Laden mit eigener PV Anlage

Hallo zusammen.
Ich werde mir demnächst einen Polestar 2 kaufen und diesen vor allem Zuhause über die eigene PV-Anlage laden.
Die Anlage ist nicht so groß. 9 kWp in ost-west Lage. Wie sind eure Erfahrungen beim Laden mit einer derartigen Anlage. 10 kWh werde ich höchstens in Sommer schaffen, sonst müsste ich eher langsam mit 5 kWh laden, dann dauert es aber doppelt so lange.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wie handhabt ihr das Laden Zuhause (egal ob mit PV Anlage oder ohne)?

Vielen Dank für euer Hilfe!

Zu beachten ist, dass der Mindeststrom 6 Ampere beträgt. Somit lohnt es sich in diesem Fall sicherzustellen, dass zwischen Einphasig und Dreiphasig umgeschaltet werden kann. Es gibt in diesem Forum bereits Hinweise zu intelligenten Lösungen.

Das Fahrzeug steht bei mir immer wieder auch mal einen ganzen Tag zu Hause, dann stört es nicht, wenn mit kleiner Leistung geladen wird… Einfach Dreiphasig wie bei mir heisst das dann 4.1kW.

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Kann man das alles am Auto einstellen? Wallbox hätte ich an den Go-E-Charger 11 kV gedacht.
Produzierst du eigentlich soviel Strom und so schnell, daß sich das Laden ausgeht, oder brauchst du auch etwas vom Netz?

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Der Trick ist eine Software, die den Ladestrom für das Auto immer danach regelt, was an Solarstrom zur Verfügung steht. Dann zieht das Auto keinen Strom aus dem Netz, aber es wird auch kein überschüssiger Strom ins Netz gespeist. Dazu ist die Phasenumschaltung an der Wallbox wichtig, weil Du sonst viel Strom „liegen lässt“.

Du lädst einfach immer, wenn Du Zuhause bist, die Sonne scheint und die Batterie noch nicht voll ist. Wenn Du schneller laden musst, geht das natürlich.

Vereinzelte Wallboxen oder PV-Steuergeräte haben das eingebaut, aber meist wirst Du ein separates Programm benötigen.

Ich nutze evcc (https://evcc.io/) und bin damit sehr zufrieden.

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Ich habe auch den go-e charger und steuere ihn über mqtt. Im letzten Jahr habe ich es geschafft zwei e-Autos bei (fast) täglicher Nutzung zu 95% nur mit überschuss zu laden. Mit 14kWp und natürlich nur von ca. April bis September. Ansonsten ist immer wieder Netzstrom dabei. Ich nutze die Wallbox nur dreiphasig von 6-16A und Arbeit bei „Unterdeckung“ mit den oberen 10% des Haus-Akkus um häufiges ein- und ausschalten zu unterbinden.

Hätte auch schon andere Wallboxen und die go-e ist mit Abstand die Beste.

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Das klingt sehr gut. Hast aber auch eine größere Anlage als ich. Wie ist deine Ausrichtung? Ost/West wie bei mir, ist eben nicht das Beste.

Habe das meiste in Süd 30° und 15°. Und ca. 3kWp Richtung Osten.

Im Hochsommer habe ich einen Ertrag von max. 100kWh am Tag. Jetzt bei ungestörtem Sonnenschein schaffe ich knapp 30kWh.
Bei Wolken/Regen/etc. Natürlich deutlich weniger.

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Hallo Berni, ich habe eine 6kWp Anlage. Mit Überschussladen (SCharger von Huawei) funktioniert das ganz gut. Zwischen Anfang April und Ende Oktober 2024 habe ich keine Zuladung vom Netzt gebraucht. Habe aber bei jeder Gelegenheit das Auto dran gehängt…

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Man kann zwar mit mindestens 6 Ampere laden, aber selbst wie der Überschuss der PV nur 4 Ampere sind, sind es 4 Ampere weniger vom Netz bzw. die man nicht für 7 Cent einspeist und dann für den vielfachen Preis wieder vom Netz zieht beim laden. Definitiv ein geiles Gefühl, wenn der Strom zum fahren von der eigenen PV kommt. Entweder händisch starten und einstellen oder besser automatisch regeln lassen. Siehe evcc.

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Du meintest wahrscheinlich 10kW und nicht 10kWh?

Ich halte 10kW für utopisch bei West/Ost.

Ich habe 9,72kWp in fast genau West/Ost bei 45°Dachneigung. PVGis meint, dass ich ca.750kWh/kWp im Jahr ernte. In 2014 habe ich tatsächlich etwas mehr bekommen.

Bei durchgängigem Sonnenschein kommen ca.5,6 kW am Mittag vom Dach. Bei wechselhaften Wetter kurzzeitig auch 8kW. An einem guten Frühlingstag ernte ich knapp über 55kWh an einem Tag. Im Hochsommer ist das auch etwas weniger.

Meine Walbox kann PV-Überschuß laden. Das ist sehr nützlich. Oft lade ich auch nur einphasig mit 3,7 kW. (16A) Mittags auch schon einmal dreiphasig mit 5,5kW (8A).

(Standort: eher Norddeutschland)

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Solange Überschuss vorhanden ist, macht eine Logik/Steuerung für Überschussladen immer Sinn. Entweder man beschäftigt sich mit openWB, evcc oder nimmt den nativen GOe Controller mit GOe Home Wallbox. Funktioniert alles drei wunderbar und ist nur eine Frage des Invests und der persönlichen Präferenz.

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Mein „schlauer“ aber nicht ganz legaler tip wäre eine 22kw Wallbox zu nehmen da man damit auch einphasig mit bis zu 32 A/7,2kw laden kann was den Vorteil hat das man bei geringem Ertrag feiner den Pv-Überschuss ins Auto bekommt

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Hallo Berni,
steht Dein Polestar jeden Tag tagsüber zuhause?
Wenn „ja“, dann ist die beschriebene Software-Lösung zur Vermeidung von NetzstromBezug sicher sinnvoll.
Wenn „nein“, solltest Du über einen Stromspeicher nachdenken.
Aber der ergibt immer Sinn! :grin:
Die 9 kWp reichen im Sommer dicke, im Winter (Nov bis Feb.) garnicht. Da wirst Du immer Strom aus dem Netz brauchen. Aber der ist daheim immer günstiger als an öffentlichen Ladesäulen.

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Ich habe bei mir mittlerweile 20kWp Ost/West und mit Wärmepumpe und zwei EVs reicht das im Winter nicht, aber erlaubt automatisch ein paar Prozent rein zuladen, wenn die Sonne scheint. Im Sommer habe ich bis zu 15kW Leistung und erzeuge teilweise 130kWh am Tag, da sind die Autos quasi immer voll.

Wichtig finde ich die Sache mit dem automatischen Start bei Überschuss und auch die Nachregelung.

Ich habe zwei OpenWB im Einsatz, die damals (2020/21) die einzigen waren, die eine Phasenumschaltung konnten. Wie bereits gesagt, der Polestar kann 32A 1ph was bei wolkigem Wetter schon Sinn machen kann, weil die Phasenumschaltung bei plötzlicher Sonne zu träge ist und man Ladung verschenkt.

Die OpenWB hat kann zusätzlich flexible Stromtarife wie Tibber und startet das Laden beim Unterschreiten einer bestimmten Preisschwelle. Auch können mehrere WB im Verbund laufen, falls nötig.

Insgesamt ist die OpenWB Lösung sehr mächtig, aber seit der Software-Version 2.0 auch sehr komplex. Daher würde ich das nur technisch affinen Personen empfehlen. Mittlerweile gibt es auch einige Varianten mehr auf dem Markt. Der genannte Go-E Gemini mit dem go-e controller oder Huawei Wallbox mit Emma (wenn man ein Huawei System hat). Alles von einem Hersteller ist vermutlich maximal simpel wenn man es durch den Solarteur beauftragt, aber auch ein Vendor-Lockin (d.h. wenig flexibel, wenn sich Komponenten ändern, was aber bei PV eigentlich eher so in 15-20 Jahren sein sollte).


Insgesamt kann das dann so aussehen, wie auf den Fotos. Also unbedingt machen, ich lade so 3-4MWh in die Autos :laughing: - billiger geht es nicht.

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Das mit der Openwb kann ich so nur bestätigen, hatte ganz schöne Kopfschmerzen beim Wechsel von 1.9 auf 2.0

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Ich bin noch auf der alten Version 1.9.x steht nicht im Internet und tut was es soll… daher habe ich aktuell keine Motivation das Teil upzudaten, beim letzten Versuch von etwa einem Jahr, war es meiner Meinung nach unbrauchbar, weil halb fertig.

Wie bist du mit 2.x mittlerweile zufrieden?

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Schwierig. Einige Funktionen gut aber zu komplex und nicht so einfach zu bedienen wie die 1.9.
Hätte ich meine Pv nicht erweitert wäre ich bestimmt bei 1.9 geblieben. Meine Frau kommt mit dem Umstellen garnicht zurecht was verständlich ist

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Danke für eure vielen Postings. Da habe ich einiges zum Nachdenken und Lernen. Ich werde auch bei meiner PV Firma nachfragen, was die mir empfehlen können.
9 kWp Ost /West mit einem 5 kW Speicher ist eben nicht die Welt. Aber Mitte Februar bis Mitte Oktober komme ich damit durch die Nacht. Für Auto zum Laden ist der Speicher aber nicht geeignet. Im Winter würde da auch kein größerer helfen, weil schon der kleine nicht voll wird.
Also vielen Dank an euch alle!

Ich habe einen Akku mit ca.5kW nutzbarer Kapazität. In der Übergangszeit sauge ich den morgens gerne noch leer. Nachmittags ist er dann wieder voll. Das reicht dann um mit dem Auto von Wochenende zu Wochende mit den größeren Ladehüben zu kommen.

Auch liege ich des öfteren an der Grenze zwischen ein- und dreiphasigem PV-Überschußladen. Dann stelle ich gerne dreiphasig ein, begrenze im Auto auf 6A. Dann wird etwas aus dem Akku zugefüttert. Beizeiten wird auf einphasig umgestellt um den Akku wieder voll zu bekommen.

Das liegt aber alles an dem eigenen Fahrprofil. Das ist bei jedem anders.

Was @Kreuzschnabel sagt. :sweat_smile: habe sehr ähnliche Daten, Speicher etwas größer.

Meine PV ist ‚eher ungünstig‘ in alle Himmelsrichtungen (wegen der Dachform) ausgerichtet und trotzdem habe ich letztes Jahr mit dem Auto eine Autarkie von etwa 47% für die Ladungen zu Hause erreicht. Bei 20tkm/pa kann ich damit leben.
Wallboxen sind von easee, weil ich einige Anforderungen hatte. Phasenumschaltung geht problemlos mit PV Überschuss

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