ich habe eine neue Merkwürdigkeit entdeckt, die ich gerne mit euch teilen möchte und die ich mir nicht erklären kann.
Hinweis: Ich hatte 2021 mit meinem ersten P2 schon die klebende Lenkung um die Mittelachse und auch die abfallende Lenkung in beide Richtungen ohne Geradeaus-Stellung. Siehe hier: Lenkung fährt nicht geradeaus .
Nun habe ich meinen neuen P2 aus Modelljahr 2026 und es ist folgendes passiert:
Das Auto wurde auf Winterrädern ausgeliefert und fälschlicherweise wurden auf der Vorderachse 9" breite Felgen montiert, obwohl nur 8" erlaubt sind. Das Auto fuhr mit diesen Rädern perfekt und wie auf Schienen. Alles gut.
Die Werkstatt hat den den Fehler der falschen Räder bemerkt und die Felgen vorne gegen die richtigen 8" getauscht. Also Auto auf die Bühne, Räder tauschen, fertig.
Und siehe da: die klebende Lenkung um die Mittelachse und auch die abfallende Lenkung in beide Richtungen ohne Geradeaus-Stellung ist auch nun wieder bei diesem neuen Auto da!
Ich wohne an einer topfebenen Autobahn, die im kalten Krieg sogar als Notlandeplatz für die Luftwaffe gedacht war. Das Auto kippt ab. Selbst der automatische Lenkungsassistent (oder wie das Ding heißt) lenkt jede Sekunde rechts links rechts linke rechts, etc. Das Lenkrad steht nicht mehr still.
Wie kann das sein? Das gibts doch nicht.
Das kann doch nicht an der Lenkung liegen. Die ist doch noch die gleiche. Oder kann die sich beim Räderwechsel verstellen?
Die Räder sind neu und gewuchtet. Das kann es auch nicht sein.
Ist es eine Software-Sache, dass die Software nun irgendwas anders erkennt und sich anders verhält? Aber dann müssten das viel mehr Leute haben nach jedem Räderwechsel.
Ich kann es mir nicht erklären. Das Auto fährt ganz anders.
Ich habe jetzt 23k km am Fahrzeug und bei mir tritt es bis dato nicht mehr auf. Hab die Winterreifen drauf und wir hatten auch schon -8°C bzw mehrere Tage Temperaturen um Null oder deutlich darunter - also genau die Bedingungen wo es so richtig „reinkickte“ mit der Lenkung.
Der Lösungsansatz ist vermutlich fahren und Kilometer raufbringen…
Ich war nicht dabei, daher kann ich das nicht sagen. Ich würde vermuten, dass das Auto auf die Hebebühne gefahren wurde und dann oben ist. Da lenkt ja keiner mehr.
Welcher Sensor wäre denn das?
Wenn das Auto mit Schwung gegen den Bordstein knallt und sich die Achsgeometrie verstellt kann ich mir das vorstellen, aber für Radwechsel wäre eine technische Erklärung und Quelle nett…
Je mehr ich darüber nachdenke, desto interessanter finde ich diesen Ansatz, denn mein erster P2 MY 22 in 2021 hatte zu Beginn einen Fehler: Die 12V Batterie wurde leer gesaugt und die Werkstatt hat nach eigener Angabe das Auto ohne Strom schieben müssen. Danach hatte ich das enorme Kleben und Abkippen!
Das würde deine Theorie bestätigen.
Also reine Spekulation, das solltest du auch als solche kennzeichnen!
Z.B. bei jedem TÜV werden mit „Zündung aus“ die Räder von Anschlag zu Anschlag gedreht um die Achsmanschetten zu prüfen und später manchmal mit „Zündung an“ wieder in geradeaus.
Das Lenkwinkelsystem kennt und misst den Absolutwinkel, somit ist das kein Problem (es sei denn die Software ist komplett daneben…)
Ist vollkommen egal wenn der Absolutwinkel ermittelt wird.
Stellung 83,17° → Zündung aus
jemand dreht an der Lenkung → Stellung 57,39°
Zündung an → neue Messung 57,39°
Edit: eure These ist aus zwei Gründen nicht haltbar/zielführend:
die absolute Messung berücksichtigt Lenkwinkelverstellung auch wenn das System „aus“ ist und der Winkel durch äußere Einflüsse verändert wurde.
eine unberücksichtigte Veränderung des Lenkwinkels beim Zustand „aus“ würde zu einem Offset in der jeweiligen Richtung führen d.h. das Auto würde z.B. mit dem PA bevorzugt nach links oder rechts, je nach Offset fahren. Ein klebende Lenkung ist aber bzgl. des Lenkwinkels ein vergrößerter „0-Bereich“, das ist so nicht erklärbar.
Edit 2:
Die Polestar-Lenkunterstützung ist elektrisch. Die notwendige Unterstützung wird aufgrund Lenkwinkel und -geschwindigkeit ermittelt. Zusätzlich wird das Lenkmoment, also ordinär die Lenkkraft, ermittelt. Bei einer klebenden Lenkung würde ich primär auf diesen Drehmomentsensor (=Stromaufnahme Lenkmotor) tippen.
Das du aber zweimal ein Auto mit defekter Drehmomentdetektion erwischst, halte ich für den berühmten „Sechser im Lotto“.
Eine elektrisch unterstütze Servolenkung ist um die Nulllage grundsätzlich etwas gefühllos, vielleicht bist du darauf einfach „sehr sensibel“. Das würde auch zu den „9“ vorne problemlos" passen, denn da sind die Lenkkräfte einfach definierter, weil die Reifen strammer auf der Felge sitzen.
Das kann ich ausschließen, da ich beide Autos zuvor perfekt eingestellt bekommen hatte, also ab Werk.
MY22 war nach nur 5 Tagen in der Werkstatt mit defekter 12V Batterie → Danach enorm klebende Lenkung und abkippen auf die Seite, die dann gelenkt wurde. Also entweder klebend, oder sofort stark einschlagend.
MY26 war nach 8 Tagen in der Werkstatt zum Räderwechsel. Danach leichtes kleben und leichtes abkippen. Deutlich spürbar, aber nicht so stark wie MY22 damals.
Ergo: Es war beide Male nachdem das Auto in der Werkstatt war und es hat sich danach nicht von alleine gebessert. Zudem ist die Intensität des „Fehlers“ unterschiedlich groß, es muss also einen Faktor geben, der den Fehler größer oder kleiner macht.