So, nun hat es mich auch erwischt.
Das letzte Quantchen Strom ist aus der 12V-Batterie gewichen.
Kurzfassung:
Fahrzeugstand: November Update
KM-Stand: 1’398
VIN: 14xxx
Die 12V-Batterie war komplett leer, nach spätestens 4 Tagen.
Ein normales Ladegerät war nicht in der Lage die Batterie zu laden.
Polestar Assistance: +41 800 564 519
Der TCS-Techniker konnte die Batterie mittels Überbrücken wieder laden.
Ausführlich:
Die letzte Fahrt war Freitag, 5. März.
Direkt an Wallbox mit 11kw angeschlossen.
Das Ladelimit war auf 80% gesetzt.
SoC bei ca. 75%
Dienstag, 9. März: kein Lebenszeichen mehr.
Ladebuchse beim Fahrzeug leuchtet nicht.
Entriegeln des Ladekabels nicht möglich (fungiert nun als Wegfahrsperre)
Öffnen des Fahrzeugs nicht möglich
Öffnen der Fahrertüre mit Notschlüssel
Keine Anzeigen, keine Beleuchtung, toten Stille
Polestar Connect Knopf (sollte eine Stützbatterie haben), funktioniert auch nicht
Frunkabdeckung für Ladepunkt 12V-Batterie geöffnet
Ladegerät angeschlossen
Ladevorgang wird nicht gestartet (Anscheinend ist Batterie zu leer, so dass „normale“ Ladegeräte nicht laden können)
Öffnen der Batterieabdeckung
Papierrest mit chinesischen Zeichen liegt lose darunter.
Einzelne Plastikabdeckungen noch mit Schutzfolie versehen.
Die Befestigung des Kabels am Minuspol ist lose, und konnte von blosser Hand abgezogen werden.
Galliker via E-Mail angefragt, was denn nun das Vorgehen sei.
Diese haben sehr schnell reagiert und mir die Telefonnummer von der Polestar Assistance, resp. Volvo Assistance, resp. TCS gegeben.
Leider war dies auf der Polstar-Webseite nicht klar ersichtlich.
Da war die Telefonnummer zwar ersichtlich, es stand jedoch bei der Adresse Göteborg Schweden.
Da mein schwedisch inexistent ist, habe ich mich nicht getraut da anzurufen.
Aber für die Schweiz gilt:
Polestar Assistance: +41 800 564 519
Es folgte ein Anruf bei TCS, welcher zunächst mein Fahrzeug anhand der VIN suchen musste. (Wollte zuerst KFZ-Kennzeichen wissen, was aber keine Treffer ergab.)
Es würde ein Techniker in den nächsten 30-40 Minuten vorbeikommen.
Der Techniker traff dann nach ca. 90 Minuten bei mir ein.
12V-Batterie mittels Booster angeschlossen via offizieller Ladepunkte.
Funktionierte jedoch nicht. (vermutlich wegen Lack auf Chassis-Schraube)
Booster direkt an Minus-Pool Batterie angeschlossen.
Alarmanlage geht los. (Meine Güte ist das Teil laut)
Alarmanlage beruhigte sich wieder als ich auf Bremse tratt.
Fahrzeug in Betriebsmodus versetzt.
Diverse unendlich wollende Fehlermeldungen poppen auf.
Gemeldeter SoC bei 0%
Abhängen des Boosters machte das Fahrzeug wieder stromlos.
Erneut mit Booster gestartet, Ladekabel entriegelt, mittels Abschleppmodus das Fahrzeug aus der Parkbucht in Richtung TCS-Fahrzeug geschoben.
(Es gibt 3 Abschlepp-Modis, aber 2 davon sind gemäss Display gar nicht erlaubt?)
12V-Batterie via TCS-Fahrzeug während mehrerer Minuten geladen (gemessen mit bis zu 50 Ampere)
12V-Spannung ohne Überbrückung und im Betriebsmodus gemessen (Fahrzeug scheint Batterie nun selber zu laden)
Gemeldeter SoC bei 80%
Kleine Runde gefahren
Einzige verbleibende Meldung: SOS-Call erfordert Wartung -> Bitte Werkstatt aufsuchen
(Ich werde mal abwarten was noch kommt)
Ladelimit auf 90% gesetzt, um sicherzustellen, dass ein Ladevorgang stattfindet (SoC bei 78%)
Anschliessen an der Wallbox.
Nach ca. vier Fehlversuchen kann das System nun wieder laden.
Achtung: Meine Werkstatt hat mich explizit gewarnt!
Wenn der Stützakku des SOS-calls leer ist schaltet das Fahrzeug nicht komplett ab. Das führt dann wieder zum leeren 12V-Akku, was wiederum das Laden des 3,7V Stützakkus verhindert – ein Teufelskreis.
Mein Service lässt deshalb keinen P2 ohne geladenen SOS Akku mehr vom Hof.
Ich gehe stark davon aus, dass dies bereits der Zustand bei der Auslieferung war.
Dadurch dass die Schelle eine gute Passform hat, ist dies dann auch nie gross zum Tragen gekommen.
Auch dass Fremdstoffe wie Papierreste vorhanden waren, zeigt, dass es keine Kontrolle gab.
Aber ich hoffe mal, dass dies die einzigen Überreste waren…
Das würde Sinn machen, dass nun die Stützbatterie leer ist, und daher die Meldung erscheint.
Mal sehen ob sich dies von selber löst.
Ansonsten sehe ich ich im Moment gezwungen halt jeden Tag ein paar Meter zu fahren.
Gibt schlimmeres.
Es ist der obere Teil einer Karton-Tüte mit ZIP-Verschluss.
Anscheinend wurde darin ein Schlüssel fürs manövrieren auf dem Schiff transportiert.
Wie dieser aber im nachhinein unter die Abdeckung gelangen kann ist mir ein Rätsel.
Der Zettel und der lose Anschluß könnten Indizien dafür sein, dass die Akkus vor dem Schiffstransport abgeklemmt wurden. Darüber haben wir schon oft gerätselt.
Ja, Google hat wohl richtig übersetzt - bis auf Barcode.
Das heißt wohl eher, frei übersetzt: Hier Indentifikation/Code aufkleben.
Da da kein Aufkleber vorhanden ist wurde das Teil wohl nie für den ursprünglichen Verwendungszweck benutzt.
Der Gedanke von @Kolbenfresser Chris ging mir auch durch den Kopf - ich halte es aber für extrem unwahrscheinlich da es beim Ladevorgang um Sekunden geht (Liegegebühr ist teurer als fahren). Ein Anklemmen dauert einfach zu lang. Ev. hatte das Auto beim Entladen Startprobleme und musste via Jumpstart wiederbelebt werden - und das dann eben „schlampig ausgeführt“
Und täglich grüsst das Murmeltier.
Ich ging eigentlich davon aus, dass die 12V-Thematik nach dem letzten Update wirklich behoben wurde.
Wie kann man sich doch täuschen kann.
Heute 12. Mai ging ich zum Fahrzeug, was ich zuletzt am 7. Mai bewegt hatte.
Alles tot.
Schlau wie ich war, hatte ich einen kleinen Booster gekauft, mit welchem ich die 12V-Batterie überbrücken kann.
Schnell die Abdeckungen entfernt, Booster angeschlossen, Fahrzeug meldet sich mit der Alarmanlage.
Alles scheint zu funktionieren und die Batterie wird auch geladen.
Leider hat aber die Kapazität des Boosters nicht ausgereicht die Batterie ausreichend zu laden.
Somit war der Booster leer, und das Fahrzeug wieder tot.
Ich habe nun bei Polestar Support angerufen, wurde wiederum an Volvo weitergeleitet, welche sich zunächst als nicht zuständig sahen für einen „Polestar“.
Ich warte nun wieder auf einen Helfer vom TCS.
Wie ich im Nachhinein noch von einem Nachbarn erfahren hatte, ging gestern beim Fahrzeug die Alarmanlage ab. Was ich natürlich nicht mitbekommen hatte (Tiefgarage)
Somit werde ich wohl auch einen Batteriewächter einbauen müssen.
Edit: Aktuell installiertes OTA-Update sollte P2104.1 sein.
So, die 12V-Batterie wurde wieder gefüllt und das Fahrzeug kann sich wieder regenerieren.
Aufgefallen ist mir noch, dass der SoC bei 45% ist.
Das würde bedeuten, dass das Fahrzeug seit Freitag nicht geladen wurde, obwohl es an die Wallbox angeschlossen war.
Das Fahrzeug hätte dennoch genügend Saft gehabt, um selber die 12V-Batterie zu laden, wenn es denn aufgewacht wäre um die Batterie zu überprüfen.
Klassisches Henne-Ei-Problem: Ohne 12V kein Aufwachen, um die 12V zu kontrollieren.
Allerdings sollte sich das Fahrzeug beim 12V-Boostern direkt in D schalten und damit die 12V-Versorgung aus dem HV-Akku starten lassen. Also nicht versuchen mit dem Booster die 12V-Batterie voll zu laden, sondern nur Starthilfe geben.