Ich möchte mein Auto gerne lange fahren und wohne in einer kalten Gegend. Winter is coming und leider nur Carport mit Wallbox an der Hauswand neben dem Carport.
Ich möchte die Batterie schonen. Leider gibt es wohl auch keine Möglichkeit, die Batterie vorher zu wärmen (finde ich völlig unverständlich).
Was tun? Es gibt wohl die Möglichkeit, eine Schnelladestation ins Navi einzugeben, eine Runde zu drehen und dann wieder zurück in den Carport und dann zu laden (was ich völlig bescheuert finde, weil ich ja nicht erst 10 Minuten sinnlos durch die Gegend fahrn möchte, nur um zu laden) oder man gibt im Timer eine Abfahrtszeit an, dann wird das Auto vorbeheizt (wohl auch der Akku, wenn der Polestar 2 in der Wallbox angeschlossen ist). Was ich aber auch völlig bescheuert finde, denn ich wenn das Fahrzeug dazu in der Wallbox stecken muss, muss ich ja auch die Ladezeit timen was auch sehr umständlich ist und ich bin mir nicht einmal sicher, ob das funktioniert, also die Batterie tatsächlich erwärmt wird. Außerdem heizt es dann auch den Innenraum, was ich aber gar nicht will, weil ich ja nur laden aber nicht fahren möchte.
Die schlechteste Alternative wäre gar nichts zu machen und die Ladegeschwindigkeit auf 5A einstellen bei -15 Grad.
Aber ich sehe nicht ein, warum es so kompliziert ist, die Batterie einfach vorzuheizen und dann hat man die ganzen Probleme nicht.
Bei 11kW aus der Wallbox besteht meiner Meinung nach kein Bedarf irgendwie ins Thermomanagement einzugreifen. Das ist nichtmal 0,15C, das muss der Akku ohne Probleme wegstecken können.
Ganz ehrlich: Bei AC-Ladung würde ich mir keine Gedanken um die Temperatur der Batterie machen. Die Ladeleistung ist im Vergleich zu der Batterieleistung so niedrig, dass sich das nicht nennenswert auf die Lebensdauer der Batterie auswirken dürfte. Das BMS wird dann schon dafür sorge Tragen, dass die Batterie (falls notwendig) ausreichend temperiert wird.
Viel wichtiger für die Langlebigkeit ist, die Batterie nicht über einen längeren Zeitraum bei sehr hohen oder sehr niedrigen SoC zu halten.
Darum kümmert sich das BMS vollautomatisch, du musst dir keine Gedanken machen.
Meistens dürfte beim AC-Laden keine Temperierung notwendig sein.
Bei extremen Temperaturen und auch nur wenn das Auto vor dem Laden lange gestanden hat (=ausgekühlter Akku) beobachte ich einen „schlechten“ Wirkungsgrad zu Beginn der Ladung. Ich vermute, dass dann ein Teil der Energie in eine Temperierung gesteckt wird.
Nach 1-2h Ladezeit ist der Wirkungsgrad wieder auf bekanntem, normalem Niveau.
Danke, also dann doch eher die Variante „Augen zu und durch“
Aber jetzt doch rein theoretisch: Wenn ich - sagen wir mal 20 km von der Arbeit nach Hause fahre und es ist richtig kalt, -10 oder -15 Grad, wäre es dann nicht sinnvoll, ich würde eine DC Station anwählen, damit auf der Fahrt die Batterie vortemperiert wird und ich kann dann zuhause im Carport bedenkenlos laden? Falls ja, warum gibt es nicht einfach einen Button in der App, dass das Auto die Batterie auf 25 Grad erwärmt und fertig. Ich denke, damit könnte man eine ganze Menge nicht-Garagenbesitzer vom Kauf eines Polestars überzeugen.
Um „unnötig“ weiter zu präzisieren: das vortemperieren kostet auf der kurzen Fahrstrecke einfach zu viel Energie als dass sich ein merkbarer Verbrauchsvorteil ergeben würde.
dann genügt real weder Strecke noch Zeit um 400kg Akku nennenswert zu erwärmen.
Da dies schlicht und einfach dir den Verbrauch ins Astronomische treiben würde. Nehmen wir einmal an Eigenerwärmung und Verluste halten sich die Waage (positiv thinking!!), dann kann man statisch rechnen:
für -10°C auf 25°C
Q = m * C * dT
Q =400kg * 880J/kg*K * 35K = 12.320.00 J = 3,4kWh
3,4 kWh auf 20 km → 17 kWh/100km zusätzlicher Verbrauch - und das für nichts…
Alles klar. Vielen Dank. Ich denke ich habe es dann grundsätzlich verstanden.
Eine kurze Nachfrage: Wenn ich meine Batterie maximal schonen möchte - macht es Sinn, das Laden auf 5A zu begrenzen (vorausgesetzt ich fahre abends in den Carport und kann problemlos die ganze Nacht laden) oder ist auch sinnfrei? Um die zusätzlichen Kosten mache ich mir nur wenig Gedanken, es ist ja jetzt auch nicht so oft, dass es es -10 Grad hat, vielleicht im Januar oder vereinzelt auch Anfang Februar und ich lade ja auch nicht jeden Tag.
Eine Leistung unter 11 kW ist insbesondere bei sehr kalten Temperaturen gleich aus mehreren Gründen widersinnig:
Bereits 11 kW sind schonend für den großen Akku. Noch weiter runter zu gehen, bringt keine relevante zusätzliche Schonung.
Dein Auto zieht beim Laden immer eine gewisse Leistung für das Management. Diese ist immer etwa gleich, egal wie schnell Du lädst. Folge: Je niedriger Deine Ladeleistung, desto höher diese Verlustleistung in %. Folge daraus: je langsamer und damit länger Du lädst, desto mehr Geld lädst Du direkt in die Tonne.
Ein auf Maximum arbeitendes BMS inkl. Akkuheizen des Polestar 2 läuft bei ca. 8 kW worst case. Wenn es Dir also genau auf das Vorheizen ankommen sollte, ist jeder Strom unter 8 kW ohne Sinn, da Du damit nicht mal das BMS komplett bedienst.
In Summe: Drosseln deutlich unter 11 kW ist, auch und vor allem bei Kälte, völlig für die Füße.
Jedesmal wenn du vom Gas gehst oder bremst, rekuperiert das Auto. Das heißt, du lädst den Akku unbewusst, wahrscheinlich sogar mit höherer Spitzenleistung, als wenn du ihn zuhause ansteckst.
Nein das heißt es nicht. Die Akkuheizung wird auch funktionieren, wenn Du mit 3 kW lädst. Nur halt dann mit runter regulierter Leistung, die dann aber länger nötig ist. Es wird dann eben nur verdammt ineffizient, lahm und teuer aus den genannten Gründen. Und es bringt Dir und Deinem Akku wirklich keinerlei Vorteil.
Ich stelle mal in den Raum, dass (tägliches) Laden unter 16A vermutlich schonender für den OBC ist. Dass der nicht ganz günstig ist und auch nicht ewig hält, kann man ja schon einigen Threads hier im Forum entnehmen.
Hat aber wiederrum nichts mit der Aussentemperatur zu tun
Zwei weitere Bemerkungen dazu, dass ich mir kaum Sorgen machen würde (ausser vielleicht unter „sibirischen“ Bedingungen):
wenn (nächtliche) Minusgrade so schlecht wären für das (AC) Laden der Batterie, dann müssten aus den nordischen Ländern haufenweise Problemfälle bekannt sein (gerade auch aus Norwegen mit seinem hohen BEV Bestand, u.a. auch Polestars), vielleicht hat da jemand besseren Einblick
Das BMS ist wirksam und „steuert“ (=begrenzt) deshalb die Stromeinspeisung bei der Rekuperation ja auch nicht nur bei hohem SoC (>90%), sondern auch bei (zu) kalter Batterie („Schneeflocke“ sichtbar im Display beim Batteriesymbol), und zeigt das auch graphisch durch den schraffierten (= nicht nutzbaren) Bereichen links und rechts in der Leistungsanzeige für die Batterie.
Rekuperation findet nicht statt bei SoC über 90%? Und bei Kälte? Wieder was gelernt.
Woher hast du die Info? Einen Unterschied beim Fahren hab ich noch nicht bemerkt.
Das Vorbereiten der Batterie nutze ich nur bei Langstrecke und wenn es kalt ist. Den Nutzen muss man nicht überbewerten.
Bei normalen Temperaturen erkenne ich keinen Unterschied beim Laden nach längerer Fahrt, auch ohne Eingabe eines Ladepunkts als Ziel startet das Laden mit voller Leistung.
Und zur Lebensdauer des Akkus würde ich mir keine Sorgen machen. Meiner hat nach 115.000 KM noch ca. 95 % SoH. Bin sehr zufrieden. Mein anderes E-Auto (Corsa) ist schon auf 80% runter, erst 60.000 KM und ausschließlich an der Wallbox geladen.
Also ich lade seit 5 Jahren über eine smarte Wallbox mit Photovoltaikanbindung. Je nach Sonneneinstrahlung darf das BMS & der Akku 6-32A bei 1ph oder 6-16A 3ph verarbeiten. Seit Tibber 15min Preise hat gibt es auch ab und zu 15min Spikes wenn der Preis unter eine gewisse Schwelle fällt.
Ich habe allerdings eine Garage, aber auch da hat es bei >600m ü. NN im Winter über Tage/Wochen mal Minusgrade auch zweistellig.
Dem Akku (SoH >92%) und BMS ist das bisher ziemlich egal.