Realistische Reichweite

…außer natürlich… ? Aber lassen wir das.

Doch! Indem man seine Hochglanz-Versprechen nicht ganz so optimistisch einstellt.
Wenn es doch so natürlich, naheliegend und eigentlich so einfach zu verstehen ist, dass der Verbrauch höher sein muss, warum schafft es dann ein Unternehmen nicht, dies auch so anzugeben?

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Weil es aus verkaufs- und marketingtechnischen Gründen suboptimal wäre.

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Richtig! Und ich bewerte so etwas als bewusste Irreführung.
(edit: Wobei… Bei mir könnte man mit Offenheit mehr punkten!)

Und darum gehts hier und nicht um Tabellen, Diagramme und Formeln.
Die finde ich ja teilweise ganz interessant, um das „warum ist das so“ zu verstehen, aber für die breite Masse der Käufer ist das keine Hilfe.

Es gibt genügend Untersuchungen wie die angebenden Verbräuche (in Prospekten & Co.) bei Verbrennern vom Alltag abweichen - teils mit deutlich höheren Abweichungen, die hier diskutiert werden. Mal 15 Minuten rein lesen und nach objektiven Untersuchungen suchen…
Da ist Polestar nicht anders und WLTP ist eine Vergleichsnorm, keine Alltagsnorm.

Vielleicht hilft einem diese Analogie, das Thema einzuordnen:
Die ersten massentauglichen Smartphones musste man ebenfalls alle 4-6 Stunden aufladen (Chips, die relativ viel Energie benötigten und relativ kleine Akkus). Gefühlt befinden wir uns derzeit in der 2. Generation der Smartphones mit dem Entwicklungsstand der E-Autos, vielleicht 3.
Dennoch hat keiner an den grundsätzlichen Vorteilen und dem Nutzen gezweifelt.
Manchem war es zu unpraktibel oder auch zu teuer - der hat es sein lassen oder gewartet, gut war.

Wem hier - nach Prüfung seines tatsächlichen Nutzungsprofils und Kosten-Nutzen-Abwegungen - ein E-Auto und insbesondere der PS2 nicht zusagt, der kann noch ein bissl warten auf das richtige Model. Und wer 50k-60k für ein Auto ausgeben vermag, ganz ehrlich, der sollte sich nicht beschweren, dass eine Ladung ne Handvoll Euro mehr kostet als im Verbrenner. Man spart ja bei KFZ Steuer und Versicherung, und die Lunge dankt es einem auch. :wink:
Aber diese Vergleiche zu Verbrennern, so sehr ich persönlich das verstehe, aber davon muss man sich lösen und mit frischem Kopf auf eine neue Denke einlassen.

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Das Diagramm von @Kolbenfresser hat mir als E-Auto-Anfänger geholfen, den massiven Unterschied zwischen Tempo 110 und 130 zu verstehen (da war ich vorher zu naiv).

Nein, es geht hier nicht um WLTP !
An die 470km Reichweite habe ich nie geglaubt - erst recht nicht an die zwischenzeitlich veröffentlichten über 500km im Stadtverkehr (was ich übrigens nirgends mehr auf der Website finden kann).

Was mich aber wirklich stört ist der Reichweitenrechner , der mir das gute Gefühl gab: Auf Landstraße und auch mal „Langstrecke“ also Autobahn kommt man selbst bei kaltem Wetter doch schon sehr weit.

Ich vergleich mal: bei 25°C, 19" Rädern und ausgeschalteter AC zeigt der Rechner für „Schnellstraße“ 370km an. Für 100% SoC auf 0% also 72kWh Akku wäre das 19,45kWh/100km also laut Diagramm 100km/h konstantes Tempo. Also auch hier fern von BAB-Realität in Deutschland (und auch anderen Teilen Europas mit Tempolimit). „Schnellstraße“ ist also keine Autobahn - oder fährt wirklich Jemand Langstrecke auf Landstraßen?

Wechselt man von idealen 25°C auf -15°C (die hier Forum sicher noch keiner in D erfahren hat): 340km Reichweite, oder 21,18kWh/100km.
Nur 9% Mehrverbauch im tiefsten Winter? Ich komme bei 3°C schon auf deutlich höheren Mehrverbrauch.

Polestar möchte anders sein, transparenter und macht da schon viele Dinge sehr gut.
Die Reichweiten-Angaben im Rechner sind meiner Meinung nach aber noch zu stark geschönt.
Entweder man erklärt die Grundlagen besser zum Beispiel was eine „Schnellstraße“ sein soll, wie man im Winter auf solche Traumwerte kommen kann oder korrigiert die Zahlen in einen tatsächlich erfahrbaren Bereich, damit es keine Irreführung ist.

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Ja, der gehört natürlich auch zu dem, was ich mit „Hochglanz-Versprechen“ meinte.
Im Grunde ist der aber auch nur ein „dynamisches“ WLTP, verstärkt aber in jedem Fall den schrägen Eindruck immer noch.

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Genau DAS können aber so viele leider nicht…

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Meistens bemühe ich mich, die Sätze so schreiben, dass sie auch verstanden werden. Hier scheint es mir nicht gelungen zu sein.
Hast Du denn Dein Auto schon wieder? Oder woher kommt der Frust?

Sehr gut geschrieben. Danke.

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Frust? Wegen meinem Auto? Nicht ansatzweise!
Ich brauch‘ gerade nicht einmal ein Auto und hab deswegen den angebotenen Leihwagen dankend abgelehnt.
Ich bin froh, dass der Wagen den Rückruf quasi vorgezogen hat. Damit ist das Thema dann (hoffentlich) durch. Er ist im Prinzip fertig. Morgen sollen wir ihn abholen können, sie wollen erst noch den UMTS Akku komplett geladen sehen.

Mich ärgern mehr diese teils überladenen Beiträge die es gar nicht bräuchte, wenn die Hersteller (hier Polestar) wenigstens ein bisschen realistischere Angaben machen würden. Man kann ja zur Abwechslung mal mit gutem Beispiel voran gehen. Machen sie ja bei der selbst auferlegten Geschwindigkeitslimitierung auch (was mir sehr gut gefällt),

Mal etwas jenseits von Tabellen, Verbrauchsstatistiken und Vergleichen mit Hersteller-Angaben…

Bemerkenswert, wie schnell wir mittlerweile an den Punkt kommen, sich selbst mit „frischem Kopf auf eine neue Denke einzulassen“ und zu postulieren, dass sich andere „von ihrer Sichtweise zu verabschieden haben“, eh’ „die wenigsten die guten Gründe für das E-Auto verstehen“,… was aber außer denen, die dies schreiben „leider so viele nicht können“

Und nun komme ich mir so richtig zurückgeblieben und alt im Kopf vor und gefangen in einer abstrus antiquierten Denke, denn genau das, wovon man sich lt. euren Aussagen „verabschieden muss“, tue ich.

  • um von A nach B zu kommen benötige ich eine gewisse Energiemenge, um das Automobil, in welchem ich sitze im wahrsten Sinne des Wortes dazu zu bewegen, diese Aufgabe zu absolvieren
  • bislang waren dies zunächst einmal n Liter Brennstoff, die ich dafür habe tanken müssen und nun n kWh Strom, den ich für diese Aufgabe lade
  • um diese n kWh irgendwie „greifbar“ zu bekommen, rechne ich über die Kosten für den geladen Strom die Liter Kraftstoff um, die ich dafür getankt hätte. Und das ergibt dann ein Äquivalent von x l Kraftstoff/100km.
  • am Ende ist es dann meine persönliche Einschätzung, ob ich ein Äquivalent von 7-8 Liter noch für o.k. halte, ob mir 10 Liter in Anbetracht anderer Aspekte noch schnuppe sind oder ich bei 12 Litern Zweifel hege, ob das so in Ordnung ist,…

Warum „darf ich das nicht“, warum „muss ich mich von dieser Denke lösen“? Mir hilft es, auf diese Weise eine Relation zu meinen bisherigen und übrigen Fahrzeugen und damit die „neue Währung kWh“ greifbar zu bekommen.

Auch wenn ich mit dieser Denke für zurückgeblieben gehalten werde und es mir daher egal sein könnte - Ja, ich weiß, dass dabei ganz wesentliche Aspekte scheinbar außen vor bleiben, z.B.

  • wie wird die Energie gefördert, erzeugt und transportiert?
  • welche weiteren Verbräuche (Schmierstoffe,…) und Verschleiße fallen an und wie tragen diese zur Energiebilanz bei?
  • wie groß ist der Rucksack an Ressourcen, die bei der Herstellung verbraucht, bzw. verwendet wurden

Warum schreibe ich „scheinbar außen vor bleiben“? Weil all dies mir sehr wohl bewußt ist und die Verantwortung für eine saubere Mobilität, genauso wie die vielen Annehmlichkeiten des elektrischen Fahrens, in meine persönliche und subjektive Bewertung einfließen, ob ich den Aufwand dafür für in Ordnung halte oder nicht.

Hut ab, wenn es anderen ohne diese alte Denke gelingt, all das und Verbräuche von 19, 25 oder auch 32kWh für sich zu bewerten und zu beurteilen. Weniger Respekt allerdings für die, denen es angeblich völlig egal ist, wieviel Energie sie verbraten - Tenor: „Wenn man sich dieses 60k-Auto leisten kann, kommt es da doch nicht drauf an“. Genau das ist m.E. die Denkweise, von der man sich wirklich lösen muss.

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Diese Gewohnheit des Denkens habe auch ich im Kopf. Als der Euro eingeführt wurde, musste ich immer in DM umrechnen, um den Wert zu erfassen. Es braucht bei mir noch etwas Zeit, bis das beim E-Auto nicht mehr nötig ist.

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Am liebsten wäre mir ich könnte den PS2 mit 10kWh/100km fahren wäre super. :grinning:

Im Vergleich zum Tesla ist der Verbrauch deutlich höher, dafür hat der Tesla andere Nachteile (für jeden individuell). Besonders wenn ich im Juli ein M3 bestellt hätte, dann hätte ich noch das alte Pre-Facelift Modell bekommen, was einen ziemlichen Wertverlust verursacht hätte.

Daher gebe ich Polestar einfach etwas Zeit noch die Software zu verbessern. Könnte mir auch einen Eco-Modus vorstellen, wo mann halt nur 150kW Leistung max hat, dafür aber weniger verbraucht.

Nichtsdestotrotz bin ich froh den P2 zu haben, er fährt wunderbar und ich kann emissionsfrei pendeln. Von März-Oct vermutlich sogar „kostenlos“ von der Photovoltaik. Ganz nebenbei zahlt meine Firma noch eine deutlich bessere Vergütung als die EEG.

Dann zahle ich monatlich nur noch 1/3 für die Privatnutzung.

Und ich muss keine 8km zur nächsten Tankstelle fahren, meine Finger stinken nicht nach Diesel und das Auto ist wunderbar leise.

Aber wenn man hier mit liest, dann ist immer ein Thema super schlimm und alles ist schwarz.

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Und ein neuer Verbrenner hätte die nächsten 20-30 Jahre (auch nach Verkauf) noch Emissionen verursacht. Wäre ein Benziner geworden, weil Diesel you know… und hätte auch deutlich höhere Kosten verursacht, besonders als der Diesel vorher. :man_shrugging:t2:

Mal zurück zum topic.
Gestern 9 grad
200 km, hauptsächlich autobahn, viel Tempolimit 100 aber auch mal 150
Ca 500 hm hoch aber auch wieder runter
Am Ende dann 24,8 kWh/100 km

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Also für die Rahmendaten finde ich 24,8kWh nicht übertrieben. Das geht eigentlich.

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ja, das stört mich genauso, wie „alles ist super toll und weiß“ und die Abqualifizierung anderer. Darauf zielte mein Post ab.

Ich kann es auch ganz einfach formulieren:
Ich fahre den P2 gerne, habe Spass am elektrischen Fahren, nehme gerne auch die Vorteile der Versteuerung mit und bin froh, mich darauf eingelassen zu haben.
Trotzdem werde ich mich darüber ärgern, wenn er 5-10kWh mehr verbraucht, als es der Verbrauchsrechner auswirft. Keine Ahnung, warum ich diese Denke „ändern muss“.

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Also bleiben wir doch in der alten Verbrenner-Denke: Jeder Hersteller gibt seit Jahrzehnten „Reichweiten“-Angaben an, besonders gerne sehr offensiv wenn der Schummeldiesel die 1.000km übersteigt, dann druckt man das sogar auf Plakate. Noch nie haben diese Werte funktioniert, es gibt eben keine 1.000km lange Ebene ohne Verkehr.

Und jetzt mit den BEV hört das Marketing-Bullshit plötzlich auf? Ist das nicht etwas naiv? Natürlich ist das bei BEV nochmal etwas dramatischer, weil die empfindlicher auf kleine Details reagieren, aber die Welt ist voll von unabhängigen Tests. Es gibt keinen Grund sich auf Marketing-Aussagen zu verlassen.

Die unabhängigen Tests sind ziemlich eindeutig, 230-240Wh/km bei einem Schnitt um die 120km/h, 15-20% on Top im Winter. Die Grafik von Chris untermalt das ja nochmal. Und natürlich wird diese Werte nicht jeder erreichen, natürlich gibt es Abweichungen. Eine Testfahrt um Leipzig entspricht halt nicht 120km/h den Spessart hoch zu heizen. Aber dort würde dann eben auch jedes andere BEV entsprechend von der Rechnung abweichen.

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Danke für diese Erklärung. Jetzt habe ich Volli…t mit meiner Verbrennerdenke es auch endlich verstanden.

Ich gebe auf. Es wird von bestimmten Klientel gelesen, was gelesen werden will. Die Kernaussage, dass es mir unabhängig von der Antriebsart wichtig ist, mich möglichst energiesparend fortzubewegen bleibt. Ebenso wie ich der Aussage nicht folgen werde, dass es da nicht drauf ankäme, wenn man sich ein 60k teures Auto kaufe.

Nenn das Verbrennerdenke oder wie immer Du willst.
Genau wegen solcher Reaktionen habe ich übrigens den Post geschrieben…

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Es hat dich doch niemand direkt irgendwie tituliert. Mein Post war nur zur Darlegung anderer Facetten aus meinem Blickwinkel und daß ich es schade finde wenn ein Thema den Rest so stark negativiert und definitiv nicht als Widerlegung deiner persönlichen Meinung gemeint.