Kommt auf die Anlagengröße an. Bei Anlagen bis 10kWp kann man sich die Arbeit mit der Steuer sparen. Ich kopiere mal meinen Beitrag aus Motor Talk:
Ich habe mir dieses Jahr Ende April eine 10kWP Anlage aufs Dach bauen lassen. Ertrag 2020 gemessen rund 6.000kWh, Einspeisung ca. 2.000kWh. Das heißt, dass ich rund 4.000kWh selbst nutzen konnte. Hätte ich diese aus dem Netz bezogen, hätten sie mich bei den rund 30ct/kWh die ich sonst zahle ca. 1.200,-Euro gekostet, bei steigendem Strompreis entsprechend mehr. Für die Einspeisung bekomme ich ca. 140,-Euro fürs Jahr. Damit zusammen hat die Anlage im ersten Jahr bereits 10% ihrer Anschaffungskosten erwirtschaftet. In den Folgejahren wird der Ertrag höher, da dann auch die Monate 1-4 schon Ertrag liefern.
Der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit liegt im Eigenverbrauch. Die Einspeisevergütung wird ja politisch gewollt immer weiter abgebaut und verliert darum an Bedeutung. 140,- Euro im Jahr machen den Bock auch so schon nicht fett. Ich erreiche einen hohen Eigenverbrauch, indem ich mein EV dank intelligenter Wallbox (OpenWB) mit PV Überschuss lade und im Sommer damit meine „Spritkosten“ extrem reduziere. Im Winter deckt die PV tagsüber höchstens den Grundverbrauch des Hauses, ein Überschuss für Auto oder Ladung eines Hausakkus bleibt praktisch nicht. Der Vollständigkeit halber: ich heize mit Gas, ohne WP. Der Stromverbrauch der Umwälzpumpe für die Solaranlage zur Warmassererzeugung und Heizungsunterstützung fällt bei der PV natürlich auch mit ab.
Ein Hausakku ist wenn man Anzahl der Ladezyklen und damit Lebensdauer berücksichtigt unwirtschaftlich. Das Prinzip hört sich gut an, hält jedoch keiner Wirtschaftlichkeitsberechnung stand. Wenn man das Auto das vor dem Haus steht dazu nutzen könnte, im Sommer die paar kWh Nachtverbrauch zu puffern wäre das anders. Auto ist ja eh da und wird regelmäßig ersetzt, d.h. zusätzliche Abnutzung des Akkus fällt bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung unter den Tisch.
Steuerlicher Mehraufwand durch die PV fällt nicht an, ich verzichte auf supersmarte Steuersparmodelle, betreibe die PV privat aus Liebhaberei und rechne brutto. Trotzdem amortisiert sich die PV in 10 Jahren und verdient danach Geld.
Solange es draussen hell ist, deckt die PV den Grundverbrauch des Hauses. Strom brauche ich nur wenn es dunkel ist, kein Überschuss zum Laden des Autos da ist oder ein Großverbraucher läuft (Kochen, Backen, Kaffeemaschine, Waschmaschine, Wäschetrockner, …).
Ich kann es nur jedem Hausbesitzer, der den erzeugten Strom selbst nutzen kann empfehlen sich eine PV aufs Dach zu setzen. Lohnt sich und macht Spaß im Sommer mit Sonnenlicht zu fahren.