine 22kw Wallbox zu nehmen. Im grunde ist dort nur das Schütz anderes ausgelegt (größere Kontakte)
Wenn Du viel PV laden möchtest wäre es gut wenn die Wallbox eine Phasenumschaltung besitzt.
Obendrein kann der Polestar einphasig auch bis 32A laden was es möglich macht bereits ab Einphasig 6A zu laden. So kann man die Sonne im vollen Umfang nutzen.
Ich nutze dazu eine Kostal PV 12,5kwp mit openWB Wallbox…was super funktioniert.
Wichtig ist außerdem eine Ladeunterbrechnung zwischen einphasig und 3 phasigen laden. Denn bei einphasig über 16A schaltet das auto zwei Lader zusammen. Um die Schaltung wieder auf 3 Lader für 3 phasiges laden zu bringen muss der ladevorgang kurz unterbrochen werden. In der regel passier es mit der unterbrechnung des Pilot signales oder auch CP genannt.

@rosboda18 Danke, Wikipedia hab ich schon aufgemacht gehabt. Aber da gehts ja um deutlich andere Dimensionen als ich dann mit meiner kleinen Wallbox :smiley: Egal lassen wir das…

@Leguan Danke für die Erklärung Holger! Soweit ich das gesehen habe unterbricht auch der Wattpilot beim Umschalten der Phasen.

Ich bin gerade noch auf Urlaub aber danach werde ich meinen Elektriker kontaktieren, dass er sich das ganze mal beim Haus ansieht!

lg

ja, das macht er definitiv!