Ab Minute 14.00, damit sollte alles gesagt sein, denn Fakten übertrumpfen Mythen.
Finde es immer lustig wie er das erzählt und dabei mit den Händen rum fuchtelt
IIch vertrete grundsätzlich die Einstellung, dass ein Jahreszeiten angepasster Reifen sinnvoll ist. Dass dabei ein Ganzjahresreifen in 80-90% der Situationen kein erheblicher Nachteil sein muss, sehe ich jedoch absolut ein.
Bei uns im Sauerland hatte ich letzten Winter vielleicht 10 Tage, an denen der Winterreifen sein volles Potential ausspielen konnte. An den anderen Wintertagen wäre ein Ganzjahresreifen sicher kein Nachteil, in der Übergangszeit bestimmt eher von Vorteil gewesen.
Die zentrale Frage für mich ist also eher, bin ich an diesen 10 Tagen, plus eines eventuellen Winterurlaubs, zwingend auf das Fahrzeug angewiesen. Ich kenne viele, die setzen einfach keinen Fuß vor die Tür ich habe an Schneetagen Spaß auf der Straße.
Im Sommer hätte ich keinerlei Sicherheitsbedenken bei Ganzjahresreifen. Bloch hat ja nachgewiesen, wie gut sie beim Bremsen funktionieren. Vielleicht ist die max. Kurvengeschwindigkeit nicht ganz so hoch. Auf deren Notwendigkeit hat aber jeder selbst Einfluss. Die Themen Komfort und Effizienz sind da wohl relevanter, da fehlen mir aber Erfahrungswerte.
Fazit? Für mich ganz klar: Die modernen Ganzjahresreifen tun es in den meisten Fällen ohne erheblichen Nachteil. Ein möglicher Komfort und/oder Effizienzverlust machen der Fehlende Wechsel und der weitere Felgensatz sicher wieder wett. Es ist eine Frage der persönlichen Einstellung und Präferenzen. Da ich gern im Winter fahre, wird es wahrscheinlich ein zweiter Radsatz.
Wie picken uns einen Aspekt raus, der faktisch besser ist und begleiten das mit viel „gefühlt toll“ und schon wird das Argument Allseason sind in allen Lagen perfekt gebastelt? Nun ja, wenn wir über Ideologie sprechen wollen
Nochmal: kann ja sein, dass der Allwetterreifen für 90% der Nutzer ausreicht und den Anforderungen genügt, ein generelles „ist besser“ kann physikalisch, logisch und faktisch einfach nicht sein, egal wie fest man dran glaubt.
Bezüglich energetischer Verwertung von Altreifen: die Info habe ich aus dem örtlichen Zementwerk, die mittlerweile 80% des Jahresbedarfs der Energie aus (nicht mehr recyclebarem) Abfall und alternativen Brennstoffen gewinnen. Die brauchen Öl und Gas nur noch zum Anfahren und minimalen Steuereingriffen des Ofens, nicht im Regelbetrieb.
Wobei ich noch „unwissenschaftlich“ anmerken würde, dass der Faktor Mensch, trotz aller (sicherheits-)technischen Errungenschaften, einen signifikanten Einfluss hat.
Wenn ich bei 100km/h eine Reaktionszeit von 1 Sekunde habe = ca. 28m, dann ist - mal automatisches Bremssystem ausgeklammert - eine Ablenkung dramatischer als ein Reifen, der statt 37m Bremsweg vielleicht 41m hat, wobei noch gewährleistet sein muss, dass ich wirklich optimal Bremse und mich nicht scheue, voll in die Eisen zu steigen.
Daher ist defensive und vorausschauende Fahrweise immer angesagt anstelle jede technische Errungenschaft (ESP, ABS) durch mehr „Risikobereitschaft“ zu kompensieren oder Grenzen auszuloten.
Und erneut: Das hat ja auch keiner behauptet, insbesondere nicht für einen Ganzjahresreifen. Nur du bringst das wiederholt hier ein.
Jeder Reifen hat situativ Vor- oder Nachteile. Vor einem Jahrzehnt hatten Ganzjahresreifen in den meisten Situationen eher Nachteile. Das hat sich aber seit dem Michelin Cross Climate deutlich geändert.
Doch, wird ja weiter oben ins Feld geführt:
gleichwertig zu Winterreifen
gleichwertig zu Sommerreifen
gleicher Verschleiss
keine nennenswerten Komforteinbussen
ich betone nochmals: das mag eine subjektive Empfindung sein, die in das Anforderungsprofil der meisten Autofahrer passen mag.
Eine Allgemeingültigkeit in Extremsituationen (Schnee, Aquaplaning, 40 Grad, etc) kann einfach nicht sein.
Am Ende kann sich ja zum Glück jeder frei entscheiden, einzig bei den 60€ Schlappen würde ich eine höhere gesetzliche Mindestanforderung begrüssen…
Ich glaube wir sind jetzt an einer Stelle wo es nur noch darum geht recht zu behalten und das letzte Wort zu haben.
Ich fahre Ganzjahresreifen von Vredestein und bin positiv beeindruckt (seit nun 18 Monaten)…
Klassisches Sender-Empfänger-Problem verbunden mit selektiver Wahrnehmung. Hier haben Ganzjahresreifenfahrer ihre subjektive, positive Erfahrung wiedergegeben, mich eingeschlossen.
Du verallgemeinerst diese subjektiven Erfahrungen, stellst sie als allgemeingültig hin und widersprichst dann. Wie oben schon geschrieben, Antithese ohne These.
Nochmals die Bitte: Berichte uns doch von deinen persönlichen Erfahrungen mit Ganzjahresreifen - das könnte den Thread hier im Sinne des Threaderstellers weiterbringen, der ja nach konkreten Erfahrungen gefragt hat.
Ich möchte mich nicht nochmal wiederholen, aber selbst der ADAC unterstreicht die These: Allwetter = maximaler Kompromiss
Bester Allwetterreifen Gesamtnote 3,6 / Trocken 2,6 / Schnee 3,0
ADAC Test 2020 - Allwetter
vs. Sommerreifen Gesamtnote 1,9 / Trocken 1,7
ADAC Test 2020 - Sommer
vs. Winterreifen Gesamtnote 2,1 / Schnee 1,8
ADAC Test 2020 - Winter
Wir sehen also, dass selbst in den Einzelkategorien der beste Allwetterreifen maximal im hinteren Drittel der Testergebnisse für Saisonreifen landet.
Für mich gehört an ein in diesem Maße an der Fahrsicherheit beteiligten Teil einfach kein Kompromiss montiert. Das ist mir mein Leben und auch das Leben anderer die Wechselei definitiv wert.
Och Leute, man wird hier eh nie auf einen Nenner kommen. Ich denke wir können es an dieser Stelle auch mal gut sein lassen. Jeder hat glaube ich seinen Standpunkt klar festgelegt. Irgendwann wird es unsachlich und persönlich, und das wollen wir ja nicht.
Die Option mit Sommerreifen auch den Winter durchzufahren wurde noch nicht besprochen, oder? Ist natürlich nur etwas für Könner
Um mal etwas locker zu bleiben
Bei mir kommen auch nur SR/WR in Frage. Mit SR bin ich öfters mal auf Rennstrecke unterwegs und da ist die Reifenwahl ein Faktor.
Aber für den Alltag denke ich sind Allwetterreifen absolut sinnvoll. Man fährt schließlich immer angepaßt auf Wetter, Reifen und anderen äußeren Bedingungen. Gerade mit dem eAuto ist man doch nur noch defensiv unterwegs. Abseits der Rennstrecke fahre ich kaum schneller als 110 km/h (Autobahn), das Tempo hat den besten Break Even zwischen Fahrzeit und Stromverbrauch. Insofern braucht es dafür keine High Performance Reifen.
Du widersprichst jetzt dir selbst. Auch ich wiederhole mich, wenn ich schreibe: Jeder Reifen ist immer ein Kompromiss. Es gibt insbesondere in der Übergangszeit immer auch Situationen, in denen der jeweilige Saisonreifen die schlechtere Wahl ist, Beispiele siehe oben. Und niemand, auch du nicht, wird dann nochmal schnell zwischen Sommerreifen und Winterreifen wechseln.
Den ADAC-Test kommentiere ich nicht. Der ADAC mag keine Ganzjahresreifen, das hat er oft genug an unterschiedlichen Stellen deutlich gemacht. Zu den ADAC-Ergebnissen gibt es genug gegenteilige Tests, mag sich jeder selbst seine Meinung dazu bilden.
Deine Meinung zu Ganzjahresreifen sei dir unbenommen, mit eigenen Erfahrungen zu Ganzjahresreifen kannst du diesen Thread offensichtlich nicht bereichern.
Habe nach dem Kauf MICHEIiN CROSSCIMATE 2 aufziehen lassen. Bin auch recht zufrieden damit. Bis mir mein Sohn ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC geschenkt hat. Danach wäre ich am liebsten gleich zum Reifenhändler meines Vertrauens gefahren. Verhalten bei Trockenheit top allerdings bei Nässe, also auch Schnee grenzwertig. Wenn ich die Allwetterreifen runter gefahren habe werde ich wohl wieder Sommer- / Winterräder nehmen.
Als meine Empfehlung mal ein Fahrsicherheitstraining beim ADC buchen und die Grenzen testen. Aber bei Trockenheit liegt das Teilchen wie ein Brett, bei 50 km/h stand er bei 12 m
Woran machst du das fest - also speziell, woran hast du erkannt, dass sich der Ganzjahresreifen hier schlechter als ein Winter- oder Sommerreifen bei Nässe verhält? Oder ist die Erfahrung einfach, dass sich bei Nässe die Grenze des sicheren Fahrverhaltens verschiebt? Das gilt aber für alle Reifen.
P.S.: Schnee ist keine Nässe
Waren eine Gruppe von 9 Fahrzeugen, waren das einzigste E Auto. Vom Kleinwagen bis SUV und Sommer, Winter sowie Allwetter Reifen waren vertreten. Alle Wetterstationen wurden simuliert bei 8 Grad.
Bei Trockenheit war der Polestar ganz weit vorne. Bremsen auf feuchter Strecke brauchten wir, mein Sohn war auch dabei, die ganze Strecke, und hatten den 8 längsten Bremsweg
Angenehm waren wir vom Kurvenverhalten überrascht, liegt wie ein Brett, selbst spontanes bremsen in der Kurve steckt er locker weg und läuft wie auf Schienen durch.
Das waren Simulationen die ich im öffentlichen Bereich nie ausreizen würde.
Mein Resümee, man kommt mit den Allwetter Reifen durch den Alltag und ist eine preisliche Alternative.
…anderes Öl gefahren als im Winter…
E-Autos sind die bestesten Autos!