Ladesäulenblockierer

Plugsurfing hat soeben angekündigt dem Trend zu folgen und ab nächster Woche auch Blockiergebühren einzuführen. Da auch hier die Blockiergebühren zeitlich unabhängig sind, wie bei immer mehr Anbietern, frage ich mich so langsam, wie ich an einem (Reise)Ziel mit leerem Akku mein Auto über AC wieder voll bekommen soll. Das scheint zum Standard zu werden. Über Nacht aufladen ist damit gestorben oder aufstehen mitten in der Nacht ist angesagt. Tagsüber dann nach 4h zum Auto und ab und wieder anstöpseln.
Ich weiß das ist bemessen an der durchschnittlichen Ladezeit, aber warum wird das nicht wenigstens zeitabhängig festgelegt. Wobei dass ja auch durchaus tagsüber relevant sein kann.
Die Folge ist, dass öffentliche Ladestationen nachts nun entweder nicht benutzt werden oder ein Auto mit E-Kennzeichen da parkt ohne zu laden, wenn es die Parkregelung (zB in München) erlaubt.
Ich finde Blockiergebühren in der aktuellen Form an AC Ladestationen nicht förderlich für die E-Mobilität und eine echte Kostenfalle.

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Das sehe ich anders: so oft habe ich mich schon über die Dauerparkenden Blockierer geärgert.

Dabei bin ich Laternenparker und habe nicht mal eine Wallbox, die ich nutzen könnte :man_shrugging:t2:

Das sehe ich genauso wie Du,

hier meine Frustmail an Plugsurfing:

Hallo,

mit Bedauern habe ich heute eine E-Mail von Plugsurfing erhalten, in der Blockiergebühren angekündigt werden. Sie erläutern warum, ich möchte ihnen erläutern, warum es für mich und andere, die ausschließlich öffentlich laden können frustrierend ist.

  1. Mein Akku ist beim AC Laden nach 4 Stunden bei weitem noch nicht voll. Für mich bedeutet das, ich kann ohne Blockiergebühr meinen Akku nicht mehr voll laden. Das bedeutet für mich, deutlich häufiger laden zu müssen, wenn ich nach 4 Stunden eine Strafgebühr umgehen will. Das ist absolut nervig, dass ist ein Grund, warum ich ein Auto mit einer relativ hohen Reichweite habe, um weniger häufig laden zu müssen.

  2. Es gibt viele Ladesäulen, die es mit sich bringen, dort länger laden zu können. Bsp.: Harz. Ich fahre nach Braunlage, stecke da am Touristenparkplatz mein Auto an und möchte dann auf den Wurmberg. Frage,… soll ich nach der Hälfte der Strecke umkehren und mein Auto wieder abstecken? Gerade in Wandergebieten mit Touristenparkplätzen frage ich mich, wo die 4 Stunden Regel sinnvoll sein soll?

  3. Park and Ride Parkplätze. Nutze ich regelmäßig und auch die dort befindlichen Ladesäulen. Dann fahre ich mit der Bahn / Fahrgemeinschaft zur Arbeit. Ich habe einen 8 Stunden Arbeitstag und muss dann auch wieder zurückfahren. Ich kann nicht zwischendurch von einer Stadt zur anderen fahren, meinen Arbeitsplatz verlassen, nur um mein (dann eh noch nicht voll aufgeladenes) Auto wieder abzustecken.

Wie gesagt, ich kann nur öffentlich laden, aber diese Regelung mit der Blockiergebühr ist frustrierend. Bei Schnelladern kann ich es total nachvollziehen und finde das auch richtig, aber nicht bei Langsamladern.

Ich habe nun schon ENBW verbannt, Shell (die haben es ja auch angekündigt) und nun auch noch Plugsurfing.

Brauche ich wieder einen Verbrenner!

Mit freundlichen Grüßen,

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So sehr ich die Problematik auch verstehe und es genauso wenig mag nach 4 Stunden abzustecken - Blockiergebühren müssen aus meiner Sicht leider sein. Und wenn es nach mir geht bereits 30 Minuten nach Erreichen der 100%. Die Blockierer werden leider immer mehr. Und an einer Tanksäule kann das Auto auch nicht einfach stehen bleiben.

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Ich bin voll bei @Sascha. Diese Regelungswut endet wie beim ÖPNV, der ist nicht Nutzbar weil das Angebot schlecht ist, sondern weil Schweineteuer und total umständlich zu bedienen.

Ladeblockierer sind überhaupt kein großes Problem. In unserer Stadt gibt es inzwischen > 150 Ladestationen. Gerade eben werden mir in der LadeApp gut 70 freie Stationen angezeigt. Da ist genügend frei. Die anderen 80 laden wohl über Nacht und zahlen extra. Das ist Schikane pur.

Viel besser wäre Erziehung, also z.B. Plakataktionen, dass sich Autofahrer nicht egoistisch verhalten sollen. Da hapert es ja noch an vielen anderen Ecken.

Es wird Zeit dass sich die Autohersteller etwas einfallen lassen. Wenn das Auto voll ist, soll es sich von alleine abmelden. Dann steht es halt mit Kabel angeschlossen noch eine weile herum.

Und ich wundere mich, warum ich keine Push Notifikation bekomme sobald das Auto voll ist.

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Für mich reine Geldmacherei!
Damit angefangen haben ja Anbieter mit eigenen Säulen, die möglicherweise noch ein Interesse daran haben könnten, einen hohen Stromdurchsatz zu erzielen. Aber auch dort wird nachts um 3 keiner sein Auto wegfahren, damit sich ein anderer anstecken kann.
Jetzt ziehen die Anbieter mit kaum oder keinen eigenen Säulen nach. In deren Geschäftsmodell spielt es ja eigentlich keine Rolle, wie die Ladesäule des Roamingpartners ausgelastet ist.
Die vorgeschobenen „wir wollen dass es allen gut geht“-Argumente sind doch nur Marketinggelaber um zusätzlich zu kassieren.
Und die blockierenden Hybriden wird man so auch nicht los werden. Meist sind das doch subventionierte Geschäftsfahrzeuge mit Firmenladekarte. Da ist es doch dem Mitarbeiter egal, was es kostet.

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Eine nutzerfreundliche Regel, die bei den SuC gut geklappt hat, an AC aber leicht zu umgehen ist: Es werden dann garantiert Einige den Ladestrom so runterregeln und evtl. sogar ein 1P-Kabel nutzen, dass der Wagen pünktlich nach dem Frühstück/Essen/Theaterbesuch/Arbeitstag fertig ist.

Deshalb haben einige Anbieter auch Regeln, die die Nachtzeiten dazu ausschließen.
Einer meiner Anbieter rechnet über ladenetz.de ab und kann dies wohl aussteuern. EnBW argumentiert hier mit der Einfachheit der Regeln weshalb sie das nicht machen.
Vier Stunden sind einfach zu wenig, aber ohne wird es auf Dauer schwierig. Und vielfach wird dies ja auch schon in den Städten mit Parkscheiben kombiniert, so dass eine Überschreitung doppelt teuer wird.

Die Antwort von Nextmove

"anbieter wechseln.

elli berechnet nur nachts.

ewe go und elvah haben keine Zuschläge.

die Zuschläge sind aber kein „geschäftsmodell“ der Anbieter, sondern werden von den Betreibern der Infrastruktur fast überall erhoben, d.h. die o.g. anbieter zahlen dann aus der eigenen tasche"

Auf die Idee, den Anbieter zu wechseln wäre ich ja im Leben nicht gekommen :roll_eyes:

Bischen kurz angebunden, aber die bekommen ja auch einige Mails am Tag.

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Hier in Hamburg 2h zwischen 8:00 und 20:00 :+1:

Und die Hamburger Energiewerke verlangen meines Wissens keine Blockiergebühr.
Also werde ich es so machen am Tag werde ich den günstigeren Tarif von EnBW nutzen. Und wenn ich den Wagen über Nacht voll machen will, greife ich auf die Hamburg Energie Karte zurück.

Meiner Meinung nach wird sich die Situation mit der Zeit entspannen. Wir sind nun Mal Early Adopters und ich ziehe den Hut vor jedem, der keine eigene Ladesäule hat und auf öffentliche Infrastruktur angewiesen ist. Diesen Stress würde ich mir wohl nicht antun, jeden Abend eine freie Säule zu suchen, um am nächsten Morgen zur Arbeit zu kommen und dabei womöglich nachts noch umzuparken. :scream: Hoffentlich geht der Ausbau wenigstens schneller voran, als der Mobilfunk. Nach über 20 Jahren haben wir immer noch Funklöcher in Deutschland. Wenn das bei der Ladeinfrastruktur ähnlich läuft, dann gute Nacht. :roll_eyes:

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Ich denke auch, dass sich dies mit der Zeit entspannen wird.
Wer möchte schon Nachts sein Fahrzeug umpacken. Und um 03:00 Uhr morgens werden eher wenige Menschen auf der Suche nach freien Ladesäulen sein.

Aber das liegt auch an uns, als Nutzer.
Vielleicht wäre es sinnvoll hier eine Art Policy zu erstellen, mit einer Muster email an die Ladenetzanbieter. Wenn sich hier genug Leute anschließen, startet dies den Denkprozess etwas früher.

Ein Vorschlag, über den man diskutieren könnte:

Beim Start des Ladevorgangs an einer AC Ladesäule nach 20:00 Uhr, fällt bis 07:00 Uhr keine Blockiergebühr an. Diese würde erst ab 07:01 fällig werden.

Wenn man sich hier abgestimmt hat (Abstimmung!) Ist es wohl kein großes Problem, einen Mustertext zu schreiben, der von uns verschickt werden kann.

Was haltet ihr von dieser Idee?

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Die Idee ist so schlecht nicht :grinning_face_with_smiling_eyes:, dafür könnte die Reichweite von nextmove genügen und Stefan Moeller hat auch ein eigenes Interesse aufgrund seiner Mietflotte.

Aber das ist eine grundlegende Aufgabe der Bundesnetzagentur - die sind nur schon mit dem Füllen der Gasspeicher restlos beschäftigt und überfordert :crazy_face:

Kann man so sehen…
Bringt aber nicht viel. Sehe ich eher als Kapitulation.
Zumindest einen Versuch ist es wert. Wenn man den Mund nicht aufmacht, wird sich auch nichts ändern. Der Verweis auf die Netzagentur…
Lass ich mal umkommentiert.

Ich glaube du hast mich vollkommen missverstanden, lies oben nochmal und hier anders formuliert:

  • deine Idee ist gut
  • wenn nur Polestar-Jünger schreiben ist das sinnlos, darum (zusätzlich) versuchen über nextmove eine größere Community und ev. Nachahmer zu erreichen
  • die Netzagentur wird nix bewegen, sollte aber immer hübsch im Verteiler sein damit sie es wissen

Was das jetzt mit Kapitulation zu tun hat verstehe ich nicht…

Dann habe ich Dich falsch verstanden. Ich dachte Du hältst es für sinnlos, weil es eh nichts ändert. Das habe ich dann als Kapitulation verstanden. Sorry.

Aber, mal sehen. Vielleicht wird ja was daraus.

Da hast Du natürlich Recht. Es geht halt nix über Verstand und Rücksichtnahme. Dann wären die meisten der Probleme schon gelöst.

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Eigentlich eine uuuralte und gute Praxis, wie ich sie - auch als beruflicher Vielfahrer mit Übernachtungen ohne hoteleigenen Parkplatz - seit vielen Jahren für viele Parkgebühren in Städten bzw. für blaue Zone kenne (über Anfangs- und Endzeit lässt sich diskutieren): wäre doch eigentlich gar nicht so schwer, ausser es geht wirklich nur um Profitoptimierung, und das im öffentlichen Raum…

EDIT:
Alle sprechen gerade in diesen Tagen von intelligenten Stromzählern, intelligenter Steuerung des Strompreises aufgrund des aktuellen Gesamtverbrauchs bzw. der aktuell verfügbaren Menge etc. etc., also da ist doch sicher auch eine Ladesäule in der Lage je nach Tageszeit z.B. unterschiedliche Blockiergebühren zu verrechnen. Aber „intelligent“ sind offenbar nur Geräte und Steuerungen und nicht zwangsläufig auch die Täter an den Schreibtischen… :thinking:

Ich denke so einfach ist das nicht in der Argumentation. Es gibt durchaus auch nachvollziehbare Argumente für eine Blockiergebühr. Ich möchte einfach mal zu bedenken geben, was ist mit den Menschen, die in Schichten arbeiten. Bei uns ist es z.b. häufig der Fall, dass der Dienst bis 24 oder 01.00 Uhr geht, im medizinischen Bereich gibt es auch solche Zeiten. Was ist mit diesen Menschen. Wenn die vom Dienst kommen, haben Sie dann Pech, weil alle belegt sind und vielleicht sogar nicht mal mehr laden. Ich denke es ist durchaus komplizierter, als man im ersten Moment denkt. Wenn es irgendwann ausreichend Lademöglichkeiten gibt, kann vielleicht differenziert werden, Säulen mit und ohne Blockiergebühr. Aber derzeit halte ich die Blockiergebühr aus den o.g. Gesichtspunkten durchaus für eine Lösung, die auch Menschen im Schichtdienst gerecht wird bzw. eine gewisse Gleichbehandlung für alle herstellt.

Auch im Falle von den angesprochenen Ausflugsparkplätzen halte ich die Gebühr für gerechter. Wie man es in der Praxis mit der Einhaltung der Zeit hält, ist eine andere Sache. Aber oftmals sind diese Parkplätze auch Parkscheinpflichtig und auch da muss man seine Zeit timen. Also, bis genügend Ladesäulen verfügbar sind, bin ich leider für die Gebühr.

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