Hier ein interessanter Blick der Presse.
Der Autor ist Dirk Kunde, der ja zwei Jahre lang privat selbst den Polestar 2 gefahren ist und seinerzeit ein positives Fazit gezogen hat.
Ich glaube ganz viele hier wünschen sich das es für Polestar endlich bergauf geht, und teilen hier ihre persönliche Meinung mit wie das gelingen könnte und wo es noch hakt. Das hat in meinen Augen nichts mit permanentem Schlechtschreiben zu tun.
Und sorry, das ich bei den Begriffen Absatz und Umsatz unpräzise war, dein Punkt. Irgendwie haben die beiden Begriffe, zumindest in meinen Augen, aber schon einen direkten Zusammenhang.
Da tut sich ja in den letzten Jahren auch immer mal wieder was mit Angeboten. Und das geht inzwischen auch über Polestar direkt. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Nachfolger für meinen PS2. Da ich inzwischen min. 1800kg Anhängelast benötige sind der Volvo EC40 und der PS4 in der engeren Auswahl.
Beim PS4 habe ich ein Privatleasingangebot mit LF kleiner 0,8 vorliegen, bei 20.000km p.a.
Allerdings hat der Weg bis da hin 4 Wochen und unzählige Telefonate gedauert und war nur mit freundlicher Unterstützung hier aus dem Forum zu erzielen. Also in meinen Augen nichts für den gewöhnlichen privaten Autokäufer, der nicht gleichzeitig auch Enthusiast ist.
Beim Volvo EC40 habe ich 45 Minuten bei meinem Verkäufer gesessen, wir haben 30 Minuten Small Talk über die Marke Volvo gehalten und in den restlichen 15 Minuten hat er mir 5 verschiedene Varianten an Angeboten zu meinem angefragten Fahrzeug erstellt!
In sofern gibt es bei Polestar in meinen Augen wirklich eine Menge zu tun…
Langsam fragt man sich ob Polestar noch Autos verkaufen will. Drei Leasingfirmen angefragt, nur eine hat geantwortet. Bei den Anderen trotz mehrfacher Nachfrage keine Rücksprache. Vielleicht wollen die keine Polestar Verträge oder Rückläufer.
Und selbst der eigene Polestar Leasingverein schafft es nicht ein Angebot zu schicken. Nach mehrfacher Anfrage dann ein gelangweiltes Telefonat, „Ach ja, wir schauen mal, da gibt es noch einen Bonus, nu. Ja, dann melden wir uns.“ Das wars, schweigen im Walde.
Das Theater kenne ich schon vom letzten Mal 2021. Wer in Deutschland Autos verkaufen will, muss in die Firmenfuhrparks rein. Aber dafür sollte er sich mal ein wenig Mühe geben. Hatte ja mal gehofft, das Händlersystem käme. Aber wohl doch nicht. Wäre schade, aber vielleicht muss man sich doch nochmal anderweitig umschauen.
Dito bei mir, seit über 2 Wochen zäher Schriftwechsel mit einem Verkäufer aus Köln und bisher nur Angebote mit deutlich schlechteren Konditionen erhalten als manche Foristen hier.
Nun warte ich schon wieder fast eine Woche auf eine Antwort, trotz nachhaken.
Das Risiko besteht, andererseits weiß man nicht wie Neely als Mehrheitsaktionär verfahren möchte. An vielen Stellen ist ein Vergleich mit der jüngsten Fisker-Vergangenheit zeigt durch aus Parallelen:
fehlerhafte Bilanzierungen sorgen für einen Vertrauensverlust im Finanzmarkt
Ignoranz die Zahlen zeitnah zu korrigieren
SW-Probleme (insb. Polestar 3)
Probleme mit dem Schließsystem
…
Andererseits sprechen wir beim Hauptanteilseigner von einem Automobil-Konzern. der durchaus einen Ruf zu verlieren hat, wenn er eine Marke einfach in die Insolvenz gehen lässt. Dies könnte Geschäftspartner und Kunden skeptischer auf Schwestermarken im Konzern blicken lassen (Volvo, Smart, Mercedes, Zeekr, Aston Martin, Lotus,…)
Aus meiner Sicht ist ein Börsen-Exit wahrscheinlicher als eine Insolvenz.
Edit: irgendwie war Xpeng in meine Liste gerutscht, die gehören nicht zu Geely)
Son Blödsinn, die haben doch gerade erst 450 M Kredite bekommen, außerdem hat Geely ja den Plan von Lohscheller genehmigt und ein Jahr wird er sicherlich Zeit haben. Auf Elon Fanboys besser nicht hören, was andere Marken angeht.
Tesla war auch schon mal “fast Pleite” - “Productionhell” schon vergessen? das war als man das Model 3 massenhaft produzieren wollte, es aber nicht konnte und massenhaft “Fehler” produziert hat, die manuell nachgearbeitet werden mussten.
Die Polestaraktie war auch schonmal bei 0,65ct, dann wieder fast bei 2€, ist aktuell auch ein schwieriges Umfeld mit Verbrenneraus ja/nein, Trump Zöllen usw. obwohl P3 für die USA auch in den USA gebaut werden soll, nur bei dem Chaos was die GOP dort gerade anrichtet, ist nicht sicher ob das reicht oder nicht.
Der Vergleich zu Fisker, ja ich sehe Analogien, aber Polestar hat deutlich mehr fertige Fahrzeuge und sowohl finanzkräftige Muttergesellschaften, Volvo als Werkstattpartner und einen neuen CEO, was bei Fisker den Gründeraustausch bedeutet hätte. Daher wäre ich da entspannt.
Weil davon das Überleben der Marke abhängt. Polestar hängt immer noch an der Mutterzitze (Geely) und müsste sich bald einmal davon ablösen, sonst hat die Mutter bald keine Lust mehr. Aber derzeit fliesst die Milch noch. Wie @HGK bereits geschrieben hat, wurden weitere 450 Millionen in das Unternehmen gepumpt. Der Kredit hat allerdings nur eine Laufzeit von 12 Monaten und andere Krediten laufen bald aus. Ausserdem hat Polestar die Bilanz 2024 auf April 2025 verschoben, kein gutes Zeichen und das Spiel kennen wir bereits aus den Vorjahren. Der Himmel war definitiv schon klarer.
Bis 2027 sollen gem. Lohscheller im Schnitt die Auslieferungen indes jährlich um 30 bis 35 Prozent wachsen, Bereits dieses Jahr will er zumindest beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) die Gewinnschwelle erreichen. Dafür hat Polestar eine Rosskur hinter sich gebracht und rund ein Viertel der Stellen abgebaut, rund 600 von zuvor 3.100 Angestellten mussten gehen. 2027 will das Unternehmen dann finanziell auf eigenen Füssen stehen und auch die Investitionen selbst stemmen können.
Mein Fazit: am Ende sind sie nicht, aber die nächsten 12-15 Monate werden sehr spannend und sind für die Zukunft des Unternehmens entscheidend. Die Weichen sind gestellt. Hoffnung sehe ich darin, dass weltweit der Absatz von Elektrofahrzeugen nach wie vor steigt und wenn Elon Musk noch mehr in die 30-jahre abdriftet (Schneuzchen-Zeit), dass das durchaus ein Boost für Polestar sein kann.
Als ich gestern bei Polestar war, war ich nicht der einzige Tesla-Fahrer. Der Mitarbeiter dort meinte, dass seit einiger Zeit der Polestar 4 boomt, vor allem nochmal seitdem für viele Tesla nicht mehr in Frage kommt. Andere Kunden die reinkamen als ich da war, waren auch alles Tesla-Fahrer, die umsteigen wollten.
Naja, „viele“ sind im Marketing-Sprech auch schon drei oder vier.
Insgesamt sind Autoverkäufer nur noch durch die Pferdeverkäufer anfang des 20. Jahrhunderts übertroffen, was rosig gemalte Verschönungsfantasien angeht.
Dass der ein oder andere wirklich tiefer in die Tasche greift und jetzt auf Polestar wechselt, mag ja sein, aber „viele“ werden das nicht sein.
Unabhängig davon verkauft sich der Polestar 4 in Europa wohl wirklich ziemlich gut.
Dazu gibt es Zahlen: minus 60%. Das ist schon eine Hausnummer. Allerdings gilt dieser Absacker nur für den Monat Januar 2025 (im Vergleich zum Januar 2024). Ob das so bleibt und wie weit Polestar davon profitieren könnte, wissen wir nicht.
Bei diesen Zahlen muss man vorsichtig sein, was ich als Tesla-Fahrer seit 4 Jahren immer bemerke: Da Tesla zum Ende des Quartals immer die besten Zahlen schreibt und am meisten verkauft, sind sie zu Beginn eines Quartals eher zäh. Das war schon immer so. Da mit dem Facelift zum Model Y viele nun etwas warten müssen, verkauft man gerade nur Restbestände der alten Modelle.
Es war schon immer so, dass Tesla sehr regelmäßige Höhen und Tiefen im Verkauf hatten - und bei jedem Tiefgang folgten dann die Headlines, dass es ganz schlimm um Tesla stände. Noch sehe ich das nicht, das ist nur eine beliebte Narrative.