Praxiserfahrungen zur Reichweite auf Autobahnen

1 Liter Benzin entspricht 25 kw/h? Bei 0,38 EUR je KW/h würde mich dann der Liter Benzin umgerechnet 9,50 EUR kosten? Das stimmt doch was nicht? Wenn ich 8,5 Liter /100km mit meinem VW Bus Diesel brauche, dann wären es bei 300 km von HH nach B unglaubliche 25,5 x 25 kW/H = 637 KW/h? Aber ich glaube ich vergleiche hier Äpfel mit Birnen, denn 1 Liter Benzin hat ja per se keine KW sondern die entstehen ja erst im Motor.

So oder so, das mit der tatsächlichen Reichweite ist dann doch völlig unbefriedigend. Ich hatte alternativ überlegt mir den Mini SE zu kaufen, der wäre aber nur in der Stadt brauchbar und würde auch mit einem Ladestop nicht an die Ostsee und zurück kommen. Der PS war die Alternative schlechthin, da immer von ca. 500 km Reichweite gesprochen wurde. Da bleibt nicht viel übrig und eine Pause nach 1,5 Stunden fahrt wollte ich eben nicht machen, dass war immer das Kernargument gegen ein E Auto (zumindest eines das auch längere Strecken fährt).

So gesehen braucht man schon einen Akku mit echten 100 KWH und selbst mit 150 KW/h Ladeleistung bliebe es ein langsames unterfangen.

in der Heizwertbetrachtung macht’s so Sinn :

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Danach wären 1L Benzin ca. 8,3KWh.
Ein Verbrauch von 8L/100Km Benzin entspricht dem Heizwert von 66KWh/100Km

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Uuups. Hatte 75kWh Batterie = 3l Diesel im Kopf. Das waren dann wohl eher 3l/100km.

Wert ist korrigiert. Vom Prinzip her aber nach wie zutreffend. 0.5l Mehrverbrauch fällt Dir nicht auf, 5kWh hingegen schon.

1l Benzin hat zwar keine kW, aber ein Energieäquivalent, also kWh:

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Das wird höhere Physik. Was nützt der Heizwert? Was nützt die Ladeleistung beim E Auto? Am Ende kommt es drauf an was der Motor damit macht, also viel Bewegungsenergie ich habe, da interessiert mit nicht der Heizwert oder so etwas. Letztlich habe ich eine Reichweite von 470 km und einen Akku von 77KW Speicher, dann also bei einer nutzbaren Kapazität von vielleicht 72KW einen Verbrauch von 72/470*100= ca. 15 KW/100km. Wenn dann aber tatsächlich 23 gebraucht werden dann sind das 8/15 also ca. 50% mehr. Bei 23/100km wären es zumindest 313 km.

In meinen Probefahrten hatte ich Werte von 16 und Werte von 23, je nach Strecke und Fahrweise, allerdings immer nur wenige Km und in 1 Stunde Zeit. Nach 3 Stunden Autobahnfahrt eine Pause einzulegen ist normal und ok, aber nicht nach 1,5.

Es ging um die Frage, warum man bei einem E-Auto den Mehrverbrauch bei Regen so merkt.

Zur Beantwortung dieser Frage kommt man da um etwas Mittelstufen(!)-Physik nicht herum.

Edit: Und etwas Mathematik braucht man auch: Wenn Du bei einem Benziner 0.5l mehr verbrauchst durch die Wasserverdrängung, sind das ~5% (bei angenommenen 10l/100km). Beim E-Auto hingegen 20% (bei angenommen 25kWh/100km). Wenn ich mich nicht verrechnet habe :wink:

Ich denke, dass wir zurück zum eigentlichen Thema kommen und hier mal Werte für die Autobahn-Fahrten sammeln sollten.

Aber ich finde das Effizienz-Thema auch sehr spannend.

Vielleicht kann einer unserer erfahrenen "Elektrophysiker"mal einen Thread aufmachen und die verschiedenen Einflüsse anschaulich darstellen? Also z.B. der Unterschied Verbrauch Dinosaft / Verbrauch kW/h, Regeneinfluss, Temperatureinfluss, Rollwiderstand u.ä.

Ich habe da leider so gar keine Erfahrung und versuche zu verstehen, was mir andere sagen wollen. Aber praktische Hilfe kann ich dabei leider nicht leisten.

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Ich denke die Sichtweise mit dem Heizwert passt schon ganz gut :
Ein Elektroauto setzt ~90% der Energie im Akku in Bewegung um (inkl. der Fahrwiderstände)
während ein Verbrenner mit ~35% Energieumwandlung zu rechnen hat.

Da die Effizienz beim E-Auto wesentlich höher ist, fallen die Widerstände überproportional ins Gewicht.
Also Rollwiderstand, Luftwiderstand jeweils in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit.
Dazu kommen dann Temperatur und Fahrweise des Fahrers.

Um im Praktischen zu bleiben - den Polestar kann ich in 90min leer fahren, wenn ich mit 200 auf der Autobahn unterwegs bin. Ich kann aber auch schön mit 96km/h im Windschatten hinter einem LKW bleiben und komme dann auf der Autobahn 400km weit.
Man entscheidet also beim Elektrofahren selbst massivst über Reichweiten und Fahrdauer. Das abzuschätzen, um einigermaßen zügig voran zu kommen ist die große Kunst.
Dafür gibt’s den e-Cannonball, der das schön verdeutlicht.

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Interessanterweise macht es lt. ABRP zeitlich keinen Unterschied, welche Variante ich für HH-B wähle.

Also ist nur eine Anekdote. aber ich fahre ja gerade einen E 220d als Leihwagen. Der ist gekennzeichnet mit 4,9l/100km. Das habe ich sogar geschafft in der Stadt durch sehr ökonomisches Fahren (seit jeher E-Auto gewohnt). Kaum war Regen im Spiel hatte ich 5,9l/100km. Also auch ein normaler Verbrenner ist davon betroffen, je sparsamer man unterwegs ist.

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Wenn das das Kriterium ist, dann ist das Model 3 plus Supercharger die Antwort!

Ist mir so noch nie aufgefallen, aber ich bin ja Hamburger, da ist Regen vermutlich die Norm ;- )

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Eben, der Vorteil den ich mit Tempo 180 habe verlieren ich dann wieder durch den 18 Minuten Ladestopp.

Oder umgekehrt: Ich verliere nichts, wenn ich nicht Windschatten hinter einem LKW fahre. Außer Fahrspaß.

Also imho spielen bei sehr hohen Geschwindigkeiten andere Faktoren außer dem Luftwiderstand nur noch eine geringe (konstante) Rolle beim Verbrauch. Das gilt sowohl für Verbrenner, als auch E-Autos. Das gilt dann offenbar auch für E-Auto-typische Verbrauchsfaktoren (Außentemperatur usw.), siehe dazu auch das interessante Schaubild in der Bedienungsanleitung zu dem Thema. Das wäre ein Thema für @Kolbenfresser, wie denn die geschwindigkeitsabhängigen Verbrauchskurven sich zwischen E-Auto und Verbrenner unterscheiden (wenn der Luftwiderstand gleich ist). Also laufen diese dann quasi parallel? Auf jeden Fall verstehe ich nicht so ganz, was die Effizienz hier für eine Rolle spielen soll, außer diese wäre auch stark geschwindigkeitsabhängig… Ansonsten würde ich hier quasi von einem linearen Zusammenhang ausgehen.

Es bleibt dann auf jeden Fall der Unterschied, wie lange es dauert, das Auto wieder auf Reichweite zu bringen, wenn es leer ist.

Hamburg (Walddörfer) - Grömitz und zurück geht problemlos mit einer Ladung.
Hamburg (90 %) - Rostock (Karls Erdbeeberhof) (36 %, exakt, wie von ABRP (A Better Route Planer) vorhergesagt), d.h. auf dem Rückweg muss geladen werden.
Und da brauche ich mal die App, liebe Polestar-Leute, damit man mitbekommt, dass die Schnellladung abgebrochen wurde. Hab das nur dank der EnBW-App gemerkt, die mir die „Rechnung“ als Benachrichtigung geschickt hat.

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Volksdorfs - Grömitz und zurück ist ja schon mal gut, da wird Eimsbüttel keinen entscheidenden Unterschied machen. Und im Stau muss man dann vermutlich die Fenster öffnen statt die Klimaanlage laufen zu lassen.

Die Auskunft zur Strandpromenade in Timmendorf ist zwar gut zu wissen, nur wenn die A1 am Samstag zur Ostsee voll ist weil alles Hamburger ans Meer wollen wird das sehr schnell auch bei dem Ladepunkten so sein.

One way nach Ahrenshoop (oder halt Karls Erbeerhof bei Rostock) ist auch gut, da wäre mir aber auch die Ladesituation tagsüber am Strand etwas heikel. Generell ist die Konzeption der Schnell, Mittel- und Langsamplätze noch nicht so gut überlegt finde ich. Auch wenn man zB nach Berlin reinfährt findet man im Innenstadtbereich nicht eine einzige Ladesäule mit 135 kw+ wo man mal eben 100km nachladen kann. die mittleren mit 50 kw sind ja eigentlich ideal wo man einkaufen und essen gehen kann und die 11kw dort wo man mindestens 4 Stunden veweilt, also eben am Strand oder zu Hause oder an der Arbeit. Wenn aber an den Parkplätzen wo man einen Tag verbringt und typischerweise auch länger hin braucht, zB eben Ostsee/Nordsee dann müssten da lieber 8 x 11kw stehen als 2x 50kw

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Dann kann ich auch mit dem Regionalexpress fahren ;-). Ist ähnlich spaßig. Dachte seit ich meinen Fiat Panda 1987 verkauft habe, dass mich der Windschatten des LKWs nie wieder erfreuen müsste. So kann man sich 30 Jahre später und 50.000 EUR teuerer irren :slight_smile:

90 Minuten mit 200 km/h wären 300km und wirklich völlig ok. Ich denke nur, dass die meisten diese Erfahrung nicht machen sondern schon bei 150 deutlich darunter bleiben. Und dann ist es für mittellange Fahrten (also die wo man normalerweise eben keinen Stopp für was auch immer einlegen würde) nicht mehr gut, wenn auch knapp. Das wäre schade, denn mit einem Stopp bei 500km wird sich wohl jeder arrangieren können, auch wenn der dann 20 Minuten statt 6 dauert, denn man muss ja nicht die ganze Zeit neben dem Auto stehen während es lädt.

ich denke generell sind Elektroautos nicht für Fahrer geeignet, die überwiegend Langstrecke bewältigen wollen. Für mein Fahrprofil sind 150km pro Strecke , also 300km in Summe schon als Max zu sehen. Die 4-5 mal im Jahr, wo es länger wird , sind mit 1,2 Ladestopps zusätzlich absolut akzeptabel.
Wer E- Auto fährt, fährt eh anders. (schönes Wortspiel)

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Genau das. Es sind bislang Stadtauto bis Mittelstrecke. Bedingt Langstrecke, wenn man bereit ist auch mal Pause zu machen (was man ja doch oft tut…man muss sich hier nun nur dazu zwingen). Das Model S, Lucid Air und bestimmt auch neuere Modelle werden natürlich mehr und mehr langstreckentauglich, kosten aber mehr bzw. sind noch gar nicht auf dem Markt. Letztlich bekommst du derzeit halt für knappe 60.000€ vor Abzügen rein elektrisch eben nur Mittelstrecke. Das mag in drei Jahren schon anders aussehen. Da packt Polestar im Facelift vielleicht auch ein 100kW Akku als Option rein.