Nachdem Helsinki es neulich geschafft hat 1 Jahr lang keine Verkehrstoten zu haben, bin ich etwas in das Thema abgetaucht. Volvo als Mutterschiff hat uns ja den Sicherheitsgurt gegeben, und danach sind viele andere (meiner Meinung nach) guten Systeme gekommen. Ich denke Polestar Fahrer mögen genau sowie Volvo Fahrer das Gefühl sicher unterwegs zu sein, mit einem Fahrzeug das auf andere achtet (Bsp. Anhebende Motorhaube, Gurtstraffer, Kollisionsassistent, Airbags etc)
Ich bin zum Schluss gekommen, dass gerade in Städten die Beschleunigung von E-Autos ein großes, unnötiges Risiko ist, grade weil sie weniger krach machen als Verbrenner mit ähnlicher Leistung. Dann kam mir die Idee, Städte mit Geofencing (digitale „Grenzen“) abzugrenzen. Wenn ein E-Auto die Stadtgrenze überfährt würde die Leistung beispielsweise so gedrosselt wie mit niedriger Ladung. In den meisten Städten ist 30-60km/h, die Stadtautobahnen mit mehr lassen sich bestimmt auch technisch lösen.
Nun bin ich eigentlich größtenteils ein Entspannter vorausschauender Fahrer, und auch Team pro Tempolimit (aber 160km/h mmn.) also wollte ich mal input von anderen!
Thema Datenschutz, wir „alle“ fahren mit Google Und solange das system Opt-In wäre, ist das glaube ich okay.
Eigentlich kein großer Trade-off, mehr Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer und praktisch keine Einschränkung für uns Fahrer. Was denkt ihr?
Wenig Geräusche, „relativ“ schwere Autos, oft hohe PS. Ich hab leider nicht das personal um eine große Studie anzufertigen
Kleiner edit: Unnötig weil man in der Stadt einfach kein 4.5s 0-100 braucht. Beispielsweise der chinesische Xiaomi XU7 Ultra macht mir mit <2 Sekunden 0-100 schon etwas angst. Tempolimits helfen Tote/Unfälle zu vermeiden, ich denke die Beschleunigung ist bestimmt ein wichtiger Faktor.
Ich seh da überhaupt keinen kausalen Zusammenhang zwischen Verkehrsunfällen und Autos mit hoher Beschleunigung.
Statt noch mehr Reglementierung wäre ich eher für regelmäßige Überprüfungen der Lenker. Wer sein Fahrzeug mangels Gefühl im rechten Bein nicht mehr unter Kontrolle hat, sollte aus dem Verkehr gezogen werden.
Du gibtst anderen Verkehrsteilnehmern durch die mögliche Beschleunigung weniger Zeit auf dich zu reagieren (soll nicht heißen du bist ein Raser, aber man hat momentan die Möglichkeit an jeder Ampel voll drauf zu treten)
Und ich gebe dir recht, Fahrer sollten öfters geprüft werden. Ich bin auch wie erwähnt für eine Einstellung in der Fahrzeugsoftware (ähnlich dem Warnton bei Geschwindigkeit den man ja deaktivieren kann). Meiner Meinung nach wären beide Ziele definitiv durchsetzbar und sinnvoll.
FInnland hat wie die anderen nordischen Länder einen hohen Anteil an elektrischen Neuzulassungen. Somit lässt sich die Behauptung „gedrosselte eAutos reduzieren die Verkehrstoten“ nicht halten, denn ansonsten hätte Finnland nicht die 0 geschafft.
Zusätzlich sind statistisch belegbar die Hauptunfallfaktoren: überhöhte Geschwindigkeit (also „höher als zulässig“ und nicht „zu schnell auf die zulässige Geschwindigkeit gekommen“) und Ablenkung (Handy)
Eine weitere Gängelei durch eine nicht ausgereifte Technik (siehe Schildererkennung, Gefahr der Fehlerkennung bei Stadtautobahnen etc.) halte ich daher für ablehnenswert.
Klar noch nen Fahrer TüV dazu damit man nicht nur nicht mehr weiss ob man morgen noch Arbeit hat oder Gesund ist, nein man weis auch nicht ob der Prüfer mal wieder ein Scheiss Tag haben wird und man auf einmal nicht mehr fahren darf, weil er kein Bock hattr.
Diese Kollektiv Bestrafung geht mir auf die Nerven, nur weil andere sich nicht unter Kontrolle haben. Es brauch nicht mehr Regeln und Systeme, sondern wieder mehr Anstand und Achtung vor sich und anderen.
Wer ab und zu mal Carsharing nutzt, weiss wie unzureichend auch im Jahr 2025 das sogenannte „Geofancing“ funktioniert. Hinzu kommen innerstädtische Autobahnen, Schnellstraßen, und sonstige Ausnahmen.
Ich glaube das eine solche Einführung potenziell gefährliche Situationen hervorrufen kann. Man stelle sich nur einmal vor, auf der Stadtautobahn bei Tempo 100km/h knallt dir der Begrenzer die 7-10km/h Spielstraßengeschwindigkeit aufgrund einer falschen GPS Position rein. Absolutes Horrorszenario, aber leider absolut nicht weit hergeholt.
Finde ich nicht gut. Mehr Kontrollen und schnellerer Führerscheinentzug bei idiotischem Verhalten = JA; immer mehr Regulierung aller ohne erkennbaren Nutzen = NEIN
Ich sehe das ähnlich wie die meisten hier. Ein Assistenzsystem, das so stark in das Funktion des Fahrzeugs eingreift, ist dazu prädestiniert, sehr nervig zu werden, erst recht, wenn die unweigerlichen Fehlfunktionen auftreten.
Und wenn das ganze ein Opt-In System wird, dann ist eigentlich auch kaum jemandem geholfen, weil die notorischen Raser es sowieso nicht benutzen werden. Die vernünftigen Verkehrsteilnehmer können sich an der Ampel in der Regel zusammenreißen und müssen nicht jedes mal die hunderten kW abrufen, die das Auto bereithält.
Ich bin da eher der Meinung, dass die Anzahl der Autos in Innenstädten grundsätzlich reduziert werden sollte, und besonders in Großstädten ein größerer Fokus auf Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV gelegt werden sollte. Das für andere Verkehrsteilnehmer sicherste Auto in der Stadt ist das, welches gar nicht erst am Verkehr teilnimmt.
Ländliche Regionen sind da natürlich noch mal eine andere Geschichte.
Zudem sollten Strafen für Verstöße im Straßenverkehr deutlich empfindlicher ausfallen, als es aktuell der Fall ist, zusammen mit engmaschigeren Kontrollen. Solange die Mentalität „Ich könnte ohne Blitzerwarner gar kein Auto fahren“ so weit verbreitet ist, wie sie es heute ist, sehe ich das Problem eher in den Köpfen vieler Verkehrsteilnehmer als bei der Leistung und Beschleunigung von Elektroautos. Es muss weh tun, wenn man sich im Straßenverkehr falsch verhält, und nicht nur eine kleine Unannehmlichkeit sein.
Hier noch ein (zugegeben schon recht alter) Beitrag von extra3, der in eine ähnliche Kerbe schlägt und quasi ein Symbolbild für Autozentrische Politik ist:
Ich bin sehr lange jeden tag 3h Autobahn gefahren und es gibt zu viele Fahrer die andere wirklich gefährden (ob aktiv oder passiv sei mal dahin gestellt)
Wenn es um härtere strafen geht bin ich da bei dir. Einiges ist in Deutschland viel zu lasch geregelt
Das war zu allgemein ausgedrückt von mir. Geofancing an sich funktioniert schon, aber es kann eben nur dann zu 100% funktionieren, wenn die GPS-Positionen der Fahrzeuge zu 100% korrekt sind. Und das ist leider viel zu oft nicht der Fall. Siehe die Beschwerden von PS4-Fahrern, über allzu häufige Falschanzeige der GSP-Position ihrer Fahrzeuge.
Neben den ganzen Argumenten die schon gebracht wurden frage ich mich, wie relevant die Fragestellung überhaupt ist.
Raser sieht man täglich, wenn man auch nur 5 Minuten auf der Autobahn unterwegs ist. Daher greift ein Tempolimit bei einem real existierenden Problem.
Wenn ich jetzt drüber nachdenke, wie oft mir in den letzten 10 Jahren als Fußgänger oder als Autofahrer ein zu stark beschleunigendes E-Auto im Stadtverkehr untergekommen ist, komme ich ganz persönlich auf die Zahl 0.
Ich will mal nicht ausschließen, dass ich da eine selektiven Wahrnehmung habe.
Aber nach meiner Erfahrung sind die Zone 30-Raser mit knatterndem Auspuff ausschließlich Verbrenner.
Allerdings bin ich gespannt, ob sich dieses Problem bei steigender Verbreitung von E-Autos auch auf diese ausbreitet! Dann könnte Deine Idee vielleicht relevant werden.
Wobei das Thema hier eher Lautstärke als Geschwindigkeit ist.
Sound-Generatoren über einer gewissen Lautstärke müssten meiner Meinung nach strikt verboten werden.
Naja, wenn wir mittlerweile von Beschleunigungswerten von 0-100 in <3s reden. Hat es 50+km/h in etwa 1.5s. Wenn also wer an der Ampel denkt er müsse die Launchcontrol ausprobieren, dann bleibt als übersehener Fussgänger verdammt wenig Zeit um zum Sprung anzusetzen. Und das noch nicht einmal als Oma/Opa. Und nein, das Argument „Menschen werden nicht so blöd/unverantwortlich sein“ zieht nicht. Die Leute fahren teilweise Rennen mit weit über 100km/h in den Städten.
Ich finde die Idee des OP sehr gut. Leider wird es vermutlich nie dazu kommen.
Die »Freiheitskämpfer« sind wieder unterwegs. Illegale Rennen in Städten sind durchaus ein Problem und mit der weiteren Verbreitung von E-Autos kann die brachiale Beschleunigung eben doch ein Thema werden, das irgendwie reguliert werden muss.
Eventuell meinst Du damit ja mich
Ich zähle mich explizit nicht zur Fraktion Freiheitskämpfer.
Allerdings denke ich, dass es eine Balance zwischen Regulierung und dem dadurch erreichten Nutzen geben muss.
Und zwar meine ich das hauptsächlich mit Blick auf die ohnehin schon gespannte gesellschaftliche und vor allem politische Situation im Land.
Gern lasse ich mich mit Zahlen vom Gegenteil überzeugen, aber der Sicherheitsgewinn einer solchen Maßnahme wäre wohl überschaubar, wenn auch nicht null.
Der Unmut, vor allem gewisser Gruppen, wäre dafür unverhältnismäßig groß.
Das gleiche Argument lege ich beim Tempolimit auf Autobahnen vor. Ich bin so klar wie es nur geht pro Tempolimit. Aber ein erheblicher Teil der Bevölkerung ist geradezu fanatisch dagegen. Daher wäre mir der „Invest“ zu hoch und ich bin, rein politisch, eher gegen das Limit.
Solche Abwägungen Leben gegen Unmut sind mehr als unbefriedigend, aber leider im derzeitigen Umfeld ein Faktor.
Und wie gesagt: ich halte das Problem für eher untergeordnet wichtig.
Nun ja, ich erinnere an die StvO. Jeder muss sich so verhalten, dass andere nicht, über das vermeidbare Maß hinaus, gefährdet werden. Wenn jemand das nicht berücksichtigt, dann bringen auch weitere Regelungen nicht viel. Uneinsichtige Raser wird keine Regelung stoppen, die sehen das teilweise sicher eher als Ansporn.